Schulbegleitung

Hallo!

Wenn ihr hört, daß ein Kind ( nicht körperlich behindert) in der Grundschule eine Schulbegleitung hat, was stellt ihr euch da vor?
Was macht so eine Begleitung?
Wofür ist sie zuständig?

LG!

Ergänzung: Das Kind hat eine Entwicklungsstörung. Genaue Diagnose steht noch aus. Evtl. Autismus oder/und Adhs.
ICH stelle mir vor, daß die SB nahe am Kind dran ist und zb bei Konflikten ihren Schützling unterstützt.

Bearbeitet von schniefnase
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Wir haben an unserer Schule 8 Schulbegleiter*innen.
In der Regel sitzen sie während des Unterrichts neben „ihrem“ Kind.
Je nachdem, welche Problematiken das Kind hat, unterstützt die Schulbegleitung.

Die Schulbegleitung hilft mit den Arbeitsplatz zu organisieren, unterstützt das Kind bei Verständnisproblemen, hält dazu an, zu arbeiten, erkennt, wenn das Kind eine Auszeit benötigt, begleitet das Kind ggf in den Pausen, erinnert das Kind, Regeln einzuhalten, ist immer Ansprechpartner bei Problemen.

Einige Kinder benötigen keine so enge Begleitung.
Da ist die Schulbegleitung im Klassenraum anwesend und greift ein, wenn es Probleme gibt.

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Hey,
da fehlen mir irgendwie noch Informationen🤔. Welchen Unterstützungsbedarf/Förderschwerpunkt hat das Kind? Je nachdem fallen die Aufgaben der Schulbegleitung ja dann super unterschiedlich aus.

Vielleicht könntest du die Situation etwas genauer beschreiben?

Grundsätzlich sind gute Schulbegleiter eine riesen Unterstützung im Alltag für alle Beteiligten, leider sind viele nicht wirklich qualifiziert.

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Hallo!

Habe oben eine Ergänzung dazu geschrieben.
Es heißt immer, eine SB ist sooo eine große Hilfe. Aber was genau ist damit gemeint. Was soll die SB alles machen?

LG

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Die Aufgaben der SB sind je nach Kind sehr individuell, auch Kinder mir ADHS oder Autismus haben sehr unterschiedliche Schwierigkeiten.
Die SB soll das Kind unterstützen, am Unterricht und Schulleben teilzunehmen. Meist ist sie auch eine wichtige Bezugsperson für das Kind.

Konkrete Aufgaben können sein: Hilfe bei der Organisation des Arbeitsplatzes und der Materialien, Unterstützung bei schulischen Aufgaben, Begleitung bei der Kontaktaufnahme und bei Konflikten.
Eine Schulbegleitung macht es auch möglich, dass das Kind in bestimmten Unterrichtsphasen oder bei großen (emotionalen) Schwierigkeiten den Raum verlassen kann. Das kann dann zum Beispiel eine Bewegungspause sein oder auch das Arbeiten in einem getrennten Raum.

Im Idealfall arbeitet die Schulbegleitung eng mit den Lehrkräften und auch den Eltern zusammen. Dazu finden regelmäßig Gespräche statt.

Leider sind wirklich gute Schulbegleiter selten, auch gibt es häufig viele Wechsel, was gerade bei Kindern mit emotionalen Schwierigkeiten ein Problem ist. Es gibt nicht wirklich Vorgaben, welche Qualifizierung ein Schulbegleiter haben sollte, zudem ist der Job sehr schlecht bezahlt.
Ich habe als Grundschullehrerin schon einige Schulbegleiter erlebt und hatte manchmal das Gefühl, ich habe noch ein weiteres Kind in der Klasse🙈. Habe aber auch schon sehr viele total kompetente und tolle Schulbegleiter erlebt, denen es wirklich wichtig war eine gute Beziehung zum Kind aufzubauen und es zu unterstützen. Das ist dann natürlich eine Bereicherung für alle.

