Trauerfall & Schwangerschaft ... wer hat Erfahrung

Hallo Ihr Lieben,

im Moment mache ich eine sehr schwere Zeit durch:

Mein Papa ist vor 4 Wochen ganz plötzlich und unerwartet verstorben als ich in der 14. SSW war. Nachdem die ganze Familie sich sehr nahe steht, macht mich die ganze Situation im Moment sehr fertig und geht mir richtig nahe.

Bin seit dem Todestag auch krankgeschrieben aufgrund der aufgetretenen Probleme in der Schwangerschaft: ich habe ständig einen harten Bauch und das über Stunden (längste Phase über 4 Stunden!!), leichte Blutungen, starke Rückenschmerzen und hatte mein erstes CTG in der 18. SSW mit dem Ergebnis leichte Kontraktionen. Nun soll ich mich "schonen". Aber das ist leichter gesagt als getan. Ich habe ja auch noch einen 3,5-jährigen Sohn, der mich - weil er die ganze Situation noch rein gar nicht verstehen kann - sehr braucht.

Vielleicht hat ja jemand "Tips" oder Ratsschläge für mich, wie ich diese schwierige Zeit und meine Schwangerschaft meistern kann.

Ich bin dankbar für jede Antwort und bedanke mich schon mal im Voraus.

Ganz liebe Grüße

Marion (fast 19. SSW)

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hallo lass dich mal ganz fest drücken, ich kenne das!
Mein Papa starb vor 3 jahren über nacht mit 42 jahren an einer gehirnblutung, lag tot neben dem bett! ich war im 7 monat schwanger! das war für mich auch soooo schlimm, da ich mich ja schon auf die geburt gefreut habe und wenn man schwanger ist soll man das ja nicht so an sich rankommen lassen! ist leichter gesagt als getan, meine maus hat ihren opa nie kennengelernt, obwohl er mit seinen 42 jahren noch soooo jung war:-(! ich habe mir auch vorwürfe gemacht (er hatte ja hohen blutdruck und ging nicht regelmässig zum arzt b.z.w nahm er die medikamente nicht regelmssig!) dass ich da mehr dahinter sein htte müssen, das war für mich so ziemlich das schlimmste! aber lass die trauer zu, ich habe auch immer versucht das zu unterdrücken, das ist im nachhinein schlimmer als wenn mans rauslässt! glg
V+ Melina( 3 ) und #babyboy 29 SSW

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Liebe Melina,

danke für deine Worte.

Ich versuche ja die Trauer z.B. durch weinen zuzulassen, aber ich merke halt dann auch, dass mein Körper dann entsprechend reagiert. Ich bekomme einen harten Bauch, der stundenlang anhält usw ....

Es ist also nicht ganz einfach, die Trauer zuzulassen.

Ich wünsche dir alles Gute

Marion

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Hallo liebe Marion,
erstmal herzliches Beileid zum Tod deines Papas. Leider hab ich auch kein Patentrezept anzubieten, wie du damit jetzt in Kombination mit deiner SS umgehen kannst, ich kann nur mal von mir erzählen.
Bei mir ist ganz kurz nach dem positiven Test meine Mama gestorben. Es war insofern ein bisschen anders als bei dir, als es nicht total unerwartet kam, weil sie seit ein paar Monaten an Krebs erkrankt war und wir auch schon wussten, dass der nicht heilbar sein würde. Trotzdem ist man natürlich nie wirklich darauf vorbereitet und da ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter hatte war (und ist) es für mich natürlich ein unglaublicher Verlust. Ich habe die SS im Zusammenhang mit dem Todesfall sehr zwiespältig wahrgenommen. Einerseits verstärkt sie natürlich die Trauer, weil ich weiß, dass meine Mutter meine Tochter nie kennenlernen wird, was mich unglaublich traurig macht. Andererseits finde ich hilft die SS auch automatisch wieder nach vorne zu sehen. In ein paar Monaten wird da ein neuer Mensch auf der Welt sein, der mich braucht und für den ich da sein muss. Dieser Gedanke hat mir sehr geholfen nicht nur traurig zu sein, sondern eben auch nach vorne zu sehen und etwas positives in der Zukunft (auch ohne meine Mutter) zu finden.
Tips hab ich wie gesagt auch nicht so richtig. Nur vielleicht, lass die Trauer zu, gib ihr Raum aber versuch dir gleichzeitig schöne Erlebnisse zu verschaffen. Unternimm irgendwas nettes mit deinem Sohn oder mit Freunden. Versuch dir auch Zeit für dich alleine zu schaffen - vielleicht kann dein Mann sich mal um euren Sohn kümmern und du kannst etwas nur für dich machen. Hast du jemand mit dem du über deine Trauer reden kannst? Jemand der nicht persönlich beteiligt ist? Mir hat das sehr gut getan auch mit Freunden über meine Mutter zu reden. Vielleicht würde auch ein Therapeut Sinn machen? Wenn dich die Situation so überfordert, dass du vorzeitige Wehen hast wäre das vielleicht auch ein Weg.
Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute
#liebdrueck
meram (32+4)

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Liebe Meram,

vielen Dank für Deine Geschichte und Deine Worte.

