rezidivierende Depression - Chance auf "Heilung"?

Hallo,

bei mir wurde vor ca 10 Jahren das erste Mal die Diagnose schwere depressive Episode gestellt, seitdem etliche Nebendiagnosen ( Anteile einer Persönlichkeitsstörung, hypomanische Phasen und einiges, was nicht direkt mit der Psyche zu tun hat). Es gab immer wieder Phasen in denen es mir gut ging, aber auch wiederholte depressive Episoden mit Klinikaufenthalten.
Ambulante Psychotherapie fand fast ohne Unterbrechungen über acht Jahre statt.

Jetzt merke ich schon wieder, dass es los geht. Und ganz ehrlich, ich habe die Nase voll von Medikamenten, Therapeuten und vor allem von Psychiatern :-(
Wozu denn, wenn es eh immer nur kurze Besserungen gibt? Oder kann ich die Hoffnung haben, dass es irgendwann einmal aufhört, dass die Behandlung dazu führt, dass ich wieder ganz gesund werde?

Eine Ärztin hat mir mal gesagt, mit jeder depressiven Episode steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem erneuten Rückfall kommt.
Ich bin diesen ständigen Kampf gegen meine Psyche so leid.

Gibt es vielleicht jemanden hier, der mir Mut machen kann?

LG, mokli

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Hallo Mogli,
Du sprichst mir aus der Seele ! Gerade habe ich eine schon lang anhaltende ,gute Phase und ich geniesse es in vollen Zügen. Der kleine Teufel “Angst“ , dass es wieder zurück kommt, sitzt aber schon immer dabei.

Hoffnung geben ? Ich finde , inzwischen habe ich besser gelernt, auf mich acht zu geben , dank Verhaltenstherapie. Aber ohne Tabletten würde ich nicht klar kommen. Das heißt aber auch ein Leben mit permanenten, leichten Übergewicht. Tja, ist dem Fall das kleinere Übel. Das Schlimmste daran ist , das mir fremde Ärzte schnell Psyche Diagnostizieren und gar nicht mehr richtig mehr richtig schauen, sobald man körperliche Beschwerden hat. Dadurch wurde fast eine Anfallserkrankung übersehen ????.
Ich denke, wir müssen die Erkrankung akzeptieren , wie ein Diabetiker seine Erkrankung. Zu uns,gehören Therapien,wenn es noch so ätzend ist . Ich weiß genau, was du meinst.

Also Ohren steif halten !!!!

Lg, Humor

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Hi, danke für deine offene Antwort.

Akzeptieren ist gar nicht so einfach, ständig prallen Erwartungen, Anforderungen und meine Leistungsfähigkeit aufeinander. Ich "funktioniere" halt nicht so, wie es in diesem Leben notwendig ist.

Ich habe auch gelernt auf Frühwarnzeichen zu hören, mir früher Hilfe zu holen, mal einen Gang runter zu schalten.
Aber ich bin es so leid.

Aber ja, vermutlich hast du recht, was anderes als es zu akzeptieren wird mit wohl nicht übrig bleiben.

LG, mokli

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Hallo!
Es ist ein verdammt fieses Thema. Ich bin noch am überlegen, wie und was ich Dir schreiben kann.
Vielleicht erstmal dies: Ich habe 4 Kinder, und hatte öfter mal depressive Phasen zwischen den Kindern und mein 4 Kind war ein SchreikindDamit wurde es sehr schlimm.
. Ich mit allem allein, der Grund ist jetzt egal, mir ging es zusehends schlechter, ich war bei vielen Ärzten, alle wollten mir helfen,klar, aber es konnte ja keiner. An meiner Situation konnte mir keiner was ändern, deswegen? gaben Sie mir Tabletten, die ich nicht nehmen konnte, weil stillen, die einzigen Minuten Tag und Nacht waren, wo mein Kind ruhig war.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich war oft kurz vor dem Ende, Tiefer ging es nur noch unter der Erde.
Bei mir hatte die Depressionen einen Anfangsgrund (die Überforderung) aber zusätzlich habe ich durch Zufall/und durch Recherche viel herausgefunden. Es ist kompliziert.

1. habe ich eine Östrogensalbe von meiner Fa bekommen (aus völlig anderen Grund), damit ging es mir schon langsam besser.
2. habe ich verschiedene Vitamine angefangen zu nehmen, Vitamin b12 Spritzen, alle B Vitamine als Kapseln,Vitamin D, L-Thryptophan (ein Enzym, vorstufe des Melatonin)
3. Als Gegenspieler von Östrogen, nehm ich Progesteron in der 2 Zyklushälfte.

