Ab wann würdet ihr einen Klassenwechsel in Erwägung ziehen/ anfragen?

Vorab, ich muss dafür ein bisschen ausholen. Und ich möchte gleich mal voranschieben, dass ich nicht zum Helikoptern neige, meine Tochter sehr selbständig ist und ich durchaus der Meinung bin, dass man manche Dinge einfach "ertragen" muss bzw den Umgang mit Hindernissen dringend erlernen muss.



Nun zum Thema, ich versuche mich kurz zu fassen und es eher stichpunktartig aufzulisten:

- Für meine Tochter ging es letztes Jahr auf die weiterführende Schule. Schon vorher hat sie mit einer Therapie begonnen aufgrund einer bestehenden Sozialphobie. Es fällt ihr unfassbar schwer, Freundschaften aufrecht zu erhalten oder sich zu verabreden; (ihrer Ansicht nach) peinliche Situationen zu meistern, wenn andere dabei sind.

- Die Therapie beginnt Früchte zu tragen. Ich hatte hier auch schon mal berichtet, dass sie mündlich überall eine super-Schülerin ist, sie bei Arbeiten aber einen Shutdown hat und alle Arbeiten verhunzt.

Das hat sich in Luft aufgelöst, quasi über Nacht.
Wir sehen also eine Besserung.

- Ebenfalls noch im Verlauf wichtige Info: Sie hat Zöliakie, sprich eine Glutenunverträglichkeit.

- Weiter im Text: In ihrer Grundschulklasse war ebenfalls ein Mädchen mit Zöliakie. Die beiden verstehen sich sehr gut und treffen sich auch ab und an.

- Ich hatte bei der Anmeldung zur weiterführenden Schule gebeten/ angegeben, dass die beiden in eine Klasse kommen. Also diie übliche Freundeswunsch-Angabe. DENN: In der weiterführenden Schule ist einmal die Woche ein gemeinsames Mittagessen mit Lehrer und Klasse Pflicht.
Das und auch andere organisatorische Dinge wie Ausflüge, Klassenfahrten etc sind besser zu organisieren, wenn 2 Zölis in einer Klasse sind. Zudem können sie da zueinander halten.

Leider kamen sie NICHT in eine Klasse.



Nun zum Problem:

Meine Tochter hat wie oben erwähnt Probleme, Kontakte zu knüpfen. An ihren Grundschulfreunden hält sie fest und mit unserer Ermunterung und oft auch Organisation klappt es besser. Ihre Freunde mögen sie, schätzen sie sehr und sie ist durchaus sehr beliebt.
Sie ist sehr naturverbunden, legt viel Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz, ist sehr "down to earth".
Ihre Klassenlehrerin auf der weiterführenden Schule sagte, sie findet es toll, dass unsere Tochter so krass "über den Dingen" steht. Bei den alterstypischen Albernheiten der Klassenkameraden nicht mitmacht, sehr sachlich bleiben kann und dieses Cliquengehabe nicht an sie ran geht.

Joa. Finden wir auch ok, ich war als Kind genauso.

A B E R: Zeitgleich bedeutet das auch, dass sie innerhalb der Klasse wirklich GAR keinen Anschluss hat. Die Mädchen in dieser Klasse sind das komplette Gegenteil. Nicht, dass ich das schlecht reden will, mmn sind die Mädels komplett altersgerecht eben am Kichern, viel auf TikTok und Youtube, bswchäftigen sich schon so langsam mit Jungs, Schminke, Markenklamotten - die ganze Palette eben.

Und nun beginnt es eben einen unguten Turn zu nehmen für meine Tochter. Denn natürlich sticht sie heraus. Nun fängt es auch an, dass sie permanent Kommentare zu ihrer Zöliakie einstecken muss im Sinne von "Wie unfair, du kriegst was anderes/besseres/denkstz wohl du seist besonders" etc pp. Auch andere Kommentare fallen und es geht langsam, aber mit zunehmendem Tempo, in Richtung Mobbing.

