Seit Monaten erhöhter Entzündungswert

Hallo,

ich habe seit einigen Monaten einen erhöhten Entzündungswert. Begonnen hat das alles in der Schwangerschaft. Da war er wirklich nur minimal erhöht. Damals hatte ich ständig mit Gallenkoliken zu kämpfen und im Juli wurde mir dann die Gallenblase mit vielen Steinen entfernt. Eher zufällig würde dann vor ca. 8 Wochen ein Blutbild gemacht. CRP bei 23. Nach Antibiotika runter auf 16. Jetzt nach 3 Wochen nochmal Kontrolle wieder hoch auf 25. Mein HA will das jetzt einfach so stehen lassen und ich soll in 2 Monaten wieder zur Kontrolle kommen. Mir geht das langsam wirklich auf die Nerven mit diesem Arzt. Ständig soll ich zur Kontrolle antanzen aber außer Antibiotika verschreiben macht er nichts. Hat aber absolut keine Ahnung wo der erhöhte Wert herkommt. Ich war vor kurzem im KH wo festgestellt wurde dass ich einen grenzwertig großen Lymphknoten hinter dem Bauchfell habe. Davon kommt laut meinem HA der erhöhte Wert nicht

Kennt sich jemand mit dem Wert aus?

Bin mittlerweile drauf und dran den Arzt zu wechseln.

lg Luna

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Eigentlich müsste man auf Fokussuche gehen. Also suchen, ob man einen Entzündungsherd findet: Zum HNO zum Abklären der Nasennebenhöhlen, zum Zahnarzt, eine Test auf Helicobacter im Magen machen, Stuhluntersuchung auf okkultes Blut und Calprotectin (Entzündugswert), Schilddrüse, Urin...
Ein Entzündungsherd im Körper ist immer eine Gefahr für Herz und Nieren. Würde ich so nicht stehen lassen.

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Seh ich genau so. Aber mein HA macht nichts.

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Hallo

Wie sind denn die anderen Werte zB Leukozyten? Sind die im Normbereich?

Lag

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Auch erhöht aber nur ganz leicht bei 10,4

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dann würde ich drauf pochen alles abklären zu lassen, der alleinige Wert CRP sagt bei einer gerinfügigen Erhöhung nicht immer was aus, aber im Zusammenhang mit anderen erhöhten Werten spricht es für mich ,für einen Entzüngunsherd im Körper.

hattest du mal Pfeifferschen Drüsenfieber? oder Borreliose? da können die Werte schon mal dauerhaft erhöht sein,

ansonsten alles abklären, Magen/Darmspiegelung , und wie hier schon geschrieben wurde HNO , Zahnarzt etc, bis der Herd gefunden wurde .Nicht abwimmel lassen.

lg

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Hallo Luna,
chronische Entzündungen können auf Dauer zu schweren Erkrankungen führen. Mit der Gabe von Antibiotika ohne Diagnose ist es da nicht getan. Besonders im Zuge der Resistenzentwicklung sollten Antibiotika nicht unkritisch eingesetzt werden. Dies sollte sich eigentlich mittlerweile herumgesprochen haben. Antbiotika wirken sich zudem nachteilig auf die Darmflora aus, die jedoch für ein gutes Immunsystem immens wichtig ist. Außerdem haben Antibiotika diverse Nebenwirkungen.
Der erhöhte CRP-Wert und der vergrößerte Lymphknoten sprechen für eine Beteiligung des Immunsystems. Die körpereigene Abwehr lässt sich durch einen gesunden Lebensstil, d. h. traditionelle Mittelmeerkost, tägliche Bewegung an der frischen Luft (u. a. zwecks Vitamin D-Bildung), ein gutes Stressmanagement (denn auch chronischer Stress fördert Entzündungen) und ausreichend Schlaf verbessern. Zudem ist eine ca. 3-monatige Kur mit dem Spurenelement Zink (z. B. Unizink, rezeptfrei aus der Apotheke: 1 Tablette morgens) empfehlenswert, denn Zink stärkt das Immunsystem, ist wichtig für die Schleimhäute, hat sich bei diversen Infekten bewährt und soll sogar entzündungshemmende Eigenschaften haben.
Bei Gallensteinen sollte sowieso eine Änderung des Lebensstils angestrebt werden, da sie v. a. auf einer falschen Ernährung beruhen.
Den Arzt würde ich an Deiner Stelle auch wechseln oder mir zumindest eine 2. Meinung einholen.
Gute Besserung!

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Hallo Luna,

der CRP-Wert sagt mir jetzt nichts. Aber ich habe auch seit Jahren einen extrem erhöhten Entzündungswert, den ASL. Der ist normal bei 200 bis 300, und bei mir immer bei ca. 1.500. Festgestellt hat dies der Hautarzt bei einer Routineblutuntersuchung. Das war ein Jahr nach der Geburt meines Sohnes, und da ich dort Infusionen brauchte wegen Streptokokken, erklärte mein Hausarzt völlig verharmlosend, dass der Wert noch daher so hoch sein könnte, und das kann schon ein paar Monate dauern, bis der wieder auf Normalwert geht.

Der Hautarzt fand den Wert aber sehr bedenklich und drängte drauf, dass ich sofort zum HNO, zum Zahnarzt und zum Kardiologen gehe, weil dieser erhöhte Wert für eine Entzündung im Herzen, im Kieferbereich oder im Hals-Nasen-Ohren-Bereich spricht. Ich war dann sofort bei all diesen Fachärzten zur Untersuchung, und alle drei sagten mir, dass ich kerngesund sei und sie wirklich nichts feststellen könnten. Es ging mir auch gut, ich fühlte mich gesund. Mein Hausarzt meinte dann beim Check-up, ich sollte mich nicht beunruhigen, so ein erhöhter Wert könne auch noch Jahre nach einer Infektion bestehen, und einige Menschen haben ihr Leben lang einen erhöhten Wert, ohne dass sie krank sind.

