Burn Out mit 29?

Hallo
Ich glaube ich stehe kurz vor einem Burn out.
ich bin seit mittlerweile bestimmt 10-11 Monaten nur noch gestresst, müde, antriebslos, habe Verlustängste, Panik Attacken , etc.
Klingt Evtl „halb so wild“ ist aber alles so sehr ausgeprägt das ich selber spüre ich brauche von allem eine Pause,vor allem beruflich . Bisher funktioniere ich noch ,da ich glaube niemand könnte es verstehen in meinem Umfeld.. aber ich merke ich bin an meinen Grenzen.
Kennt jemand ein Burn out? Wie lange wart ihr krank und zurück im Beruf? Wie reagiert euer Umfeld?

1

Das hätte auch mein Text sein können,bin auch 29 habe wieder extreme Panikattacken,antriebslos und müde. Kinder,Haushalt und arbeit schaff ich nur noch mit pflanzlichen Medikamenten. Nächste Woche werde ich doch erstmal den Arzt auf suchen. Ich merke auch selber das ich einfach nicht mehr kann.
Gute Besserung 🙂

2

Hallo sunflower,

Oh je das tut mir leid. Geht es dir schon länger so?
Ich werde auch zum Arzt gehen wobei ich schon befürchte dass es mit 1-2 Wochen nicht getan ist, dafür habe ich zu lange schon funktioniert ohne eigentlich Kraft dafür zu haben.
Ich brauche eine Auszeit , ich habe das noch nie so gemerkt wie jetzt.
Versteht es dein Umfeld? Partner? Arbeit?

7

Ja es geht bei mir seit Anfang des Jahres schon los,ich litt früher in der ersten Schwangerschaft schon an Panik Attacken,machte nach der Geburt eine Therapie die wirklich gut half. Jetzt nach 5 Jahren kam es wieder plötzlich oder ich habe es einfach verdrängt. Mittlerweile habe ich wieder selbst vor kleinen Dingen extreme panik Attacken,der weg auf arbeit ist für mich die Hölle und selbst auf arbeit bekam ich panik. Mein Umfeld versteht es und sagten auch schon länger das ich den Arzt besuch nicht weiter raus schieben soll. Mein Partner naja..viel sagt er nicht dazu bzw überhaupt nichts. Wenn ich ihm sage das es heute für mich wieder extrem viel war ,soll ich doch einfach mal ein Gang runter schalten 🙄
Wie geht dein Umfeld damit um?:)
Lg :)

weitere Kommentare laden
3

Sei froh, dass du es jetzt merkst.
Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht einschlafen und wenn, dann immer nur kurz, war dauernd wach, konnte kaum essen, nichts runterbringen, der ganze Körper tat weh, alle Muskeln waren verkrampft, verspannt.
Entsprechend war ich abgemagert und völlig fertig und 24/7 auf 180 und hätte nur noch heulen können.
Die Firma, in der ich war, war eine Vollkatastrophe und der Chef auch.
Ich war schon auf der Suche nach einem anderen Job.

Mein Mann hat mich dann angetrieben zum Arzt zu gehen und mich krank schreiben zu lassen. So richtig klar war es mir selber gar nicht gewesen. Hört sich dumm an, ich weiß, war aber so.

Also verstanden haben es alle im Umfeld und fanden es gut, dass ich "endlich mal etwas mache". Was die Firma dachte, hat mich nie interessiert, keine Ahnung.
Familie und Freunde kannten mich ja und verstanden es sehr gut.

Ich war insgesamt 6 Wochen aus der Firma, ist eigentlich nicht viel. Ich kenne einige, die gar nicht mehr wieder kommen oder mehrere Monate weg sind.

Der Hausarzt hat einen kompletten Körpercheck gemacht, Blut etc. für alle Fälle, aber alle Werte waren gut.
Wir hatten mehrere echt gute Gespräche und irgendwie hat es bei mir tatsächlich recht schnell "Klick" gemacht.
Ich habe mich erst mal um mich gekümmert, war zur Massage, Schwimmen, Spazieren, habe gelesen etc. und nachgedacht und gelernt.

Und seitdem erkenne ich die Alarmsignale sofort und ziehe mich dann auch sofort zurück, mache dann Feierabend nach Plan, ganz egal, was kommt.



Und das Alter spielt echt keine Rolle. Ich war 39.

4

Hallo lottihard,

War bei dir also die Firma „ausschlaggebend“? Ich finde es toll das du dir die Zeit genommen hast für dich nun darauf achtest keine Überstunden mehr zu schuften.
Hat es dein Chef und Kollegen verstanden dass du länger krank warst?
Ich sehe bei mir das Problem das es in meinem Unternehmen kaum jemand verstehen wird. Das hat mich wahrscheinlich dazu gebracht bis jetzt durchzuhalten aber jetzt geht nichts mehr .
Hast du mit offenen Karten gespielt?

5

Ja, es lag eindeutig am Job, an der Firma.
Ich habe mir nach der Auszeit für diese Firma eine Scheiß-egal-Einstellung angeeignet.
Letztendlich dankt einem sowieso keiner einen starken Einsatz und man wird dort nur ausgelutscht, bis man am Ende ist.
Einzige Möglichkeit ist es dann eben, selbst an sich zu denken und zu handeln.
Ich habe auch bald einen neuen Job gefunden und bin zum Glück dort weg.

