An der Schule ist es leichter......

Ich brauche Denkanregungen.

Ich arbeite an einer Grundschule und höre immer wieder mal von Eltern, und mittlerweile auch von Kindern, dass es an einer anderen Schule in unserer Stadt viel leichter wäre.

" Was ist leichter ?"
Alles, der Unterrichtsstoff, das Klassenziel zu erreichen, die Empfehlung für das Gymnasium zu bekommen und alles, was mit lernen zu tun hat.

Okay, Gerüchte eben, wer kann das schon objektiv behaupten?

Aber es hält sich seit Jahren.

Wenn ihr eine Schule für euer Kind suchen müsstest, würde dieses " Wissen" euch in der Entscheidung der Schulwahl beeinflussen? Mal ab von allen anderen Faktoren? Hättet ihr das im Hinterkopf?
Und: Welche Rückschlüsse würdet ihr daraus ziehen?

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Bei uns gibt es nur die eine Grundschule für unseren Ort, zu der die Kinder gehen müssen. Eine Wahl haben wir nicht.
Hätte ich eine Wahl würde ich mein Kind nicht auf die leichtere Schule schicken, wenn das der einzige problematische Punkt ist.
Denn ich denke, dass ich meinen Kindern damit keinen Gefallen täte. Ist es in der Grundschule zu einfach und sie bekommen eine Empfehlung fürs Gymnasium nachgeschmissen, fallen sie auf dem Gymnasium vielleicht auf die Nase. Das würde ich vermeiden wollen.

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Dem würde ich gerne zustimmen.
Ich denke auch, dass man den Kindern damit keinen Gefallen tun würde.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich glaube, dass einfach die in der Grundschule vermittelten Grundlagen sitzen müssen. Da finde ich es unerlässlich, dass dies auch entsprechend der erbrachten Leistung bewertet wird.

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Ja sicher gibts Schulen, die bessere Noten verteilen und andere, bei denen die Noten generell eher schlechter sind .

Aber das beeinflusst die Wahl der Schule nicht wirklich, weil erstens weiß man das als Schulanfängermutter oft nicht wirklich, zweitens kann man sich bei uns die Schule nicht aussuchen und drittens fällt und steigt die Qualität einer Schule mit dem Klasslehrer und den kann man sich noch weniger aussuchen.

Wenn ich mir aber die Schule aussuchen dürfte und ich wüsste, welche eher schwer und welche eher leicht ist, dann würde ich mir wohl eher eine für mein Kind aussuchen, die bessere Noten verteilt.
Bei uns zählt für den Übertritt nur der Notenschnitt. Und wenn man dann in einer Schule ist, bei der 3er schon als gute Note aufgefasst werden (und man damit aber leider nur in die Mittelschule kommt), dann ist es schon recht mühsam, das KInd mit dem passenden Schnitt auf die richtige Schule zu bekommen. Das muss man sich nicht antun, wenn es sich verrmeiden lässt.

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Hallo,

wenn ich das vorher erfahren würde, würde ich versuchen eltern zu befragen, deren kinder dort sind und würde das auch in die entscheidung einfliesen lassen.
ich dachte immer so etwas gibt es nicht, aber es ist auch an der schule meines sohnes so, dass die lehrer entscheiden können (sicher unter bestimmten voraussetzungen und regelungen) welchen notenschlüssel sie ansetzen.
mein sohn hat daher bei seiner englischlehrerin für eine schulaufgabe mit 65% punkten lediglich eine 4 erhalten.
sein freund, bei einer anderen lehrerin mit weniger punkten eine 3!
ich habe da auch nachgefragt, wie dies sein kann, aber mir wurde es genauso von der lehrkraft erklärt. sie kann sich aussuchen, ob sie den strengeren oder den etwas für die schüler besseren notenschlüssel wählt.
ich verstehe nicht, WARUM man es den kindern so schwer macht, denn diesen schlüssel benutzt diese lehrerin ja IMMER und deren klassen stehen dann immer schlechter dar! gerade zu beginn!
es handelt sich dabei um die 5.+6. klasse gymnasium in bayern, nicht um die grundschule.
trotzdem wollte ich es mal erzählen, weil sie ja lehrerin sind.
sowas finde ich einfach nur unnötig und unfair und ich wäre dankbar, wenn alles schulische deutschlandweit gleich geregelt und gehandhabt werden würde.

