Meine Tochter (7 Jahre, 1 Klasse) kann aktuell ja längere Zeit die Schule nicht besuchen.
Unterricht von der Klinikschule erhält sie nur, wenn sie Stationär ist und das wollen wir alle soweit wie möglich vermeiden (also, das sie Stationär muss).
Antrag beim Schulamt, dass sie zu Hause für 1 Stunde/Woche beschult wird, läuft noch.
Sprich, ich muss und möchte sie zumindest etwas Unterrichtsmäßig fördern.
Mein Gedanke war nun, ihre Arbeitshefte zu nehmen und diese nach und nach durchzuarbeiten. Gute Idee? Wie stelle ich das am besten an?
Aktuell machen wir lediglich Wiederholungen vom bereits erlernten Stoff, soweit es ihr gut geht.
Vlt. wäre eine Lehrkraft hier so lieb und kann mir ein paar Tipps geben, was wir machen können, damit sie den Anschluss nicht vollständig verliert und sie zumindest jetzt das Alphabet vollständig erlernt.
An die Lehrkräfte - vlt. ein paar Tipps?
Wenn ihr Zeit und Kapazitäten habt, arbeite die Hefte in Mathe und Deutsch weiter durch. Die sind eigentlich selbst erklärend, auch in Hinblick auf Erklärungsansätze.
Habt ihr mit der Klassenlehrerin schon gesprochen? Normalerweise geben wir (weiterführende Schule) wöchentlich Inhalte an die Familien weiter, teils auch mit Kontrolle (ich würde in der Grundschule erwarten, dass Feedback gegeben wird).
Meiner Erfahrung nach sind Klinikschulen nur zur Aufrechterhaltung der Gewöhnung an unterrichtliche Abläufe gut. Daher ist es sinnvoll, wenn ihr zuhause selbst tätig werden könnt.
Unser Landkreis hat 7 Avatare/Roboter, die bei langer Krankheit eingesetzt werden. Da können die Schüler am echten Unterricht teilnehmen.
Was ist das? Wie muss man sich das vorstellen?
Ein Laptop in der Klasse mit Web Conference nach Hause ins Kinderzimmer?
https://gymfredenberg.com/joomla/index.php/veranstaltungen/230-schulalltag-mit-avatar
Das sind tatsächlich kleine Roboter, die das Kind im Klassenzimmer "ersetzen", und das entsprechende Bild- und Tonmaterial nach Hause liefern. Ich glaube der Unterschied zu einer einfachen Webcam ist die Mobilität des Geräts: Ins Heft schauen, bei der Gruppenarbeit dabei sein,...
Ich hab es noch nicht live erlebt, aber auf mich wirkt das authentischer als eine einfache Webcam.
Oh, das tut mir leid, dass deine Tochter nicht in die Schule kann (den Grund habe ich leider nicht mitbekommen, falls du das geschrieben hattest).
Wir hatten hier in der ersten Klasse Lockdown und von den meisten Lehrern kamen einfach nur die normalen Arbeitshefte und zusätzlich Zettel.
Das kann man auch im eigenen Tempo durcharbeiten.
Wir haben uns in Deutsch vor allem darauf konzentriert, dass das Kind lesen lernt. Quasi egal wie.
Ich habe z.b. selbst Wörter geschrieben und Sätze ausgedacht, die nur mit den Buchstaben auskamen, die das Kind kannte. Und dann nach und nach weitere Buchstaben eingeführt.
Wir haben Bilder gemalt und beschriftet (Baum. Haus. Wolke. usw.).
Wir haben Gegenstände zusammengesucht, die mit dem neuen Buchstaben anfangen oder ihn in der Mitte enthalten.
Mathe fand ich bisl schwieriger, weil man da darauf achten musste, dass das Kind wirklich rechnet und nicht zählt. Dass man eine gute Methode für den 10er-Übergang findet.
Da haben wir aber auch viel gespielt und dann Spielsteine sortiert. Oder 10 Lego-Männchen aufgebaut nach verschiedenen Kriterien.
Ganz wichtig war, alle Aufgaben gut zu kennen, die 10 ergeben. Deshalb die Lego-Männchen: 7+3 (7 rote Mützen, 3 gelbe), 5+5 (5 Männer, 5 Frauen) usw.
Die gute Nachricht ist, dass der Zeitaufwand eigentlich gar nicht so hoch ist, wenn man sich mit nur einem Kind beschäftigt. Die Kinder lernen viel in kurzer Zeit.
Alles Gute für deine Tochter!
Die Anton App ist bei uns sehr unterrichtsnah und mit guten Erklärungen. Ansonsten kann die Schule sicher Arbeitsblätter und sich steigernde Lesetexte zur Verfügung stellen.
Ich kenne den Grund für den langen Schulausfall nicht bzw. weiß nicht, wie fit deine Tochter ist...
