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Ich glaube dir fehlt da ein wenig der Vergleich.

Bei einer Klassenfahrt im gemieteten Bus hat jedes Kind der Klasse einen eigenen Sitzplatz und ist im optimalen Fall sogar angeschnallt. Vergleiche ich das mal mit dem Linienverkehr, mit dem meine Kinder tagtäglich zur Schule und zurück fahren:
- garantierte Unpünktlichkeit und daraus folgt eben, dass der Anschlussbus verpasst wird
-,zu 90% findet man nur einen Stehplatz - in Deutschland kann man sich auch darauf verlassen, dass garantiert niemand aufsteht (weder für Ältere, noch für Schwangere, noch für Schwerbehinderte)
- das Benehmen der Fahrgäste (keineswegs nur Schüler) im Linienbus ist meist unterirdisch - für viele Fahrgäste ist das schon nur noch mit ANC-Kopfhörern zu ertragen … der Fahrer hat die Möglichkeit nicht

Nordfrankreich ist zumindest von uns quasi „um die Ecke“. Das ist nicht weit. Da fährt man zu anderen Gebieten Deutschlands deutlich länger. Ausland heißt also nicht zwangsweise immer lange Fahrtzeiten.
Dieses Jahr fährt der Große nach Belgien - auch nicht weit. Nächstes Jahr geht es nach Griechenland - da fliegen sie.

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Die Zustände im Linienverkehr sind auch hier in der Tat unterirdisch, ausgedünnter Fahrplan, morgens zum Schulbeginn so voll, das eine Mitnahme nicht garantiert ist. Die sitzen dem Fahrer praktisch auf dem Schoss, hinzu kommt ein unerträglich Lärmpegel, der mag den Fahrer wohl auch nerven und irritieren.

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Ich bin tatsächlich beunruhigter bei der 3 stunden fahrt nächsten Monat auf Klassenfahrt sowie der knapp 8 Stunden im September nach Frankreich mit der Bahn.

Warum weiß ich nicht mal.

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Da wäre ich beunruhigter....
Wir sind letztes Jahr im Juni privat Bahn gefahren...und haben das Chaos einer Schulkasse beobachtet - die im gleichen Zug mit uns gefahren ist...

Es gab nur Stehplätze für alle - sprich sie waren über x Waggons verteilt - und die Lehrer haben nur versucht zu erfahren wer wo sitzt und wer wen gesehen hat etc.
Der Ausstieg am Bahnhof war auch sehr nett ...die haben einiges Probleme gehabt, dass alle Schüler aussteigen und sich sammeln mit Koffern...
Alter der Kids ca 12.
Und Koffer die Treppen runterziehen war auch sehr schwierig für die Kids -- Fahrstuhl defekt--

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Die Bahn ist kaum mehr eine Alternative. Wollte im Juni nach Frankfurt, nun Fahrplanänderung, kostenlose Stornierung möglich - Wir bitten um Entschuldigung.

Für eine Schulklasse kann das tragisch werden, irgendwo wurde ja auch mal ein Zug geräumt, wegen Überfüllung, die Klasse war über Stunden unterwegs, stand auch in den Nachrichten.

Beim Flug hat man da ganz andere Rechte, bei der Bahn werden die Fahrgastrechte immer weiter ausgehöhlt.

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Warum sollte eine Busreise gefährlicher sein als das private Fahren und Reisen mit dem Auto?

Das hat wohl eher was mit selektiver Wahrnehmung zu tun.

Sogar die oben erwähnte Schule mit dem Flugzeugabsturz lässt weiterhin ihr Austauschklassen per Flugzeug reisen.

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Ja, das stimmt.

Es gab 1986 in Berlin, damals noch DDR, auch einen Absturz mit einer Schulklasse, der Vorfall forderte deutlich mehr Opfer, wird leider kaum mehr erwähnt und ist den meisten auch nicht bekannt.

