1. Klasse - alles nicht ganz leicht

Hallo, schon einmal hatte ich hier geschrieben und auch heute wäre ich denkbar fuer ein wenig Austausch. Die erste Klasse meiner 6 jährigen Tochter nähert sich nun so ganz langsam in Richtung Ende. Sie hatte wohl auch objektiv einen schwierigen Start, sowohl fachlich als auch sozial.

Zwischenzeitlich scheint sich ganz viel eingependelt zu haben. Sie geht gerne zur Schule. Immer öfter sehe ich in den Heften diese Symbole fuer Lob, also :-). Sie liest immer besser, auch wenn es immer noch mühevoll ist. Sie rechnet teilweise sogar fehlerfrei und das Rechnen ueber 10 klappt soweit. Grosses Thema war das Schreiben und die stifthaltung aber auch da hat sich ganz, ganz viel getan. Trotzdem empfinde ich alles insgesamt als sehr mühsam. Ein Beispiel dafür ist, dass sie einmal nach der Schule wahnsinnig traurig war, weil sie etwas in Mathe nicht verstanden hat. Das war dann nur eine Kleinigkeit, aber es war ein Drama. Auch ist es fuer sie eine Hürde, dass jetzt schneller gearbeitet werden soll. Sie äußert dann, dass sie das schwierig findet.

Man vergleicht ja immer mit der eigenen Schulzeit und immer wieder kommt der Gedanke: und das in der 1.klasse!?!? Was soll da bloss in den naechsten Jahren noch kommen? Im Umfeld scheint kaum jemand nennenswerte Probleme zu haben....

1

Hmmm, also ich habe neben einem Kindergartenkind 2 Schullinder (2./4. Klasse).

Ich teile das so gar nicht - empfinde manchmal das Tempo eher langsam (ich bin da aber sich verwöhnt). Witzigerweise haben meine Eltern von mir und meinen Geschwistern viel Kram von früher behalten, und so hab ich zuletzt Mathe- und Deutschbuch aus meiner 1./2. Klasse bekommen. Der Inhalt gleicht dem, was heute gemacht wird. Nur lesen haben meine Kinder schneller gelernt, was aber an der verpönten Methode liegt.

Das Einzige, was ich noch nicht machen musste in der Grundschule, sind Referate. Aber dem stehe ich positiv entgegen, denn das hilft ja nur für die nächste Klasse - und ist ja nicht so anspruchsvoll wie später mal.

Was mir nicht so gefällt ist die Art der Hausaufgaben. Bei uns gibt es Wochenpläne. Schaffen die Kinder das nicht, ist es auch nicht schlimm. Da fand ich das stupide Hausaufgaben geben (was es ja an manchen Schulen noch gibt) wesentlich besser. Meine Kinder schaffen den Wochenplan am ersten Tag und bekommen Zusatzmaterial. Viele andere Kinder machen aber genau deswegen gemütlich langsam, damit sie nichts extra bekommen. Ist ja auch logisch.

2

Darf ich mal fragen welche verpönte Methode du meinst?

4

Klar! Ich meine schreiben mach Gehör.

3

Hallo,

Schade, dass der Start so schwierig war bei euch.
Wir fanden 1/2 zumindest vom fachliche seeeeeeehr langsam und entspannt, dafür war es sozial extrem schwierig in der ersten.
Wie alt war deine Tochter bei der Einschulung?
LG
Delfinchen

5

Hallo,

manche Kinder haben in der Schule Startschwierigkeiten.

Ich denke, das ist einer der Gründe, warum es in der 1. Klasse, in den Augen vieler Kinder, sehr langsam vorwärts geht. Es gibt eben Kinder, die sich erstmal zurecht finden müssen und zwar sowohl in der Institution Schule, als auch, was den Stoff und das Lernen angeht.