Aber euer Vorgehen sollte mMn mit der Lehrkraft abgestimmt werden. Genauso sollte sie euch über die Möglichkeiten aufklären (z.B. Wiederholung des Schuljahres, Online-Unterricht). Das ist sehr vom BL bzw. der einzelnen Schule abhängig, daher macht es wenig Sinn, jetzt hier ins Detail zu gehen.
Ich bin selbst Lehrerin und gebe im Krankheitsfall immer Material und Aufgaben mit. Auch bei längerem Ausfall. Oft bringe ich es den Familien sogar und / oder es besteht reger Kontakt per E-Mail. Das ist sehr abhängig von den Möglichkeiten der Eltern, dem Krankheitsverlauf beim Kind und wie das Kind zuvor mitgekommen ist. Sogar Besuche der Lehrkraft sind denkbar. Auf eigene Faust würde ich nicht unbedingt loslegen. Vermutlich kannst du zwar nicht so viel falsch machen, aber es etwas abzustimmen, wird deiner Tochter sicher mehr helfen.
Von unserer Schule bekommen die Eltern die Informationen zu Mathe und Deutsch für jeweils eine Woche. Das sollte bei euch auch möglich sein. Wir haben einen Messenger Dienst, aber per E Mail ist es ja auch möglich.
Da du ja jetzt quasi die Lehrerin wirst rate ich dir die ersten Seiten in den Büchern durchzulesen. Meist gibt es da Informationen für Lehrkräfte und Eltern zu Handhabung dieser Bücher bzw. Hefte. In manchen Büchern findest du ganz unten auf der Seite klein gedruckte Arbeitsanweisungen.
Bitte mach nicht mehr, als angegeben.
Habt ihr ein Lese- Blatt- Hefter ? Wenn nicht rate ich zu einem Ließ mal Heft, daran arbeiten die meisten Kinder gerne.https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1036397436 - Das Kükenheft müsste auf jeden Fall klappen, wenn lesen gut geht, vielleicht auch schon :https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1036043279
Alles Gute für Euch
Wegen der Fragen:
Meine Tochter ist an Leukämie erkrankt.
Sie wird bis Ende des Jahres nicht zur Schule gehen (Intensiv chemo) und ist dann für mindestens 13 Monate in der Erhaltungsphase und darf dann (je nach Zustand) wenige Stunden in die Schule.
Sprich, sie wird die 1 und den Großteil der 2 Klasse verpassen.
Das sie die 1 Klasse wiederholen muss, ist eh wahrscheinlich. Es geht per se auch nicht darum, den Unterrichtsstoff komplett aufzuarbeiten, sondern ihr etwas Alltag und Input zu geben.
Ich werde mich aber doch mal mit der Lehrerin kurz schließen.
Leider wurde mir da nur alle Hefte ect mitgegeben und seitdem ist Funkstille von seiten der Schule.
Ich schreib sie aber mal an.
Danke für die Tipps :)
Hallo,
in dem Fall würde ich ihr gar keine Schulmaterialien geben. Du tust ihr keinen Gefallen damit. Wenn sie die 1. Klasse wiederholt und alles schon kann ist das die pure Langeweile.
Kann deine Tochter nicht etwas anderes lernen? Hat sie ein Hobby?
Aber jetzt als frisches Schulkind, endlich Erstklässler und sicher gut motiviert... Ich würde da nicht sagen: Wir machen lieber nichts. Ich würde versuchen, ohne Druck etwas im Stoff weiterzumachen, zumindest bei De und Ma. Vielleicht muss sie ja die 1. Klasse gar nicht (komplett) wiederholen?
Lasst euch davon nicht stressen. Ihr habt gerade Wichtigeres zu tun: Gesund werden.
Für einen gewissen Rhythmuss würde ich aber, sofern möglich, dennoch sorgen z.B. jeden Tag 2x 30 Min Schule.
Ich würde nochmal die KL anschreiben und um grobe Ziele bitten.
Ansonsten:
In Mathe rechnen üben, Zehnerübergang, Addition und Subtraktion bis 20, verdoppeln, halbieren, Stellenwerttafel, mit Geld rechnen.
In Deutsch: Lesen üben, Buchstaben schreiben (fragen, welche Schrift die L will), Wörter (ab)schreiben
Schaut euch den Lehrplan eures BL an. Die Anton App hilft auch für die Orientierung. Der Blog "Ideenreise" hat viel gutes Material.
In den anderen Fächern die Arbeitshefte gemütlich durchgehen z.B. Welche Blätter und welche Früchte hat welcher Baum. Wie heißen die weiblichen, männlichen Tiere und die Nachkommen bei Tier XY etc.
Wochentage, Monate, Jahreszeiten, Uhrzeit
Malen, kreativ sein, basteln, Musik machen
Und dass sie die erste Klasse wiederholen muss, ist doch noch nicht sicher, oder? GIbt es bei euch keine flexible Eingangsphase?
Weiterhin alles Gute!