Darmkrebs im Endstadium

Hallo liebe Leute , ich hoffe hier mal Erfahrungen von Gleichgesinnten und Hilfe zu kriegen . Ich versuche es kurz zu halten . Eine Verwandtin von mir hat Mastdarmkrebs mit metastasen in den Lymphgefäßen , Lunge und Knochen. Erstdiagnose 2016. Sie hat mehrere chemos hinter sich , etliche Operationen ( weil sie auch noch andere schwere Krankenheiten hat,u.a. Morbus crohn ) sie ist mittlerweile im Endstadium . Die Ärzte sagen sie können nichts mehr tun . ( Klinik in essen ) sie wiegt unter 50 Kilo , total abgemagert , nur am schlafen , isst so gut wie nix ( kriegt Nahrung über Sonde ) , ihre Stimme ist leiser geworden, an manchen Tagen hat sie Fieber ... es gibt Tage da ist es ganz extrem und an manchen Tagen einigermaßen besser ... ich möchte gerne irgendwie helfen . Sie leidet sozusagen seit ihrer Kindheit an Krankheiten . Das ist so hart auch für ihre Kinder . Hat jemand Erfahrung ? Könnt ihr vielleicht eine andere Klinik empfehlen ? Wir wären so dankbar für JEDEN Tipp !!! Ich hab vergessen zu sagen Sie kriegt auch Morphium. Das ist das einzige womit sie mit ihren Schmerzen klar kommt . Es kommt 2 mal am Tag eine Pflegerin die ihr Infusion und Nahrung gibt . Kennt ihr jemand der das selbe durchgemacht hat und wieder „gesund“ wurde ? Alles Gute euch ❤️

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Entschuldige bitte das ich jetzt so direkt bin. Es ist hart. Aber es hört sich nicht danach an als ob deine Verwandte je wieder gesund wird.
Sucht ihr ein schönes Hospiz.
Seit für sie da. Und lasst sie wissen das es ok ist wenn sie geht.
Sie soll nicht das Gefühl haben für jemanden bleiben zu müssen.
Das wäre leiden, was man ihr ersparen kann.


Ich habe vor ca 2 Jahren meine Mutter an den Krebs verloren. Zwei Jahre zuvor ops und chemo.

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Ich danke auch dir für deine herzliche Antwort und gebe dir mein aufrichtiges Beileid. Du hast recht . Sie soll nicht das Gefühl haben für jemanden bleiben zu müssen .

Darf ich fragen wie weit fortgeschritten der Tumor war und welche Symptome sie kurz vor ihrem tot hatte ? Danke dir

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Meine Mutter hatte Lungenkrebs, der hatte in die Wirbelsäule, in die Lymphe und ins Hirn gestreut.
Sie war sehr schlapp, träge, antriebslos, Schmerzen ohne Ende, schon auch wesensverändert und tüddelig. Sie wollte schon lang nicht mehr.
Kurz vor ihrem tot war sie dann in eine art dämmerzustand. Aß und trank nix mehr. Sie kam dann innerhalb ein paar Stunden auf die palliativ Station. Dort schlief sie dann auch zwei Tage später ein.

Ich arbeite in der Pflege. Und habe schon einige Menschen in ihren letzten Stunden,Tagen,Wochen begleitet.
Es ist alles sehr individuell was den Ablauf und Die Zeit angeht.
Viele warten noch auf einen bestimmten Menschen, ein Telefonat, oder ähnliches.
Wichtig ist das sie selbstbestimmt fort gehen können, das man ihre Wünsche akzeptiert!

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Zunächst alles Gute für deine Bekannte!

Ich hatte auch eine Bekannte. Klingt ähnlich, wie deine Erzählung. In diesem Stadium befand sie sich auch und hat den Kampf leider verloren. Sie hatte damals allerdings die Krankheit ziemlich schnell akzeptiert und ihre Folgen angenommen. Wir ist das bei deiner Bekannten? Möchte sie überhaupt weiter therapiert werden?
Für sie war es schlimmer die Familie leiden zu sehen, als selbst Schmerzen zu haben. Sie sagte mal, dass es ihr besser geht, je mehr man als Außenstehender die Krankheit akzeptiert. Es half ihr nicht, dass Trauernde an ihrem Bett saßen oder man mit diesem ganz bestimmten Blick in ihr Zimmer kam.

Leider kann ich dir gar nicht sagen, wo sie behandelt wurde. Es ist zu lange her und ich kenne nur die "Geschichte" so von ihr...