Sowohl in der Klasse unseres Sohnes, als auch in der unserer Tochter gab es Kinder, die die 1. Klasse wiederholen mussten.
Und das waren nicht nur Kinder, wo vorher absehbar war, dass es Schwierigkeiten in der Schule geben würde.
Von dem einen Mädchen weiß ich, dass es jetzt, in der 2. Klasse, gut läuft. Ihr lag die erste Lehrerin nicht und in Mathe hat sie mehr Zeit gebraucht.

Meine Patentochter hat sich in der 1. Klasse in Mathe furchtbar schwer getan. Aber sie hat es geschafft, nicht sitzen zu bleiben, und geht jetzt in die 7. Klasse auf dem Gymnasium, wo sie mit Zweien und Dreien unterwegs ist.

Immerhin macht Deine Tochter Fortschritte.
Ich würde weiter mit ihr üben, und hoffen, dass der Knoten irgendwann platzt.

Sag' Deiner Tochter, dass jeder mal etwas nicht versteht und dass es manchmal eben ein bisschen dauert, bis etwas klappt.
Das geht jedem so, sogar den Überfliegern.
Unsere Tochter (6. Klasse) ist so ein Kind, das sich ärgert, wenn sie nicht nur Einsen auf dem Zeugnis hat und das noch nicht einmal viel dafür tun muss. Aber auch sie hatte in der Grundschule Themen, die sie nicht verstanden hatte. Schreiben und Lesen klappte bei ihr anfangs auch nicht gut.

LG

Heike

6

Danke für deine liebe Antwort. Das wiederholen der ersten Klasse ist etwas, was mich in der ersten Zeit sehr beschäftigt hat. Ich finde es sehr schwer, so etwas einem Kind zu verkaufen. Zumal es insgesamt nicht leicht ist, meiner Tochter Dinge zu "verkaufen". Sie macht sich wahnsinnig viele Gedanken und schon mit 3 bin ich von der Erzieherin angesprochen worden, dass dieses "Vordenken" total ungewöhnlich ist. Daher wird sie im allgemeinen als sehr klug wahrgenommen. Ich frage mich, ob diese Art der so wahrgenommenen Klugheit ggf. Hinderlich bei der stoffbewaeltigung in der Grundschule ist. Plump ausgedrueckt:die macht sich einfach zu viele Gedanken.... Sie ist übrigens mit gerade noch 5 eingeschult worden, also sehr jung. Ein kleines, zartes Mädchen, das immer wieder fragte, warum sie Mathe lernen soll. Das konnte ich ihr übrigens begreiflich machen beim Einkaufen. :-) ich meine auch, seitdem ist es tatsächlich besser geworden. Trotzdem fällt ihr zb der Umgang mit Zahlen einfach nicht zu....

7

Versuch es doch mal mit einer App. Es gibt ganz tolle im Bereich Mathe. Zum Beispiel König der Mathematik junior und Fragenbär Mathe. Ganz nett sind auch die Conni Apps, die orientieren sich stark am Unterrichtsinhalt.
Ansonsten sind die Mathe Stars Hefte sehr zu empehlen. Es gibt auch so Rechenschiffchen aus Holz mit blau/roten Steinen. Die sind auch gut zum begreifen des Zahlenraums. Kann man natürlich auch selbst basteln.

weiteren Kommentar laden
9

Danke, "delfinchen" fuer deine klare Einschätzung! Das Alter ist sicher ein ganz wesentlicher Aspekt. Auch die ueberlegung, dass wir ohne lehrerempfehlung die rueckstellung anregen sollten.

Ich glaube, ein Problem ist insgesamt, dass wir als Einzelkind Eltern, die Jahrzehnte keine Schule von innen gesehen haben, nicht klar ist, was im Rahmen ist u was nicht. Ein simples Beispiel dafür ist das lesen. Klar ist das in der ersten Klasse mühsam u hoert sich so ganz anders an als bei einem Erwachsenen. Ganz zu schweigen von dem, was meine Tochter so ohne rechtschreibkenntnis schreibt, um nicht zu schreiben sreipd :-)