1982 gab es einen Unfall mit 2 Bussen und Kindern in Frankreich, der zu deutlich verschärften Sicherheitsmaßnahmen, wie einem Tempolimit für Busse führte. Meine Mutter war damals froh, das wir mit dem Zug in den Schwarzwald fuhren. Die Ausflüge nach Straßburg und zum Bodensee fanden aber auch mit dem Bus statt. In Schaffhausen war ein Schüler verschwunden, wir suchten Stunden, wie verzweifelt die Lehrerin war, vergesse ich bis heute nicht, als wir dann am Abend zur Herberge zurückfuhren,lief er plötzlich am Straßenrand. Richtung Deutschland.

Absolut mysteriös, aber der hatte dafür keine Erklärung, er war hochintelligent, aber völlig neben der Spur.

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Man kann ein Kind nicht vor allem fernhalten was eventuell mal zu Unfällen führen kann.. .Ich meine, wo fängt man sonst an?

Eine Klassenfahrt ist ein sehr wichtiges, prägendes und oftmals schönes Erlebnis für das Kind. Auch die Klasse lernt sich so mal ganz anders kennen und das ist wichtig für den Klassenzusammenhalt.

Ich weine zwar immer beim Abschied weil ich mein Kind halt liebe, gerne Zeit mit ihm verbringe und mich natürlich auch etwas sorge, aber freue mich gleichzeitig auch, dass es an der Klassenfahrt teilnehmen kann.

Bei kleinere Kindern schmerzt der Abschied besonders finde ich...

Die meisten Eltern sorgen sich aber glaube ich garnicht, da die meisten auch nicht weinen :-D

Unfälle passieren und ja jeder wird irgendwann zu irgeneinem Anlass auch mal sterben müssen. Das gehört stand jetzt leider (?) genauso zum Leben mit dazu wie die Geburt und schöne Erlebnisse..
wer weiss was nach dem Tod kommt.

Bearbeitet von Yuumii
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Man hört ja immer nur, wenn was passiert. Die tausendfach völlig unfallfreien Busfahrten werden nie genannt.
Natürlich mache ich mir Gedanken/Sorgen ob alles gut geht. Das ist aber völlig unabhängig ob meine Tochter mit einer Gruppe (Klasse/Orchester/Skiausfahrt) unterwegs ist, mein Mann mit dem Motorrad eine Tagestour unternimmt oder ich selber unterwegs bin.

Unser Jugendorchester unternimmt mit dem Bus jedes Jahr eine mehrtägige Auslandsfahrt. Das gab es schon seit Mitter der 1980er als ich dort selber mitgefahren bin. Unterschied damals zu heute - damals war es völlig egal, wie überladen der Bus ist und ob alle sitzen. Wir haben bei Nachtfahrten teilweise im Mittelgang geschlafen, tagsüber im Gang getanzt.
Heute sitzen alle und sind im besten Fall sogar angeschnallt.

Ich finde Klassenfahrten, bzw. generell Fahrten in einem Gruppenverbund, wichtig und richtig.

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Naja, noch öfter höre ich von Unfällen auf der Autobahn. Wenn man überlegt wie viele Busse unterwegs sind und wie viele Autos, ist das wahrscheinlich noch immer relativ sicherer als ein Transport im Auto.

Von daher bin ich da entspannt. Natürlich auch froh wenn wir dann die Meldung haben, alle gut angekommen, aber das bin ich auch immer wenn irgendjemand aus der Familie verreist. Nicht dass ich mir Gedanken mache, bis zu der Meldung, aber wir melden uns quasi alle an, dass wir gut angekommen sind, auch wenn danach dann nichts mehr groß an Meldung kommt.

Unsere fahren jetzt im Oktober ins obligatorische Landheim für die 4. Klässler. Sie fahren Bahn. Sorgen mache ich mir eher, dass nicht einer verloren geht (mein Bruder ging mal bei einem Ausflug in der 2. Klasse verloren ).

Ich finde Klassenfahrten nach wie vor toll, weil es für die Kinder einfach auch ein großartiges Erlebnis ist. Wir hatten eine tolle Klassenlehrerin die in der 2. Klasse eine Übernachtung in der Jugendherberge organisiert hat. Die Kinder waren begeistert, auch wenn ein paar abends abgeholt wurden, weil sie sich noch nicht getraut haben zu übernachten. Aber mein Sohn war begeistert und freut sich schon auf Oktober.
Und ich bin sehr froh darüber, dass es Lehrer gibt, die sich das noch antun.

