Diagnose Gebärmutterhalskrebs

Guten Abend,

ich schleiche mich für diesen Post mal aus dem Schwangerschaftsforum rüber, denn mich beschäftigt dieses Thema doch wirklich sehr und ich wäre dankbar für Erfahrungsberichte von Betroffenen und/oder Angehörigen.

Es geht um meine 35-jährige Schwester.
Ende des letzten Jahres bekam sie urplötzlich Zyklusstörungen. Mehrmalige Blutungen im Monat, mal intensiver als sonst und oftmals nur wenige Tage. Zu dem Zeitpunkt fragte sie mich dann, ob es wohl sein könne, dass sie in den Wechseljahren ist, was ich für abwegig halte und verneinte.

Ihre Beschwerden weiteten sich aus. Seit einigen Wochen bekam sie bei und nach dem GV mit ihrem Partner (pardon für dieses Detail) ebenfalls regelmäßig Blutungen.

Sie entschloss sich daraufhin zum Gynäkologen zu gehen. Das Ergebnis des Abstrichs war auffällig.
Letzte Woche war sie im Klinikum, wo erst mit "essighaltiger Substanz" das Areal am Gebärmutterhals benetzt wurde und laut Arzt wohl wirklich alles daraufhin auffällig erschien, dann erfolgte eine Biopsie. Das Ergebnis erhielt sie diese Woche. Sie hat Gebärmutterhalskrebs und muss zeitnah operiert werden.
Die Operation wurde nun auf kommenden Mittwoch terminiert.

Bei dem Planungsgespräch am Freitag war sie so durch den Wind, dass sie leider einiges nicht mitbekommen hat- quasi die Ohren auf Durchzug gestellt. Habe auch nur grob gefragt, wie es weitergeht, da ich sie mit meiner Fragerei nicht zusätzlich belasten möchte.

Kann mir bitte jemand berichten, wie lange man wohl in etwa im Krankenhaus bleiben muss? Sie dachte anfänglich, sie dürfe am selben Tag noch nach Hause, könnte auch selbst fahren, das wurde verneint- Vollnarkose. Aber über die Dauer des Aufenthalts usw. weiß sie nichts.

Wie sind eure Erfahrungen hinsichtlich Operationsmethode und Umfang? Wird in den meisten Fällen auch der Gebärmutterkörper entfernt oder bleibt es überwiegend beim Entfernen von Teilen des Gebärmutterhalses?

Wie sieht in der Regel das weitere Vorgehen nach der Op aus?
Ist mit einer Chemo-/Strahlentherapie zu rechnen oder reicht meist eine Op aus- sollte der Tumor noch nicht gestreut haben?

Entschuldigt die vielen Fragen. Habe schon viel gegoogelt, aber Erfahrungsberichte sind auch viel wert. Mache mir einfach große Sorgen und weiß im Moment nicht, wohin damit, geschweige denn mit mir.

Viele Grüße #blume

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Da kommt es auf soviele Faktoren an, dass man Dir hier keine erschöpfende Antwort geben kann.
Wieviel ist betroffen, will sie selbst eine GM-erhaltende Op, ist dies möglich, wofür hat sich der Arzt entschieden aufgrund der Diagnose, dieser entscheidet auch über die Nachbehandlung usw. usw
Es gibt keine Pauschalantwort.
Wenn sie schon Kinder hat und ganz sicher keine mehr will, würde ICH(!!) niemals nur so kleine Herde stückchenweise entfernen lassen....womöglich immer wieder.
Das Risiko wäre mir viel zu groß, dass Metastasenabsprengsel sich sonstwohin verteilen, kommt leider immer wieder vor, trotz Chemo usw.
LG und alles Gute für Deine Schwester
wünscht Moni

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Ich danke dir für deine Antwort.
Bin da wohl einfach zu ungeduldig und würde am liebsten alles sofort wissen, damit ich weiß worauf sie, worauf wir alle uns einstellen müssen- utopisches Wunschdenken, dass man die Fragen im Vorhinein beantwortet kriegen kann.

Sie sagte, dass der Arzt wohl trotz der Dringlichkeit der Operation geäußert hat, man hätte es noch "früh genug" erkannt. Naja früh ist relativ. #augen
Es ist ja nun mal definitiv keine Vorstufe mehr und ob der Tumor schon gestreut hat, ist doch für mein Dafürhalten so noch gar nicht auszumachen, erst recht nicht ohne MRT.

Sie hat bereits 2 Kinder, der jüngste Sprössling ist nun in der 2. Klasse. Bevor dieses Thema nun aufkam meinte sie mal zu mir , dass ihr Partner gerne noch ein Kind möchte.
Ich persönlich würde wohl auch lieber alles "radikal" entfernen lassen und mich über meine vorhandenen Kinder freuen und es damit auf sich beruhen lassen- so blöd es auch ist (wobei ich jetzt nicht weiß, wie stark ausgeprägt ihr eigener Kinderwunsch ist).

Werde wohl nicht drum herum kommen bis mindestens Mittwoch auf Neuigkeiten zu warten.

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Da Du das so direkt ansprichst...ich habe im engsten Bekanntenkreis eine Frau, die nie wieder nur scheibchenweise schnippeln lassen würde. Sie war sich auch nicht sicher, vielleicht doch noch ein Kind zu wollen...oder nicht....oder doch....
bis der nächste Befund erschien, ewige Untersuchungen, Schnippeleien, Therapien. Nun ist sie Anf.40, GM mittlerweile raus, aber der Darm war nun auch schon betroffen. Und wieder wird gestückelt, ungeheuer belastende Chemos.....😭 Sie ist sooo dünn und anfällig.
Deine Schwester soll sich BITTE gut überlegen, ob sie nicht eine künftig gesunde Mama für ihre Kinder sein will - ohne andauernde Ängste und Rückschläge. Das hat in dem Fall echt nicht der Mann zu entscheiden😪

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