Die Absprache, die wir mit der Klassenlehreein zu Beginn getroffen hatten, dass sie eine Essensbox mit Süßkram hinterlegen darf für Geburtstage etc, möchte sie aufgrund dessen schon gar nicht einhalten. Die wöchentlichen gemeinsamen Mittagessen sind eine Qual.


Sie hat sich bei mir doll ausgeweint, dass sie sehr unglücklich in dieser Klasse ist und sich mit den anderen Kindern einfach nciht auf einer Ebene sieht. Die Charakterunterschiede sind einfach zu groß.
Daraufhin habe ich sie zu einem Gespräch mit dem Klassenlehrer animiert (Klassenlehrerin aufgrund Schwangerschaft nun weg...)

Seine Tipps waren... naja.


Und nun das,w as mich echt irgendwie.... ärgert, ja. Denn ich habe erfahren, dass es in der Klasse, in der nun die andere Zöline ist, nicht nur vollends alles akzeptiert wird, sondern der Klassenlehrer selbst ebenfalls Zöliakie hat.
Und ehrlich gesagt ärgert es mich nun über die Maßen, dass die beiden dann getrennt wurden und sie nicht ebenfalls in diese klasse kam.
Eltern von Kindern mit Unverträglichkeiten werden sicher nachempfinden können, was ich meine - einen Lehrer zu haben, der selbst betroffen ist, das Thema Kontamination selbst kennt und ernst nimmt, der sich auf Klassenfahrten für eine geeignete Unterkunft stark macht etc pp..... das ist Gold wert. Denn da kämpfen wir oft aussichtslose Kämpfe.

Und zudem nun noch das Thema mit ihren Klassenkameraden....
Und das ist für mich die Krux. Denn: Ich selbst wurde nach dem Tod meines Vaters ab der Grundschule bis zum Ende meiner Schulzeit extrem gemobbt. Das heißt, ich bin da durchaus voreingenommen und evtl nicht ganz objektiv.
Mein Mann und ich haben dieses Thema nun über Tage immer wieder besprochen und ich frage mich, ob es sinnvoll wäre, den Klassenlehrer einfach mal nach einem möglichen Klassenwechsel zu fragen.

Meine Angst hierbei, dass ich den Stempel Helikoptermama bekomme.
Normal tendiere ich wirklich dazu, dass mein Kind seine Kämpfe erst mal selbst zu lösen versuchen soll. Daher auch mein Drängen, dass SIE erst mal mit dem Klassenlehrer spricht, was sie auch toll gemacht hat.
Aber es ergibt sich nunmal gerade keine Lösung.

Und sosehr ich auch der Meinung bin, dass man manche Dinge ertragen muss, finde ich die Schulzeit zu lang, zu wichtig und zu prägend, um die Ist-Situation einfach bestehen zu lassen. Mich selbst hat die Mobbing-Zeit wirklich nachhaltig beeinflusst und mir das Leben sehr erschwert.

Ich bin sehr zwiegespalten zwischen "Ich kann ihr nicht jedes Leid der Welt ersparen" und "Ja gut, aber SO sollten die langen Jahre der Schulzeit nicht sein"


Was würdet ihr tun?
Ich fühle mich halt, als wäre der Vorschlag des Klassenwechsels so ein "Mit Kanonen auf Spatzen schießen" und völlig drüber.

Gleichzeitig ärgert mich das mit der Zöliakie halt so sehr UND ich denke mir auch, wenn es dann wirkilich doch mal ein Klassenwechsel sein muss, dann doch lieber jetzt noch als erst in der 8., 9., wenn das Problem bereits Schaden angerichtet hat, wo sie ja eh schon mit ihren Baustellen kämpft.

