Wie bekomme ich Verlängerung der Schuleingangsphase durch??

Hallo zusammen.

Ich hatte heute ein Elterngespräch in der Schule was mich ratlos zurück lässt und ich brauche etwas Hilfe und Input.
Mein Sohn war mit 4 Jahren bei der Schulanmeldung da er nur 2 Tage vor dem Stichttag geboren wurde. Die Schulleitung hat uns damals gefragt ob wir ihn nicht zurück stellen lassen wollen. Ja wollten wir, aber hätten wir nicht durch bekommen, in NRW ist das fast unmöglich. Da damals alle gleichaltrigen in die Schule gingen und die Kinder im Jahrgang darunter auch die Kita verlassen haben (wegen Umzug usw.) haben wir auch beschlossen ihn erstmal in die Schule zu schicken. Schuluntersuchung hat nicht stattgefunden weil die Stadt wegen Corona und hoher Flüchtlingszahlen nicht hinterher kam. So deren Worte. Nur Härtefälle durften kommen und das war mein Sohn nicht.
Die Schule hat mir damals versichert, das mein Sohn die Schuleingangsphase verlängern kann sollte es zu schwer für ihn werden. Das erste Schuljahr lief bis zum Ende ganz gut. Dann fingen die Probleme an.
- Unkonzentriertheit (inzwischen wissen wir das er eine leichte Form von ADHS hat)
- LRS
- Keine Freunde (aber keine Konflikte oder so)
Schwierigkeiten mit dem Unterrichtsstoff im Allgemeinen. (Der letzte Mathetest wäre 5 gewesen wenn es Noten geben würde) usw.

Im ersten Halbjahr der 2. Klssse hatte die Lehrerin noch Verständnis dafür das ich ihn zurück stellen möchte, meinte sie würde das Befürworten und hat schon gefragt ob er Kontakte in der 1. Klasse hat damit er dann zu denen in die Klasse kann. Da die 1. Klasse zu dem Zeitpunkt aber noch Buchstaben gelernt hat, war die Absprache, dass wir wenn dann erst nach den Sommerferien zurück stellen würden. Aber die Lehrerin wollte noch abwarten wie es läuft.

Heute dann die Kehrtwende. Es gäbe schlechtere Kinder in der Klasse, er sei gut Integriert und was immer wieder betont wurde war die Tatsache, das die Klassenstufe darunter so volle Klassen hätte usw. Ich bin mir sicher, das es denen aus dem Grund jetzt nicht passt meinen Sohn zurück zu stellen. Es gibt schlechtere Kinder, ja die gibt es immer und das kann aber nicht das Problem meines Kindes sein der deshalb mitgezogen wird.
Das deren Klassen zu voll sind muss auch nicht mein Kind ausbaden. Es wurde uns immer wieder gesagt das er zurück gestellt werden kann wenn er es nicht schafft und jetzt wird ihm genau das verwehrt.
Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich möchte das so nicht akzeptieren.

Ich kann jetzt auch nicht alles im Detail ausführen, aber ich hoffe ihr versteht trotzdem worum es mir geht.
Die Einschätzung der Lehrerin ist, das mein Sohn wahrscheinlich ein 3 er/ 4 er Kanidat wird wenn er sich anstrengt.
Tja vielleicht hätte er aber auch die Chance auf bessere Noten wenn man ihm Zeit lassen würde sich zu entwickeln.

Ich bin richtig traurig grad.

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Ganz einfach:
Du beantragst das Ganze SCHRIFTLICH (!) … erst dann wird deinen Wünschen überhaupt Beachtung geschenkt. So wird dir immer nur erzählt, dass das gerade nicht geht.

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Das ist soweit klar, es geht nur darum das mir jetzt schon gesagt wurde das wir das nicht durchkriegen werden. Und immer das Argument „andere Kinder sind NOCH schlechter“ und „ die Klassen im Jahrgang darunter sind eh schon zu voll“.

Warum muss mein Kind diese Problematik jetzt ausbaden? Vor allem wenn ich stets den Satz gehört habe „machen sie sich keine Sorgen, wenn er es nicht schafft wird er halt zurück gestellt“.

Wir werden den Antrag schriftlich stellen und dann wird es eine Klassenkonferenz geben. Dort geben auch Fachlehrer noch ihre Meinung zum Kind ab (was in der Grundschule ja nicht viele sind) und dann wird entschieden.
Mit einem Fachlehrer habe ich schon gesprochen und er sagte „ ja es ist schwierig, aber er ist nicht der schlechteste, es gibt Kinder die geben mir ein leeres Blatt ab im Test. Ihr Sohn versucht es wenigstens immer“.

Was ist das für ein Argument? Muss ich meinem Sohn jetzt sagen das es besser ist es einfach gar nicht zu machen als es wenigstens zu versuchen? Das die Klassen alle zu voll sind ist doch nicht unsere Schuld und eigentlich ist mir das auch egal wie die Schule das löst. Mir geht es um mein Kind und nicht darum was andere Kinder so machen.

