Infekterbrechen / Azetonämisches Erbrechen beim 4 jährigen - Wer hats auch?

Hallo,

wir haben 2 Kinder, 4 und 2 Jahre alt. Unser 4 jähriger Sohn ist häufig krank (ca. 8x im Jahr) mit normalen Infekten bzw. auch mal Scharlach, Hand Mund Fuß etc. Seine 2 jährige Schwester ist seit August in der Krippe, seitdem ist es noch mal schlimmer geworden. Er selbst ist in einem Waldkindergarten - wir hatten gehofft, dass es dort weniger Infekte gibt.

Leider fängt er bei jedem Infekt an zu spucken. Anfangs dachten wir immer, dass es dann ein Magen Darm Virus sein muss. Den gefürchteten Norovirus hatten wir allerdings nur 1x nachweislich. Laut Ärzten ist das sog. Infekterbrechen, unter dem scheinbar viele Kinder im Alter von 2-10 Jahren leiden.

Dazu kommt dann noch, dass das Erbrechen bei ihm oft nicht mehr aufhört. Das geht das im 15 Minuten Takt, auch wenn schon gar nichts mehr drin ist. Problem ist scheinbar eine Übersäuerung, niedriger Blutzuckerspiegel und niedriger pH Wert - so habe ich es verstanden - genannt Azetonämisches Erbrechen.

Wir sammeln seitdem die Krankenhausberichte in denen genau diese beiden Diagnosen genannt werden. Ohne Infusion schaffen wir es nämlich oft nicht, diesen Teufelskreis zu unterbrechen. Seit dem wir wissen wie das ganze heißt, versuchen wir natürlich präventiv vorzugehen. Beim kleinsten Anzeichen von Bauchschmerzen reichen wir Traubenzucker, Salzbrezeln und Apfelschorle. Helfen tut das scheinbar, aber verhindern kann man es nicht immer.

Wir suchen auf diesem Wege Eltern, die ein ähnliches Problem haben und evtl. schon bessere Wege gefunden haben mit diesem Phänomen und der eigenen Belastung umzugehen.

Viele Grüße
Konstantin

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Alle meine 3 Kinder erbrechen wenn dass Fieber an die 40 Grad Marke kommt.
Also auch bei einer Erkältung, MOE etc.
Ich geb mittlerweile Nurofen ab 39 und das hilft immer!
Hat dein Kind Fieber wenn es erbricht?

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Ja genau, erst kommt das Fieber, dann kommt das Erbrechen. Wir geben immer Paracetamol 250mg. Nurofen kommt zumindest bei unserer kleinen immer sofort wieder raus. Aber vielleicht wirkt das bei dem großen besser.

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Meine bekommen Zäpfchen..der Saft wird auch gleich erbrochen und der Grosse Nurofen Lutschtabletten.

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Für euer Kind wären Zäpfchen besser als Saft. Da habt ihr kein Risiko das es ausgespuckt wird ehe es wirken kann.
Und damit es nicht zum acetonämischen Erbrechen kommt ist Gesund erstmal zweitrangig. Traubenzucker ist schonmal gut. Den am besten in die Wangentasche und da auflösen lassen. Dann wird viel schon da direkt aufgenommen und muss nicht durch den Magen.
Ich habe meinen Sohn mal mit Gummibärchen und Caprisonne vor dem Krankenhaus bewahrt. Er hatte echt heftig Magen-Darm und rutschte dann auch ins acetonämische Erbrechen. Aussage der Ärztin war: Egal wie, Zucker und Flüssigkeit ins Kind, sonst Klinik. Tipp von mir, Caprisonne oder ähnliches und Gummibärchen nehmen die meisten Kinder auch noch wenn ihnen kotzschlecht ist. Caprisonne in kleinen Schlucken und Gummibärchen einzeln lutschen" Und tatsächlich, hat geklappt, nachdem dann eine Caprisonne milliliterweise über 2 Stunden und ein paar gelutschte Gummibärchen drin geblieben waren merkte man das es ihm etwas besser wurde. Und dann konnte er mehr trinken und auch langsam anfangen mal eine Salzstange zu knabbern. Vorher hatte ich zwar auch in kleinen Mengen aber eben Tee, Wasser (und das nimmt er alles nur pur, kein Zucker oder Honig drin), Salzstangen, geriebenen Apfel (er hatte auch wässrigen Durchfall) usw angeboten und da kam jeder Schluck, jeder Bissen kurz später wieder zurück. Aber beim Gummibärchen lutschen wird eben Zucker schon über die Mundschleimhaut aufgenommen. Und Caprisonne oder Limo, da wirkt auch der Zucker und wenn der Zuckerspiegel steigt wird weniger Fettreserve abgebaut und somit entsteht weniger Aceton. Und weniger Aceton im Blut heißt weniger Übelkeit. Hat man die Grenze geschafft das das Kind nicht mehr bricht und trinken kann wird das restliche Aceton ausgepieselt.
Deshalb sind viele Kinder die damit im Krankenhaus landen auch nach einer Infusion schon wieder fit.

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Ach ja, wie es zum Acetonämischen Erbrechen kommt hast du richtig verstanden.
Wenn die Kinder erbrechen nehmen sie ja keinen Zucker, egal wie mehr auf. Der Körper funktioniert aber nur mit Glukose im Blut. Kommt also zu wenig Glukose nach geht der Körper an seine Fettreserven und spaltet die auf bis Glukose entsteht. Dabei entsteht so zu sagen als "Abfallprodukt" Aceton. Hat man zu viel Aceton im Blut geht es einem Schlecht, es löst Übelkeit und Erbrechen aus.
Und bei Kindern kann es schon reichen wenn die sich 2 oder 3 mal übergeben müssen um ins Acetonämische Erbrechen zu fallen. Dann kommt der schwer zu unterbrechende Kreislauf. Sie müssten was zu sich nehmen um weniger Reserven an zu greifen und somit weniger Aceton frei zu setzen. Aber durch das Aceton kommt das Retour was sie essen. Wenn man das mit Traubenzucker, Gummibärchen, Lutscher.... nicht schafft genug Zucker ins Kind zu bekommen bleibt nur die Infusion im Krankenhaus. Damit geht es den Kindern dann aber schnell viel besser.

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Danke für die ausführliche Antwort. Dass bei einem echten Magen Darm Virus zu bekommen, muss ja noch viel schlimmer sein. Da muss sich der Magen ja zwangsweise mindestens einmal entleeren und durch das häufige Spucken ist man selbst ja auch nicht gefeit, den Virus zu bekommen.

Eine Infusion für zu Hause wäre doch toll...

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Hallo!
Mein ältester Sohn hatte es auch, als er noch kleiner war.
Er hat bei jedem Infekt mit Fieber gespuckt. Teilweise schon bei relativ niedrigen Temperaturen von 38,5 oder so. Musste dann immer was geben. Fiebern lassen ging gar nicht deswegen. Irgendwann war es dann weg zum Glück.
LG, Sunni

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Na das klingt doch auch ganz zuversichtlich, danke!