Alkoholproblem ohne Einsicht. Was tun?

Hallo miteinander

Es geht um meine Mutter. Seit je her gibt es bei meinen Eltern das berühmte "Feierabendbier". Bei meinem Vater bleibt es bei einem Bier oder einem Wein. Er bleibt eigentlich bei einer Sache und ist auch den Abend über bei klarem Verstand. Man kann sich auch bis spät ganz normal mit ihm unterhalten.
Meine Mutter allerdings trinkt abends 2-3 Flaschen Bier, dazu gerne noch paar Schnäpse (mit Vorliebe Weinbrand oder Obstler). Man merkt ihr das im Laufe des Abends so sehr an. Ihr Blick wird ganz wirsch, sie redet nur noch Quatsch. Ein normales Gespräch kaum möglich, sie versteht teilweise gar nicht worum es geht.

Ich habe sie da schon paar Mal drauf angesprochen, aber sie sagt das ich mir das doch nur ausdenken und sie den Alkohol ja nicht brauchen würde. Auf meine Bitte, dann einfach mal drauf zu verzichten wenn wir zu Besuch sind (so alle 6-10 Wochen ein langes Wochenende) meint sie, sie müsse niemandem was beweisen.
Habe darüber schon mit meinem Vater gesprochen, er sagt das ist wie mit ihren Zigaretten. Sie raucht gerne und lässt sich davon nun mal nicht abbringen.

Letztens erzählte sie mir, dass sie in ihren Schwangerschaften auch täglich 3-4 Zigaretten geraucht hätte und EIN BIER TÄGLICH HAT DOCH NIEMANDEM GESCHADET.

Ich bin bei sowas sehr sensibel, da selber schwanger und habe keinerlei Verständnis. Mein Mann und ich sind Genusstrinker. An einem heißen Sommertag ein kühles Radler oder an Feiertagen zum Essen mal nen Wein, das kommt wirklich sehr selten vor. Und in der SS gar nicht !!!

Meine Mutter ist leider total uneinsichtig, jedes Gespräch endet im keifen und bocken ihrerseits. Wir mögen dort schon gar nicht mehr zu Besuch fahren und ich als Tochter habe natürlich auch Angst um ihre Gesundheit. Hat jemand eine Idee, was wir noch tun könnten?

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Hallo.

Da kannst du wohl leider gar nix machen.
Wenn sie selber nicht gewillt ist, etwas daran zu ändern, dann hast du keinerlei Chance.
VIELLEICHT würde sie gegensteuern, wenn ihr mal ein Arzt dazu raten würde. Dazu müsste sie aber wahrscheinlich schon krank sein..... Ansonsten wird sie wahrscheinlich auch auf die Meinung des Arztes nix geben.:-(

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"Hat jemand eine Idee, was wir noch tun könnten?"

Euch mit der Thematik für Angehörige auseinandersetzen.

So krass es auch ist: es ihr Leben, ihre Sucht und wenn sie damit in ihr Verderben rennt, ihre Entscheidung.

Für sie tun könnt ihr nichts. Ändern auch nichts.

Für euch selbst, als Angehörige, könnt ihr etwas tun
- euch mit der Thematik auseinander setzen
- Infos/Beratung für ANGEHÖRIGE holen

auf Grundlage der Beratung eure Bedürfnisse einordnen, Grenzen setzen, Grenzen umsetzen, bewusst werden, was ihr braucht und wie IHR damit umgehen werdet (NICHT sie!), sondern ihr für euch.

Ob dein Vater sich auch beraten lässt oder nicht, ist seine Entscheidung.
Anbieten könnt ihr es ihm, wenn euch die Beratung für ANGEHÖRIGE gut getan hat. Ob er das Angebot dann annimmt oder nicht, steht nicht in eurem Einfluss.

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Vielen Dank! Dann werde ich mal im Internet schauen, wo ich mir solche Infos für uns Angehörige einholen kann!

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Das bieten alle Suchtberatungsstellen an, auch z. B. Die anonymen Alkoholiker.

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Das einzige was du tun kannst ist lernen wie du abstand hälst emotional.
Denn solange sie nicht einsichtig ist das sie da ein Problem hat kannst du ihr nicht helfen. So hart das auch ist. Wir haben einen ähnlichen Fall in der Familie.

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Hallo,

Ich hatte das jahrelang mit meiner Mutter, sie war zwanzig Jahre süchtig. Hat zwei Entzüge gemacht und nun seit zehn Jahren trocken. Wie es dazu kam... Wie Kinder sind ausgezogen, sehr früh sogar. Ich habe jeden Kontakt abgebrochen. Nun verstehen wir uns super.
Aber wie gesagt es hat zwanzig Jahre gedauert und sie wollte selbst Hilfe. Vorher ging gar nichts.
Jahre später, gleiches Problem mit der Schwiegermutter.... Dort war ich knall hart. Ich hab nach mehreren Vorfällen den Kontakt abgebrochen und den Kontakt zum einzigen Enkel unterbunden. Sie hatten im ersten Lebensjahr nichts von ihm... In diesem Jahr hat sie eingelenkt. Sie trinkt zwar noch aber nie wenn wir da sind oder sie zu uns kommt. Was sie alleine macht ist mir egal. Die Konsequenz allerdings ist das unser Kind nie alleine dort Zeit verbringen wird.

Ich wünsche dir viel Kraft für einen langen Kampf und alles Gute.

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Da kannst du wohl nichts machen. Außer das Gespräch zu ihr suchen, was du ja anscheinend schon gemacht hast, hast du wenig Möglichkeiten. Vielleicht wäre es noch eine Idee, dass du zusammen mit deinem Vater mal mit ihr sprichst, um so dem ganzen mehr Nachdruck geben zu können. Wenn sie sich aber nicht einsichtig zeigt, dann hilft es nicht viel. Wenn du zu sehr auf dem ganzen Thema beharrst, dann kann so etwas auch gleich einmal im Streit enden. Eine sensible Vorgehensweise an so ein Thema ist deswegen sehr ratsam, wenn man Familienstreit vermeiden will.