VG

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Da öffnest du die Büchse der Pandora.
Noten sagen dir genau nur eins: wie dein Kind von der Lehrkraft im Verhältnis zu den anderen Kindern in genau dieser Klasse gesehen wird.

Es wird schon sehr viel von offiziellen Stellen (Schulämter, Bildungsverwaltungen, etc.) seit Jahren an den Bildungsstandards herumgedoktert (Stichwort: Kompetenzorientierung) um zu verschleiern, daß Standards seit Jahren abgesenkt werden.

Mittlerweile gibt es Stimmen, die möchten Benotung nach Lernzuwächsen durchdrücken.

Wir hatten eine Grundschule mit besonderem Profil: Hochbegabung. Dort gab es Grundschulklassen unterschiedlicher Niveaustufen. In den Klassen mit den HB Kindern gab es 1/3 Kinder mit HB und 2/3 Kinder, die aus gut fördernden Herkunftsfamilien ohne spracheinschränkungen saßen (bis 30 Kinder/Klasse). Die "Normal"-Klassen waren flexklassen in normaler Klassenstärke (bis 25 Kinder) und Kleinklassen (bis 12 Kinder) mit starken Sprach- oder anderen Einschränkungen, die jedoch keine I-Kinfer waren, weil die Eltern entsprende Untersuchungen ablehnten, heißt: es gab nicht extra Lehrerstunden).

Ich war als Elternvertreter in den Mathekonferenzen dabei und tatsächlich wurden in den Klassen unterschiedlich schwierige Klassenarbeiten geschrieben und entsprechend bewertet. Das führte dann auch zu merkwürdige Ergebnissen. So erhielt ein Schüler aus der normalen Flexklasse eine 2 in Mathe, der Schüler in der HB Klasse für Mathearbeiten auf einem viel höheren Niveau aber nur eine 3 auf dem Zeugnis. Klar, der hätte in der normalen Flexklasse möglicherweise eine 1 bekommen.

Eine Note sagt ohne den Vergleich gar nichts aus.
Dasselbe kann man sehr gut sehen, wenn das tatsächliche Wissen herangezogen wird, dass z.b. beim Studium eines MINT-Fachs benötigt wird. Spätestens dann wird sichtbar, was die Note des Abis eines leistungsstarken Gyms im Verhältnis zu einer Gesamtschule wert ist.

Meiner Meinung nach nützt es nichts, die Kinder jahrelang in Schonräumen vor jedem Leistungsdruck zu schützen, solange am Ende immer eine leistungsorientierte Gesellschaft steht.

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Du hast anscheinend überhaupt nicht verstanden, worum es mir geht...!

Es geht mir doch gar nicht darum, die Kinder zu schonen! Es geht um Gleichbehandlung! Es kann nicht sein, dass Klasse A immer besser da steht, bei schlechteren Ergebnissen, als Klasse B nur weil die Lehrer verschiedene Notenschlüssel anwenden!

Jeder schreit nach Gleichbehandlung...! Toiletten, für Menschen, die weder m noch w sind, aber in der Schule, da gäbe es genug Handlungsbedarf, um da mal alle gleich zu behandeln um auch die Leistungen der Kids Deutschland weit realistisch vergleichen zu können.

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Wenn die andere Schule "leichter" ist, wird sie woohl sympathischer sein. Netteres Lehrpersonal, weniger Streng und eventuell nicht so verbohrt. Menschen sagen sowas ja nicht umsonst, meistens wenn sie mit der jetzigen Situation nicht zufrieden sind und wenn sich dann nichts ändert, wirds immer schwerer den Status der anderen Schule einzuholen. Aber das gesamte ist natürlich Ansichtssache.

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An einem Gymnasium würde es eventuell sogar eine Rolle spielen :-p
Denn ein gutes oder sogar sehr gutes Abi ist eine Eintrittskarte zu allem möglichen.

