Mein Sohn ist manchmal außen vor...

Hallo zusammen,

vielleicht könnt ihr mir von Euren Erfahrungen bei Jungs-Freundschaften berichten. Vielleicht mache ich mir unnötig Sorgen.

Mein Sohn wird demnächst 9 Jahre alt. Er ist eher zurückhaltend und nicht körperlich wie manche Jungen.

Er kann aber auch richtig wild sein mit den anderen, wenn er sich wohl fühlt. Zudem ist er sehr wortgewandt und kann somit gut kontern. Er drängt sich niemanden auf und spielt auch gern in Gruppen, wenn er zumindest einzelne Kinder kennt, auch wenn er dann wenigstens anfangs erstmal zurückhaltend ist.

Mein Sohn hat einige Freunde, manche aus seiner Klasse, andere aus der Nachbarschaft oder vom Hobby.

Allerdings sind ihm die Freunde aus der Klasse am wichtigsten.

Er hat sich vor 2 Wochen mit einem Freund aus der Klasse getroffen. Mein Sohn war dort. Er erzählte dann abends, dass nach kurzer Zeit noch ein Nachbarsjunge seines Freundes dazu kam. Er kennt ihn flüchtig und mein Sohn mag ihn und er hatte kein Problem damit, dass der andere Junge dabei war. Er war allerdings sehr traurig, da die Beiden dann nur quasi alleine gespielt haben. Sie waren nicht gemein oder böse sagt er. Aber sie haben einfach ihr Ding gemacht. Mein Sohn ist nicht der Typ, der dann fordert mitspielen zu dürfen oder es der Besuchskindmutter sagt. Er spielte dann einfach was anderes alleine und ließ sich nichts anmerken. Er war auch nicht sauer, nur traurig.

Eine Woche später war dann der Freund bei uns. Dies war allerdings schon länger ausgemacht. Das Treffen war scheinbar gut laut meinem Sohn. Ich hatte auch denselben Eindruck.

Nun finde ich den Freund auch sehr nett und ich denke er dachte sich auch nichts Böses bei dem Treffen bei sich. Jedoch möchte ich esl schon irgendwie anders beim nächsten Treffen dort.

Ich möchte nicht, dass mein Sohn nur interessant ist, solange kein "Besserer" zur Verfügung steht. Aber ich glaube ich übertreibe.

Wie ist das bei Jungs mit Freundschaften in dem Alter? Ändert sich da demnächst noch was und sie werden "loyaler". Sind leicht zurückhaltene, stillere aber nicht schüchterne Jungs eher nicht so beliebt?

Wascht mir auch ruhig den Kopf falls ich spinne. Ich denke ja, bei Jungs ist normalerweise nicht 3 einer zuviel wie bei Mädchen. Also muss es ja irgendwie an meinem Sohn liegen. Dass der Freund ihn nicht so mag, wie mein Sohn ihn.

Bearbeitet von moumi
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Hallo :)

Das was du beschreibst und deine Gedanken dazu kann ich irgendwie sehr nachvollziehen und so geht es mir in manchen Situationen mit meinem Sohn auch. Er ist allerdings erst 6 1/2. aber auch bei ihm ist es mit Freundschaften nicht ganz so einfach. Er ist vom Typ her, ähnlich wie dein Sohn.
Aber: ich beobachte bei meinem Sohn, dass er schon beliebt ist und viele spielangebote bekommt ob in Schule/verein/ oder im Ort doch ich glaube manchmal ist es nur einfach nicht das richtige oder eben vom richtigen.
Ich arbeite in einer Grundschule und beobachte da oft Ähnliches ( bei jungs wie Mädels übrigens) es gibt Kinder, die sind keineswegs unbeliebt aber diese Kinder wollen am liebsten irgendwie mit den 2 oder 3 Kids zutun haben, die wiederum lieber mit anderen zutun haben, was aber nicht bedeutet, dass zwischendurch nicht mal miteinander gespielt wird. Bietet sich dann aber ein anderer, ist das halt wieder interessanter. Bei meinem Sohn hier, gibt es zwei Nachbarn, die ihn total gern so als richtigen besten Freund hätten, mein Sohn aber findet aber einen Jungen aus seiner Klasse richtig cool, und eifert ihm etwas nach. Der junge spielt zwar auch gern mit meinem Sohn aber eben nicht immer. Ist doch irgendwie bei uns Erwachsenen ähnlich🤪 und ich denke, es ist ein Lernprozess. Das wichtigste ist immer, wie ich finde, dass (m)ein Kind nicht allein ist ( sein muss) und/oder böse ausgeschlossen wird. Alles andere wird sich denke ich entwickeln :)

Bearbeitet von jessi2310
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Vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen. Das beruhigt mich ein wenig.

