Mamas von Montessori-Kindern aus Bayern?

Hallo ihr Lieben,

sind hier zufällig Mamas von Montessori-Kindern oder ehemaligen Monte-Kindern, die aus Bayern kommen?
Bayern wäre wichtig, wegen des Übertritts nach der 4. Klasse - denn in Bayern müssen diese Kinder dann ja den Probeunterricht durchlaufen, wenn es um den Schulwechsel geht.

Ich frage, weil die Montessori-Schule mittlerweile zu einer echten Option für meine Zwillinge geworden ist.

Wie geht es euren Kindern in der Schule?

Gab es Probleme mit oder nach dem Übertritt?
Habt ihr die Entscheidung bereut?
Was waren/ sind eurer Meinung nach die großen Vorzüge?

Würde mich über Antworten sehr freuen, da mir die Entscheidung (gepaart mit der Entscheidung, ob ich die Kinder einschule oder zurückstellen lasse) sehr im Magen liegt.

Liebe Grüße,
delfinchen

1

Hallo,

lies mal ein bisschen über die Montessori-Pädagogik und mach Dir selbst ein Bild.

Das Problem ist nicht, wie gut oder wie schlecht das ist, sondern, dass Du kaum einen Platz finden wirst (oder hast Du schon einen sicher?).

Ich habe meine Tochter in 5 Montessori-Schulen in München und Umgebung angemeldet und bekam nur Absagen, weil es zu viele Bewerber gibt.

Da ist es im Endeffekt müßig, sich darüber Gedanken zu machen.

Mir hat an Montessori gefallen, dass die Kinder da abgeholt werden, wo sie stehen, als Individuum betrachtet werden und in ihrem eigenen Tempo lernen dürfen.

Die Montessori-Schulen legen übrigens Wert darauf, dass man nicht nach der 4. Klasse wechselt, sondern bleibt und bei ihnen (das sind externe Prüfungen) den Abschluss macht.

Finde ich eigentlich eine sehr gute Idee.

GLG

2

Hallo,

ich kenne mich ganz gut mit Montessori aus.

Zum einen habe ich ein Zertifikat, zum anderen sind meine Kinder bereits im zugehörigen Kinderhaus, weswegen ich einen Schul-Platz auch so gut wie sicher hätte.
Ich weiß, dass es Ziel ist, die Kinder auch in der Sekundarstufe dort zu halten, aber das steht in keinster Weise zur Diskussion, weil ich für meine Kinder weder den qualifizierenden Abschluss noch den M-Abschluss der Mittelschule anstrebe, auch wenn das jetzt etwas hochnäsig klingt. Eine zugehörige Realschule/ ein Gymnasium wären aber mehr als 40 km entfernt und kommen daher nicht in Frage.

Das Material und das individuelle Lerntempo sind die Dinge, die mich ansprechen, gerade weil abzusehen ist, dass meine Kinder schon lesen und schreiben können, wenn sie in die Schule kommen. Daher wäre es ganz sinnvoll, wenn sie nicht nochmal durch das "Buchstabenmalen" gehen müssen :-D.

LG,
delfinchen

12

Ich habe mich auch lange mit dem Thema Montessori beschäftigt und war beim Tag der offenen Tür dabei, habe mich dann aber dagegen entschieden.

Grundsätzlich finde ich die Idee, die dahinter steckt, toll und mein Sohn kann auch schon schreiben (nach Gehör natürlich) und lesen (natürlich nicht flüssig und die Aussprache eu, ei, ch usw. kennt er noch nicht). Eingeschult wird er auch erst 2015 und Aufgrund seines "Vorwissens", war ich auch erst der Meinung Montessori wäre ideal für ihn. Es gibt aber eine Sache, die mich stört an diesem Konzept und das ist die absolute Freiwilligkeit der Kinder. Sie können sich nur mit den Themen beschäftigen, die sie interessieren und das ist mir zu riskant. Ich habe eine Lehrerin am Tag der offenen Tür mehrmals gefragt, was sie den mit den Kindern machen, die für manche Themen kein Interesse entwickeln und da bekam ich nur die Aussage, dass die Kinder mitmachen, wenn sie sehen, wie andere sich dafür interessieren. Nur mein Sohn ist nicht so! Er ist einfach kein Mitläufer, er liebt die Gesellschaft, ABER wenn ihn etwas nicht interssiert, ist es ihm auch egal wenn er als Einziger sich mit etwas anderem beschäftigt. In diesem Punkt ist er stur.

