Tatoo mit 15

Hallo

Meine Tochter hat sich mit 15 ohne Einwilligung von uns Eltern ein Tatoo stechen lassen. Ich bin etwas baff und gar nicht erfreut, denn eigentlich war ich der Meinung, dass ein seriöser Tätowierer einer Minderjährigen gar kein Tatoo stechen darf?
Kennt sich da jemand aus? Im aktuellen Beobachter lese ich, dass bereits ab 14 ein Kind urteilsfähig ist und somit höchstpersönliche Rechte selber ausführen darf. Das sind Rechte, die - ich zitiere: "die eng mit der Persönlichkeit verbunden sind, wie zum Beispiel Eingriffe am eigenen Körper."
Ach ja, wir leben in der Schweiz.

Fraz

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Hallo fraz,

wie es in der Schweiz ist weiß ich leider nicht.

Hier in Deutschland braucht es dazu bis 18 Jahre eine Einwilligung der Eltern.
Ich würde den Tätowierer anzeigen, das ist mal sicher.

Meine ältere Tochter (fast 17 Jahre) hat diverse Pircings am Ohr. Bei jedem Einzelnen war ich anwesend und habe dafür unterschreiben, sowie meinen Personalausweis vorzeigen müssen. Ein Tattoo hätte sie auch gerne, was ich aber absolut ablehne. Das darf sie dann mit 18 Jahren selbst entscheiden.
Sowas würde sie aber auch nicht ohne mein Wissen machen.

Was sagt denn Deine Tochter dazu? Ist es Ihr total egal, was Du dazu meinst?

LG von Doris

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Danke für deine Antwort.

Meine Tochter kennt unsere Haltung und sie weiss, dass wir ihr das nicht erlaubt hätten. Momentan ist sie sehr am Grenzen austesten und wir erleben fast jede Woche eine neue Überraschung mit ihr. Reden nützt leider nichts momentan.

Ihre Cousine, selber erst 16 und tätowiert, hat sie offenbar dorthin geschleppt. Es ist ein Freund von ihr. Sie musste auch keinen Ausweis zeigen.
Aber eben: Ich lese im aktuellen Beobachter, dass ein Kind ab 14 selber entscheiden kann. Das kann doch nicht sein!



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hallo

das klingt nach privattätowierer. kann das sein?
denn andere verlangen den ausweis und würden es auch nicht machen, jedenfalls kenne ich es von meiner tochter so, das sie nirgends ein tatoo alleine hätte bekommen unter 18.
allgemein glaube ich, das es mit den freunden zutun hat , denn ohne cousine wäre sie da wohl nicht gelandet ?
ich mag tatoos gar nicht, aber meine tochter hat auch eins und
so dramatisch finde ich das nun nicht, das sie ein tatoo hat, wenn es nicht grad schrecklich und gross und sehr offen ist nun, aber auf den tätowierer wäre ich sehr sauer und würde den warscheinlich anzeigen, wenn es ein studio ist. da er es nunmal unter 18 nicht darf.
l.g.

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Find ich ja krass. Ist es denn wenigstens ein schönes Tattoo oder so ein "Ichbinjetztbockigtattoo" ?

Mona

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Hallo fraz,

ich schließe mich Doris an. Hier in Deutschland braucht man die Einverständniserklärung der Eltern.
Meine Tochter hat ein Bauchnabelpiercing und ein Ohrpiercing. Ich musste mitkommen und mich ausweisen und die Einverständniserklärung unterschreiben.
Jetzt möchte sie ein Zungenpiercing, aber dazu bekommt sie mein Einverständnis nicht. Tatoo überlegt sie sich noch, aber wenn dann auch erst in zwei Jahren, wenn sie 18 ist.
Liebe Grüße
bea

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Ab 18 darf ohne Einwilligung der Eltern gestochen werden, ab 16 mit Einwilligung. Was dann auch heisst, mit 15 darf der Tattoowierer noch gar keine Hand anlegen.

Die Rechtslage in der Schweiz und ob das dort auch so zutrifft (wovon ich ausgehe) erfährst Du am Sichersten wohl hier: http://www.tattooverband.ch/
Da würde ich mich am Montag mal telefonisch hinwenden.

Ich wette auch mal, dass die, wenn sie von Deinem Fall erfahren, Dir Tipps zum weiteren Vorgehen geben können.

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Danke für den Link.

Da steht schwarz auf weiss, dass unter 18 Jährige nicht tätowiert werden dürfen. Das Problem ist, dass sich meine Tochter weigert, mir den Namen des Tätowierers bekannt zu geben. Das soll ein Kollege ihrer Cousine sein und nun haben die Mädels Angst, dass der seinen Job verliert, wenn das raus kommt. Sie haben ihm offenbar versprochen, dass er keinen Ärger kriegt.....
Die Cousine meiner Tochter ist 16 und hat sich ebenfalls von ihm ein Tatoo stechen lassen, und das in hochschwangerem Zustand, wohlbemerkt.

