Was mache ich - auflaufen lassen oder helfen?

Hallo,

mein Sohn, 8 Jahre, 2. Klasse, ist immer schon mal auffällig in der SChule gewesen. Er ist ein helles Köpfchen, schaltet aber manchmal ab, z.B. wenn ihm Dinge nicht sinnvoll erscheinen oder auch, wenn die Lehrer ihn nicht verstehen...oder er schlicht und ergreifend keine Lust auf bestimmte Inhalte hat bzw. die ihn nicht interessieren. Wir sind deshalb mit der Lehrerin in Kontakt.

Nun hat er heute sein Sachkundeheft mitgebracht - er soll ein Arbeitsblatt machen und das Heft durchschauen. Es soll nächste Woche abgegeben werden, damit die Lehrerin es mal durchschauen kann. In dem HEft sind etliche Seiten frei, Teile unbearbeitet etc...Ich habe immer nur gesehen, wenn es Hausaufgaben gab. Die hat er auch gemacht. Sachen aus dem Unterricht habe ich dagegen nicht mitverfolgen können. Nun habe ich ihm vorgeschlagen, seinen SChulfreund, der sehr gut in der SChule ist, anzurufen und sich dessen HEft mal auszuborgen, um zu sehen, was ihm fehlt und ggf. Sachen nacharbeiten zu können. Sonst gibt es sicher eine schlechte Note - ich weiß nicht, welche Relevanz diese Heftschau für das Fach hat.

ER sitzt jetzt am Tisch und weint - die Aussicht auf das Nacharbeiten von Dingen, die ihn nicht die Bohne interessieren, machti hn wütend. Die Aussicht auf eine schlechte Note aber ebenso - er möchte weder das eine noch das andere.

Was kann ich tun? LAsse ich ihn auflaufen oder dränge ich ihn, noch Sachen nachzuarbeiten? Ich habe ihm bereits gesagt, dass es seine Verantwortung ist, seine Hefte zu führen und ich nur helfen kann, wenn er mir anzeigt, dass er Hilfe braucht...aber ich habe schon ein schlechtes Bauchgefühl, ihn einfach so damit sitzen zu lassen. Habe ihm jetzt gesagt, er soll mal darüber nachdenken. Er sitzt nun grummelnd am Tisch.

Danke für Tipps!

a79

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Was passiert denn, wenn ein Kind in der 2. Klasse eine schlechte Note kassiert, weil es die Mitarbeit/Arbeit verweigert hat?

Nix. Zumindest keine Katastrophe, die Deine Einmischung erfordern würde. In Sachkunde baut auch kein Thema auf dem anderen auf.

Insofern ist es seine Entscheidung und dann seine Enttäuschung und sein Lerneffekt.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ist er denn in der Lage die Aufgaben alleine zu bearbeiten?
Ich weiß jetzt nicht um welche Menge es sich handelt, aber wenn es sehr viel ist, wird er vermutlich alleine kaum beginnen. Der Berg erscheint ihm vielleicht zu groß?

Ist jetzt doof gelaufen, aber die Lehrerin hätte Dich ja netterweise auch mal informieren können.
Vielleicht könntet ihr einen Aufschub bekommen und jeden Tag etwas nacharbeiten? LG und viel Erfolg,
Anika

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Na ja, ihm fehlen schlicht und ergreifend Teile - Teile von Arbeitsblättern, wo sie etwas ausschneiden sollten..., Aufgabenstellungen sind für mich nicht immer ersichtlich...ich habe ihm empfohlen, sich das Heft eines Mitschülers zu borgen - dann könnte er vergleichen und fehlende einzuklebende Sachen nochmal kopieren...er sitzt jetzt da mit dem Telefon - anrufen muss er schon selbst, finde ich.

Die LEhrerin...tja, wir hatten schon einige Gespräche - da sagte sie nur, sie komme mit ihm nicht weiter...wir haben für ihn was entwickelt, jetzt geht es so...beim Elterngespräch wollte sie nicht, dass ich komme, es gäbe keinen gesprächsbedarf...und extra anrufen deswegen...die Telefonnummer ist nur für Notfälle gedacht - ist das einer? Ich weiß nicht...

LG

a79

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Nein, das ist kein Notfall und ich würde nicht anrufen. Aber ich würde entweder einen Brief mitgeben oder das Gespräch in der Schule suchen, um die Situation zu schildern.
Du bist bemüht darum, Deinen Sohn in seiner Problematik zu unterstützen und da wird jede Lehrkraft froh drum sein.
Mein Tipp: Versucht zu retten was zu retten ist und versuche ihn in Zukunft enger zu führen. Schau seine Hefte durch und lass ihn die Aufgaben, die er in der Schule nicht schafft, zeitnah nacharbeiten.
Auf Dauer muss er natürlich selbständig Arbeiten lernen. Aber da scheint ja was im Gespräch zu sein, oder?
LG Anika

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Hallo!
Folgendes habe ich erst kürzlich gelernt:
Nach folgendem Schema kann mann entscheiden, wessen v
Verantwortung es ist:

R Werden die Rechte anderer verletzt?
A Ist das Kind zu jung?
S Ist die Sicherheit gefährdet?
T Ist es teuer?

Kannst du alle mit Nein beantworten, ist es Verantwortung des Kindes!
Dein Sohn ist altersgerecht in der Schule, durch fehlende Aufgaben, wird weder Sicherheit noch Rechte verletzt, noch entstehen Kosten.
Es ist Sache deines Sohnes! Auch wenn es schwer fällt!