Bearbeitet von JaneDoe

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Um es knapp zu sagen:
Ja, unter diesen Umständen würde ich einen Klassenwechsel anstreben.
Sonst plädiere ich auch immer dafür, dass die Kinder die Probleme selbst lösen, gerade in diesem Alter. Aber das scheint mir in diesem Fall wenig zielführend.
Aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich dir sagen, dass ich mich bei meiner Ältesten im Nachhinein oft zu sehr (besser gesagt komplett) zurückgehalten habe, u. a. auch, weil ich nicht die Helikoptermama sein wollte.
Das würde ich heute anders machen.
Du klingst auch nicht ansatzweise so, als würdest du zu überflüssigem helikoptern neigen.
LG

Bearbeitet von laeufermaedel
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Danke dir für deine Antwort!

"Aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich dir sagen, dass ich mich bei meiner Ältesten im Nachhinein oft zu sehr (besser gesagt komplett) zurückgehalten habe, u. a. auch, weil ich nicht die Helikoptermama sein wollte.
Das würde ich heute anders machen. "

Exakt dieses Feedback habe ich von meinem Mann auch bekommen, wobei er halt wirklich der klischeehafte Mädchenpapa ist, der gern in die Schule rennen würde, um dort Ramba-Zamba zu machen. Die Situation mit dem selbst an Zöliakie erkrankten Lehrer macht ihn richtig sauer.
Er ist also wirklich null objektiv und daher für mich gerade nicht der beste Ratgeber in der Frage, ob wir übertreiben :D

Aber ja, ich neige schon sehr dazu, mich zurückzuhalten und fordere von meiner Tochter sehr stark, dass sie selbst nach Lösungen sucht. GERADE weil sie da ja Probleme hat und mir es wichtig ist, dass sie lernt, für sich selbst einzustehen.

Gerade kann ich schwer abschätzen, ob ich übertreibe - in egal welche Richtung :) Da hilft mir deine Antwort sehr <3

Bearbeitet von JaneDoe
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Verdammt, es ist viel länger geworden, als beabsichtigt.

SORRY!

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Klassenwechsel, wenn es geht. Ich würde nicht mehr warten. Noch nicht mal bis zum Ende dieses Schuljahres. Habe selber Erfahrungen mit Mobbing gemacht und der Tag, an dem ich die Klasse (und Schule) wechseln durfte (mitten im Februar damals) war ein Meilenstein für mich.
Wichtige Frage: Möchte Deine Tochter wechseln? Möchte sie in die Parallelklasse?

Zöliakie: Bei so einer massiven Grunderkrankung verständlich, dass ihr in die Klasse zu den anderen "Zölis" möchtet. Denn es geht ja nicht um "nur" eine Erdnussallergie o.ä. Geade auf Klassenfahren möchte Kind nichts falsches essen, das gibt ja massive Probleme.

Also: Ran ans Telefon und ab in die Schule. Viel Glück!

Bearbeitet von Nessie24
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Danke dir, eure Meinungen bestärken mich echt darin, dass wir nicht übertreiben :)
Mail an den Lehrer ist eben raus gegangen.

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Man muss einiges ertragen, aber es passt ja einfach gar nicht. Ich würde einen Klassenwechsel anstreben

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Danke auch dir für deine Antwort :) <3

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Ich möchte jetzt gar nicht alles aufzählen, was meine Kinder an Behinderungen haben - die Liste ist lang. Beide sind jedenfalls Autisten. Mein Jüngster hat zusätzlich noch u.a. eine schwerwiegende Ess- und Fütterstörung inklusive Stoffwechselstörung, die ganz gerne mal zur vollständigen Stoffwechselentgleisung führt, wenn man da nicht aufpasst (und zwar jede Stunde, jeden Tag). Beide Kinder besuchen inklusiv eine Regelschule in der 10. bzw. 11. Klasse.
Wir mussten leider auch schon einiges erleben in den letzten Schuljahren - natürlich auch schon im Kindergarten.

