Hife wegen meinem Sohn (8 Jahre) bzlg. Essstörung

Hallo,

auch auf die Gefahr hin, dass es das falsche Forum ist, probiere ich es dennoch.

Bei meinem großen Sohn (8 Jahre) wurde vor 2 Wochen die Diagnose "ausgeprägte Essstörung" gestellt. Da wir dieses "Problem" ohne psychologische Hilfe wohl nicht in den Griff bekommen, hat er mir geraten, ihn für mind. 6 Monate in eine Klinik zu geben, die ihm dort "helfen".

Er würde komplett aus allem herausgerissen werden (Schule, Freunde usw.).

Ich wollte hier mal nachfragen, ob vielleicht jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet hat, oder weis wo ich mich als Mutter noch hinwenden kann, denn ich glaube nicht, dass ich gut damit umgehen könnte.

Gibt es vielleicht Selbsthilfegruppen für Betroffene??

Vielen Dank.

Gruß Michaela

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Ich denke, hier sollten deine Wünsche hintenan stehen... ob du damit klar kommst oder nicht - es geht um die Gesundheit deines Kindes. Ich weiß nicht, um welche Essstörung es sich handelt, aber da er noch so jung ist kann man davon ausgehen, dass das Problem zu Hause liegt... und da ist eine Klinik genau das richtige. Paralell kannst du in eine Selbsthilfegruppe o.ä. und dich nochmal "schulen" lassen, wie es weitergehen soll nach der Therapie....

aber wenn die Essstörung ausgeprägt ist, dann habt ihr sehr wenige andere Perspektiven.

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Ich gehe davon aus, dass dein Kind zu viel zu sich nimmt? Wenn er schon gesundheitlich schädigendes Übergewicht hat, gibt es wohlmöglich nur diese Art der langfristigen Therapie, weg vom alten Umfeld, welches dem Kind "zusetzt". Sicherlich ist es wichtig, dass Ihr vorab alle Möglichkeiten abcheckt und mit der Klinik und ev. auch Eltern von ehemaligen Patienten mit gleichem Alter sprecht. Lass Euch Pro und Contra erklären ...

Letztlich geht es ausschließlich um das seelische und körperliche Wohl des Kindes!!! Im gewohnten Umfeld kann es nicht dauerhaft umlernen...
Auch die gesamte Familie muss mitlernen und solidarisch umdenken was das Thema Essen und Bewegung anbelangt ...

Ich hatte eine Freundin in der Schule, die in der 9. Klasse ein halbes Jahr weg war ... sie hatte Adipositas ... heute ist sie schlank ... ihre Eltern haben aber auch mitgemacht.

Ich wünsche Dir / Euch viel Glück und Kraft und Energie gemeinsam der Krankheit den Kampf anzusagen!!!

LG
Bibi

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Hallo,

also ich erkläre mal unsere Geschichte in extremer Kurzform:

Er ist jetzt 8 Jahre alt. Im Mai 2003 (also vor 7 Jahren) hat es von einem Tag auf den anderen angefangen, dass er so gut wie nichts mehr gegessen hat. Ich muss dazu sagen, dass er vorher alles gegessen hat.

Dananch nur noch eine Scheibe Wurst am Tag.

Im Winter 2003 stellte man fest, dass er eine chronische Sinusitis hat, die Knochen im Kieferbereich stark angegriffen. Er musste 2x operiert werden. Danach kamen die üblichen Kinderkrankheiten die alle samt immer sehr heftig verliefen. Die Folge: wieder etliche Krankenhausbesuche (wg. Lungenentzündungen usw.).

Die Ärzte sagten mir immer, wenn er erst mal wieder richtig fit ist und die Blutwerte sich bessern (speziell Eisenwert) dann kommt der Hunger auch wieder automatisch.
Aber nichts hat sich getan. Blutwerte sind gut, aber der Hunger ..... Fehlanzeige.

Ich war mit ihm bei Kinderärzten, normalen Ärzten, HNO-Ärzten, Gastroenterologen, Heilpraktikern und Homöopathen, Allergologen (wg. evtl. Lebensmittelunverträglichkeiten) und und und......

Er isst seit nun fast 7 Jahren jeden Tag - wenn ich Glück habe - eine ganze Laugenbreze. Wenn nicht, dann vielleicht nur eine halbe. Sonst nichts. Er isst auch keine Süßigkeiten oder FastFood.

Ich sehe den Unterschied immer an seinen Klassenkameraden, die "normal" essen. Es ist für mich erschreckend.

Ich habe es im Guten sowie auch im strengen Ton probiert, ich habe ihn bestochen , ich kann ihm das blaue vom Himmel versprechen: NICHTS!!

Achja, vielleicht noch ein wichtiger Aspekt: wenn er denn mal bereit ist, z.B. einen Apfel o. ä. zu probieren, würgt es ihn dermaßen, dass er fast dabei erbricht. Es reicht schon, dass das Essen nur den Mund berührt. Er kaut es noch nicht mal oder schluckt es runter.