Mein Sohn kann viel, hat ein sehr breites Wissen und kann sich intensiv mit sachen beschäftigen, die ihn interessieren. Seine Stärken werden dort bestimmt noch weiter verstärkt werden, ABER er es gibt auch Sachen, die ihn garnicht interessieren und so wie ich meinen Sohn kenne, wird er genau diese Themen umgehen. Ausserdem so schlau wie er ist, so faul ist er auch. Wenn ihm irgendwas zu schwer und uninteressant vorkommt, dann umgeht er es einfach.

Mein Ziel für meinen Sohn ist das Abitur, darunter gibt es keine Diskussion.
Ich glaube ein cleveres Kerlchen zu Hause zu haben, der dieses Ziel durchaus locker erreichen könnte, aber mein cleveres Kerlchen ist auch stinkfaul und stur und ich denke nicht, dass für ihn Montessori die richtige Wahl ist.
Wenn wir Eltern nicht so verbohrt wären, was den Schulabschluss angeht, dann würde ich das Experiment Montessori eingehen, so ist mir, wie schon gesagt, das Risiko zu hoch, dass ich am Ende der Grundschule ein Kind habe, das grammatikalisch richtige Bücher schreiben kann, aber keine Ahnung hat was ein Elefant und was ein Nilpferd ist.

Ich wünsche dir viel Erfolg auf der Suche nach einer geeigneten Schule für deine Kinder, ich weiß, es ist nicht leicht, wir haben uns für die zuständige Grundschule entschieden, die unter anderem eine Begabtenförderung hat, in der Hoffnung, dass er da innerhalb des Schulunterrichts in den einzelnen Fächern Aufgaben bekommt, die seinen Wissensstand entsprechen, da ich auch ein Gegner des Springens bin (falls das überhaupt eine Option wäre, manchmal sieht man ja sein Kind weiter als es vielleicht wirklich ist ;-) ).

Gruß - marinab

weitere Kommentare laden
3

Huhu,

Wie kommt's zu dem Sinneswandel?
Ich finde ja nach wie vor, dass Du Dir viel zu früh viel zu viele Gedanken machst, aber das ist eine andere Sache. Ich glaube irgendwie, dein Arbeitsumfeld lässt einen halbwegs objektiven Blick auf die notwendigen Fähigkeiten zur Bewältigung von schulischen Anforderungen nicht mehr zu. ;-)
Und Deine Kinder kommen doch eh erst 2015 in die Schule! Bis dahin läuft noch so viel Wasser die Donau hinunter.

Aber mal ernsthaft:
http://www.bildungspakt-bayern.de/projekte/flexible-grundschule/

Wäre das nix für euch? Gibt es bei euch vielleicht eine Grundschule, die da mitmacht?
Ich bin davon begeistert, meinem Sohn tut es sehr gut. (Das Konzept gibt es ja in NRW seit 2005.)

LG

Hanna

4

Dass man bei seinem eigenen Kind nicht objektiv sein kann, liegt in der Natur der Sache :-).

2015 - das ist nächstes Schuljahr, sprich, ich muss im Januar/ Februar wissen, wie es weiter geht um alles entsprechend in die Wege leiten zu können.

Sinneswandel? Nunja, bedingt. Wir sind ja schon im Montessori-Kindergarten. Da sprach uns nun eine Erzieherin an, dass es jammerschade wäre, wenn wir den Kindern die Monte-Schule verwehrten, weil sie dafür prädestiniert seien. Daher steht das nun doch zur Diskussion. Ich schloss es vorher aus, wegen der Übertritt-Problematik. Aber es geht ja nicht darum, was ICH will, sondern, was für das Kind das Beste ist.

Eine flexible Grundschule gibt es bei uns tatsächlich - sogar in unmittelbarer Nähe meines Arbeitsplatzes. Allerdings ist da das schulische Umfeld sehr problematisch.

Allerdings steht es tatsächlich nicht zur Diskussion.

Entweder, die Grundschule im Ort - dann mit Zurückstellung.

Oder die Montessori-Schule, dann vermutlich regulär eingeschult.

Ach, ihr habt ja Recht, ich mach mir zu viele Gedanken. Aber es geht ja um einen gelungenen Schulstart für die Kinder, das ist das Wichtigste überhaupt in der Schullaufbahn.