Nun zu deiner Frage:
Ich würde hier umgehend meinem Kind zur Seite stehen. Der Grund ist simpel: Es geht eben nicht um simple Freundschaften oder einfach nur um Mobbing (obwohl das schon schlimm genug ist). Es geht hier um die Ernährung deines Kindes. Die Nahrungsaufnahme ist ein Existenzbedürfnis. Dein Kind hat eine Behinderung, welches die Nahrungsaufnahme einschränkt.
Ich würde hier in der Schule wirklich eine heftige Ansage machen. Die Kiddies sollten mal aufgeklärt werden. Hast du der Schule/dem Klassenlehrer damals die Erlaubnis gegeben, dass er die Mitschüler über die Zöliakie informieren darf? Oder hast du dich hinter dem Datenschutz versteckt? Offenheit und Transparenz ist hier immer sehr wichtig. Wenn die Kids nicht wissen, dass dein Kind behinderungsbedingt die normalen Nahrungsmittel nicht essen darf, dann können sie auch keine Rücksicht nehmen. Sie werden dann eben einfach so reagieren. Klar sind Kinder neidisch, wenn sie sehen, dass ein Kind immer etwas besonderes bekommt.

Man muss viele Kämpfe kämpfen, aber die Kämpfe sind nicht sinnlos. Es ist der leichte Weg, jetzt die Klasse zu wechseln. Der bessere Weg wäre es, die aktuelle Klasse aufzuklären. Da es einen selbstbetroffenen Lehrer an der Schule gibt, kannst du vielleicht mit ihm und der Klassenlehrerin sprechen. Eventuell kann er einmal eine Stunde lang über Toleranz, gegenseitige Rücksichtnahme, Individualität und Zöliakie sprechen.

Meine Kinder wurden nie gemobbt - nicht mal ansatzweise. Mein geistig behinderter Jüngster ist der Liebling der Schule. Wie er das als Autist schafft, ist mir ein vollkommenes Rätsel, denn ihn interessieren die anderen überhaupt nicht. Er spricht auch nie mit den anderen. Er schaut sie nur kurz an, wenn er an denen vorbeigeht und grüßt sie mit Namen. Er kennt ungelogen jede Person mit Namen. Er vergisst nie einen Namen.

Nun zu deiner Tochter:
Deine Tochter darf ihre Meinung und ihre Interessen haben. Aber hat sie auch nur eine Sekunde mal darüber nachgedacht, ob vielleicht sinnvoll ist, sich auch mal die Interessen und Meinungen der Mitschüler anzuhören und Fragen zu stellen?
Deine Tochter kommt gegebenenfalls später in die Pubertät und interessiert sich später für all die „typischen“ Dinge. Kann passieren. Nur ist es dumm, wenn sie zu dem Zeitpunkt schon der absolute Außenseiter ist und von allen gemobbt wird. Klar ist Mobbing falsch und schlimm … nur passiert es leider viel zu häufig trotzdem. Du siehst es ja gerade bei deiner Tochter.

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"Ich würde hier in der Schule wirklich eine heftige Ansage machen. Die Kiddies sollten mal aufgeklärt werden. Hast du der Schule/dem Klassenlehrer damals die Erlaubnis gegeben, dass er die Mitschüler über die Zöliakie informieren darf? Oder hast du dich hinter dem Datenschutz versteckt? Offenheit und Transparenz ist hier immer sehr wichtig"

Dass wir eine Ansage machen, möchte meine Tochter auf keinen Fall, auch den Vorschlag des Lehrers, eine Präsentation über die Zöliakie zu halten, möchte sie nicht. Sie sagt, dann würde man den Klassenkameraden ja nur noch mehr Futter geben und das würde ihrer Meinung nach die Situation verschlimmern.
Ich glaube ihr das auch - die "Versuche" meiner Klassenlehrerin damals haben für mich auch nur alles verschlimmert.