Mittlerweile habe ich auch meinen Hausarzt gewechselt, allerdings auch total anderen Gründen, und mein neuer Hausarzt fand den Wert am Anfang auch bedenklich und wollte unbedingt herausfinden, warum der so hoch ist. Er sank zwischendurch mal auf ca. 1.000, erhöhte sich aber dann nach einiger Zeit wieder auf diese 1.500. Einmal meinte er, er frage einen Spezialisten, aber entweder hat er nichts dabei herausgefunden, oder der Spezialist fand es unbedenklich. Denn als ich ihn darauf ansprach, meinte er nur, den Wert lassen wir jetzt mal so stehen, man muss es halt beobachten.

In dieser Zeit, seit der Wert festgestellt wurde, hatte ich jetzt auch eine Borrelliose-Infektion und eine Vergiftung mit anschließender Entgiftung, und der ASL-Wert hat sich dadurch nicht verändert.

Ich persönlich versuche, nicht mehr darüber nachzudenken. Der Wert ist jetzt schon mehrere Jahre so stark erhöht, mir geht es gut und ich bin gesund, soweit ich das gefühlsmäßig und durch regelmäßige Untersuchungen belegt beurteilen kann.

Was ich bei Dir bedenklich finde, ist, dass Du immerzu Antibiotikum nehmen sollst. Das würde ich auf keinen Fall machen. Das schadet doch nur, und bringen tut es offensichtlich nichts. Geh lieber zu einem anderen Arzt, und lass Dir eine Zweitmeinung geben. Geh zu diesen Spezialisten, die am ehesten in Frage kommen für eine Entzündung, wie gesagt, bei mir waren das der Zahnarzt, HNO-Arzt und Kardiologe. Und wenn wirklich keiner irgendwas Behandlungsbedürftiges feststellt, dann lass es so stehen. Du machst Dich sonst total verrückt.

Was mir noch in den Sinn gekommen ist, weißt Du, heute bekommen Kinder (auch Erwachsene, klar), wenn sie eine bakterielle Krankheit haben, sofort Antibiotikum, weil die Bakterien ja z.B. zum Herz wandern und dort Schäden anrichten können. Nach vielen Jahren und sogar Jahrzehnten. Und wie war es denn früher? Ich hatte z.B. als Kind fünf Wochen lang Scharlach in ausgeprägtester Form mit Quarantäne. Meine Mutter hat mal erzählt, dass wir da kein Antibiotikum bekommen haben. Wir wurden fünf Wochen ins Zimmer gesteckt, durften nicht raus, und am Ende kam ein Typ vom Gesundheitsamt, der alles ausgespritzt hat mit so nem Gift. Ich kann mich da auch noch dran erinnern, auch dass wir viele Spielsachen danach wegwerfen mußten, was mir sehr weh getan hat. So, und wer garantiert mir nun, dass damals die Bakterien nicht bei mir ins Herz gewandert sind und sich festgesetzt haben und diesen erhöhten Entzündungswert verursachen? Und ansonsten aber unschädlich sind (sonst hätte der Kardiologe doch was gefunden...). Außerdem hatte ich im Alter meiner Sturm- und Drangzeit mal Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich dachte, das ist ne Grippe, und hab mich ins Bett gelegt, war gar nicht beim Arzt. Erst als es ewig nicht weg ging, ging ich dann doch mal zum Arzt, aber da ging es mir schon so besser, dass er mir auch nichts mehr verschrieben hat. Er meinte nur, ich darf jetzt fünf Wochen keinen Sport machen und fertig.

Wer weiß, wie lange ich diesen Wert schon so extrem erhöht habe? Da mein erster Hausarzt den Wert nicht besonders erwähnenswert fand in der Höhe, kann es ja auch seien, dass der schon ewig so hoch ist und keinen hat es interessiert.

Mein Tip, setz das Antibiotikum ab, geh zu Spezialisten, ob die was finden, und wenn alles in Ordnung ist, denk nicht weiter drüber nach. Wenn Du mit Deinem Hausarzt unzufrieden bist (ich habe das Gefühl, da ist noch mehr Frust als wegen dieser Sache), dann probiere einen anderen aus. Und höre seine Empfehlung zu dem Wert. Und dann beobachte es einfach, wie der Wert sich entwickelt, und wenn Du gesund bist, dann lass es so stehen.

LG Franka

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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Und ja du hast recht, da ist noch einiges mehr an Frust als nur diese Sache. Mein HA verharmlost viele Sachen. Ich fühl mich einfach nicht ernst genommen. Natürlich bin ich froh wenn bei einer Untersuchung rauskommt dass alles i. O. ist, aber wenn man jedes mal so im Regen stehen gelassen wird mit der Aussage, du hast nichts dann nervt das schon langsam. Denn leider kam bei einigen Sachen schon raus dass eben doch was war.

Wenn der Entzündungswert einfach dauerhaft erhöht ist dann ist das auch okay. Aber das kann man doch nicht sagen wenn man nichts hinsichtlich dessen nichts untersucht hat.

Und diese ständigen Medikamente ohne Grund nehmen kann ich überhaupt nicht ab und ich nehme auch nichts mehr. Das ist definitiv der falsche Weg aber mein HA ist sich da keiner Schuld bewusst.