Er macht sich Gedanken über den Tod

Guten Morgen ihr Lieben!

Ich weiss nicht ob ich hier richtig bin aber ich probier es einfach mal#hicks

Also mein Sohn(7 Jahre)macht sich nun seit zwei Tagen Gedanken über den Tod:-(
Wir hatten aber Keinen Trauerfall in der Familie oder näheren Umgebung!!

Nun ja ich habe ihm erklärt das man unter normalen Umständen erst stirbt wenn man älter iss (es sei denn ein Unfall passiert wo man bei stirbt)

Nun ja das Thema beschäftigt ihn sooo sehr das er wieder anzeichen von Atemnot bekommt#heul(Er hat Asthma)

Gestern abend kam er weinend aus seinem Zimmer raus und sagte immer und immer wieder zu mir:Mama du sollst nicht sterben#heul
(ich musste mir echt das #heulen verkneifen)
Oder auch die Frage:Mama wenn Du mal tod bist und ich dann auch sehen wir uns dann im Himmel wieder???#schock

Ach man selbst jetzt wo ich diesen Beitrag schreibe muss ich wieder weinen!

Ich weiss nicht warum er auf solche Gedanken kommt und ich weiss auch nicht wie ich mich in sooo einer Situation verhalten soll!

Ich weiss das man mit dem Tod normal umgehen soll aber mein Sohn iss in diesem punkt ein total sensibeler Junge(er hängt auch unheimlich an mir)

Vielleicht hat ja jemand von euch einen Rat wie ich mich richtig in dieser Situation verhalten kann!

#danke schonmal im vorraus

LG Moni

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Hallo Moni!

Kann es sein, dass in der Schule (z.B. in Religion) über Allerheiligen/Allerseelen geredet wird? Ich komme ja aus Bayern und da wird jedes Jahr wieder besprochen, warum Allerheiligen ist.

LG Claudia

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Hallo Claudia!

Da bringst du mich auf eine Idee#freu ich werde gleichmal noch näheres bei Niklas nach fragen!

Würde aber meine Fragen ja dann beantworten;-)

Lg Moni

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'Mama, wenn du mal stirbst, läßt Du mir dann eine Zettel mit deiner neuen Adresse da, damit ich dich im Himmel auch ja wiederfinde?' - Larissa, 5 Jahre alt damals.

Die Phase, die du beschreibst kenne ich. Aus heiterem Himmel kam das einfach so. Schwer damit umzugehen. Ich mußte so an mich halten da nicht loszuheulen. Sie meinte das allen ernstes! Außerdem wurde sie sehr melancholisch bei bestimmter Musik abends vor dem Einschlafen, das haben wir dann aber ganz schnell geändert. Unsere Tochter ist ein absolutes Kopfkind, es gibt nichts, was sie nicht beschäftigt.

Deshalb ist es auch sehr wichtig für uns gewesen, alles zu regeln, falls uns mal was passiert und sie auch mit in diese Gedanken einzubeziehen. Sie weiß also genau, was los ist, wenn der Fall der Fälle eintritt und wir denken, dass es ein guter Schritt war, offen zu sprechen. Manchmal fragt sie, wie das Grab aussehen soll, was wir uns wünschen und wir antworten da ganz offen und schieben nichts weg. Sie möchte uns ein Foto von uns ans Grab stellen und ich möchte das gar nicht. Sie wird es trotzdem tun und ich warnte sie nur: komm mir nur in den Himmel, dann ist aber was los ;-) - natürlich kann sie ein Bild hinstellen, wenn sie das möchte....

Also, wir sprechen über alles offen. Das resultiert auch durch eine Sterbebegleitung, die ich mal gemacht habe und es war ganz schlimm über den da liegenden Mensch zu bestimmen, weil der sich nicht mehr äußern konnte. Hätte ich mehr gewußt und wäre offen darüber gesprochen worden im Vorfeld, wäre es mir leichter gefallen Entscheidungen zu treffen. So habe ich immer nur gehofft, das Richtige zu tun...

Ich habe auch 2 Bücher zum Thema gekauft, als es ganz akut war. (Pernilla Stalfelt, Und was kommt dann? Das Kinderbuch vom Tod UND Hat Opa einen Anzug an? von Amelie Fried und Jacky gleich) Die haben doch auch geholfen über das Thema zu sprechen. Leider wird es oftmals verschwiegen - was soll schon passieren? Und dann stehen die Kinder da, wenn es soweit ist und nichts ist geklärt.

Ich denke, die Phasen sind normal und darüber sprechen lohnt und hilft allen Beteiligten.

Viele Grüße von Floridasunshine

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Hallo Moni!

Der Thread hätte von mir sein können - eine richtige Hilfe bin ich also nicht!

Zwar habe ich Töchter - aber unsere Mittlere (auch 7 Jahre! #gruebel - liegts am Alter??? #kratz) ist auch von Zeit zu Zeit sehr mit dem Thema Tod beschäftigt!