Highlighten ist also das, was wir nicht wollen. Aber ja, Essen ist so wichtig - für sie eh, da sie eh schon am UNtergewicht kratzt :/

Wissen tun es die Kinder natürlich, das bleibt ja nicht aus - und sie ist auch nciht die Einzige mit Sonderkost. Nur eben die Einzige, die deswegen Probleme hat. Die Kinder wissen auch, was eine Zöliakie ist, da die Klassen untereinander auch in bestimmten Fächern miteinander arbeiten - somit haben sie Kontakt zu ALLEN Kindern aus der Jahrgangsstufe.


"Man muss viele Kämpfe kämpfen, aber die Kämpfe sind nicht sinnlos. Es ist der leichte Weg, jetzt die Klasse zu wechseln. Der bessere Weg wäre es, die aktuelle Klasse aufzuklären."

Bei erstem Satz würde ich dir noch zustimmen. Leicht finde ich den Klassenwechsel nicht - und die Aufklärung als besseren Weg kann ich leider gar nicht mittragen, da die Kids ja aufgeklärt SIND.
Die Kinder kommen ja auch alle aus der gleichen Grundschule, der gleichen Betreuung und kennen sich - und die Ernährung.
Erst jetzt hat sich diese Dynamik entwickelt.


"Meine Kinder wurden nie gemobbt - nicht mal ansatzweise. "
Und du?
Denn ich denke schon, dass sich die eigene Sichtweise da ganz krass ändert, wenn man selbst das kennt. Ich tue es. Und ich kann aufrichtig sagen, dass es die Hölle war, mich nachhaltig geschädigt hat und die Ideen der Lehrer eben zur Verschärfung beitrugen.

In der anderen klasse hat meine Tochter übrigens viele Freunde und ist, wie gesagt, sehr beliebt.



"Deine Tochter darf ihre Meinung und ihre Interessen haben. Aber hat sie auch nur eine Sekunde mal darüber nachgedacht, ob vielleicht sinnvoll ist, sich auch mal die Interessen und Meinungen der Mitschüler anzuhören und Fragen zu stellen?"

Da muss ich nachfragen, wie genau du das meinst. Meinst du wegen Schminke, TikTok und Jungs?
Naja, was soll ich da sagen? Es ist halt nunmal ganz krass nicht ihr Thema. Sie ist davon (noch) so weit entfernt, wie man es sein kann. Klar kann sich das altersbedingt sicher noch ändern, aber auch ihre Klassenlehrerin hat uns ja darin bestätigt, dass sie das bei unserer Tochter eher so gar nicht sieht.
Vielleicht spielt da doch Vererbung mit rein, denn ich war auch nie so - zu keinem Zeitpunkt.

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Sie ist in therapie.
Sie hat eine Zöli Diagnose.
Es geht in Richtung Mobbing.
Natürilch helicopterst Du nicht.
Kann der Therapeut evtl. einen Bericht verfassen, der Deinen Wechselwunsch stärkt?

Noch dazu das "praktische" dass die MItschülern auch Zöli hat und der aktuelle Lehrer auch bescheid weiss. -- Grund genug.

In der Schule meiner Tochter haben Schüler aus weniger drastischen Gründen die Klassen gewechselt.

Meine Tochter hat angefangen sich zurück zu ziehen und zu ritzen obwohl nicht mal klar was, wass denn alles in der aktuellen Klasse das Problem ist. Es war aber das Konstrukt Mitschüler/Lehrer. Ich habe durchgesetzt, dass sie mitten im Schuljahr wechselt (war damals übrigens auch Ostern) und ab dem Tag war das Kind glücklich und Offen und geht wieder gern in die Schule.

Setz Dich durch.

Bearbeitet von tr357
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Vielen lieben Dank auch dir!

Das mit dem Zurückziehen kenne ich leider auch und macht mir zusätzlich Kummer. Sie berichtet, alles sei gut und abends im Bett bricht dann alles aus ihr heraus - sie ist also gerade schon sehr unglücklich.
Sie findet halt keinen Zugang zu den Interessensbereichen der anderen Mädels (Jungs finden die Mädchen grad eh alle blöd, also auch da keine Chance) und die anderen Mädels würden sie auch gar nicht integrieren.