An der Grundschule finde ich generell die Atmosphäre viiiiel wichtiger. Kompetente, zugewandte Lehrer, die ihre Schüler auseinander halten können und auch die stilleren Kinder im Blick haben, die Chaoten im Zaum halten und schlechte wie gute Schüler gleichermaßen fördern.
Ok, also ein fast unmöglicher Wunsch heutzutage... ;-)

Und an der Grundschule lieber zu viel Wissensvermittlung als zu wenig.
Wenn mein Kind an der Grenze zwischen Gymnasium oder Realschule steht möchte ich gerade nicht, dass es auf ein Gymnasium geht zusammen mit Schülern, die an einer anderen Schule mehr gelernt haben...

Aber:
Wie weit denken Eltern voraus, die gerade ihr erstes Kind einschulen?
Die möchten natürlich auch eine nette Atmosphäre - dazu gehört aber auch, dass die Hausaufgaben nicht zu stark belasten, der Lehrer nicht zu viel Druck macht etc.

An unserer Grundschule war wohl traditionell der Englischunterricht eher schwach. Ich kenne sooo viele Kinder, aus unserem Dorf, die ab der 5.Klasse Gymnasium massive Probleme hatten und mit Vokabeln lernen nicht mehr hinterher kamen.
Das wusste ich vorher.
Das hat uns vor der Einschulung aber nicht interessiert.
Erst ab Ende der 3.Klasse, als wir zusätzlich noch die Lockdown-Lücken deutlich merkten, habe ich mich um privaten Englischunterricht für meine Kinder gekümmert. Mit großem Erfolg, die Große kommt gut klar, Motivation ist erhalten geblieben. Da haben wir also gerade noch Mal die Kurve gekriegt.

Und so wird es wohl vielen Eltern gehen:
Natürlich ist es besser, wenn die Grundschule inhaltlich viel schafft und gut auf die weiterführende Schule vorbereitet.
Aber vor der Einschulung ist das eben noch zu weit weg und daher nicht im Fokus.

LG

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Wenn du gründlich darüber nachdenkst, erkennst du, daß es genau darum geht:

Jede Klasse ist anders zusammen gesetzt.
Wenn du nun dieselbe Klassenarbeit mit demselben Notenschlüssel in jeder Klasse ansetzt, ist das beileibe nicht gerechter.

Du kannst nicht denselben Stoff in derselben Gründlichkeit in jeder Klasse durchnehmen. Das ist ein sehr altmodisches Konzept, dass auf einen gleichen, mittleren Wissenszuwachs gleichzeitig bei allen Kindern abzielte.

Klassenarbeiten in der Grundschule können von jedem Lehrer so benotet werden, wie er es für zielführend hält. Die LK weiß ja, was im Unterricht in welcher Intensität durchgenommen wurde. In leistungsstarken Klassen kann der Unterricht durchaus schwierigeren Stoff enthalten. Eine Klassenarbeit, die dann für mehrere Klassen konzipiert wurde, wird dann u.U. strenger bewertet.

An Grundschulen gibt es deshalb aus gutem Grund eben keine verbindlichen Notenschlüssel.

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Es spielt doch nicht nur auf dem Gymnasium eine Rolle. Entsprechende Noten in der Grundschule sind die Eintrittskarte für eine gute weiterführende Schule.

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Ja, ich vermute das würde mich beeinflussen, aber nicht im Sinne der Vorredner. Ich würde die "leichtere" Schule (mit besseren Noten, weniger Unterrichtsstof, etc.) auf jeden Fall meiden.

Da bin ich etwas altmodisch. Für mcih geht es in der Schule darum, den Schülern möglichst viel Wissen reinzudrücken und Leistung einzufordern. Von irgendwelchen Schmalspur-Ausbildungen bei denen man wenig lernt dafür aber gute Noten bekommt halte ich nichts. Für mich sind Kentnisse und Wissen wichtiger als Noten. Für den Beruf sieht es wieder anders aus, aber das Leben besteht nicht nur aus Beruf.

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Also auch hier haben wir keine Wahl.