*Hat es dein Chef und Kollegen verstanden dass du länger krank warst?
Hast du mit offenen Karten gespielt?*

Den Kollegen war es völlig klar. Haben sie auch sehr gut verstanden, weil sie ja selbst auch unter den verrückten Bedingungen in dieser Firma litten und teilweise auch schon am Anfang des Burn-Out standen und teils auch mal 2 Wochen fehlten.
Es ging sehr vielen schlecht. Man musste es auch gar nicht direkt benennen, weil es allen völlig klar war. Viele waren auf Jobsuche.

Und der Chef? Keine Ahnung. Den hat es wohl nie interessiert, warum ich so lange weg war, hat nie gefragt. Und ich habe es ihm auch nicht von mir aus gesagt.
Der war echt ein völliger Vollidiot. Da waren sich auch alle Kollegen einig.

Ich bin wirklich froh, dass ich dazugelernt habe.
Im heutigen Job ist es ganz anders. Es gibt natürlich auch immer Stressphasen, aber die machen mir nichts aus,wenn sie noch halbwegs normal sind.
Aber es gibt ab und zu Tage, die zu viel sind. Dann merke ich richtig, dass ich eine starke innere Unruhe bekomme, das ist das Zeichen, Feierabend zu machen. Ich will dann nur nach Hause und muss das auch tun, für mich, auch für meine Familie.

Ich bin auch sehr hart geworden, strikt, abweisend, wenn jemand meint, er müsse mir oder meinen Mitarbeitern irgendetwas aufbürden, was eigentlich nicht unsere Aufgaben sind.
Das lehne ich direkt ab, wird auch nicht diskutiert.

Man hilft sich natürlich gegenseitig, aber nur, wenn von den anderen eben auch etwas kommt.

weitere Kommentare laden
8

Ja, ich kenne Menschen mit Burn out.

Es kommt sehr darauf an, was die Ursache ist,
ob sich die Ursache lösen lässt
wie man damit umgeht
ob organisches mit dahintersteckt
was man selbst will.

Lösen lassen sich z.B. Arbeitsplatzwechsel, Grenzen setzen, mit Hilfe der Sozialberatung die eigenen Rechte kennen, Berufwechsel (wenn man das arbeitet, weil die Eltern das so wollten).

Schwierig:
Perfektionismus
Work a holic
Minderwertigkeitskomplexe
anderen gefallen wollen-müssen
Leistungsdruck
psychische Erankungen der Eltern, in deren Mustern man selbst noch voll gefangen ist
nicht den Arbeitsplatz wechseln wollen, aus eigenen Vorstellungen
nicht den Arbeitsplatz wechseln können (trotz Bewerbungen, ähnliche Jobs haben noch besch***enere Arbeitsbedingungen. Nur die Anfahrt/die Kollegen sind anders)


Organische Begünstigungen
- ADHS/ ADS (unerkannt, unbehandelt)
- Eisenmangel
- Schilddrüsenprobleme (nicht nur der obligatorische TSH Wert)
- Darmprobleme / Unverträglichkeiten (das macht schlapp und zieht Kraft)
- falsch eingestellte Brille (das zieht Energie, die man woanders braucht)
- Diabetes
- Vitamin Mangel

So oder so, ist der erste Ansprechpartner der Hausarzt.
Auch bei Stress, sollten Blutwerte kontrolliert werden.

Hat man den Stress, weil man nicht so kann, wie man will
und das einen Rattenschwanz nach sich zieht.

Oder ist es wirklich anderer Stress, bei dem der Körper irgendwann anfällig wird, weil die Seele stopp schreit.


Jemand, der reflektiert, gemeinsam mit Therapeuten die eigenen Baustellen ansieht, hinsieht und wirklich etwas verändert, hat bessere Chancen, aus dem Hamsterrad auszubrechen.

Wer nur in Reha geht, sich berieseln lässt, während der Zwangspause aufblüht, danach wie nach einer Diät wieder sofort loslegt, der Arbeitssucht oder Gefühlsflucht voll nachgibt, der braucht u.U. mehre Anläufe, Herinfarkte, den lähmenden Schlaganfall
oder etwas, das so sehr mit sich selbst konfrontiert, dass weglaufen vor sich selbst nichts bringt.
Das können mehrere Zusammenbrüche sein
Das kann komplettpflegefall nach Herzinfarkt/Schlaganfall sein
das kann tot umkippen (nach dem 1., 2., 3., 4. ....) ich höre nicht auf meinen Körper sein. Reha nur weil es sein muss, ändern aber nichts.


Je weiter fortgeschritten der Burn out und je weniger man selbst etwas ändert, desto langanhaltender kann die Arbeitsunfähig sein.

Es gibt auch mehrere Phasen beim Burn out. 12 oder 9 ? Auf jeden Fall gibt es da tolle Graphiken im Internet (Suchmaschine). Da kannst du auch für dich selbst mal einschätzen, wie weit du schon bist. Kommen dir da Alarmschlagworte bekannt vor?

Wenn ja, ab zum Arzt!
Wenn nein, trotzdem zum Arzt um organisch einiges prüfen zu lassen und das neue Wissen zur Prävention nutzen. Zum reflektieren, was dir selbst gut tut (behalten), was nicht (ausmisten).