LG,
delfinchen

7

Aber warum sollten denn deine Kinder keinen guten Schulstart haben???
Die allerallermeisten Kinder, die ich kenne, hatten einen positiven Schulstart. Und bei dem einen Kind, bei dem es etwas ruckelig war, ist auch mittlerweile alles im grünen Bereich.

Deine Kinder sind clever und aufgeschlossen. Wo siehst Du Probleme in 1,5 Jahren?
Ich verstehe es irgendwie nicht. #gruebel

LG

Hanna

weitere Kommentare laden
5

Hallo,

ich denke die Qualität kann sehr schwankend sein, nicht überall wo Montessori drauf steht ist auch Montessori drin, im Sinne von gut umgesetzt.

Auch solltest du dir die Einstellung Maria Montessori zur Religion und insbesondere zur katholischen Kirche betrachten. Als Gedankenanstoß auf dem diesjährigen Katholikentag gibt es eine Veranstaltung dazu, "Hilf mir - näher zu Gott zu kommen" , Religiöse Erziehung nach Maria Montessori.

Ich habe derzeit ein Kind in Therapie dessen Mutter eine Waldorfschule besucht hat und dann durchs Abitur gefallen ist. Grund war ihre LRS, Nachteilsausgleich gab es damals noch nicht und nicht das mangelnde Wissen. Sie würde ihre Kinder jedoch nicht auf eine alternative Schulform schicken.

LG Reina

6

Hallo,

bei uns läuft Montessori so, wie es ursprünglich gedacht ist :-), zumindest die Pädagogik.

Aus der Religion Montessoris wird sich hier glücklicherweise rausgehalten.

LG,
delfinchen

9

Hallo Du,

meine Kinder sind auch in einem Montessori-Kindergarten und meine Tochter geht ab September in die Regelgrundschule.
Ich kenne viele Mamis aus dem Kiga, deren größeren Kinder in der Montessori-Schule sind und ganz ehrlich, daß Schulsystem wäre bzw. ist nichts für meine Tochter!
Es gibt viele Ansätze, die ich toll finde, leider überwiegt das Negative, da unser Leben nunmal kein Ponyhof ist#schwitz!
So gerne ich auch meinem Kind einen Schulalltag ohne Prüfungsstreß, ohne Hausaufgabenärger und selbstentscheidend, welches Thema sie erarbeiten möchte, wünschen würde, so ist es doch unreal und spätestens beim Übertritt auf weiterführende Schulen (wenn es überhaupt funktioniert) wird das Kind von der harten Realität eingeholt.

Ich bin der Meinung, für einen ganz bestimmten Kindertyp geeignet, die anderen beißen sich auch durch die Regelschule#schein!Und es ist wesentlich leichter von der Regelschule auf die Monte zu wechseln, als umgekehrt!

Trau Deinen Kindern etwas zu!

Liebe Grüße,agrokate!

13

Ich habe mich aus ähnlichen Gründen wie du, gegen Montessori entschieden, aber ich glaube, auch wenn es Anfgangs schwierig ist, dass Kinder in den meisten Fällen sehr gut mit der Umstellung klar kommen. Ich denke die sind da viel schneller anpassungsfähig, als wir Erwachsenen ;-)

MIr hat nie der Übertritt sorgen gemacht, nur die Tatsache dass sie sich nur mit den Themen beschäftigen dürfen, die sie selber wollen, und da mein Sohn nicht der "Mitläufertyp" ist (ist in diesem Fall nicht negativ gemeint!), ist diese Schulform für uns keine Option.

Gruß - marinab

10

Hallo,
meine Tochter geht in die 4. Klasse einer Montessori-Schule. Die Schule hat einen sehr guten Ruf bei uns in der Gegend. Vor einem Jahr hätte ich Dir noch zugeraten, Deine Kinder auf eine Montessori Schule zu geben. Jetzt nicht mehr, jetzt kann ich Dir nur abraten. In den ersten 3 Jahren hatte meine Tochter zwei Lehrerinnen, die super strukturiert waren, es wurde in Mathe und Deutsch Fachunterricht geleistet, die Kinder wurden ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert. So wurde auch schon viel Lernstoff aus der 4. Klasse gemacht, eben weil die Kinder sehr gut waren. Das Sozialverhalten hatte in dieser Klasse einen sehr hohen Stellenwert und die Kinder kamen sehr gut - obwohl Jahrgangsübergreifend - miteinander aus.