Angefangen hat das Ganze allerdings vor 21 Monaten , genauer gesagt am 29.01.2005 (weiß ich noch ganz genau - an dem Tag kam unsere kleine Maus zur Welt) An diesem Tag verstarb nämlich unser Meerschweinchen "Mini". Obwohl es bei uns eher ein triestes Dasein hatte (so richtig beschäftigt hat sich keiner mit ihm - war ihm aber auch , glaube ich, viel lieber - immerhin war er schon 8 Jahre!!! alt - übertragen bekommen!), so haben ihn unsere beiden Großen doch sehr beweint. Ein "Ersatzschweinchen" kam schon aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frage, da ich eine Allergie gegen felltragende Tiere entwickelt habe - also auch keine andere Tierart!

Und auch jetzt, fast 2 Jahre später, kommt das Thema immer mal wieder hoch!

zB heute Abend: diesmal ging es allerdings nicht um unser Meerschweinchen, sondern um meine Oma (die Urli). Da mein Opa vor 2 Tagen Geburtstag hatte (den 82.), wollen wir meine Großeltern morgen besuchen! Meine Oma (auch 82 Jahre alt) ist allerdings schon seit 1-2 Jahren bettlägrig und pflegebedürftig. Oft, vor allem bei der Verabschiedung, weint dann meine Oma - ihr ist es zwar selbst zuwider, aber sie stand schon immer nahe am Wasser gebaut (sagt man bei uns so, wenn man ganz leicht zu weinen anfängt). Trotzdem bin auch ich dann manchmal ein bißchen depremiert, weil ich mir auch schon mal danach gedacht habe, vielleicht weiß sie ja, dass es der letzte Besuch war - der letzte Abschied!

Magdalena kam heute auch ins Badezimmer und weinte:
"Muss die Urli bald sterben?" "Was ist wenn sie stirbt, wenn wir dort sind?"

Ich erkläre ihr jedesmal, wenn sie über dieses Thema spricht, dass jedes Lebewesen sterben muss. Dass der Tod genauso dazugehört zum Leben, wie die Geburt. Dass die Erde viel zu klein wäre, wenn niemand sterben würde bzw. dass dann keine neuen Menschen hinzukommen könnten. Vor allem aber, dass wir uns alle im Himmel wiedersehen werden.

Im Endeffekt weint sie allerdings nur noch mehr und schimpft mich, warum ich ihr das alles erzähle - das mache sie nur noch mehr traurig!

Uns so wende ich dann nach und nach eine andere Methode an - ABLENKEN!

Bei uns ist es so, dass Magdalena immer erst abends auf solch tiefsinnigen, deprimierenden Gedanken kommt und ohne Ablenkung weint sie sich in den Schlaf! Dadurch hat dann die ganze Familie keine Ruhe! Christina (teilt sich mit Magdalena das Zimmer) kommt wieder runter und beschwert sich, dass sie nicht schlafen kann! Isabel kommt aus ihrem Zimmer und schaut ob Christina noch mit ihr spielt! Und so geht das dann mind. 1-2 Stunden!

Es ist ja nicht so, dass wir das Thema unter den Teppich kehren! Aber wenn ich ihr eine Geschichte vorlese, aus meiner Kindheit erzähle oder sonstige Anekdoten auskrame, Kitzelmonster spiele oder ein kurzes Ratespiel, dann ist es für die ganze Familie entspannter!

Zusätzlich habe ich Magdalena heute eine Hochpotenz "ihrer" Homöopathie gegeben - dies soll lt. Homöopathin auch für Stimmungstiefs helfen!

Ich hoffe, es stimmt und die Situation entschäft sich bis morgen! Was sage ich nur meinen Großeltern, wenn die Kinder (Christina lässt sich nämlich gleich gerne anstecken) vor ihnen zu Weinen anfangen und sich fast nicht beruhigen! Eigentlich sollten wir sie ja ein bißchen vom Alltag (Oma im Zimmer - einziger Draht zur Aussenwelt ist der Fernseher) rausholen!

Die Kinder zu Hause lassen ist ja auch nicht unbedingt die beste Lösung:

1. denke ich, dass wenn meine Oma stirbt (und das wird früher oder später der Fall sein), sich meine Kinder ganz große Vorwürfe machen, dass sie nicht noch mal mit waren!
2. meine Großeltern sind sehr familiäre Menschen - es würde sie (zwar innerlich - sie würden es nicht zugeben) ziemlich treffen, wenn ich die Kindern nicht mitnehmen würde - muss ja eh schon meinen Mann zu Hause lassen - er hat eine wichtige Prüfung morgen!

Vielleicht hat ja auch für mich noch jemand einen Tipp, wie wir die Situation meistern können!

Ganz liebe Grüße an euch

Petra und 3-Mäderl-Haus



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Hallo,

meinen Sohn hat es beruhigt, dass ich ihm erklärt habe, dass jeder mal stirbt. Nur jetzt noch nicht - dafür muss man ziemlich alt sein. Und im Moment haben Mama und Papa noch viel zu viel zu tun....

Die Frage mit dem Himmel hat er auch gestellt. Da konnte ich ihm leider keine Antwort geben, schließlich ist von da noch keiner zurück gekommen. *schulterzuck*

Sag deinem Sohn, dass du sterben wirst, wenn die Zeit dafür gekommen ist und Menschen ungefähr 120 Jahre alt werden können. Dir bleiben also noch 89 Jahre.

LG Marion