Ich denke, ich werde jetzt mal ein Gespräch beim Klassenlehrer anfragen udn seine Meinung einholen.

Leider ist er ja erst sehr kurz Klassenlehrer, die vorherige Lehrerin ist eben erst weg aufgrund ihrer Schwangerschaft....

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geh (auch) zum "neuen" Klassenlehrer und sage ihm die Gründe, warum Dein Kind in "Seine" Klasse sollte. wenn er das für sinnvoll hält, hast du es vielleicht einfacher.

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Ja gut, dann bist Du halt die Helikoptermama. Mit solchen "Diagnosen" entlasten sich aus meiner Erfahrung diejenigen, die sich ansonsten fragen müssten, ob sie vielleicht selbst falsch lagen. Das wäre mir komplett egal, solange es keine negativen Folgen für Dich und Deine Tochter hat.

Wie siehst Du selbst denn die Situation, bist Du Dir innerlich sicher, dass ein Wechsel der richtige Weg wäre? Wie sieht es Deine Tochter? Es kommen ja einige Aspekte zusammen, das macht die Einschätzung nicht einfacher.

Wenn Ihr für den Wechsel seid, versucht es doch einfach.

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Ich denke schon, dass der Wechsel richtig wäre, wenn ich WIRKLICH alles Äußere außer Acht lasse.
Sie hätte dort Rückhalt von selbst betroffenem Lehrer und anderem betroffenen Kind, dh dieses Mobbing aufgrund der Essensthematik wäre schon mal weg. Die erste Klassenfahrt steht bald an - mit den momentanen Kameraden für sie sicher eine Zumutung.
In der anderen Klasse hat sie Freunde und ist beliebt, die Interessen sind noch die gleichen, wobei mir ja bewusst ist, dass sich das jederzeit wieder ändern kann.

Mit meiner Tochter haben wir über einen Klassenwechsel noch gar nicht gesprochen, um ihr das nicht ins Ohr zu setzen. Erstmal würden wir das mit den Lehrern erwägen.

Ich denk, ich werde einfach mal ganz ergebnisoffen mit dem Lehrer sprechen.

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Was ich lese, ist dass Deine Tochter und Du aus unterschiedlichen Gründen mit der Klasse unglücklich sind.
Du hast in erster Linie wegen der Zöliakie Bedenken, Deine Tochter weil sie sich mit den Kindern nicht auf einer Ebene sieht. Und da stellt sich ja dann schon die Frage, ob Deine Tochter vielleicht als arrogant wahrgenommen wird und ob sie an der Wahrnehmung der anderen nicht auch ihren Anteil hat. Denn die Einschätzung 'Wir sind nicht auf einer Ebene' impliziert ja, das man sich selber für besser oder schlechter hält.
Ich habe mich auch darüber gewundert, dass dem Freundschaftswunsch Deiner Tochter bei Schulanmeldung nicht entsprochen wurde. Ich kenne das so, dass dem immer stattgegeben wird, wenn sich zwei Kinder gegenseitig nennen. Hat die
Freundin Deine Tochter eventuell nicht genannt? Dann kann ein Klassenwechsel zu einer grossen Enttäuschung werden, weil er u.U. nicht das von Deiner Tochter erhoffte Ergebnis nach sich zieht, sondern dass sie vielleicht feststellen muss, dass auch die 'Freundin' in der Schule lieber über Youtube und Makeup quatscht.

Ich sehe auch die Zöliakie - Problematik nicht als ein Gamechanger. In jeder Klasse finden sich Kinder mit Unverträglichkeiten. In der Klasse meines Jüngsten war ein Kind mit Diabetes Typ 1. Da ging vor jeder Mahlzeit das grosse Rechnen los. Das hat ihn nicht darin gehindert, mit auf Klassenfahrt zu fahren und Freunde zu haben.

