ich habe mal ne ganz "komplexe" Frage zum Thema Krebs.

Hallo ihr Lieben,

sorry, aber ich muss jetzt wirklich mal fragen. Schon hier las ich öfter, auch in letzter Zeit habe ich es im fernen Bekanntenkreis mitbekommen, dass bei den Menschen Krebs (Fortgeschritten) diagnostiziert wurde, und dann ging es total schnell bis sie verstarben.

Das schockt mich sehr.

Ein damaliger Nachbar von mir, zb., hatte eines Tages Sehstörungen, Sprachstörungen ect. Seine Frau fuhr in ins Krh. Diagnose Hirntumor, sechs Wochen später verstarb er...

Warum wir es manchmal so spät diagnostiziert? Und warum geht es dann nach der Diagnose so schnell? (Also in machen Fällen)

Mein Onkel verstarb an Lungenkrebs. Ich glaube von der Diagnose bis zum Tod vergingen fast zwei Jahre.

Ich hoffe ihr versteht meine Frage. Warum geht das aufeinmal so schnell?

vlg
Katrin

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manche tumore schleichen sich einfach rein und man merkt es net bzw man hat kopfweh aber man denkt nicht gleich an einen hirntumor oder es ist der stress.

ich merkte auch erst meinen krebs ganz spät so das mein finger vor der amputation stand dachte einfach der finger war nur gebrochen. bin nciht zum arzt nur durch zufall(reitunfall) haben sie es damals rausgefunden.

aber zum thema zurück*G* manche tumore wenn man sie zu spät bemerkt sind halt richtig aggressiv und da kann man dann leider nichts mehr machen manche wachsen sehr schnell und manche wachsen langsam und man hat noch mehr vom leben.

ein bekannter von uns bekam die diagnose lungenkrebs entstadium und 3monate später war er tod.

ich denke das lässt sich nciht beeinflussen.

lg kleinemaus und frohe weihnachten

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Das kann man ja so pauschal nicht sagen das es heute schnell geht.
1. Hängt es immer davon ab wo der Krebs sich befindet.
2. Einige Krebsarten werden zu spät erkannt weil sie vorher keine großartigen Beschwerden machen. Und wenn sie dann entdeckt werden ist es manchmal zu spät weil sie schon im fortgeschrittenem Stadium sind.
3. Hängt es davon ab ob es langsam oder schnellwachsender Krebs ist
4. Kann das Wachstum bei manchen durch gewisse Behandlungen gebremst werden, bei manchen eben nicht weil sie aufgrund von schlechten Blutwerten oder sonstigem gar nicht mehr in der Lage sind Behandlungen zu bekommen.
5. Schlägt nicht jede Behandlung bei jedem an
6. Kommt es immer drauf an welche Organe befallen sind bzw ob schon Metastasen vorhanden sind.

usw

3

Ich arbeite als Arzthelferin in einer Allgemeinarztpraxis und erlebe häufig derartige Fälle.
Aus meiner Sicht spielt ein ganz entscheidender Faktor eine Rolle, kleines Beispiel:

Patient, an die 70, körperlich immer zufrieden gewesen, hier und da ein paar Zieperlein, Arthrose halt. Dann wurde ihm ab und zu mal schlecht, er erbrach sich. Sagte aber selber, dass es ihn nicht stört und er keine weitere Diagnostik wünscht.

Mein Chef wollte unbedingt einen Ultraschall machen und stellte Lebermetastasen fest. Der Patient selbst wollte nichts weiter unternehmen, sozusagen einfach nur in Ruhe gelassen werden.

Arzt spricht mit Ehefrau, Frau "bequatscht" Mann zu, ab ins KH. Kommt zurück mit der Diagnose Gallenblasenkarzinom, viele Metastasen. Die im Krankenhaus wollen den Mann natürlich unbedingt retten und fangen mit der Chemo an.

Das war vor nicht mal 2 Monaten. Vor kurzem ist er gestorben.

Ich glaube sehr wohl, dass der Mann wusste, dass er ohne Behandlung, Diagnostik, Chemo etc. vielleicht noch ein halbes Jahr gelebt hätte.

Aber wenn du im Krankenhaus bist und dir sagt einer, dass du Krebs im Endstadium hast und was weiß ich wieviele Metastasen, dann gibst du auf. Und dann spürst du die Symptome, die du vorher für harmlos gehalten hast, erst recht.

Ich persönlich bin der Meinung, man hätte ihn in Ruhe lassen sollen. Er hat sein Leben gelebt und wollte einfach nur in Ruhe seinen Lebensabend verbringen, letztendlich hat er sich gequält vor Schmerzen und ne PEG musste es zum Schluss auch noch sein :-[

Ich schweife ab...
Wie gesagt, ich kenne viele Krebspatienten. Natürlich hängt es auch von der Größe, Art, Wachstum etc. ab, es gibt Krebsarten, die sehr bösartig sind und die kaum ein Mensch überlebt, dann gibt es welche, die sehr gut behandelbar sind.
Aber der psychische Faktor spielt für mich eine wichtige Rolle.

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Hallo,

ich arbeite im KH (Ausbildung zur Krankenschwester) und hab privat auch einige Fälle.

Zu deinen Fragen:
Oft werden Tumore oder auch Krebszellen erst deshalb spät gestellt, weil sie vorher nicht auffallen. Viele klagen über Müdigkeit und Gewichtsverlust, aber der ist bei vielen ja willkommen (meine Mama hat abnehmen wollen, ca 1 Jahr vor Diagnose angefangen und innerhalb von 9 Monaten ca 20 Kg abgenommen, als Beispiel)
Oft werden die auch als sog. Zufallsdiagnose erkannt. Da wird nach etwas völlig anderem gesucht und ein Tumor gefunden.

Zu deiner 2. Frage kann man nur sagen, dass gerade Menschen in Spätstadien, vorallemdingen jene bei denen es untherapierbar ist, keine Therapie mehr machen möchten. Und grade wenn es schon Spätstadien erreicht hat, geht es dann sehr schnell, da das Immunsystem reduziert ist und die Leute sterben dann meist nicht an ihrem Krebs sondern einer Infektion, die sie sich geholt haben.
Viele geben den Kampf auch einfach auf und dann geht es meist einfach auch schnell.

Meine Mama hat vor fast 4 Jahren Lymphomkrebs diagnostiziert bekommen (Spätstadium) und lebt immernoch. Wir wissen dass es nicht mehr heilbar ist, versuchen aber, dass es in ein chron. Stadium zu bekommen, wo man alle ab und an mal ne leichte Chemo macht. Damit kommen wir zurecht.

Bei weiteren Fragen gerne über VK.

Lg und guten Rutsch
Thekla