Private Waldorfschule?

Hallo,
unsere Tochter kommt zwar erst nächstes Jahr auf die weiterführende Schule, doch schon jetzt hadern wir mit der Entscheidung. Bei unserem Sohn erleben wir, was das für ein Lernpensum ist.
Unsere Tochter ist verträumt, musikalisch begabt, schüchtern. Wir fühlen uns unwohl damit, sie diesem System auszusetzen.

Wir haben uns über verschiedene Schulen im Umkreis informiert. Die private Waldorfschule macht erstmal einen sehr guten Eindruck und das Konzept würde zu ihr passen.

Andere Eltern aber sind sehr skeptisch und scheinen Waldorfschulen wohl eher als eine Anlaufstation für Kinder zu sehen, die wegen schlechter Noten oder hochaggressivem Verhalten an den öffentlichen Schulen als Problemfälle gelten. Solch ein Kind ist unsere Tochter nicht.

Habt ihr Kinder auf der Waldorfschule?

Bearbeitet von Knolle1
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Hallo Knolle1,

Ich hab keine persönlichen Erfahrungen, bin der Waldorfpädagogik und ihrer Anthroposophie aber sehr skeptisch gegenüber eingestellt. Jan Böhmermann hat dazu auch ein kritisches Video gepostet:

https://youtu.be/MaYdgxXmM4s?si=UN5k0zJYuQm5N6eA

Das Menschebild, das die Waldorfpädagogik vertritt, halte ich auf jeden Fall für absoluten Blödsinn.

Liebe Grüße, jukimaus

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Man mag jetzt von Jan Böhmermann halten was man will....
Aber bevor man sein Kind auf eine Waldorfschule schickt sollte man sich mit der Anthroposophie nach Steiner doch mal kritisch auseinandersetzen.

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Wir haben einen Bekannten, der war auf einer Walldorf Schule und würde und hat sein Kind nicht auf einer Walldorf Schule angemeldet. Das Schulleben an sich war toll, nur als es Richtung Abschluss ging, da hat er wirklich alles selbst machen müssen, denn da war die Welt nicht rosarot.

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Gibt es bei euch keine Gesamtschule, mit Musischer oder ähnlicher Vertiefung?

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Mein Sohn besucht die vierte Klasse einer Waldorfschule, meine Mädels einen Waldorfkindergarten. Für uns ist es genau richtig, ich bin auch so aufgewachsen. Man muss schon dahinter stehen.
Villt kann deine Tochter mal hospitieren

Viele Grüße

Bearbeitet von Zwillinge102020
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Mein Sohn war auf einer Waldorfschule.

Warum, wieso, weshalb ist eigentlich uninteressamt - nur so viel - wir sind keine überzeugten Antroposohoohen.

Trotzdem war es für unseren Sohn verdammt gut - uns wäre auch noch der Englischunterricht gelaufen, wäre er immer noch dort. Dies ist aber weniger ein Problem der Waldorfschule ansich und überhaupt - sondern eher unserer Schule, die eine Schule im Aufbau war und daher auch Probleme hat, geeignetes Lehrpersonal zu finden.

Kurzum - wir haben unseren Sohn auf die Realschule "umgeschult" - und abgesehen von Englisch (wo er echt Probleme hatte) hat das auch gut geklappt und er konnte in allen anderen Fächern gut mithalten.

Guck dir die Waldofschule Deiner Wahl an - und mache Dir selbst ein Bild. In aller Regel müssen die Kinder vorher hospitieren - danach solltest Du in der Lage sein, eine Entscheidung zu fällen.

LG
Frauke

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Wir sind auch keine überzeugten Antroposophen, aber können uns nicht vorstellen, sie wie ihren Bruder auf ein staatliches Gymnasium zu schicken. Sie hat in der Grundschule schon Bauchschmerzen, wenn eine Klassenarbeit geschrieben wird. Der Leistungsdruck wäre nichts für sie.

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Das war hier tatsächlich ähnlich - und jetzt doch kurz zu den Hintergründen.

Felix ist in der 5. Klasse ganz normal auf das Gymnasium gewechselt - und ist dort absolut abgesoffen. Er war dem Druck nicht gewachsen - vorne und hinten nicht - und nach einem halben Jahr Gym hatte ich ein Kind, das sich nicht mehr getraut hat, zu sagen, wenn es auf die Toilette muss... Es war keine schöne Zeit - so dass wir ihn nach nur einem Halbjahr vom Gym runtergeholt haben - unabhängig von den Leistungen und unabhängig davon, dass wir in NRW ja 2 Jahre Zeit am Gym gehabt hätten (wo die Kinder auf jeden Fall versetzt werden, etc.)

An der Waldorfschule ist Felix dann absolut aufgeblüht - er wurde so genommen, wie er war - kein Leistungsdruck - viel Persönlichkeitsentwicklung - auch immer wieder praktische Fächer (Gartenbau, Handarbeiten, Werken, etc). Das wirkt sich natürlich dann auch (positiv) auf die Leistungen aus. Und auch auf Randerscheinungen - mein Kind, das immer ne Sauklaue hatte, die man kaum lesen konnte (das typische "Junge halt",,,) hat jetzt eine sehr ordentliche Handschrift - aber auch hier - ohne Druck...