Ehrlich gesagt weiss ich nicht genau, was ich nun weiter tun kann. Das Tatoo ist gestochen, der Schaden ist angerichtet, zu meiner Tochter habe ich kein Vertrauen mehr. Werde mich mal an den Verband wenden, vielleicht wissen die weiter. Ich möchte dem Typen einfach das Handwerk legen, bevor der wieteren Schaden anrichten kann.

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Ja, so habe ich die Situation auch schon eingeschätzt. Man weiss ja nun gar nicht, was zu tun ist, so als hintergangene Mutter.

Dass die Tochter natürlich nichts preis gibt, gehört sowieso zu ihrem Protest- und Anti-Eltern-Verhalten dazu. Wäre für mich auch insofern erstmal abgehakt, bis ich fundierte Infos zum weiteren Vorgehen hätte. Falls das nämlich anzeigepflichtig ist (Körperverletzung?), würde ich eine Vernehmung durch die Polizei aus erzieherischen Massnahmen durchaus zulassen.
Ich glaube nämlich, dass es nichts schadet, wenn Deine Tochter nun sieht, dass ihr Handeln durchaus ernsthafte Konsequenzen hat.

Der Verband weiss da eben sicher mehr, evtl. gibt es da auch extra Berater für solche Fälle.

So und nun mal unter uns Teenie-Mamas (meine wird im Februar 15).
Ist das Tattoo arg schlimm? Gross und sichtbar oder kann man es durch Kleidung gut verdecken? Das Motiv tragbar oder schockierend?

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Hmm...

schwierige geschichte.... ich selber habe mit 15 mein erstes Tattoo bekommen. Mit Einwilligung meiner Eltern. Daher braucht e ich sowas nicht heimlich machen.

Bereut habe ich es nie...


wie die rechtliche Lage bei euch aussieht weiß ich nicht, aber da stimmt doch bei EUCH was nicht, wenn das Kind sowas heimlich machen muss.


Liebe grüße

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Ja, ja, das ist immer einfach gesagt....hast du eine Tochter im Teeniealter?

Falls nicht, würde ich vorsichtig sein mit deinem Urteil.
Fact ist, dass wir uns sehr grosse Mühe geben mit unserer Tochter. Wir nehmen sie sehr ernst in ihren Bedürfnissen. Leider hat sie sich vor ein paar Jahren den absolut falschen Freundeskreis ausgesucht, und dann kannst du als Eltern erst mal ganz hinten anstehen, glaube mir und hoffen und beten, dass die ganze Erziehung nicht ganz den Bach runter geht.

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Siehe VK


ich habe sogar zwei davon:)


Aber ich habe mir den Leitsatz meiner Mama zu Herzen genommen:

Sei Locker, habe Vertrauen , Sei Großzügig und bleib "cool"

Funktioniert natürlich nicht immer, aber ich habe gemerkt, dass meine Tochter nur dann rebelliert, wenn Sie Verbote bekommt, die sie nicht nachvollziehen kann.

Aber jeder hat wohl seinen eigenen Erziehungsstil.


LG


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Ich würde mich mal schlau machen, im Vergleich zu Deutschland, ob deine Tochter bzw. der Tatoowierer das überhaupt darf ohne eure einwilligung!
Ela
PS: Sonst zählt das hier nämlich als Körperverletzung!

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hi

ich finde sowas unglaublich!

SICHER wäre , meine tochter könnte jetzt erstmal ein paar wochen zur strafe jeden tag pünktlich zuhause entscheiden! das gäbe mächtigen stubenarrest..
weder freunde noch cousine dürften zu ihr nach hause.

lg

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Hallo,
leider kenne ich mich rechtlich nicht aus.
Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen und es gilt die Situation ein zu schätzen.Ich hoffe der Tätowierer hat einwandfrei gearbeitet ( steril, nicht toxische Farben etc. )Leider bleibt es oft nicht bei einem Tattoo.
Meine jetzt 23 Jährige Tochter ist mir dankbar, das ich ihr mit 15 Jahren die Zustimmung verweigert habe.Sie ist sehr froh heute, nicht tätowiert zu sein.
Wir haben ausgiebigst diskutiert und sie begnügte sich damals mit einem Bauchnabel-Piercing und mehreren Ohrlöchern.

L.G.

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Bevor dieser Tätowierer bis drei gezählt hätte, hätte ihm die Staatsanwaltschaft hier in D den Laden zu gemacht. So blöd kann doch keiner sein.
Tattoos und Piercings sind nichts für Kinder unter 18. Meine Kinder (immerhin 4, davon zwei Mädchen) hatten nicht einmal Ohrlöcher vor ihrem 18. Geburtstag. Die Gefahren sind viel zu groß. Alleine das Ohrlochstechen von irgendeiner Friseuse machen zu lassen ist verantwortungslos. Da kann man nämlich Akkupunkturpunkte treffen. Das ist nicht unbedingt lustig.

Ich bin nur Tierärztin, die Humanmediziner unter Euch werden das besser beurteilen können.

Ich habe übrigens auch Piercings, aber erst mit 43 Jahren bekommen. Da war ich alt genug um die Tragweite eines solchen Eingriffs absehen zu können.