Ich habe viel experimentiert. Seit dem ich Hormone wohdosiert nehme, bin ich Depressionsfrei. gerade das L-Tryptophan (gibts frei verkäuflich) kann Wunder bewirken.
Kannst mich gerne anschreiben. Ich habe nie Psychopharmaka/Therapien gehabt, aber du kannst mir glauben, dass ich wirklich schwer depressiv war. Niemals möcht ich so krank wieder werden. Ich bin davon überzeugt, dass dem Körper irgendwas fehlt (Massiv),(Hormone/Vitamine/Enzyme...)und deswegen so reagiert.
Alles Gute,

Sportskanone

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Hallo,
Das klingt total interessant. Ich habe nämlich das Gefühl, das auf Ewig diese Anti- Depressiva nach lassen.
Ich habe jetzt erstmal die Schilddrüse schmecken lassen, da ich da mal interessantes gelesen haben.

Bin gespannt auf das Ergebnis.

Lg, Humor

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Hallo!
Ja, die Schilddrüse regelt ja die Hormone.
Wenn ich zuviel Tyronajod nehme, also in die überfunktion rutsche (ich merke das, der Laborwerte sind trotzdem immer im Normbereich, also ich gebe darauf nicht mehr viel!) werde ich aufbrausend, unruhig, ungeduldig, aber auch weinerlich, traurig...
Daran kann man schon sehen, dass gerade "Stimmungen" extremst von Hormonen gesteuert werden.
Meiner Meinung nach entstehen dadurch auch die verschiedensten Charaktereigenschaften der Menschen.Es ist ein kompliziertes Gebiet. was wie zusammen spielt, gegeneinaner wirkt usw. Sowas mögen die wenigsten Ärzte zugeben oder auch durchschauen oder auch weiter erforschen. Keine Zeit, keine Ahnung, was weiß ich. aber es ist doch so, dass Tabletten verschrieben werden ohne wirklich zu wissen, warum gerade ohne ersichtlichen Grund (also Tod, Armut, Arbeitslosigkeit, Streß...) manche Menschen Depressionen bekommen.
Meiner meinung nach ein viel zu wenig erforschtes Gebiet.
lg Sportskanone

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Hallo

hast Du mal bei einem Arzt für Homöopathie vorgesprochen?

Meine erste Chefin, klassische Homöopathin (ich war Arzthelferin), hatte zwei Patienten mit starken Depressionen, die sie unterstützend mit exat auf den jeweiligen Patienten und seinem Ist-Zustand zutreffenden Mitteln behandelt hat und ziemlich guten Erfolg damit gehabt.

Oder einen guten Heilpraktiker / In

Vielleicht ist das noch eine Option?

LG

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Hallo,

mein erster Psychiater hat mit Homöopathie gearbeitet. Leider habe ich darauf gar nicht angesprochen.
Über einen Besuch beim Heilüraktiker habe ich allerdings auch schon nachgedacht, viel falsch machen kann man damit vermutlich nicht.

Danke für deine Antwort.

LG, mokli

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Hallo,

Ich kann dir nur sagen aus der Erfahrung mit meiner besten Freundin das die Wege zur richtigen Therapie ewig dauern können.

Sie wollte ewig nichts ändern aus Angst. Dann begann sie alles auf einmal zu ändern auch ein Fehler. Noch dazu hat sie Tabletten einfach so abgesetzt normal schleicht man sowas ein und aus.

Mittlerweile nach Jahren hat sie ihren Weg gefunden. Ja sie hat noch Medikamente und die wird sie auch weiterhin brauchen und sie geht noch zur Therapie. Aber sie hat zum einen ihre Depressionen selbst anerkannt und geht damit ganz normal um. Sprich sie sagt offen es ist ne schlechte Phase ich brauche meine Zeit. Vorallem sagt sie offenen in Situationen die Auslöser sind das es so ist.

Du musst deinen Eigenen Weg finden! Lass mal alle deine Hormone und Vitamine checken! Und Vorallem deine Schilddrüse. Manche Menschen brauchen da manchmal einen höheren Wert als den Norm Wert manchmal auch einen tieferen. Mein Köper zickt wenn alle Werte genau in der Norm liegen.