Vielleicht solltest du aber die Lehrerin informieren, dass du das so handhabst, manche sehen das mit den Hausaufgaben ja anders.

lg Julia

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Hallo,

die Hausaufgaben sind nicht das Problem - die Schulaufgaben sind es!
Die Hausaufgaben stehen im entsprechenden Heft - ich sehe es und weise ihn an, sie zu machen. ER macht sie und ich helfe, wenn er Hilfe benötigt und anfordert.
In der SChule bin ich nicht zuständig - sondern die Lehrerin. Wenn er Dinge fertig machen muss, muss sie ihm das sagen. Im Normalfall sagt er mir sowas weiter.

LG

a79

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dann fällt es trotzdem in seinen Verantwortungsbereich! Und in den der Lehrerin. frag ihn doch mal, ob sie sagt, wenn sie etwas fertig machen sollen! Wenn er im Unterricht sitzt und Däumchen dreht sollte ihr das auffallen.

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Also bei einem 8jährigen bestimme ich durchaus noch, was gemacht werden muss. In dem Alter kann man ggf. die Konsequenzen einer schlechten Note auch überhaupt nicht abschätzen.

Wenn er an sich fähig ist die Aufgabe zu erledigen, dann würde ich das schlichtweg einfach anordnen dass er das zu machen hat, vorher gibts halt keine Freizeit.
Sollte er Hilfe brauchen dann bekommt er diese selbstverständlich angeboten.

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Hallo,

ich würde es lassen.

Er soll das Arbeitsblatt machen und das Heft anschauen.

Bei meiner Tochter reicht es immer, um eine gute Note in HSU zu bekommen, auch wenn ihre Texteinträge nicht alle vollständig sind.

Die Lehrerin soll ihr erklären, was sie verbessert haben möchte.

GLG

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Hallo!

Meine Tochter hat eigentlich ordentliche Hefte, aber in deinem Fall würde ich ein Heft eines Mitschülers ausleihen, das kopieren und zurückgeben. Dann habt ihr es schon mal daheim. Dann seht ihr wieviel es ist, was fehlt etc. - kann er ja evtl. übers WE abschreiben. Meine Tochter sollte das so machen in so einem Fall - wenn ein Test kommt, hat er ja auch kein Material zum lernen da... Is doch noch mal ne Übung und fürs nächste Mal lernt er evtl. draus ;-)???!!! Außerdem kann man bei sowas doch ne gute Note abstauben und das Heft nochmal bissl verschönern... LG

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Hallo,

er hat nun doch eingesehen, dass er es ganz so nicht lassen kann und einen Mitschüler angerufen. Der bringt ihm morgen sein Heft mit, so dass mein Sohn das anschauen kann, was ihm fehlt - und umgekehrt ebenso!

LG

a79

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Hallo.

Na, wenn das die Seiten sind, die er im Unterricht fertigen hätte müssen (und scheinbar nicht gemacht hat), dann hätte das die Lehrerin doch mitbekommen müssen, oder??#kratz Was sagt denn sie zu dem Thema?

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Hallo,

ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass es Lehrer gibt, die in Grundschulklassen mit bis zu 28 Schülern den Überblick behalten.

Meine Tochter (nun 6. Klasse) hat auch Probleme mit der Heftführung. Sie schreibt recht langsam und da fehlen dann schon mal Teile von Tafelanschrieben #schein. Sie weiß selbst, dass sie das nicht im Griff hat.

Wir leihen so alle zwei-drei Wochen für einen Vormittag bei einer Mitschülerin alle Hefte auf und checken kurz, ob alles da ist ... das geht so drei Stunden im Schnitt ... und alles ist wieder im Lot. Es verbessert sich auch, aber langsam.

Ob er auflaufen würde? Bei der GS Lehrerin meines Sohnes (2. Klasse) ist es definitiv so, dass sie zu 95% nicht mal merkt, wenn die Hausaufgaben nicht erledigt wurden! Konsequenz hier wäre, dass das Kind aufhört, sie zu machen ....

GLG
Miss Mary

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Doch, die gibt es und meist nicht wenige davon #cool

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Mag ja sein, dass sie das nicht den jeweiligen Tag bei allen merkt, ob die Hausaufgabe da ist. Aber in der Mappe spätestens sieht sie es.

Komisch, wie unterschiedlich die Kinder mit der Organisation der Mappenführung zurecht kommen. Meine Beiden konnten das schon Ende 2. Kl. sehr gut, das haben wir aber nicht groß trainiert aber die Lehrer haben es gut vermittelt

Scheinen aber viele Schüler nicht so im Griff zu haben, denn ihr Klassenlehrer in der höheren Schule hob es am 1. Elternsprechtag lobend hervor, dass meine Tochter sich gut organisiert, was er u.a. an sehr guter Mappenführung, immer alle Bücher/Hefte und Hausaufgaben dabei, Elternbriefe und Geld umgehend zurück an ihn, festmachte. Ich war da sehr verwundert, weil ich es von meinen Beiden nur so kenne.

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Ich finde, du hast deinen Teil getan. Du hast ihm eine Lösung für sein Problem und die möglichen Konsequenzen, wenn er es nicht angeht, aufgezeigt.

Alles andere ist nun sein Ding. Es ist wirklich besser, er lernt die Lektion jetzt als in der dritten oder gar vierten Klasse. Da könnte das Lehrgeld teurer werden.