Also hätten wir hier 2 Grundschulen dann würde ich auch Eltern kennen wo Kinder die „schwere“ Grundschule besuchen und eben auch welche von der anderen. Und die würden mir das ja näher beschreiben was damit gemeint ist.

So grundsätzlich kann ich mit der Aussage „Schule X ist schwerer“ nichts anfangen. Also bei einer Grundschule verstehe ich es nicht ganz. Das müsstest du schon erläutern damit ich sagen könnte ob es mich beeinflussen würde.

Sind die Lehrer nicht gut um das Wissen zu vermitteln? Oder ist die andere Grundschule einfach so voll mit Integrationskindern damit der Stoff nicht geschafft wird und ist sie daher leichter? So eine Konstellation gibt es hier wirklich 80 km entfernt. In der einen Grundschule sind 90 Prozent Integrations/Migrationskinder und in den anderen in der Stadt Vlt 5 Prozent. Und das liegt nicht nur am Einzugsgebiet. Das ist natürlich für alle Beteiligten nicht von Vorteil. Eine gute Mischung wäre ja positiv für alle.

Daher ist deine Frage kaum zu beantworten

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"Integrations/Migrationskinder" - das ist natürlich eine ganz große Belastung für Grundschulen. Was ein "Migrationskind" sein soll, weiß ich nicht. Weißt Du es? Dann klär mich doch mal bitte auf...

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Ich hab nur drauf gewartet dass sich jemand an den Begriffen gestört fühlt. Keine Ahnung wie man es korrekt beschreibt ohne dass jemand sich angegriffen fühlt. So ist es definitiv nicht gemeint.

Also in dieser Stadt von der ich erzählt habe sind wirklich 13 Kinder dabei die schlecht bis gar kein Deutsch sprechen. Dann kommen noch 3 dazu die anderswo Förderbedarf haben und dann noch 2 Kinder die „normal mitlaufen“. Weiß nicht wie ich das beschreiben soll. Diese Konstallation ist unglücklich. Denn die Lehrer können dann einfach zu wenig auf diese Kinder eingehen damit sie mit kommen. In den umliegenden Grundschulen ist die Situation eben maximal anders. Das hat was mit Konfessionen zu tun wie sie die Kinder zuordnen bzw. annehmen. Sehr seltsam.

Wenn man nach Einzugsgebiet gegangen wäre, wäre einfach alles gemischt. Dann lernen die Kinder, wo die Sprache eben noch hakt, von den anderen Kindern automatisch. Auf wenige I-Kinder kann ein Lehrer besser eingehen wie auf viele. Das ist doch auch verständlich. So haben alle Kinder eine super Chance mit zu kommen. Das sollte normal sein, aber ich kenne eben eine Stadt wo das Gruselig gehandhabt wird. Nach Klasse 4 an der besagten Schule haben die Kinder ein ganz niedriges Niveau erreicht. Ich kenne da selber Lehrer die dort arbeiten. Diese sind aber auch maximal überfordert. Problem ist bekannt, ändert nur keiner 🤷🏼‍♀️

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Ich würde das für hohles Geschwätz halten.

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Die Grundschule, die ein Kind besucht wird meist durch den Schulsprengel,
das heißt durch das Wohngebiet in dem die Kinder wohnen festgelegt. Das ist wichtig, damit alle Schulen gleichmäßig gefüllt sind und in einer Schule nicht nur die Akademikerkinder sind. Eine leichte Grundschule ist nur Schein. Wenn eine andere Grundschullehrerin kommt, kann es schon wieder anders sein. Im Normalfall wird in der Grundschule immer derselbe Notebschlüssel verwendet, die gleichen Probearbeiten geschriebe, der gleiche Stoff behandelt. Die Lehrer der jeweiligen Klassenstufen treffen sich und legen das fest.
Es bringt dem Kind gar nichts, wenn es leicht durch die Grundschule kommt.
Dann hat es auf der weiterführenden SChule große SChwierigkeiten. Man muss immer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. :-D

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Nicht überall gibt es ein Schulsprengel. Wir hatten hier freie Wahl.