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Ich glaube du machst dir da etwas zu viele Gedanken. In dem Alter geht das mit den Freundschaften noch alles recht schnell. Mal ist der Junge für eine Weile interessant und dann wieder ein anderer. Zumindest war das bei meinem Sohn in dem Alter so. Ab der weiterführenden Schule werden das dann eigentlich erst richtige Freundschaften. Ich glaube der Junge hat sich da gar keine großen Gedanken gemacht als er den Nachbarn auch noch eingeladen hat, auch wenn das für deinen Sohn dann offensichtlich nicht so schön war. Hier ist es oft so, dass mein Sohn einen Freund bei sich hat und dann trotzdem noch sein Cousin oder ein anderer Schulfreund dazukommt. Die machen dann allerdings auch etwas in der Gruppe, spielen Fußball oder fahren mit dem Mountainbike. Schau doch einfach mal wie das die nächsten Male abläuft. Und wenn das nicht klappt, dein Sohn aber trotzdem weiter mit ihm spielen möchte, dann lasst ihr die Treffen eben bei euch stattfinden.

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Vielen Dank!!!

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Du interpretierst in eine Spielverabredung zu viel hinein.
Eine Verabredung zum Spielen ist in dem Alter nicht zwingend ein 'ich möchte Zeit mit Dir verbringen, weil Du mir als Mensch so wichtig bist', sondern einfach eine Verabredung zum Spielen. Und bei 3 Kindern ist es manchmal schwierig, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen. Wenn zwei Fussball spielen wollen und der dritte lieber Lego, gibt es Mehrheitsentscheidungen oder Kompromisse.

Mein Grosser hatte mal einen Freund, der fühlte sich immer ausgeschlossen, wenn Mehrheitsentscheidungen gegen ihn gingen. Blöderweise liess er sich auch nicht gerne auf Kompromisse ein und dann wurde es halt anstrengend - insbesondere weil seine Mutter mit Argusaugen darüber wachte, dass Söhnchen nicht zu kurz kommt.

Und betrachte das Ganze doch mal von der anderen Seite: Hätte der Freund den Nachbarsjungen (mit dem er vermutlich mehr Zeit verbringt, als mit Deinem Sohn) wegschicken sollen, weil Dein Sohn zum Spielen da ist? Dann wäre der Nachbarsjunge doch ausgeschlossen worden. Auch nicht nett.


Grüsse
BiDi

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Vielen Dank für Deine Nachricht.


Nur nochmal zur Erklärung. Mein Sohn fand es schön, dass der Nachbarsjunge dabei war. Er mag ihn auch weiterhin. Mein Sohn spielt gern auch mit mehreren.

Ausserdem hat er einfach nur mitspielen wollen. Es gab keine Probleme damit einen Kompromiss zu finden. Mein Sohn hätte alles einfach mitgemacht. Er wurde aber überhaupt nicht miteinbezogen. Daher hat er einfach alleine ein Puzzle oder ähnliches gemacht. Nur, falls ich das missverständlich geschrieben habe 😃

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"Mein Sohn hätte alles einfach mitgemacht. Er wurde aber überhaupt nicht miteinbezogen."

Ich denke, dass es hier überhaupt nicht darum geht, ob die anderen Kinder deinen Sohn mögen oder gerne als Freund hätten. Sie sind in dem Alter einfach oft noch nicht so gut in diesem "miteinbeziehen" von anderen.

Und dann gibt's eben Kinder, die machen trotzdem einfach ganz selbstverständlich mit, schließlich sind sie da und Teil der Gruppe. Und es gibt andere, die Angst haben sich aufzudrängen, und dann nichts tun und alleine spielen. Ich kann das gut verstehen, ich bin auch so (als Kind aber auch als Erwachsener).

Einen Konflikt würde ich nur sehen, wenn er aktiv versucht hätte mitzumachen und der Freund ihn dann aktiv gebeten hätte sich rauszuhalten. Das war aber wohl nicht der Fall?

Ansonsten würde ich versuchen mein Kind zu motivieren bei sowas mehr "Risiko" einzugehen und zu versuchen sich dem Spiel der anderen einfach anzuschließen. Auch wenn es manchmal schwer fällt.

