LRS? 3. Klasse, weiß nicht weiter

Hallo,

ich vermute sehr stark das meine Tochter LRS hat.

Sie geht jetzt 3. Klasse und kann sehr schlecht lesen und schreiben. Ich habe schon so vieles versucht und weiß mir nun keinen Rat mehr. Aber soll ich zugucken wie es mit ihr schulisch den Bach runter geht :-(.
Wo kann ich mich hin wenden das sie vielleicht in eine Schule kommt, wo sie dafür gefördert werden könnte?

Lt. ihren Lehrer soll sie lernen lernen lernen... aber das tun wir täglich und immer wieder die gleichen Wörter, aber sie vergisst das gelernte und schreibt sie immer wieder falsch. Auch beim lesen, sie braucht für 2 Seiten eines Buches mit einer Größe von ca. A5, 35 - 45 Minuten und dabei lesen wir auch Täglich.

Der Lehrer denkt bestimmt wir lesen zu wenig, aber daran liegt es nicht.

Was soll ich nur tun, ich kann doch nicht zu sehen wie sie sich nur wegen "Deutsch" alles verbaut, wenn in der 4. Klasse noch Englisch dazu kommt ist es ganz aus, wenn sie noch nicht mal richtig die deutschen Wörter schreiben kann. Sie schreibt ja wirklich jedes Wort falsch #schmoll.

Habt ihr irgend einen Tipp für mich, was ich noch machen könnte?

LG flori571

1

Hat sie denn schon mal einen Test auf LRS gemacht?Was kam bei der U 10 zu dem Thema raus?
LG

2

Hallo unsere Tochter hat auch so ein Problem ,aber nur Rechtschreibung lesen ist okay.Lass sie testen Kinderpsychologen machen das z.b.oder SPZ.
Dafür brauch sie keine andere Schule wenn sie es hat bekommt dein Kind Förderung ,die wenn du glück hast das Amt bezahlt.Wir haben es das erste Jahr selbst bezahlt und jetzt bezahlt das Ja es.Ist aber nicht leicht.Es gibt auch Notenausgleich das macht aber jede Schule anders bei uns ist so ,unsere Tochter schreibt die Test mit aber im Zeugnis wird anders bewertet.Für unsere Tochter war jetzt das 3 Schulj. nicht leicht .Aber sie schafft es und sie hat seit 1. Klasse Englisch da läufts natürlich auch nicht gut.Dafür ist sie z.b. in Mathe Sachkunde 1-2 Kandidat.
Alles gute

3

Hallo,

teile der Schule SCHRIFTLICH mit das Du den Verdacht hast das Deine Tochter LRS hat. In der Sekunde MUSS die Schule den Nachteilsausgleich gewähren bis geklärt ist ob sie wirklich LRS hat. ( Zumindest in Schleswig Holstein. Bildung ist ja Ländersache also kann es sein das es bei Euch andres ist. Lass Dich von der Schule nicht abwimmeln)

Meine Große hat es und ja nach dem was Du schreibst klingt das doch sehr danach.

Wir bei Euch in der Schule nicht auf LRS getestet ?? Dann schups das selbst an!

Aber um Himmels Willen tu was !

Du glaubst gar nicht wie viel Druck bei uns plötzlich raus war als klar war das Kind hat LRS und kann nicht s dafür.

Klar macht sie eine LRS Therapie die auch schon "anschlägt" und wir sind einfach nur entspannt. #winke

LG dore

4

Bei uns (BW) kann man beim Schulamt einen Beratungstermin mit einer Psychologin ausmachen, bzw. das Kind dort auf Legasthenie testen lassen. Die Beratungsstelle gibt eine Empfehlung, wie man am besten weiter vorgehen kann, sowohl was Übungen betrifft (z.B. Freiburger Programm), als auch Empfehlungen an den Lehrer (mehr Zeit bzw. weniger Aufgaben bei Tests, Nachteilsausgleich), um das Kind notenmäßig nicht unnötig zu entmutigen und ihm die Chance zu geben, sich sichtbar zu verbessern, wenn es sich anstrengt.

Wichtig, egal ob Legasthenie oder "normale" Rechtschreibprobleme ist das systematische Training der Regeln, die bei der Rechtschreibung helfen, also insbesondere Silbenschwingen (ren-nen, But-ter etc.) Wortverlängerungen (schnell -> schnel-ler), also Regeln, mit denen sich Schreibweisen ableiten lassen. Und immer mitsprechen lassen, notfalls geflüstert. Und die Freude am Lesen durch Vorlesen wecken oder bewahren. Vorgelesen bekommen tut gut und weckt den Spaß an Büchern.

Und viel Geduld und vor allem das Vermeiden von unnötiger Entmutigungen... Also auch die kleinen Fortschritte sehen und würdigen.

Ich weiss, dass hier bei Urbia das Schulamt teilweise kritisch bis feindselig gesehen wird, ich selbst habe gute Erfahrungen gemacht und die Angebote als hilfreich und konstruktiv empfunden. Auch schulseitig wurde es positiv gesehen, wenn alle (Lehrer, Eltern, psychologische Beratungsstelle) gemeinsam an einem Strang ziehen um dem Kind zu helfen.

