Imipramin, wer hat Erfahrung damit? Soll das nehmen

Hallöchen,


ich soll mit dem AD Imipramin beginnen um meinen Stoffwechsel im Hirn wieder anzukurbeln. Ich soll eine halbe Tabl. am Abend nehmen, 50 mg also.

Warum ich das nehmen soll?

Weil ich seit der Geburt meiner Kleinen nicht mehr richtig in die Gänge komme.

Auf einmal Angst und Panikattacken habe, mein Körper mir sämtliche schwerste Krankheiten vorgaukelt und ich laut Mitmenschen recht monoton wirke.

Seelisch bin ich ein Wrack...

Wer nimmt dieses Mittel auch? Hab ehrlich gesagt Angst davor, und hatte gehofft ich komme drum herum. Doch leider geht das anscheinend nicht mehr und mein Doc macht sich Sorgen.

Wer kann mich beruhigen?

Laut Arzt und Apotheker soll es nicht abhängig machen und man soll auch nicht wie auf Drogen stehen.


Was mach ich nur????


Ratlose Grüße von Jule

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huhu Jule,

was du machen sollst? Dir am besten schnellstmöglich einen Therapeuten suchen. Imipramin ist ein trizyklisches AD, dass gegen Depressionen wirkt und auch bei Ängsten eingesetzt wird.
Wichtig ist allerdings immer, eine Therapie zu machen, ein AD ist immer eine gute Unterstützung, macht aber nicht gesund, da man nur durch die Einnahme nichts verarbeitet.
Wissen solltest du, dass es dir in den ersten 3-6 Wochen schlechter gehen kann, das ist anfangs normal, die Nebenwirkungen findest du auch im Beipackzettel. Nach 3-6 Wochen hat das Medi die Wirkung dann entfaltet und es sollte dir damit besser gehen, allerdings ist eine Therapie wirklich wichtig.
Alles Gute

Haruka

2

Huhu,

Therapie inwiefern???

Da hat mir keiner (2 Neurologen und Hausarzt) was gesagt... #kratz...

Eben, wegen dieser ganzen Nebenwirkungen hab ich Angst.

Ich habs eh mit Extremmüdigkeit, Unkonzentriertheit usw.

Ich will nicht das es mir erst noch schlechter geht.


Wie könnt ich denn sonst noch da raus kommen???

Hab gelesen das Johanniskraut auch gegen diese Unruhe und Zustände hilft...

Ach mensch, ich hab einfach Panik...

Danke Dir

3

Na ja, ein Antidepressivum ist kein Wundermittel, eine Depression hat psychische URsachen und diese müssen bearbeitet werden, da reicht es nicht, einfach ein Medi zu nehmen. Es geht einem natürlich besser dadurch, aber die Problematik kann immer wieder auftreten und auch schlimmer,weil man das, was einen belastet, nicht bearbeitet.
Johanniskraut ist ein natürlicher Stimmungsaufheller, wenn deine Ärzte der MEinung wären, dass es helfen würde, hätten sie es dir verschrieben (die Hochdosierten bekommt man nur noch auf Rezept). Es scheint aber, dass es etwas schlimmeres ist, weshalb man dir ein chemisches Mittel verschrieben hat.
Wovor genau hast du Panik? Davor das es dir mit nem Medi, das die Stimmung aufhellt schlechter geht?!? Vor den NEbenwirkungen?
Ich wundere mich immer wieder, wie schlecht Ärzte aufklären, wenn du so eine Angst hast, ab zum Arzt und er soll dir erstmal erklären, wieso,weshalb, warum, ich kenne dich nicht, kann daher wenig dazu sagen, außer das psychische Probleme bearbeitet werden sollten und MEdis wirklich eine gute Unterstützung darstellen, man aber schon wissen sollte, wie sie wirken, gerade weils einem anfangs schlechter gehen kann.

L.G.

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Hallo Jule,

ich habe über 5 Jahre Imipramin eingenommen in Verbindung mit einer Therapie. Hatte 2000 einen Nervenzsammenbruch und eine Essstörung. Ich war einfach nur noch fertig, habe kein Licht und Land mehr gesehen... Meine Ehe war die Hölle, meine Mutter gerade an Krebs erkrankt.

Ich hatte das große Glück an einen sehr guten Therapeuten zu "geraten". Er verschrieb mir Imipramin, anfangs 1 1/2 Tabletten abends. Die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Keine Gewichtszunahme, kein Blutdruckabfall. Nur ein sehr trockener Mund und ab und zu einen etwas hohen Puls (war aber nicht sicher ob das eine Nebenwirkung war oder stressbedingt). Ich wirkte nicht wie unter Drogen oder war irgendwie aufgedreht sondern wurde einfach ausgeglichener.

Mir ging es nach ca. 4 Wochen schon deutlich besser. Ich hockte nichtmehr in meinem Loch und hatte auch mal wieder Freude an manchen Dingen. ABER alleine die Tabletten können deine Probleme nicht lösen!
Wie meine Vorrednerin schon gesagt hat sollte solch ein Medi immer in Kombination mit einer (Gesprächs-)Therapie stehen.

Schau nach einem guten Psychotherapeuten oder einem Psychologen. Glaub mir, mit einer aussenstehnden (geschulten) Person zu reden kann wirklich helfen. Und keine Angst, deswegen bist du nicht "plemplem". Es ist zwar leider noch so dass es komisch aufgenommen wird wenn man sagt man ist in Therapie aber ich denke das es von Stärke zeugt sich selbst einzugestehen dass man es alleine nichtmehr schafft.

Uff, voll der Roman, sorry. Aber ich fühle so mit dir.

Zum guten Schluss, ich habe Imipramin nach 5 Jahren ohne Probleme abgesetzt. Ohne Entzugserscheinungen.

Mittlerweile ist auch meine Therapie beendet (genauso wie meine Ehe), es gibt immer mal wieder nicht so gute Tage aber ich habe mein Leben im Griff, habe eine wundervolle Tochter und kann sagen ich bin glücklich.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

LG Little