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Du macht dir zu viele Gedanken. Zu dritt ist einfach oft unglücklich. Das klappt bei uns auch oft nicht gut. Dann ist meine Tochter auch öfters das 5. Rad, die anderen 2 merken es aber nichtmal. Ich muss dann intervenieren. Mittlerweile sagt meine Tochter, dass sie nicht mehr zu dritt spielen möchte. Sie hat daraus gelernt. Denn das 3. Kind fragt ja ob es mit spielen kann und beide anderen müssen ja zustimmen. Und meine Tochter hat dazu gelernt. Ich glaube nicht, dass ihre Freundinnen sie deswegen weniger mögen. Er muss eben lernen dann was zu sagen oder es gar nicht zu zu lassen. Das ist völlig normal und ist für viele Kinder schwierig dass sich jeder gleich wohl fühlt.

Meine Tochter ist auch eher sensibel. Die anderen haben sie auch definitiv nicht links liegen lassen. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl nicht dazu zu gehören. Ich schätze so war es auch bei deinem Sohn. Sie haben ihn sicherlich mit einbezogen. Aber anders wie er sich das vorgestellt hat.

Bearbeitet von juli111
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Hi,

klar gibt es bei Jungs auch das 3. Rad am Wagen. Warum sollte das anders sein?

ich habe Junge (9) und Mädchen (fast 6). Beide haben Freunde da funktioniert es zu 3. und beide haben Freunde da geht nur 1:1. Kommt jemand anders noch dazu ist entweder mein Kind abgeschrieben, oder das andere Kind will meine Kinder nicht teilen.

Mein Sohn ist auch eher schüchtern und zurückhaltend und eher empfindlich. Er hat jetzt 2 neue Freundschaften in der Klasse entwickelt, beide spielen Fußball. Er macht dann soweit mit, hat aber 2 linke Füße und seine Empfindlichkeit bei Berührungen, naja, auch nicht förderlich für einen körperintensiveres Spiel wie Fußball. Beide Jungs spielen auch aktiv im Verein, also das ist nochmal was anderes als einfach nur kicken :D
Letzens hat er sich furchtbar beschwert, weil der andere ihn angeblich mit Absicht abgeschossen hätte. Das auch einem erfahrenen Spieler mal der Ball daneben geht, will er nicht einsehen. Auch sein Papa hat ihn mal aus Versehen mit dem Ball im Gesicht getroffen und mein Mann spielt gut Fußball, aber es passiert halt mal. :D Daher spielt er aktuell jetzt wieder lieber mit seinen anderen beiden Freunden, die nichts mit Fußball am Hut haben. Der Kontakt zu den anderen bleibt aber trotzdem und sie sind noch Freunde, er bevorzugt es aber dann mit ihnen online BrawlStars zu zocken, weniger Verletzungsgefahr.
Was ich schön finde, dass sich die Jungs aber auch zueinander anpassen. Also die Fußballer können auch mal was anderes machen als Fußball und die nicht so Fußball begeisterten spielen eben mal Fußball mit.

Bei den Mädels finde ich das aktuell noch deutlich zickiger. Evt. liegt es am Alter, mein Sohn hatte in dem Alter 3 beste Freunde und die haben auch gut zueinander gepasst und das hat gut harmoniert.

Die Mädels sind alle miteinander befreundet und treffen sich auch privat, aber es hat immer wieder Phasen, da soll dann meine Tochter nur mit der einen Freundin spielen und die beiden streiten sich dann darum. Inzwischen ist es meiner Tochter zu blöd teilweise und sie macht entweder dann tageweise was aus, wann sie mit wem spielt oder sie sucht sich gleich jemand anderen :D Das habe ich mit ihr so auch besprochen, dass sie sich nicht entscheiden muss und wenn die beiden sich nicht in den Griff kriegen, sollen sie eben alleine spielen.

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naja: DREI ist nie gut. Auch bei Jungs. 4-5 ist dann wieder okay.
-- das hab ich oft erlebt. Somit würde ich das nicht so stark interpretieren. Die Nachbarkinder sind oft einfach näher dran, dauernd da, auch mal 10 Minuten im Garten, usw.... und sie sind gewohnt, oft und viel miteinander zu spielen und da ist vieles oft eingespielter, als ein Freundebesuch, der nur einmal alle par Wochen kommt. Das hat gar nix mit anders oder schüchtern zu tun, so geht es oft und überall mit Nachbarskindern. Ich glaube nicht, dass es an Deinem Sohn liegt, ausser eben, dass die dominanten Nachbarn einfach das Regiment übernehmen, - aber das passiert einem schüchternen Kind ja oft.

Dann soll der Freund eben öfter zu euch kommen, wenn dort immer die Nachbarskinder auch da sind oder auch im Garten sind.