Natürlich ist für mich und für meine restliche Familie die Geburt im März ein sehr großer Lichtblick und natürlich auch etwas sehr positives. Aber alle haben Angst, dass mir bzw. dem Baby aufgrund der Umstände etwas passieren könnte. Diese Angst wird mich wohl bis zur Geburt im März begleiten.

Ich wünsche dir ebenfalls alles Gute

Marion

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Liebe Marion,

tut mir sehr leid das du das ausgerechnet jetzt durch machen musst.
#kerze Fühl dich ganz lieb gedrückt #liebdrueck

Meine Freundin ist auch in der gleichen Situation gewesen wie du ...nur das sie mit ihrem ersten Kind SS ist.
Ihr Papa ist auch gestorben und sie ist auf die Beerdigung gegangen weil sie einfach sagte das sie dann damit besser abschliesen kann. Klar ist das nicht einfach aber ihr hat es geholfen.
Das musst du aber ganz alleine für dich entscheiden was da besser ist.
Das es anstrengend ist wenn man noch ein Kind zu Hause hat weiß ich aus eigene Erfahrung .....ich muss bis zur Geburt liegen .....liege schon 6 Wochen und habe auch eine 3 Jährige Tochter die mich braucht ..... wenn ich mir jetzt noch vorstelle das mein Papa steren würde .... ja da wäre ich auch am Ende wenn ich das so sagen darf ...... sehr schwer ...... ich würde dann ihrgendwann nur noch funktionieren ........... hör einfach auf dein Herz was für euch besser ist.

Hol dir etwas Pflanzliches ......... es gibt Bachblüten die du auch in der SS nehmen darfst die genau für solche Fälle sind und etwas beruhigen ..... da würde ich die Lutschtabletten nehmen ..... die bekommst du in jeder Aphotheke.

Ich wünsch dir und deiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft und wünsche dir und deinem Ungeborenen Baby alles erdenklich gut!

LG Barbara

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Hallo,

ich kenne das auch. Mein Verlobter (Kindsvater) starb im April. Habe kurz vor seiner Beerdigung erfahren, dass ich schwanger bin...
Mir hat die Schwangerschaft (bis jetzt) Kraft gegeben die traurige Phase halbwegs vernünftig durchzustehen.

Ich habe auch eine Gesprächstherapie begonnen... vielleicht wäre das auch was für Dich. Mir hat´s geholfen.

Lass den Kopf nicht hängen...freu Dich auf Dein Baby...

LG sommerkind75

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#schock#schock#schock
omg, du ärmste, da musstet ihr ja auch einiges durchmachen !
ich drück dir auch die daumen dass alles gutgeht und ganz viel kraft! mir fehlen bei so einem schicksal echt die worte
#liebdrueck

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Hallo!

Vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Dass dein Verlobter gestorben ist, tut mir sehr leid. Ich weiß nun, wie es ist einen lieben Vater zu verlieren, aber wie es ist, seinen Partner zu verlieren, stelle ich mir noch viel schwerer vor ...

Ich wünsche Dir ebenfalls sehr viel Kraft die Schwangerschaft gut zu überstehen.

Aber hast du aufgrund des Todesfalles auch Probleme in der Schwangerschaft?

Ganz liebe Grüße

Marion

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Liebe Marion,

es tut mir wirklich leid für dein Papa. Ich habe keinen verloren, trotzdem erlebe ich fast ein Dauertrauma.. Und um dem zu entfliehen, musste ich eine Selbstdisziplin entwickeln, damit es eben zu solchen psychosomatischen Problemen nicht kommt.

Es existieren viele ganz viele Wege..

ad 1) ist es die einfach Einnahme von Magnesium, die dieganz Muskulatur entspannt und dies bitte konseqeunt auch wwenn keine Probleme auftreten.

sd 2) die zweite Mögliochkeit ist, mit dem KH in dem du entbinden willst Kontakt aufnehmen und erklärenm wo deine Probleme sind..bei mir haben sie z.B. von der Psychologin der Station eine begleitende Krisenintevention angeboten...und ich muss dir sagen, diese ist verdammt gut

ad 3) dir deine eigene Wege suchen und bewußt darüber nachzudenken,. wie ich mit meiner Trauer leben kann... das ist bei jedem Menschen anders.. ich bin z.B. sehr oft bei Urbia, um mich abzulenken udn es klappt...bitte denke über deine Wege nach!!!!!