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Wie hier schon jemand schrieb: du musst

1. einen schriftlichem Antrag stellen! Darin schreibst du als Begründung auch, dass in mehreren Gesprächen mit der Klassenlehrerin bestätigt wurde, dass das Kind zurückzustellen sei am Ende des Schuljahres. Den Brief schickst du an die Schulleitung, Kopie an das Schulamt.
2. Termin bei der Schulleitung mit deinem Mann oder sonstiger Person als Zeugen. Lass dich nicht abwimmeln, mach richtig Druck- zeitnahet Termin. Sage ruhig, dass das lokalblättchen gerne ein Interview mit dir machen will. Und, dass du alle Hebel in Bewegung setzten wirst. Manchmal kommt man damit durch, damit Ruhe an der Front ist.
3. Richte dich darauf ein, dass die Förderung, selbst wenn die Rückstufung klappt, suboptimal sein wird. Wenn du willst, dass dein Kind nicht nur Misserfolge hat, musst du selbst bzw. privat zu Hause nachhelfen. Unser Schulsystem ist ziemlich kaputt. Schau dir die letzten Ergebnisse von Pisa an: es gibt 25 % Kinder, die nach der 4. Klasse nicht wirklich lesen können.

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Schriftlichen Antrag stellen, sonst wirst du immer einfach abgewimmelt.
Ist dein Sohn in ärztlicher Behandlung mit dem ADHS? Kannst du hierzu evtl. einen Schrieb des behandelnden Arztes besorgen, das dieser die Rückstellung befürwortet?

Mach dir aber keine großen Illusionen das dein Kind großartig gefördert wird, das ist in unserem Schulsystem nicht drin. Da musst du zu Hause einfach fördern oder externe Hilfe suchen.

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Bist Du auch ganz sicher, dass der Sohn zurückgestellt werden soll?

In dem Fall schliesse ich mich dem bereits gesagten an, Du solltest Deinen Antrag schriftlich stellen. Dabei musst Du darauf hinarbeiten, dass Dein Sohn zum Einzelfall wird. Dann, und erst dann, ist nämlich eine Einzelfalllösung möglich.

Einzelfall heisst, dass bei Deinem Sohn Aspekte berücksichtigt werden müssen, die für die anderen Kinder nicht gelten. Mit anderen Worten, er muss raus aus der Masse der SuS, die ebenfalls nicht gut in der Klasse sind.

Ich würde beim Antrag so vorgehen:

1 Einleitung: Kurz und knapp. "Wie anlässlich der Schulanmeldung im Jahr XY besprochen, beantrage ich eine Verlängerung der Schuleingangsphase für mein Kind Ole auf der Grundlage von (es folgt ein Paragraph im entsprechenden Schulgesetz, das Du, falls es zu Euren Gunsten spricht, gerne in extenso zitieren kannst)

2 Begründung: (alles ausführlich beschreiben)
2.1 Schulische Gründe: Kind kommt nicht mit
2.2 Biographische Gründ: Geburtsdatum; fehlende Einschulungsuntersuchung aufgrund von Corona; mündliche Absprache mit Schulleitung.
2.3 medizinische Gründe: ADHS, LRS. Hinweis auf Risiken, die mit der Diagnose einhergehen: Bildungsmisserfolg usw usf. Das Internet kann Dir da mit Sicherheit passende Szenarien liefern.
2.4 psychologische Gründe: Schwierigkeiten, soziale Beziehungen einzugehen (würde ich ganz hoch hängen; ja, das mag man nicht schreiben über sein Kind, aber ich denke, es könnte zielführend sein). Evtl weitere Aspekte: besondere Schwierigkeiten in der Corona-Zeit; sonstige psychische Schwierigkeiten
2.5 Förderung im Elternhaus: Fand ich einen guten Hinweis in den Posts oben, erläutere, welche Pläne Du selbst hast, um Deinen Sohn zu fördern. Ergo, Physio, was auch immer - das soll alles im kommenden Jahr im Zentrum stehen.
2.6 Wichtig: Einwand gegen den Hinweis der Lehrerin, Dein Sohn könne aufgrund voller Klassen nicht zurückgestellt werden. Diese Begründung reicht aus Eurer Sicht nicht aus, um der Individualität Eures Sohnes gerecht zu werden.

Nimm Dir Zeit für den Antrag, schildere alle Facetten des Themas. Sprich mit dem KiA, mit früheren Erziehern, mit allen, die Dir Argumente liefern können. Und weise ausdrücklich auf die mündliche Absprache mit der Schulleitung bei der Einschulung und auf die Begründung der Lehrerin mit den vollen Klassen hin.