Steht das bei euch denn gerade im Raum?

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Hallo!
Die Frage kann man m.E. gar nicht so pauschal beantworten. Was eine Schulbegleitung macht, hängt doch maßgeblich davon ab, welche Defizite bei dem betreffenden Kind vorliegen. Einem lernbehinderten Kind wird sie vielleicht die Aufgaben noch einmal zusätzlich erklären oder ihm eigenen Aufgaben geben. Einem Kind mit sozial-emotionaler Störung hilft sie vielleicht bei der Impulskontrolle oder motiviert es, aus sich heraus zu gehen...
Ganz pauschal würde ich sagen, eine Schulbegleitung hilft einem Kind mit Schwächen, trotzdem am Schulalltag teilzunehmen und in die Klasse integriert zu werden.

LG

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Hallo!

Ergänzung steht jetzt im Text.
Es heißt immer, eine SB ist sooo eine gute Sache. Aber WAS genau soll sie machen? Bei einem Kund mit zb ADHS?

LG!

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Rausgehen, wenn es zu viel wird, in ruhiger Atmosphäre mit dem Kind arbeiten, im Unterrichtsgespräch das Kind mäßigen und aktiv zuhören, um verpasste Infos weiter zu geben.

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Hallo,

Das kommt darauf an was das Kind für ein Handycap hat. Die SB meiner autistischen Tochter ist eine Fachkraft und entsprechend darauf geschult. Je nach Beeinträchtigung des Kindes ist die SB eine Fachkraft oder Quereinsteiger, wenn Medikamente gegeben werden müssen ist es meist eine Pflegefachkraft.

Die Aufgaben der Person sind vielfältig und individuell, sie ist dafür da dem Kind die Teilhabe am Schulleben zu ermöglichen.

LG
Sunny

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Hallo!

Das Kind hat eine Entwicklungsstörung (AsS und/oder Adhs). SB ist ungelernt.
Es heißt immer, SB ist sooo eine Hilfe. Wenn die SB aber keine Konflikte mitbekommt oder nicht unterstützt?

LG

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Hallo,

Leider haben wir einen großen Mangel an SB. Unser Jugendamt akzeptiert bei ASS trotzdem nur Fachkräfte. Ist anscheinend aber nicht überall so.
Ich würde an eurer Stelle nach einer anderen Kraft suchen die besser zum Kind passt.

LG
Sunny

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Irgendwie verstehe ich die Frage nicht. Viele Kinder haben eine Schulbegleitung, die wenigsten aus körperlichen Problemen. Kinder mit geistigen und Seh/Hörbehinderungen sind meistens auch ohne. 90% der Schulbegleitungen betreuen bei uns Kinder mit emotional-sozialen Problemen, meistens Autismus, häufig auch ADHS und Traumareaktionen. Sie geht eben individuell auf das Kind ein - beruhigt es, wenn es aggressiv wird, erklärt eine Aufgabenstellung nochmal anders oder vereinfacht sie, geht mit dem Kind aus dem Klassenraum wenn es zu unruhig ist oder die Klasse zu laut dass es nicht ruhig arbeiten kann, kümmert sich um Organisation und Struktur und das die Hausaufgaben eingetragen werden, erklärt Fachlehrern im Unterricht nochmal wieso gersde das Kind mit einer einfachen Aufgabenstellung (Beispiel "Autist soll sich in die Hauptfigur aus dem Buch versetzen und aus dessen Perspektivenschreiben) überfordert ist, wenn gerade kein Sonderpädagoge da ist etc. Pp., je nachdem was die Kinder halt für Probleme haben und Hilfe benötigen. Ist halt quasi die Expertin/der Experte fürs Kind in der Schule.

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Hallo!

Genau das stelle ich mir auch vor. Aber die Realität sieht irgendwie ganz anders aus... Ich bin mir nicht sicher, ob ich da zuviel erwarte. Va. Wenn es um Konflikte /Streit mit Mitschülern geht. Also im sozial emotionalen Beteich. Oder daß die SB dem Kind bestimmte Situationen erklärt...warum zB. das andere Kind jetzt sauer ist.

