Homöopathie bei Schüchternheit?!

Hallo,

ich habe eine 5 Jährige Tochter die extrem schüchtern ist und nicht mit Erwachsenen spricht die sie nicht wirklich gut kennt. Auch nicht mit Ihren Erzieherinnen wo sie schon seit 2 Jahren in den Kindergarten geht. Mit den Kids aber schon.

Vor einiger Zeit hat sie überhaupt nicht mit anderen außer mit mir und meinem Mann gesprochen, dann habe ich von einer Apothekerin den Tipp bekommen ich sollte mal Globuli ausprobieren.
Was ich auch getan haben Lycopodium D12. Und was soll ich sagen es hat sich super gebessert.
Jetzt stehen wir so wie oben beschrieben.

Hat jemand noch einen Tipp für uns? Oder gibt es auch Heilpraktiker die sowas behandeln? Wenn ja muß man da auf irgendwas acht geben?

Wäre über jeden Tipp dankbar.

Schöne Grüße

Sabine

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Hallo Sabine!

Ich war genau wie deine Tochter. Auch ich habe als Kind nicht mit Erwachsenen gesprochen, bzw. zog sich das bei mir bis zur Pubertät. Mit anderen Kindern hatte ich nie Probleme, da war ich "normal", also nicht von den anderen zu unterscheiden.
Meine Eltern haben mich nie in Behandlung geschickt, denn sie fanden nicht besonders viel dabei. Ich war eben schüchtern. Klar war es ihnen unangenehm, dass ich andere Leute nicht gegrüsst habe oder mich sogar vor der Verwandtschaft versteckt habe. Aber meine Eltern haben das toleriert. Haben mich auch nie zu etwas gezwungen.
Geredet habe ich nur mit Erwachsenen, mit denen ich reden musste, also mit Lehrern usw, allerdings nur das Nötigste. Nicht mit Nachbarn, nicht mit (allen) Verwandten, nicht mit Bekannten meiner Eltern.

Was soll ich sagen, in der Pubertät hat sich das dann gegeben. Ich wurde immer selbstbewusster, und irgendwann gings dann ganz schnell und von selbst. Heute kann man meinen Redefluss gar nicht mehr stoppen, weder mit Fremden noch mit Bekannten :-) Geholfen hat mir, dass ich in den Ferien jobben ging, und dort zwangsläufig mit Fremden kommunizieren musste. Aber das tat ich freiwillig, ohne Zwang.

Deshalb frage ich dich: Warum willst du deine Tochter unbedingt behandeln und ändern? Sie ist wie sie ist. Ich hatte eine wunderbare Kindheit, trotz dieser "Störung", deine Kleine hat sicher auch eine schöne Kindheit.

Mir wurde später von einem Psychologen erklärt, dass das, was ich hatte eine leichte Form von selektivem Mutismus ist (http://de.wikipedia.org/wiki/Mutismus).
Mutismus lässt sich übrigens psychotherapeutisch behandeln, wenn du es für nötig befindest.

LG
Lisi

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Hallo Lisi,

vielen lieben Dank für deine Antwort.

Eigentlich will ich Sie gar nicht behandeln lassen. Sie ist so ein ganz liebes Mädchen, nur wenn ich ganz ehrlich bin verunsichert mich unsere Außenwelt. Freunde, Bekannte, Verwandte, Kindergarten und und und....

Ich weiß, da sollte ich drüber stehen, aber es ist so schwer. Im Kindergarten ist sie jetzt ein Schlaufuchs, da sie nächstes Jahr in die Schule soll/muß ( wird im September 6 Jahre)! Alle reden auf mich ein ich muß was machen, das ist nicht normal, wie soll das in der Schule gehen wenn Sie mit niemanden spricht und und und. Da wird von jedem mitgeredet und im endeffekt hat keiner eine Ahnung.

Auch mir fällt es machmal schwer, wenn ich sie beobachte, wenn ich merke sie würde gerne hat aber Angst. Ich würd ihr so gern helfen und ihr Selbstbewußtsein stärken, aber wie?!

Manchmal könnt ich gleich sauer werden, da hab ich dann keine Geduld. Z.B. Sie geht jetzt schon das 2. Jahr zum turnen. Kennt alle und jedesmal ist sie total ängstlich. Sie bleibt zwar, weil es ihr ja gefällt, aber jedesmal diese verstecken und ängstlich sein.

Was denkst Du, kann ich für sie tun, damit ich sie stärken kann? Sollte sie mehr Aktivitäten haben? Sie würde gerne Ballett machen und zur musikalischen Früherziehung gehen? Oder überfordere ich sie dann?

Ich wär wirklich über jeden Rat froh!

Liebe Grüße und danke für die ehrlichen Worte.

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Hallo Sabine!

Schön, dass deine Tochter ein liebes Mädchen ist und du sie so akzeptierst. Das ist das Wichtigste überhaupt. Was andere sagen sollte zweitrangig sein. Ich weiss, das ist nicht einfach, denn Menschen werden nie akzeptieren, was "anders" ist, was "unnormal" ist. War bei mir auch nicht anders. Noch heute bekomme ich mein damaliges Verhalten vorgehalten, wenn auch meistens in amüsanter Weise ("Damals, als du jedes Mal die Strassenseite gewechselt hast, wenn wir vorbeigegangen sind,...").