Grüsse
BiDi

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"Was ich lese, ist dass Deine Tochter und Du aus unterschiedlichen Gründen mit der Klasse unglücklich sind."

Nein, wir beide sind eigtl aus den gleichen Gründen unglücklich. Zum Einen, weil sie wegen ihrer Zöliakie permanent Diskussionen hat und sich rechtfertigen muss, zum Anderen, weil die Klassenkameraden sie scheinbar jetzt schon herausgepickt haben (ob das nun an der Zöliakie liegt oder an mehr, weiß ich natürlich nicht).


"Und da stellt sich ja dann schon die Frage, ob Deine Tochter vielleicht als arrogant wahrgenommen wird und ob sie an der Wahrnehmung der anderen nicht auch ihren Anteil hat. "

Das kann ich nicht beurteilen, aber das kann natürlich sein. Von meiner, als Mutter natürlich nicht unbedingt objektiven; Meinung her, kenne ich mein Kind auch überhaupt nicht als arrogant. Im Gegenteil, sie hat in der ersten Zeit versucht, da mitzuhalten und sich ebenfalls für die gleichen Dinge zu interessieren - aber das hat nicht hingehauen. Generell hat sie die Thematik, eher überangepasst zu sein, sich einfügen zu wollen und Harmonie haben zu wollen.
So auch das Feedback der Klassenlehrerin zuvor.
Was natürlich nicht heißt, dass ihr Verhalten nach außen hin nicht arrogant wirken kann.

Vielleicht wäre es sogar eher hilfreich, wenn sie stattdessen mal aufbegehren würde und sich behaupten würde. Aber da sehe ich sie nocht nicht, denn aktuell ist es halt die gesamte Mädchenschaft der Klasse, gegen die sie sich behaupten müsste.


"Ich sehe auch die Zöliakie - Problematik nicht als ein Gamechanger. In jeder Klasse finden sich Kinder mit Unverträglichkeiten. In der Klasse meines Jüngsten war ein Kind mit Diabetes Typ 1. Da ging vor jeder Mahlzeit das grosse Rechnen los. Das hat ihn nicht darin gehindert, mit auf Klassenfahrt zu fahren und Freunde zu haben."

Neben dem Mobbing wegen des Essens ist das für uns rein organisatorisch sehr wohl ein Gamechanger. Auch Diabetes ist verdammt schwer, ja.
Bei Zöliakie kommt aber on top dazu, dass man im Alltag sehr selten ernst genommen wird, die Leute sich nicht auskennen, Gluten und Glutamat verwechseln UND denken, dass ein Krümel ja nicht schadet. Das bedeutet, Kontamination (also kleinste Spuren vpon Gluten) werden oft weggelächelt.
Das erleben wir seit der Diagnose permanent.

Da einen Lehrer zu haben, der SELBST in der Thematik drin ist und sich entsprechend auskennt, bei Klassenfahrten nach geeigneten und zertifizierten Unterkünften schaut etc pp.... Das ist für uns Gold wert.
Ein Diabetiker muss nicht unbedingt nach einer geeigneten Unterkunft schauen - ein Zöli schon. Oder er müsste alles selbst mitnehmen - was in der aktuellen Klasse dann eben WIEDER zu herben Diskussionen für mein Kind führen würde...

Bearbeitet von JaneDoe
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Ja ganz klar der Klassenwechsel. Was ich in den letzten Jahren gelernt habe, es ist egal was andere denken. Steh zu deiner Tochter und hilf ihr möglichst heile durch die Schulzeit zu kommen.
Die Erfahrungen JETZT können sich auf das ganze Leben auswirken. Und sollte sich wirklich Mobbing bewahrheiten, ist das wirklich das schlimmste. Aber das weißt du ja aus eigener Erfahrung.

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Danke an alle für eure Antworten.
Ich habe jetzt eine Mail an den Lehrer geschrieben mit BItte um einen Gesprächstermin :)

Dann schauen wir weiter.