Alles Gute,
doremi

5

Hallo,
hast du schon mal ihre Augen untersuchen lassen? Bitte such dir jemanden, der sich mich Winkelfehlsichtigkeit auskennt. In der Regel sind das keine Augenärzte, sondern Optiker mit einer zusätzlichen Ausbildung.
Bei unserem Sohn war es in der Grundschule ähnlich, der Augenarzt stellte eine minimale Weitsichtigkeit fest. Mit der Brille kam Junior aber nicht klar, ihm wurde immer schwindelig wenn er sie trug.
Eine Bekannte empfahl mir dann einen Optiker, der sich auf Kinderoptometrie spezialisiert hat. Er stellte beim Knaben eine Winkelfehlsichtigkeit fest. Junior bekam also Prismen mit in die Brille und ab da war alles gut! Heute steht er (8.Klasse Gym) in Deutsch zwischen 2-3.
Seine ehemalige Klassenlehrerin der Grundschule hat mir das kaum glauben können als ich sie kürzlich traf, für sie war klar, das er in Deutsch nie auf einen grünen Zweig kommt;-)

6

Der Sohn meiner Freundin geht zu:

http://www.losdirekt.de/

seitdem ist das Lesen und Schreiben sehr viel besser geworden.

7

Hallo,

testen lassen, dann hast Du Gewissheit.

Je früher desto besser.

GLG

8

Hallo,
Ich gehöre zwar noch ins Kleinkinder Forum. Aber das Thema ist mir sehr wichtig, da es mich persönlich betrifft. Ich selbst hatte (habe) damit zu kämpfen. In der Schule hatte ich wahnsinnige Angst vorm Vorlesen und for Diktaten (immer eine 6)!!! Und bei den Aufsätzen fast immer einser und dann eine Note Abzug wegen der Rechtschreibung. Meine Mutter war sehr verzweifelt, übte sie doch jeden Tag mit mir und ich habe auch sehr gelitten. Sie gab mir den Tipp: wenn ich mir mit eunem Wort bei der Rechtschreibung nicht sicher bin einfach alle Varianten auf zu schreiben und dann würde man sehen welches die richtige ist. Funktioniert bei mir überhaupt nicht! Alle sehen dann falsch aus. Vor 30 Jahren hat man sich da wohl noch nicht so drum gekümmert, aber jetzt gibt es sicherlich viel mehr Möglichkeiten in dieser Richtung deiner Tochter zu helfen.
Ich hoffe sehr du findest blad den richtigen Ansprechpartner denn alles Üben hilft da leider nicht :-( und du hast recht, als dann noch English dazu kam war meine Verwirrung komplett und es wurde noch schlimmer.
Alles, alles liebe für dich und deine Tochter. Ihr schafft das schon!
Liebe Grüße!

9

Hallo,

mein Sohn hat auch eine LRS. Richtig gezeigt hat sich das schon in der 1. und 2. Klasse. Er bekam von der Schule einen Nachteilsausgleich. D.h. in der 2. Klasse hat er den Stoff der 1. Klasse in Deutsch bearbeitet. Er hat ca. 2,5 Jahre gebraucht um in angemessen Tempo und weitgehend fehlerfrei zu lesen. Die 2. Klasse haben wir freiwillig wiederholt.

Unser Sohn ist jetzt in der 4. Klasse, er hat nur im Fach Deutsch einen Nachteilsaugleich. Der ist aber sehr minimal. Sämtliche mündliche Beiträge werden wie bei den anderen bewertet. Er bekommt bei Aufsätzen lediglich mehr Zeit, die Rechtschreibung wird eh nicht bewertet und ansonsten werden die gleichen Kriterien an ihn gelegt. Bei Diktaten bekam er nur Abschreibediktate, die dann gewertet wurden. Beim letzten Diktat musste er nach mündlichen Diktat mitschreiben, was ihm vom Tempo gelang. Der Text ist aber voller Fehler und der Lehrer hat das Diktat nicht gewertet.

Es gibt Tests, die bei Psychologen gemacht werden aber viele Schulen machen die Tests auch selbst. Eine Schule muss das Ergebnis eines auswärtigen Testes nicht anerkennen, kann es aber. Wir haben die Anerkennung auf der 1. Schule sofort gehabt, auf der 2. Schule nach einem Schulwechsel mussten wir kämpfen, damit er einen Nachteilsaugleich bekommt. Bis einschließlich 3. Klasse hat er immer mehr Zeit bei den Arbeiten in jedem Fach bekommen und eben bei Diktaten einen Ausgleich, das wars. Jede Schule kann das selbst festlegen. Jetzt hat er, wie gesagt, nur noch im Fach Deutsch den Nachteilsausgleich. Er schreibt Englisch mit wie die anderen Schüler. Im Moment sind dort aber noch Wörter vorgegeben, die man zuordnen muss oder Hörproben, die man nummerieren muss. Er steht daher 3+.

Die Förderung in unserer Schule war und ist mehr schlecht als recht. Es wird einmal in der Woche ein LRS Kurs für eine Stunde mit 10 Schülern angeboten. Wir waren in einem LOS Institut (gibt es deutschlandweit) und haben ihn dort testen lassen. Dort schnitt er sehr schlecht ab. Leider sind diese Institute sehr teuer (2 Mal die Woche Unterricht a 1 Stunde kosten hier 250,00 Euro im Monat!).

Wir haben uns daher für ein LRS Training in einer Ergo-Praxis entschieden. War auch nur einmal die Woche 45 min. aber Einzelunterricht. Kostet normal hier 80 Euro im Monat. Da er auch Konzentrationsstörungen hat, wurde es über das normale Ergo- Rezept mit Krankenkasse abgerechnet. Vielleicht bietet bei Euch das auch eine Praxis an.

Ansonsten kann man nicht viel machen. Es gibt auch eine Menge Lehrer, die gar nicht wissen, was das richtig ist. Manche denke sogar, sie würden das Kind bevorzugen, wenn es einen Nachteilsausgleich erhält, solche Aussagen haben wir jedenfalls schon zu hören bekommen. Was ja Quatsch ist.

LG

Carola