Gut - ganz am Ende - als eh klar war, dass er zurück ins staatliche Schulsystem wechselt, hat er tatsächlich angefangen, zu rebellieren - und das System auszunutzen... Beispiel; Hausaufgabe war, eine Nacherzählung zu schreiben. Felix schrieb 1,5 Zeilen. FERTIG! Warum? Naja - er hat es mir erklärt - ne 5 konnte ihm ja keiner geben - es gab ja keine Noten - und wegen nicht gemachter Hausaufgaben konnte auch keiner meckern - da stand ja was... Da hätten wir gegenwirken müssen, wenn er an der Schule geblieben wäre - an der Realschule hat sich das Problem von ganz alleine erledigt - da konnte man ihm ja im Zweifelsfall ne 5 geben - von daher hat er auf solche Schoten da von sich aus (größtenteils) verzichtet...

Aber was für mich ganz wichtig war und auch immer noch ist: Der Wechsel zurück ins staatliche Schulsystem ist problemlos möglich. Ein Mädel aus seiner Klasse ist nach der 6. Klasse ans Gym gewechselt (und das Mädel war seit Klasse 1 auf der Waldorfschule) und Felix ist im Laufe der 7. Klasse auf die Realschule gewechselt. Abgesehen von Englisch (hatte ich ja oben schon erwähnt) gab es keine nennenswerten Lücken - so dass er jetzt ziemlich zielstrebig auf den Realschulabschluss mit Qualifikation zustrebt, danach ein Jahr nach Amerika gehen will und dann sein Abi machen will. Wenn ich da an die Zeit am Gym zurückdenke, bin ich der Waldorfschule wirklich unendlich dankbar für die Entwicklung, die Felix dort genommen hat.

LG
Frauke

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Schau dir die Schule selbst an. Lass dein Kind dort mal eine Woche hospitieren.
Es gibt nicht DIE Waldorfschule. Schulen sind auch nicht immer gut oder schlecht. Das ist zum allergrößten Teil von den Lehrern abhängig.

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Genau, deswegen sind die meisten Waldorfschulen einfach schlecht.

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Die Vorurteile kann ich überhaupt nicht bestätigen eins meine Kinder war auf einer Waldorfschule wir waren sehr zufrieden dort da könnten sich die Regelschulen einiges von abschneiden vor allem im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung . Waldorfabitur ist allerdings nicht ohne allerdings werden die Kinder wirklich gut vorbereitet . Waldorfschule ist nicht für jedes Kind was natürlich muss das Konzept zum Kind passen und wie bei allen Schulen kommt es sehr viel auf die Lehrer an .

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Freunde von uns überlegen auch ihr Kind ab Klasse 5 dort hinzuschicken.

Allerdings sind sie noch nicht so überzeugt davon, wegen dem Abschluss.

Man hat hier ( NDS) erst nach der 12 Klasse den Realschulabschluss, den man sonst nach der 10 hat.
Sprich vorher hat man keinen Abschluss.

Außerdem müsste das Kind wohl einiges an Russisch nachholen- weil es dort ja ab der 1 Klasse gelehrt wird.


Ich selber hätte damals in der 11 Klasse 2 Waldorfkids in der Klasse-- die waren mündlich total gut, aber schriftlich so gar nicht, weil sie mit dem Zeitdruck in Arbeiten gar nicht klar kamen.
Die waren nach 1 Jahr wieder weg, weil sie es nicht geschafft haben, den Stoff aufzuholen.

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Russisch?!?!? Die Kinder lernen dort russisch in der 1. Klasse?

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In Waldorfschulen lernen Kinder ab Klasse 1 gleich 2 Fremdsprachen, hier Englisch und Polnisch, woanders Englisch und vielleicht Russisch.

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Bei uns gehen 2 Kinder zur WaldorfSchule, 2 in den Waldorf Kindergarten. Das letzte Kind ist noch klein, das erste schon ausgezogen und arbeitet.
Wir leben anthroposophisch , wir leben die Waldorfpädagogik.
Entweder man liebt es oder man hasst es.
Ich kenne einige WaldorfSchulen, und Regelschulen aber hochagressive und auffällige Kinder gibt’s überall.
Natürlich wird im klassenverband geschaut, ob das Kind überhaupt ins Gefüge passt.
Es ist schon recht speziell alles aber man darf das auf sich wirken lassen.
Die wsldorfpädagogik erlebt gerade einen Wandel der Zeit, das ist gut und auch nötig.
Aber ich sag dir eins, es ist absolut und maximal schwer, da rein zu kommen. Die 5. Klassen sind oft voll, Wartelisten überlaufen. Man muss sehr hartnäckig sein. Sich immer wieder zeigen, anrufen usw. Es kann Jahre dauern bis ein Platz frei wird!
Vielleicht gibt es eine freie Schule oder Montessori bei euch?

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Es gibt hier an freien Schulen leider nur die Waldorfschule und eine freie evangelische Schule, die von einer konservativen Freikirche gegründet wurde.

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Da es sich um freie, also Schulen unter privater Trägerschaft handelt, können sie sich die Schüler aussuchen, Du hast keinerlein Anspruch auf eine Aufnahme des Kindes. Ich würde daher schon mal mit der Waldorfschule Kontakt aufnehmen:

- gibt es Wartelisten?
- wie ist das Prozedre allgemein bei einer Anmeldung, Bewerbung, Auswahl usw.?

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