Erfahrungen mit SEHR hohem nicht-deutschem Schüleranteil Grundschule

Hallo zusammen,

Wir haben jetzt die Klassenaufteilung meiner Tochter erfahren und ich habe festgestellt, dass es sicher 90 Prozent oder mehr Ausländer-Anteil in der Klasse meiner Tochter ist. Ich habe da prinzipiell auch nichts dagegen, frage mich jedoch schon, ob es unter Umständen Nachteile für meine Tochter birgt.

Habe jetzt garnicht mit gerechnet.

In der anderen Grundschulklasse ist das Verhältnis ausgeglichener. Meine Tochter bekommt auch eine türkische Grundschullehrerin, da habe ich prinzipiell nichts dagegen, ich fand sie sehr sympathisch.

Sie hatte wohl ein Mädchen, dass sie nett fand, dass aber jetzt in der anderen Klasse ist zusammen mit ein paar mehr deutschen Mädchen, jetzt fand sie es etwas schade, dass es so ist.

Von seitens der Lehrerinnen hieß es an der Klassenaufteilung kann man nichts mehr machen.

Ist das denn so?

Ich habe garkeine Erfahrungen.

Es muss ja auch kein Nachteil sein.

Wer kann da aus Erfahrung berichten?

Lg und danke

1

Hallo,

mein Sohn ist auch in einer solchen Klasse - ich habe erst total geschluckt, als ich die Klassenaufteilung sah. In der Klasse sind fünf deutsche Kinder, wobei ich drei als "sozial benachteiligt" einstufen würde.

Ich habe mir meinem Sohn gegenüber nichts anmerken lassen und er fühlt sich wohl. Er kommt sehr, sehr gut mit, wobei ich mir da etwas Sorgen mache. Er ist Klassenbester, aber ich frage mich manchmal, ob er nicht einfach "Einäugiger unter Blinden" ist. Insgesamt kommt die Klasse schleppender voran. Aber wie gesagt, er fühlt sich wohl.

Seine besten Freunde sind nun zwei indische Jungs, das finde ich toll.
GLG
Miss Mary

3

Ich habe mir auch nichts anmerken lassen, ich denke schon, dass die Kinder das auffangen, je nachdem wie man sich als Eltern verhält.

Wir lassen es mal laufen und melden sie ggf im Türkisch-Unterricht an :->

4

Hallo,

gibt es bei euch Türkisch für Anfänger? Oder ist das die Klasse für die ausländischen Schüler? Bei uns gibt es an der GS für türkische und russische Kinder extra Sprachförderung, dass keine doppelte Halbsprachigkeit entsteht.

GLG
Miss Mary

weitere Kommentare laden
2

Ich hab schon erlebt das die Kinder unter sich und auch mit dem Lehrer die Sprache sprechen von dem Land aus dem sie kommen.
Das fand ich ehrlich gesagt nicht ok

Wenn das jedoch nicht der fall ist sehe ich viele Vorteile da die Kinder so auch andere Kulturen kennen lernen und es ja genau so Freundschaften mit den Kindern aufbauen kann wie mit Deutschen Kindern

15

Das mit den Kulturen sehe ich auch so..

Lg

5

Hallo,

das hatte meine Tochter in der 1. Klasse auch. Rumänen, Türken, Griechen.

Aber das geht alles. Der Unterricht muss nur manchmal etwas langsamer ablaufen, weil die Kinder nicht alles verstehen.

Und das war für meine Tochter auch nicht so ganz schlecht.

GLG

16

Wir werden sehen wies läuft, lg und danke dir..

8

Hallo,

mein Sohn ist auch in einer Klasse mit sehr hohem Anteil von MigrantInnen, da er selber einen nicht-deutschen Vater hat, unser gesamtes Umfeld kulturell sehr vielfältig ist und auch der Kindergarten einen hohen Anteil Kinder aus Migrationsfamilien hatte, war das weder für ihn noch für uns etwas Neues. Wir empfinden das als Bereicherung und gerade für den nicht-deutschen Papa bietet es mehr Wohlfühl-Athmosphäre als "rein-deutsche" Schulen.

Meine Erfahrung: nicht die Herkunft ist entscheidend darüber wie die Kinder drauf sind, sondern sozialer Status. Engagement und Bildung der Eltern.

In unserer Klasse (1. Klasse) gibt es Eltern die ihre Kinder sehr stark begleiten (nach dem Motto: es MUSS das Abitur sein) und denen Bildung extrem wichtig ist, gerade weil sie einen Migrationshintergrund haben und meinen ihr Kind müsse 150% geben um die gleichen Chancen zu haben (da konnte die Tochter schon vor der Einschulung lesen oder der Sohn lernt Klavier u.ä.). Und es gibt jene die einfach nicht interessiert was ihre Kinder so den lieben langen Tag so machen. Bisher konnte ich das jedoch nicht an Herkunftsländern fest machen ;-)

Wichtig ist auch wie die Schulleitung und die LehrerInnen mit der Vielfältigkeit umgehen, bei unsere Schule erlebe ich sehr viel Engagement im gemeinsamen Zusammenleben.

Für mein Kind ist es eine große Bereicherung, er hat Freunde mit verschiedensten Backgrounds und Muttersprachen. Sie singen in den Pausen gemeinsam arabisch, türkisch, englisch, französisch und spielen Spiele aus den verschiedensten Ländern.... sie lernen von den verschiedensten Kulturen. So wird er - hoffentlich - ohne Ressentiments gross und ein toleranter Mensch.

lg

17

Danke dir, ach wir gehen da auch optimistisch ran und das ist die Hauptsache, meine To hier hat ganz viel Spass und ihr ist es auch egal, wer von wo kommt.