Dann kam sie in die 4. Klasse (4 - 6) und es ist eine Katastrophe. Die Jahrgänge liegen in diesem Alter viel zu weit auseinander. Es kamen viele externe Kinder in die 5. Klasse, die vom Sozialverhalten nicht immer leicht sind. Aber das Schlimmste ist, wie der Lehrer arbeitet. Er setzt viel auf Freiarbeit, aber Montessori besteht halt nicht nur aus Freiarbeit. Es findet kaum Fachunterricht statt, auch typischer Montessori Unterricht findet leidet nicht statt. Es wollen einige Kinder übertreten - auch meine Tochter - und es wird leider nicht gerne gesehen. Ist ja klar, dann kommen wieder die schwierigen Schüler von außen rein. Wir müssen sehr viel lernen für den Übertritt, eine befreundete Lehrerin übt mit meiner Tochter Aufsatz. Meine Tochter schreibt eigentlich gut, aber sie machen keine Theorie zum Aufsatz. Die Fächer HSU und Religion fallen komplett unter den Tisch. Der Wochenplan ist sehr straff gefasst, kommen Kinder nicht mit, haben sie Pech gehabt, es gibt leider keine Unterstützung.

Also wie gesagt, die ersten 3 Jahre waren super, was aber wahrscheinlich an den Lehrern gelegen hat und das 4. Jahr ist eine Katastrophe. Wenn man nicht will, dass sein Kind übertritt, ist es vielleicht o.k.
Wie gesagt, die Schule hat eigentlich einen sehr guten Ruf, der aber langsam schwindet, weil eben schon viele Eltern enttäuscht sind. Die Probleme wurden auch schon an die Vorstandschaft rangetragen, was aber leider auch keinen großen Erfolg hatte, da hier eben viele typische Monteeltern sind, die ja ach so begeistert sind von ihrer Schule.

Also überleg Dir das gut, ich würde meine Kinder auf eine Regelschule schicken.

Die befreundete Lehrerin arbeitet übrigens auf einer Regelschule und wendet sehr viel Montessori an, hier hab sogar ich gestaunt, was denn alles möglich sein kann.

Viele Grüße

Leah

16

Hallo,

sind in der vierten Klasse drei Jahrgänge zusammen? Das ist ja gerade in dem Alter nicht gerade der Hit.
Ich sprach heute mit einer Kollegin, deren Tochter auf der Monte-Schule ist (es ist die, in die auch unsere kämen) - sie sagte, sie würde es nicht mehr machen.

Wie du prangert sie die absolute Freiwilligkeit an - das, was auch ich sehr kritisch sehe. Ich habe ja eine Montessori-Ausbildung absolviert und fand diesen Punkt ebenfalls immer sehr problematisch.

Unsere Regelschule hat einen sehr guten Ruf - es ist eine Schule mit sehr viel Monte-Material.

Einzig Sorgen macht mir, dass die beiden wohl Lesen und Schreiben, wenn sie in die Schule kommen - da fürchte ich, dass sie sich langweilen ...

Eine Flex-Klasse gäbe es hier auch - aber in einem unterirdischen Einzugsgebiet :-(.

Mal sehen, ich hab ja noch bis Dezember Zeit für die Entscheidung...

LG,
delfinchen

22

Das kann Dir wohl keiner voraussagen. Meine beiden Neffen waren beide in München auf der gleichen Montessori Schule. Einer der beiden wechselte ohne Probleme in die 5. Klasse eines staatl. Gymnasium und hatte immer sehr gute Noten, der Zweite hätte nur die 5. Klasse Hauptschule besuchen können, die Eltern haben es dann trotzdem mit der Realschule versucht, war aber sehr mühsam, er wurde dann in eine private Realschule geschickt mit Ganztagsbetrieb. Es braucht von Seiten des Kindes wohl schon ein natürliches Mass an Selbstdisziplin, Lernwille und Ehrgeiz. Aber wie gesagt die Eltern kennen ihre Kinder ja am besten und können einschätzen ob ein Kind eher nur immer das Notwendigste machen will oder einen gewissen Lerneifer an den Tag legt.

weitere Kommentare laden