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Mein Sohn war/ist ein ganz ruhiger Vertreter. Er hat sich in seiner Schulzeit nie körperlich auseinander gesetzt. Er brauchte es nie, sagte er. (Mit 5 Jahren ist er einem Taekwondo Verein beigetreten bis zum Abitur bzw. letzter Jugendprüfung).

Seinen besten Freund hat er seit der ersten Klasse und die beiden haben eigentlich nie auf dem Schulhof zusammen gespielt. Erst nach der Schule, dass war aber okay für beide. In der Grundschulzeit, hatte er tatsächlich auch nur den einen Freund.

Erst auf der weiterführenden Schule gab es dann mehr. Jetzt ist er 19 und hat seid ca. 6 Jahren zwei unterschiedliche, aber stabile Freundeskreise.

Mit 6 hatte ich da auch arge Bedenken......

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Nicht jeder, mit dem man sich gut versteht, ist halt wirklich ein richtig guter Freund. Natürlich wünscht man sich das für sein Kind. Wir hatten solche Situationen auch. Mein Kind ist sehr ausdauernd und spielt sehr konzentriert und ernsthaft manche Spiele. Andere Kinder spielen lieber lose Spiele. Es ist schwer zu beschreiben - es passt einfach nicht 100% - es reicht, um sich zu verstehen und ab und zu Spaß zu haben, aber eben nicht darüber hinaus.
Und dann gibt es Kinder, wo die Chemie einfach noch ein bisschen besser passt - wo es leicht ist, Spiele, Themen und Abenteuer zu finden. Dass drei zusammen einen so guten Draht haben, ist dann schon seltener. Dann kommt es darauf an, dass die Kinder soziale Fähigkeiten haben und auch bereit sind, für das gemeinsame Spiel zurückzustecken. Das können viele Kinder nciht (und auch nicht alle Erwachsenen). Das ist etwas, das man Kindern beibringen muss.
In dem von Dir geschilderten Beispiel nehme ich an, dass Dein Sohn nicht das Problem war. Wahrscheinlich hat er gute Antennen, die ihm gesagt haben, dass er einfach draußen ist. Und ehrlich gesagt, er hat es doch eigentlich sehr gut gelöst. Er hätte auch drängeln können, eingeschnappt sein etc., was seine Lage noch verschlechtert hätte. Du kannst nicht viel machen, außer ihm die Möglichkeit geben, Freunde einzuladen etc. und mit ein bisschen Glück ist einer dabei, der noch besser zu ihm passt. Die anderen Jungs kann man nicht ändern - nur lernen damit umzugehen (kann er ja schon gut, eigentlich).
Vielleicht kann es auch helfen, sein Selbstbewusstsein zu stärken bzw. dafür zu sorgen, dass er solche Dinge nicht auf sich als Person bezieht.

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Du übertreibst. So was passiert bei Dreierkonstellationen und ja, die ruhigeren, nicht so körperlichen Jungs sind manchmal außen vor. Mein Sohn hasst Fußball und generell ist er wirklich nicht an Sport interessiert und wird selbst von guten Freunden nicht zu Geburtstagen eingeladen, wenn sie zum Beispiel beim Indoorfußball stattfinden. Im Umkehrschluss haben seine Freunde auch nicht immer Bock, seinen wissenschaftlichen Interessen zu folgen. Die mögen sich trotzdem und haben eine Ebene miteinander, aber einige Dinge passen halt eben nicht und so lange mein Sohn sich weigert, nicht zum Leiden Jesu Christi zu mutieren, sobald er einen Ball sieht, muss er halt auch damit leben, dass er für solche Dinge nicht angefragt wird. Neulich waren drei Kumpels hier. Die haben Tischtennis gespielt und mein Sohn muffelte nebenher und war außen vor. Ein Stück weit ist das auch selbst gewähltes Leiden. Und das kommuniziere ihn so. Jeder darf bleiben wie er ist, aber jeder muss dann auch aushalten, nicht immer überall dabei zu sein, wenn man keine Kompromisse macht…

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Auch Dir vielen Dank.

Ich muss auch hier feststellen, dass ich etwas falsch verstanden wurde.
Mein Sohn wollte mitspielen. Er hat es auch toll gefunden, was gespielt wurde. Er wurde aber nicht mit ins Spiel einbezogen.
Das ist schon ein Unterschied, finde ich, als wenn er meckern würde, weil er das Spiel doof findet etc.

Er hat sich einfach überflüssig gefühlt. Ich mache da auch niemanden einen Vorwurf. Ich wollte nur Erfahrungen haben. Ganz lieben Dank für Deine Erfahrungen.

Diese ganze Beiträge beruhigen mich sehr.

Bearbeitet von moumi