LG

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Nein, da erwartest du definitiv nicht zu viel. Wenn das Kind wegen einer Emso ne Begleitung hat, muss die das Kind auch in dem Bereich unterstützen. Und zu Konflikten gehört eben auch, daß Verhalten zu erklären (übrigens an beide Seiten, also sowohl des Emso Kindes als auch des anderen, was sich in die Gedankengänge gar nicht reinversetzen kann).

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Das kommt drauf an, d.h. ist abhängig von vielen Faktoren. Letztlich ist ja Ziel, dass das Kind selbstständig wird. Also "nah dran" ist nicht unbedingt gut und notwendig bzw. wohl dosiert. Manch ein Kind braucht nur Unterstützung, um in die Aufgabe hineinzufinden, die Abläufe im Unterricht zu erfassen und durchzuführen. Bei einzelnen Aufgaben ist dann ein "loslassen" angebracht. Auch bei Schwierigkeiten im sozial-emptionalen ist ein "nah dran" nicht zwangsläufig zielführend bzw. ist das Ziel nicht, dass sich das Kind dauerhaft nur mit der Schulbegleitung beschäftigt. Aber ja, z.B. kann die SB dann unterstützen, überhaupt in die Konfliktklärung hineinzukommen, wo das Kind ansonsten z.B. nur mit Aggression reagiert.
Wiederum brauchte ein Kind mit geistiger Behinderung schon sehr nahe und intensive Betreuung.
Das muss im Einzelfall mit Lehrkraft, Förderpädagogen und Eltern abgesprochen werden und ständig reflektiert werden.

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Hallo

Hier schreibst dir eine Schulbegleitung.

Ich arbeite seit 6 Jahren in den Beruf und habe jetzt mein 2tes Begeleitkind seit dem und etliche Begleiter vertreten wenn mein Kind Krank war.

Mein vorheriges Kind hatte eine körperliche Behinderung.

Mein jetziges Begleitkind ist 8 und geht in die erste Klasse. Sie hat eine Sozial emotionale Behinderung, sie hat eine kurze Konzentration und Frustration mit Lernbehinderung. (Regelschule)

Was ich mache. Dieses Kind Habe ich Vom Schulanfang bis letzte Woche im Schulbus begleitet, D.H ich bin morgens zu ihr nach Hause und wir wurden dort von einem Bus abgeholt und nach der Schule nach Hause gebracht. Sie ist halt ein Kind was Sicherheit braucht. Jetzt war ich krank und sie musste alleine fahren, da es aber so gut klappte, wollten wir es so beibehalten.

Im Unterricht.

wenn sie abgelenkt ist, dann erinnere ich sie an ihre Aufgaben, Ich erkläre ihr die Aufgaben. Wir sprechen über Fehler. Wenn sie nichts machen möchte, dann aufmuntern, aber nicht zwingen etwas zu tun. Wir arbeiten mit Belohnungssystem, denn sie kann weder rechnen noch alleine schreiben, Sie ist dann überfordert und blockiert dann. Dadurch hat sie schon fortschritte gemacht.

In den Pausen sind wir auf Distanz, Sie kann sich bewegen wie sie möchte, Ich habe sie vom weiten im Blick und achte ich auf Konflikte, da sie schon mal ganz schön beleidigend werden kann.

Bin für sie da wenn sie Frust hat.

Es kommt immer auf das Kind an.


Gestern hatte ich ein Fall. Ich bringe sie zum Bus und sie erfährt, das sie dieses mal als letztes nach Hause gebracht wird. Da wird erst mal der Toni geschmissen und sie wollte nicht einsteigen. Dann wollte sie nicht neben xy sitzen und auch nicht neben ab.