Ich war selbst jahrelang als Betreuerin bei uns im Verein dabei, bei den Jugendfreizeiten, das ist schon nicht so ohne, vor allem weil wir damals auch noch selbst gekocht haben :D Aber die Verantwortung für so viele Kinder zu haben ist schon ne Hausnummer und die Tage sind lang und die Lehrer müssen ja teilweise noch selbst die Reise bezahlen.

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Ich war auch schockiert als ich das vorhin gehört habe. Aber letztendlich sind das tragische Einzelfälle und die Wahrscheinlichkeit ist doch sehr gering, dass sowas auf der Klassenfahrt passiert. Ich glaube größere Sorgen mache ich mir später wenn die Kinder den Führerschein machen und alleine Autofahren.

Klassenfahrten halte ich für enorm wichtig. Gerade in Zeiten in denen man sich überwiegend vor der Konsole trifft. Und jetzt mal im ernst. Das waren doch die Highlights in der Schulzeit und meinen beiden hat es bisher immer super gefallen. Noch dazu haben viele Kinder überhaupt nicht die Möglichkeit mal wegzufahren. Für manche ist das womöglich die einzige Chance in der Kindheit woanders hinzufahren.

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Wir Klassenlehrer sind auf unserer privaten Schule vom Arbeitgeber dazu verpflichtet, wenn es möglich ist und der Lehrplan es zulässt, einmal im Schuljahr eine Klassenfahrt zu unternehmen. Das kann entweder eine Skifahrt, Landschulheim oder auch nur der Besuch in einem Zoo sein. Im letzten Schuljahr waren wir in Berlin mit dem Zug (mit dem Bus wären wir wahrscheinlich früher und stressfreier angekommen), dieses Jahr waren wir bis jetzt nur einen Tagesausflug mit Reisebus in einem Museum. Flugzeuge können auch abstürzen und Züge entgleisen (wenn sie denn jemals in den Bahnhof einfahren und nicht mit Motorschaden irgendwo auf der Strecke liegen bleiben). Wenns unser Lehrplan in dem jetzigen Schuljahr noch zulässt, werden wir spontan noch eine kleine Reise auf gut Glück unternehmen, natürlich in einem Reisebus.

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Diese Unfälle sind schlimm, aber man sieht auch Unfälle mit dem Schulbusbetrieb. Sollen die Kinder nicht mehr mit dem Bus zur Schule? Zug gibt es auch nicht immer. Auch da gibt es Unglücke. Es vor kurzem ist eine s-Bahn mit einem ICE kollidiert, oder das Zugunglück in Bayern, oder Eschede. Mit dem Auto gibt es täglich Unfälle. Flugzeuge können abstürzen, Schiffe sinken.

Am besten bleibt man zu Hause.

Wo ein Unfall passiert, kann man nicht vorhersehen. Es war an dem Tag ein Unfall. Wie viele einwandfreie Busfahrten gab es an dem Tag noch?

Ich finde Klassenfahrten gut und wichtig. Sei es für das Gemeinschaftsgefühl, für Kultur, Erfahrungen.

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Hallo,

seit bei einem KiGa-Ausflug meines Sohnes damals der Reifen des Busses abbrach und an dem Bus vorbei rollte, mache ich mir auch vermehrt Gedanken "was wäre wenn". Aber solche Dinge passieren und damals ist zum Glück auch nichts weiter schlimmeres passiert. Busse haben meist Doppelreifen, so dass dieser noch gut in die nächste Baustellenausfahrt fahren konnte.

Ist halt die Frage wie weit ich mein Kind beschützen kann oder sollte, denn ein übermäßiger Schutz (Glucke) kann auch ins Gegenteil gehen. Das Kind würde von all den schönen Ausflügen fern bleiben, vielleicht auch den Anschluss, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Klasse verpassen.

Ich hoffe, wir sind mit dem o.g. Geschehen durch mit den Unfällen per Bus. Dieser Gedanke trägt mich, wenn es dann auch demnächst auf Klassenfahrt geht.

Grüßle