Bei Ablehnung wäre der nächste Schritt für mich dann das Schulamt, das von mir dann genau diesen Antrag vorgelegt bekäme.

Alles Gute!

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Super genauso!

Und bitte - nicht böse gemeint !!!
- Grammatik und Rechtschreibung überprüfen - mit Programmen und Gegenlesen lassen.
Und keine Umgangssprache...

Nichts macht bei einer SL u.ä. Stellen einen schlechteren Eindruck als Fehler in Grammatik und Rechtschreibung und Alltagssprache...

Wenn du dich auf Paragraphen stützt, stell sicher, dass du sie richtig verstanden hast und alle Punkte passen, die zu dem Paragraphen gehören.

Falls ihr Therapien macht -- Therapeuten können auch einen Bericht schreiben-- warum es besser ist, noch 1 Jahr dranzuhängem -- sofern du es ihnen erlaubst.

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Hm, wenn die Lehrerin ihn aber im bereich befriedigend/ausreichend ansiedelt....warum sollte er dann wiederholen? Ich verstehe bei dem Leistungsstand (auch wenn es keine Noten gibt) den Sinn nicht dahinter. Das die apssenden tehrapien jetzt erstmal greifen müssen, das ist logisch, brngt ihm bei einer Wiederholung aktuell auch nichts.

Es herrscht absoluter Lehrermangel, den ALLE Kinder auf die eine oder andere Art ausbaden müssen, daran wird sich so schnell nichts ändern. Sicherlich, du kannst ganz normal einen Antrag stellen, wie oben weiter ebschrieben, aber in der Tat wenn da mehr Bedarf als Plätze ist, dann wird dein Kind eben nicht zurückgesetzt oder es geht nur an einer anderen Schule, die evtl noch einen Platz hat.

Wenn cih deinen Text richtig verstehe, dann war es ja am Anfang eine obligatorische Frage, die bejaht wurde. Jetzt hat die Schule eben keine Kapazitäten, das ist eben so. Udn irgendwo siehst du eben auch in dieser Rücjstufung eine Lösung, die ich nicht so ganz sehe.

Weil: Ab der 3. Klasse werden die Kids ind er Regel ruhiger, der Unterricht ändert sich....auch wenn das Pensum anzieht, für Kinder mit Konzentrationsstörungen kann das durchaus eine Erleichterung sein. Zumindest hat es meine Tochter so empfunden, weil eben nicht mehr so viel Quatsch im Unterricht gemacht wurde. Bei LRS gibt es andere Maßnahmen als eine Wiederholung. Die Therapie aufgrund ADHS muß ja erst greifen. Ich sehe hier keinen Gewinn für dein Kind, wenn es wiederholt. Schlußendlich, ich weiß gar nicht ob ichd as nur so sehe oder mittelrweile auch viele andere Eltern, aufgrund des Lehrermangels müssen wir Eltern privat viel mehr Unterstützung leisten/anbieten als früher. Die Zeiten sind vorbei, das wir das auf die Schulen schieben können, das klappt nicht mehr. Du wirst ja sicherlich konkreten Defizite im Schulstoff deines Kindes benennen und sehen können, also geht da privat ran. Die können ja nicht so groß sein, wenn zwischen den von dir genannten Zensuren steht, auch wenn sie nicht wirklich benotet werden. Und dann würde ich an deiner Stelle einfach die 3. Klasse abwarten und danach entscheiden, was aber durchaus auch wieder bedeuten kann, das das Kind evtl die Schule wechseln muß.

Meine Tochter hat ja den Schulwechseln noch nicht lange hinter sich, es war bei ihrer Schulfreundin auch so, die eigene Grundschule hatte keine Kapazitäten mehr, die Klassen übervoll...eine Wiederholung an der Schule war nicht möglich, trotz politisch korrekter Anträge. Es ist der pure Wahnsinn an den Schulen und wenn unsere Kinder etwas nicht ausbaden sollen, dann müssen wir ran.

Wenn ich mir alleine anschaue, wieviel unetrricht bei meiner Tochter in der 4. Klasse und jetzt in der 5. ausgefallen ist....Game Over und keine Veränderung in Sicht. Wir sind dran, ob wir wollen oder nicht.

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Einen offiziellen Antrag stellen.
Es kann für deinen Sohn ein echter Vorteil sein, ich bin in dem Fall auch total deiner Meinung was das Wiederholen angeht: sich dann bei den jüngeren Kindern zu integrieren und dann zu den älteren zu gehören. Für das Selbstbewusstsein auch definitiv besser als im 4er-Bereich rumzukraxeln.
Ich halte es für gut möglich, dass die Lehrerin Druck von der Schulleitung bekommt, dass nicht so viele Kinder wiederholen. Da ist es ja auch nicht einfach so etwas gegen die eigene Chefin durchzubringen. In dem Fall hilft ein offizieller Antrag und Druck deinerseits ihr auch.