Ich ihr dann zum wiederholten male ruhig erklärt, das es doch nicht schlimm sei, wenn sie mal letzte ist, da sie ja sonst immer erste ist und haben zusammen mit Frust nach einer Lösung mit dem Sitzplatz gesucht und auch gefunden. Dann fragte sie mich.. wieso ich nicht mehr mitfahre, Ich ihr dann wieder erklärt, das ich so stolz bin das es ohne mich geklappt hat als ich krank war und sie ja jetzt so selbständig ist, das es weiter so gut klappen würde, Dann sagte sie.. ja aber deine Tochter CD 13 Jahre, braucht dich ja auch noch für die Schule. Auch da habe ihr ihr erklärt, das sie schon ganz lange alleine zur Schule fährt, auch schon in der Grundschule und das du da ganz genau so super kannst wie sie. Sie ist dann zufrieden in den Bus gestiegen.


Wir haben aber auch Kinder mit ADHS und Autismus.

Bearbeitet von hardcorezicke
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Man arbeitet so lange an dem Kind und hilft im Alltag das es in der Schule zurecht kommt.. Klapptes besser, zieht man sich immer mehr zurück. Unsere Aufgabe ist es das Kind so gut es geht selbstständig im Unterricht klar zu kommen. Immer wieder anleiten und selber machen lassen.

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Hallo!

Im Unterricht wird das Kind kaum unterstützt. Es kommt ständig ohne die Hefte für die Hausaufgaben heim, liegt alles in der Schule. Es wird auch nicht geschaut, daß alles aufgeschrieben wird (Hausaufgaben).

LG

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Die Ausgestaltung der Jobs der Schulbegleitung ist so individuell wie das Kind selber.
Dazu kommen die Regeln der Grundschule, die Vorstellung der Lehrerin und irgendwie wie auch die 25 anderen Kinder in der Klasse.

Mit solchen Vorstellung, wie du sie hast kann man vielleicht starten, als Begleiterneuling, darf aber nicht darauf hängen bleiben.

Der Job ist so viel mehr, oder auch weniger, je nachdem.

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Ich bin Lehrkraft und habe regelmäßig Schulbegleitungen der Kinder da. Was diese leisten ist sehr individuell, weil jedes Kind andere Hilfen benötigt. Gerade bei Autisten braucht es häufig mehr Abstand. Bei einer Schülerin kommt die SB nur noch zu Stundenbeginn, erklärt mir kurz den Stand und geht dann wieder. Andere Kinder benötigen Hilfe beim Toilettengang oder Tragen der Schultasche.
Wenn du etwas von „eng am Kind“ schreibst, schrillen bei mir die Alarmglocken, denn wenn SB zu eng am Kind sind, geht das gerne nach hinten los, gerade bei Autisten.

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Hallo!

Wenn die einzige Hilfe bei Streit/Konflikten darin besteht, daß die SB es erst gar nicht mitbekommt und dann nur sagt "Geht auseinander und Schluss ist." ,dann weiß ich auch nicht.
Dazu ist jede Woche mehrmals das Material für die Hausaufgaben nicht mit dabei. Es wird nicht geschaut, was das Kind ins Hausaufgabenheft schreibt.
Also allgemein sehr unbefrirdigend.
Dann beschwert such die SB aber, daß sie nichts zu tun hat.

LG

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Dann würde ich als erstes das Gespräch suchen. Entweder mit der SB alleine oder gemeinsam mit den Lehrern.

Erfrage die SB, was sie tut und erfrage was die Lehrer erwarten was sie tut (auch das wird meiner Erfahrung nach oft nicht gut kommuniziert). Stelle deine eigenen Wünsche mit auf die Liste.
Es kann zB sein, dass dein Kind andere Aufgaben bekommt, welche es schon abgearbeitet hat und deshalb sind die Hefte nicht dabei. Das lässt sich aber nur im Gespräch klären.

Ich habe leider auch schon I-Kräfte erlebt, die den Unterricht über am Handy spielen...

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