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Das tut mir sehr leid . Mein aufrichtiges Beileid . Ich danke dir für deine Antwort . Es scheint uns so , als hätte meine Tante aufgegeben . Sie lehnt auch die Palliativmedizin ab ..... ich weiss es ist einzig und allein ihre Entscheidung. Sie leidet schon zu lange. Es ist ja nicht nur Krebs und morbus crohn , worunter sie leidet . Hängt es so stark davon ab ,ob sie den Kamp verliert oder nicht , wenn sie auf gibt ? Liebe Grüße

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Es tut mir sehr leid, was Du gerade miterleben musst. Ich kann es sehr gut nachfühlen, habe innerhalb von 6 Monaten meine Herzensfreundin und meinen Mann an Krebs verloren.
Meine herzliche Bitte: Lasst sie bitte in Ruhe - lasst sie selber entscheiden, was sie möchte - und wenn sie nicht mehr kann, dann sagt ihr, dass auch das in Ordnung ist.
Wollt ihr sie wirklich noch durch weitere Krankenhäuser und Therapien quälen? Möchtest DU so behandelt werden, wenn Du schon so schreckliche Jahre hinter Dir hast und einfach nicht mehr kannst?
Einzig und allein zur Palliativmedizin würde ich ihr liebevoll raten, damit sie möglichst wenig Schmerzen leiden muss, zu mehr nicht. Wäre ein Hospiz eine Möglichkeit?
Wie Du das beschreibst, hat sie innerlich aufgegeben, ist einfach müde vom Kämpfen, was ich sehr gut verstehen kann.
Das Einzige, was ihr noch tun könnt, ist sie liebevoll begleiten auf ihrem letzten Weg, den sie ganz offensichtlich angetreten hat.
Liebe Grüße von Moni

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Es tut mir sehr leid, dass ihr so etwas durchmachen müsst. Aber wie andere schon schrieben, das klingt leider, als wäre sie austherapiert. Man kann das selber nur schwer akzeptieren und versucht oft noch Möglichkeiten zu finden und weiter zu machen.

Eigentlich befindet sie sich ja schon in palliativer Behandlung. Das bedeutet, dass ihre Schmerzen gelindert werden, aber keine Therapie mehr erfolgt. Wer verbreitet ihr die Medikamente denn?

Bei meinem Papa hatten wir Unterstützung vom lokalen Pallliativnetzwerk. Die gibt es in vielen Städten. Da arbeiten niedergelassene Ärzte, Pflegedienste, das Hospiz, Trauerbegleiter und Ehrenamtliche zusammen. Hier gibt es eine Hotline und sie unterstützen bei allen Problemen die so Auftreten können.

Alles Gute eurer Familie

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Auch ich möchte dir leider sagen, ich würde euch von einer Klinik etc abraten, bzw wenn überhaupt, dann nur noch eine Palliativstation.
So leid es mir tut und so schwer wie das für euch alle, aber vor allem für die Pat selber ist, das hört sich wirklich palliativ an. Ihr solltet ihr jetzt nicht mit neuen/anderen Therapien/Krankenhäusern kommen.
Das Fieber hört sich nach Tumorfieber an und der CA hat ja bereits stark metastasiert.
Es könnten jetzt ihre letzten Tage/Wochen sein. Danach, dass sie wieder gesund wird mit solchen Diagnosen, hört sich das leider NICHT an.
Fragt sie was sie möchte und haltet euch auch daran. Auch wenn das für uns sehr sehr schwer zu verstehen und kaum zu akzeptieren ist, will sie wirklich noch gezwungenermaßen Nahrung über eine Sonde erhalten? Wie viel Morphium bekommt sie? Reicht das aus? Das Wichtigste ist jetzt einfach, so schmerzfrei wie möglich zu sein.
Gibt es eine Patientenverfügung?
Wenn ja, was steht da überhaupt drin?
Macht ihr klar, dass sie gehen darf, wenn sie nicht mehr die Kraft hat. Man glaubt nicht, wie viele nicht gehen können, weil Angehörige nicht loslassen können.
Viel Kraft euch allen.

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Puh, ich denke du hilft ihr am meisten, wenn du loslassen kannst. Wenn du verstehst und akzeptierst, das ihr Weg nicht weiter gehen wird. Das sie jegliches Recht darauf hat, ihren Kampf nicht mehr kämpfen zu wollen.
Ich vermute die Phase der letzten kleinen Wünsche ist schon vorbei, sollte sie dennoch welche haben, erfülle sie ihr. Wenn sie niemanden mehr sehen will, beschütze sie. Sorge dafür, das immer ausreichend Morphium da ist. Sei ihr Sprachrohr, wenn sie zu schwach ist.

Ich weiß nicht, wie eng euer Verhältnis ist. Lachen, weinen, streiten, schweigen, püriertes Gyros, eine Zigarette, ein letztes Mal kiffen, kuscheln, zusammen im Bett dusselige Filme schauen, das Arschloch Krebs verfluchen, nochmal Lavendel riechen (und feststellen dürfen, das man den Geruch nicht mehr erträgt), ein letztes Mal zum Tätowierer, Rotwein, beim Kotzen die Haare halten, die Stirn kühlen, die Füße wärmen. Man kann so viel machen, um einem geliebten Menschen in dieser Zeit zur Seite zu stehen. Ein Feingefühl für Nähe und Distanz entwickeln. Den Menschen wahrnehmen und nicht nur die Krankheit. In wirren Momenten beruhigen, in klaren Momenten das was vom Leben noch übrig ist auskosten.

Was soll eine andere Klinik denn bringen, außer das sie dort alleine in einer fremden, unpersönlichen Umgebung ist? Die Zeit der falschen Hoffnungen ist vorbei und das hat nichts mit aufgeben zu tun.

Was ist ihr Wunsch, wo möchte sie sterben? Ist das erfüllbar?