Wenn deine Tochter Ballett oder Musik machen will, dann unterstütze das. Kann ihr nur helfen. Wenn sie dann allerdings nicht mehr mag, solltest du sie auch nicht zwingen. Du kannst dann zwar versuchen, sie zu "überreden" (Das macht doch Spass, etc.), aber alles ohne Zwang.
Ich war auch immer ängstlich, wenn ich zum Beispiel nach den Ferien wieder in die Schule musste, aber das war dann schnell wieder OK, weil die anderen Kinder ja da waren. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass sich anfangs die Lehrerin in der Schule große Sorgen machte, da ich von mir aus nicht mit ihr redete und auch nur knappe Antworten gab. Allerdings beobachtete sie mich dann in den Pausen mit den anderen Kindern, und da war ich wie alle anderen. Sie hat dann zwar mit meinen Eltern drüber geredet, aber mich dann nicht anders behandelt als die anderen.

Ich finde, du solltest deine Tochter einfach unterstützen. Wenn sie Aktivitäten machen will, unbedingt versuchen, aber wie gesagt ohne Zwang. Du solltest auch bei anderen Erwachsenen um Verständnis für sie bitten.

Noch ein kleiner Tipp von einem Laien: Du kannst auch versuchen, sie etwas "herauszufordern", das hat mir als Kind ganz gut getan: Bitte sie zum Beispiel, jemanden für dich etwas zu fragen oder etwas zu erledigen. Meine Mutter tat das hin und wieder. Meine Mutter schickte mich zwar Zigaretten-Kaufen, was ich jetzt nicht so toll finde/fand, aber gut. ;-) Mit etwas Aufmunterung ("Du schaffst das, damit würdest du mir soooo helfen") hats bei mir meistens funktioniert. Wenn ich nicht wollte, musste ich aber auch nicht. Wenn ich mich so zurückerinnere, wars aber jedes Mal irgendwie ein "Hochgefühl", wenn ichs dann geschafft hatte. Blöd ist es nur dann, wenn die Leute dann nicht angenehm reagieren. Ich wurde mal von einem älteren Herren beschimpft, weil ich so herumgedruckst habe als ich ihn etwas fragen sollte. Hat mich dann wieder bestärkt, nicht mit Erwachsenen zu reden. Leider hat damals meine Mutter nichts zu ihm gesagt, das hätte sicher geholfen.

Unterstütze sie, stärke ihr den Rücken. Mehr kann ich dir leider nicht sagen, da ich nur aus meiner Sicht sprechen kann. Vielleicht hätte ich damals auch in Behandlung gehört. Aber durch die Unterstützung meiner Eltern ist so auch etwas aus mir geworden.

P.S.: Du sagst sie ist ein Schlaufuchs, genau so wars bei mir auch, war hochbegabt. Hab mir auch als Kind schon sehr viele Gedanken über Gott und die Welt gemacht und viel mehr die Zusammenhänge zwischen Tun und Konsequenz verstanden als andere Kinder. Vielleicht hats damit zu tun?? Keine Ahnung.

LG und alles Liebe für dich und deine Tochter
Lisi

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Hallöchen :-)

Ich denke auch auf jeden Fall, dass die Homöopathie, wie du es auch von den Globuli geschrieben hast, unterstützend wirken kann.

Ich habe diese Erfahrung ja auch bei dem V Vital von Nutrein gemacht.
Das ist zwar kein homöopathisches Mittel, besteht aber nur aus pflanzenstoffen und mir geht das damit auch viel besser als vorher, als ich mich immer richtig schlapp gefühlt habe.

Also ich denke zumindest auch nicht, dass es immer irgendwelche Cemiebomben sein müssen, die einem weiterhelfen, sondern man auch, wie ich die Erfahrung jetzt ja auch gemacht habe, mit sanften Mitteln wunderbare Erfolge erzielen kann.

Deine Tochter ist zwar auf der einen Seite erst 5 Jahre alt, aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Schüchternheit eine Sache ist, die sich auch mit der Zeit geben wird.
Ich war früher auch teilweise über die Maßen schüchtern, so dass ich wirklich Angst hatte, bei irgendwelchen Verwandten anzurufen, um mich für Geschenke zu bedanken; das hat sich dann auch irgendwann gegeben.

Ganz liebe Grüße, Meike

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Mein / Unser "Problem" ist genau das gleiche. Meine Tochter ist 4 Jahre geht jetzt seit einem Jahr in den Kindergarten und
spricht ebenfalls nicht mit den Erzieherinnen. Sie macht alles was die Erzieherinnen von Ihr "verlangen". An der Garderobe spricht sie noch mit mir, aber sobald wir den Gruppenraum betreten ist Schluss. Sie geht jetzt auch seit einigen Wochen total gerne zum Schwimmunterricht - ich hoffe es bessert sich dadurch. Allerdings werde ich immer vom Kindergarten gedrängt "Therapien" zu machen. Ich bin dann verunsichert, will ja auch nur das beste für mein Kind.
Daheim ist unsere Tochter das komplette Gegenteil. Da steht ihr Mund nicht still, da "kommantiert" sie auch gerne mal ihre kleine Schwester. Der Kinderarzt stärkt mir immer den Rücken, seiner Meinung nach sollte man jedes Kind so lassen wie es ist. Manche sind ruhiger, es kann nicht jedes Kind mit "Pauken und Trompeten" in den Kiga kommen. Wäre dann ja auch nicht recht. Ich weiss ja auch wo sie es her hat. Ich war genauso. Hab erst in der Lehre drauf los geplappert, war auch schüchtern.
Eines noch - unsere Tochter macht sich auch über Gott und die Welt Gedanken. Manchmal vielleicht zu viele. Puzzles, Spiele ... macht sie mit links. Auch die für die Größeren. Manchmal denke ich sie langweilt sich auch im Kindergarten. Es wäre für mich wirklich interessant ob du die Globuli weitergegeben hast und ob es sich evtl. noch verbessert hat oder wie Ihr allgemein verfahren seit.
Gruß
Sandra#danke