Paukenröhrchen? Wann Besserung?

Hallo meine Lieben,

Ich stelle es mal hier rein, vom Alter her passt es, vielleicht hat jemand Erfahrung.

Also:
Mein Sohn wird im Juli 3 Jahre alt. Er brabbelt viel, am liebsten den ganzen Tag. Er kann sich auch artikulieren, aber eben auf seine Weise. Ich weiß Wann er Durst/Hunger hat, müde ist, wenn er etwas will usw.

Aber er spricht eben nicht.
Er wurde ewig vom Kinderarzt als "late-talker" eingestuft. Am 4.12. Hab ich mir eine Überweisung ausstellen lassen zur Pädaudiologie. Diagnose: beidseitige Paukenergüsse, soll beobachtet werden. Operieren wollten sie dann in 1 Jahr, wenn es nicht besser wurde. Da wäre er schon 3,5 gewesen.

Dann habe ich mir eine Überweisung fürs SPZ geholt. Warteliste, Termin voraussichtlich März/April 2022.

Also nochmal zur Pädaudiologie, hab halt gesagt er ist bald 3, spricht kein Wort und alle anderen wollen ewig warten oder erst ab 3 Jahren operieren. Da habe ich jetzt einen Termin Mitte April.

Er geht schon 3x die Woche zur Logo, 2x die Woche Physio (er hatte Klumpfüße) daher dachte ich, man kann ja eine Diagnostik vorziehen, und habe mich auf eigene Faust auch noch bei der Frühförderung gemeldet. Diagnostik startet nächste Woche.

Mein Problem ist, dass er ja nicht durchgehend Paukenergüsse gehabt haben kann? Dass er so gar nicht spricht.
Wie sind eure Erfahrungen denn mit paukenröhrchen? Wurde es dann besser?

Er kommt im September in den Kindergarten, mir wurde schon von einem Freund gesagt, dass Kinder oft erst richtig sprechen würden, wenn sie mit anderen Kindern sind. Aber so langsam verliere ich die Hoffnung, dass er da einen normalen Verlauf haben wird..

Vielleicht möchte ja jemand seine Erfahrungen teilen.

Lg

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Hi,
wir haben den Großen viel zu spät die Paukenröhrchen einsetzen lassen. Er hat soviel verpasst, er hatte keinerlei Satzbau, und er konnte das mit Logo überhaupt nicht einholen.

Der Kiga hat es festgestellt, da war er 3 Jahre 3 Monate. Bis wir einen Termin hatten. Dann hieß es, mit einem Nasenballon und Nasenspray, probieren, das das Sekret abfliest. 1 Kontrolltermin, noch einen, bei dem dann das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Bis er dann endlich operiert wurde, war er 3 Jahre 8 Monate.

Er hat direkt nach der OP, schon viel mehr gesprochen. Er war viel aufmerksamer. Sprache ging voran, aber der Satzbau kam nicht. Fremde haben ihn nicht verstanden.

Ich bin für früher operieren und weniger "homöophatisch", da das Gehirn "Zeitfenster" hat, wann es was lernt. Und wenn es zu ist, wird es um so länger dauern, das wieder aufzuholen.

Gruß

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Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch meine Sorge, dass er da dann ewig hintendran bleibt. Vor allem weil er eben bis er 2J und 4Monate war, als "late-talker" abgestempelt wurde. Erst als ich selbst die Zügel in die Hand genommen habe wurde was in Gang gesetzt (spz, Frühförderung, pädaudiologie).

Naja mal schauen. Mehr als den Termin zum Vorgespräch der OP abwarten kann ich jetzt leider nicht. Es zerrt nur so extrem an den Nerven

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Hm schwer zu sagen. Meine Tochter hatte mit 8Wochen schon einen schlechten Hörtest wg Paukenergüssen und hat mit 3,5Monaten Röhrchen bekommen.
Allerdings war das weil sie eine Gaumenspalte hatte und chronische Paukenergüsse da bei 90Prozent der Kinder auftreten.
Meine Tochter ist letzte Woche 4Jahre geworden und seit sie ca. 3,3Jahre ist sind die Ergüsse endlich ganz verschwunden. Davor waren sie eigentlich immer latent da, mal mehr, mal weniger. Die Röhrchen waren gleich 2 wochen nach einsetzen verstopft, waren infiziert und wurden ständig abgestoßen so dass sie bei meiner Tochter kaum was brachten und es nach nem halben Jahr und Röhrchenwechsel dann ganz aufgegeben wurde. Also sie hat mehrere Jahre lang nicht gut gehört und hatte Ergüsse.
Also es könnte auch sein, dass dein Kind schon seit mehreren Jahren fast immer durchgehend schlecht hört.
Bei uns hat damals Kortison Nasenspray erstaunlich viel gebracht. Das würde ich mal versuchen.
Sonst wurde halt das Trommelfell nochmal aufgeschnitten zum ablaufen lassen der Ergüsse und später hatte sie ein Hörgerät um die Ergüsse auszugleichen.
Zum Glück hat das anscheinend ausgereicht, ihr Wortschatz, Sprachverständnis und Satzbau altersgemäß, sogar etwas überdurchschnittlich.
Sie war allerdings auch nie ein Late Talker sondern (wie in der Familie üblich) eher früh am sprechen interessiert.

In wie weit dein Sohn da noch aufholen kann weiss ich nicht. Vermutlich ist es ja auch eine Kombi, dass er (erblich bedingt) vielleicht eh eher spät mit Sprechen dran ist, und dann kommen eben noch die Paukenergüsse oben drauf.
Ich habe jedenfalls nach den OPs immer einen großen Unterschied gemerkt, das Kind hat viel viel deutlicher gesprochen, schneller reagiert, war weniger frustriert.....