Auf Anraten meiner KK bin ich mit ihm zu einem Kinderpsychologen. Dieser hat mir die Diagnose "ausgeprägte Essstörung" gestellt.
Die Einweisung in eine Klinik mit mind. 6 monatigem Aufenthalt sieht er als einzige Chance, da es einfach schon zu lange geht.

Mich macht das alles total fertig. Ich habe das Gefühl machtlos zu sein und muss meinem Kind langsam beim Sterben zusehen. Hört sich vielleicht ganz krass an, aber es ist so.

Darum wollte ich hier mal nachfragen, ob jemand Erfahrungen mit solchen Kliniken hat (also wir reden hier von keiner Kur o. ä.).

vielen Dank Euch.

Liebe Grüße
Micha

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hallo micha

ich habe leider damit keinerlei Erfahrung, aber du solltest auf jedenfall den Rat befolgen und deinen Sohn in eine Klinik bringen.
Die Gesundheit deines Kindes sollte dir wichtiger sein.
Schule und Freunde sind in diesem Fall wohl zweitrangig. Außerdem ist er noch jung und wird das sicher besser wegstecken als man glaubt.

Euer Arzt oder Psychologe hat sicherlich Adressen von Kliniken, ansonsten Tante Google fragen und selbst anrufen.

Alles Gute für Euch, ihr packt das schon#blume

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Hallo,

gib ihn auf jeden Fall in stationäre Behandlung. Den Jungen in dem Zustand zuhause zu behalten, wäre in meinen Augen unverantwortlich.

Ich kann verstehen, dass du ihn lieber in deiner Nähe haben möchtest. Aber du schreibst, er ißt schon seit Jahren nicht mehr richtig und das zeigt, du kannst ihm zuhause nicht helfen. Denk daran, dass bei einer dauerhaften Mangelernährung irgendwann die Organe versagen können. Und was sind schon 6 Monate, wenn man dafür ein ganzes Leben bekommt?

Wenn er in der Klinik ist, gibt es mit Sicherheit die Möglichkeit, ihn dort zu besuchen. Und dir würde ich empfehlen, dass du dir für die Zeit ebenfalls psychologische Hilfe suchst. Eine derart schwierige und belastende Situation muss man nicht alleine meistern.

LG + alles Gute für deinen Sohn
Sassi

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Hallo,

hoffe Du list den Beitrag noch...

Ich kann ähnliches von dem Sohn von Freunden meiner Eltern berichten. Der hatte im Alter von 10 Jahren etwa eine chronische Mandelentzündung. Durch monatelange Halsschmerzen, Schluckbeschwerden usw. (letztlich dann Mandel-OP) hat der irgendwann keine feste Nahrung mehr zu sich genommen. Nur noch Flüssignahrung bzw. Brei etc. Seine Eltern haben dann, damit er wenigstens mit allen Nährstoffen versorgt wird, für viel Geld diese "Astronauten-Nahrung" gekauft.
Erst mit stationärer Behandlung konnte ihm geholfen werden.

Und das ist wichtig so, dass die Kinder aus ihrem Umfeld raus kommen. Auch wenn Dein Junge noch klein war, als er die Nebenhöhlenentzündung (?!) hatte, er verbindet (womöglich unbewusst) jedes Essen mit Schmerzen beim Essen. Zu Hause hat alles angefangen etc.

Ich wünsche Deinem Sohn alles Gute. Er ist noch jung -mach Dir wegen Schule usw. keine Sorgen. Er hat nach der Therapie noch genügend Zeit, um alles aufzuholen!

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Hallo Michaela..
mein Sohn ist auch 8 Jahre und er hat das selbe das was Du an Deinen Sohn beschrieben hast..
wir waren auch beim Kinderarzt nun ist er beim Physiologe wir haben auch alles probiert so wie Du doch er isst so gut wie nix mehr auch keine Schokolade er ist nur noch depressiv müde usw..
er war als Kleinkind ein guter esser, aber mit 7 fing es so langsam an..
das lustige ist alle sagen immer das wird schon bla bla..
Hallo die müssen ja nicht zusehen wie das eigene Kind verhungern tut..
heute war er auf der Waage auf 1,31cm wiegt er nur noch 21,4 Kilo also in einer Woche 1,4 Kilo abgenommen:-(
ich bin am ende mit dem Nerven keiner außer Du kannst dich in die Lage versetzen wie man sich fühlt mein Mann ist gerade im Klinikum ich kann es leider nicht mehr aus Seelischen und Nervlichen gründen, da mein Sohn auch noch panische angst vor Ärzten hat.
Das heißt er ist dort ausser Kontrolle!
mein Mann ist da ruhiger ich würde meinen Sohn noch unruhiger machen.
Ich fühle mich als Versagerin gegenüber allen Müttern:-(
ist Dein Sohn mitlerweile in dieser bestimmten Klinik,wenn ja wie geht es ihn inzwischen?
Würde mich ganz riesig auf Antwort freuen:-)
ganz liebe grüße sendet Susanne #liebdrueck