Ich wünsche euch auch viel Glück und dass es schnell klappt mit einer OP oder er anders beim Hören unterstützt wird. Ich finde es gut dass du da so aufmerksam und bemüht bist!
War er denn bei der Pädaudiologie im Dez erkältet? Waren die Ergüsse beim zweiten Termin immer noch genauso vorhanden? Um wie viel Dezibel ist sein Hören eingeschränkt? Bei uns waren es um die 30db.
Warum ist dein Sohn denn so viel in der Logopädie? Nur weil er noch nicht spricht oder hat er da auch muskuläre Probleme? Ich frage, weil ja fehlende Muskelspannung im Kiefer auch oft ein Grund ist, dass die eustachische Röhre (vom Mund zum Ohr) nicht richtig arbeiten kann und darum eher Paukenergüsse entstehen.
Wünsche euch alles Gute und dass er schnell aufholt!

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Vielen Dank für deine Antwort!

Bei ihm stand auch der Verdacht Submuköse Gaumenspalte im Raum, konnte dann allerdings ausgeschlossen werden.

Sein Gehör war um die 25 DB verschlechtert dadurch.

Der gehörtest nach der Geburt war unauffällig. Das habe ich mehrmals prüfen lassen, weil der Papa taub geboren wurde. Die genaue Diagnose weiß ich leider nicht. Er wurde mit 2 Jahren behandelt und hat seitdem immer Probleme mit den Ohren. Sobald das Wetter Umschläge hat er einen Druck auf den Ohren und ihm reißt im schlimmsten Fall das Trommelfell. Nachdem es damals behandelt wurde hat er fast sofort angefangen zu sprechen.
Ich habe mit 11 Monaten angefangen zu sprechen.

Bei dem Termin war er nicht erkältet, beim Kontrolltermin war ein Ohr frei. Angefangen zu sprechen hat er trotzdem nicht, daher gehe ich davon aus, dass es wieder zu ist, das werde ich im April dann erfahren.

Ich schicke Ihn jetzt schon zur Logo, weil ich möchte, dass er die Therapeutin kennenlernt. Er tut sich schwer mit völlig Fremden und ich wollte ihm den "richtigen" Start in die Therapie nach der OP erleichtern, damit er die Therapeutin nicht erst kennenlernen muss.

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Hallo,
Ich antworte dir als Mama und Pädakustikerin (Hörgeräteakustikerin für Kinder)
Mein Sohn ist, zum Glück, kein direkter Vergleich, er hat sehr früh und sehr viel gesprochen (und heute, mit 7, bin ich froh wenn der Mund mal stillsteht ;-), aber das ist ein anderes Thema).
Aber trotzdem hatte er im selben Alter sehr viel mit Paukenergüssen zu kämpfen. Obwohl er gesprochen hat wie ein Wasserfall, hat unsere Ärztin, direkt bei der ersten Diagnose im März einen OP-Termin für Juni reserviert. "Damit, falls erforderlich, direkt ein Termin frei ist, wenn wir ihn dann nicht brauchen, umso besser. "
Bis dahin Behandlung mit Otovowen (Homöpatische Tropfen) und Nasenballon (und viel Salzwasser und Salzluft vorher an der Nordsee #rofl).
Was soll ich sagen, wir konnten den Termin zur OP absagen, ABER danach waren die Tropfen und der Nasenballon unser ständiger Begleiter für 2-3 Jahre und SOFORT !!! im Einsatz sobald nur ein Mini-Schnupfen im Anmarsch war.

---- Überweisung ausstellen lassen zur Pädaudiologie. Diagnose: beidseitige Paukenergüsse, soll beobachtet werden. Operieren wollten sie dann in 1 Jahr, wenn es nicht besser wurde. Da wäre er schon 3,5 gewesen.----

Meine Frage dazu. Wurde auch ein Hörtest gemacht? Paukenergüsse bringen ungefähr 30dB Hörminderung in der Luftleitung, die Knochenleitung (Innenohr) müsste o.k. sein.
Ist die Knocheneitung beim Hörtest auch betroffen, nützt kein abwarten (Im Gegenteil, das Gehirn hat ein begrenztes Zeitfenster zum Spracherwerb). Ich würde schnell eine Zweitmeinung und "Zweithörtest" (ein Hörtest in dem Alter erfordert eine spezielle Ausbildung und Erfahrung) einholen und, wenn erforderlich, zügig Hörgeräte anpassen. Einen Hörtest kannst du auch beim Hörgeräteakustiker, natürlich nur in einem auf Kinder spezialisierten Geschäft, machen lassen. Wie "einfach" dies inzwischen unter Coronabedingungen ist, weiß ich allerdings nicht.

Ich wünsche euch Alles Gute und das dein Sohn dir mit 7 Jahren auch "das Ohr abkaut" #rofl

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Meine Tochter hat ihre auch mit 3 Jahren, 8 Monaten bekommen.. nach 1 Jahr rumprobieren. Ich würde auch nie wieder so lange warten.. aber ich wusste es nicht besser da erstes kind. Sie wird nun 6 und wir sind immer noch in Logopädischer Behandlung. Es ist zwar besser aber sie muss sich arg konzentrieren um richtig zu sprechen. Ist sonst oft verwaschen. Die Röhrchen sind inzwischen raus und wir haben das Gefühl das sie wieder schlechter hört. Werde aber diesmal auch den Arzt wechseln.