Ihr gefällt die Klasse, man muss natürlich sehen, wie sich das entwickelt und immer ganz viel reden..

Lg und danke dir

9

Huhu,

wir haben auch einen hohen Anteil an der ganzen Schule, aber Nachteile? Naja bei uns gibt es solche Kinder und solche Kinder, da macht es keinen Unterschied ob sie ausländische Eltern haben oder Deutsche. Selbst bei uns im Fussballverein sind mehr Kinder mit ausländischen Eltern als mit nur deutschen und da gibt es auch keine Probleme, kann mich jedenfalls nicht beschweren und die Eltern sind genauso nett wie andere auch, klar hat man manchmal das Problem wenn die Eltern kein Deutsch verstehen oder nur schwer und auch nur schlecht sprechen, aber es gibt schlimmeres und macht sie dadurch auch nicht schlechter oder so.

Lg

18

Danke dir, da mag'st du recht haben, es gibt solche und solche Kinder unabhängig von der Nationalität, ich denke, es ist auch eher eine Bereicherng, und in der Ganztagsschule wird dann eh wieder alles neu gemischt...

Lg

21

Es liegt vorallem an den Eltern, wie die den Kindern das vorleben.

Lg

10

bei uns konnte noch innerhalb der sommerferien gewchselt werden....
2 wochen vor den ferien bekam man die klassenliste. bis zu ner bestimmten frist (der termin war dann in der sommerferien) konnte man sagen, dass man lieber in klasse X oder Y möchte, dann wurde das auch umgesetzt! frag einfach mal nach

zu dem rest kann ich nix sagen, meine tochter geht auf eine katholische schule

11

"dann in der sommerferien" -> in deN natürlich

14

Ich denke ich werd es mal dabei belassen, meiner Tochter gefällt ihre Klasse, der Rest wird sich zeigen..

Unsere Grundschule ist übrigens auch katholisch ..

Lg und danke

12

Entscheidend wäre für mich nicht, wie hoch der Ausländer-Anteil in der Klasse ist, sondern wie viele dieser Kinder aus einem bildungsfernen Haushalt kommen. Denn auch "ausländische" Schüler (die ja i.d.R. hier geboren sind und deren Eltern nur nicht immer hier geboren sind und einem anderen Kulturkreis entstammen) können ja lernwillig, konzentrationsfähig und gewillt sein, die Schule mit Erfolg zu besuchen.

Ich unterrichte selbst in Schulformen, in denen der Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund häufig mehr als 80% beträgt (allerdings Berufsschule). Und ich muss sagen, dass es natürlich immer mal wieder Probleme gibt, aber nicht vorrangig mit den "ausländischen" Schülern. Extrem störend empfinde ich das oftmals gewaltig hohe Aggressivitätspotential, das einige männliche Schüler mit Migrationshintergrund dem weiblichen Lehrpersonal entgegen bringen - das nervt gewaltig, dürfte aber in der Grundschule noch kein wesentliches Problem darstellen.

Wenn du ein unterhaltsames und anregends Buch dazu lesen willst: "Isch geh Schulhof" von Phillipp Möller.

LG
cori

19

Wie Bildungsfern die Haushalte der Kinder sind war nicht erkennbar. Ich hatte jetzt noch nicht so viel Gelegenheit die Eltern kennenzulernen.

Ich denke das kommt mit der Zeit und wenn meine Tochter nicht parat kommt, wird eben gewechselt.

Lg

13

Hallo!

meine Kinder haben eine internationale GS besucht. da ist naturgemäß der Anteil nicht-deutscher Kinder sehr hoch. ;-)

Meine Erfahrungen:
Es kommt bei den Kindern / Familien darauf an wie sie zur Schulbildung stehen (lästige Pflicht oder Lebensmittelpunkt des Kindes in den nächsten x Jahren), wie sie zu den verschiedenen kulturellen Einflüssen stehen (eher für sich isoliert oder offen).

Ganz interessant ist, das was von "Schule" in unterschiedlichen Kulturkreisen erwartet wird ist sehr unterschiedlich. Bei manchen ist Elternarbeit vollkommen selbstverständlich, die "leben" auch gerne mit ihren Kindern in und mit der "Schule", andere sehen es als eine Wissenstankstelle und hat nichts mit dem Familienleben zu tun. Andere sehen es als völlig normal inhaltlich und sachlich mit Lehrer zu diskutieren und erwarten einen gesprächsbereiten Ansprechpartner auf Augenhöhe, also nicht nur Kuchenbacken! Letztlich sind die "deutschen" Erwartungen von Lehrer / Eltern heterogen aber doch seltsam in der internationalen Betrachtung - irgendwie so bissl Einmischung ist gut, aber keine Konsequenzen und Verantwortung tragen und die Lehrer sind eher Dressurmeister für Kind und Eltern ;-)

Da sich der Großteil der Kinder aus bildungsnahen und kulturell selbstbewussten aber offenen Familien kamen, war es durchgängig eine Bereicherung, auch für die eigene Sichtweise.

In Summe kann es eine sehr bereichernde Erfahrung sein, ihr könnt aber auch ganz allein auf weiter Flur mit Euren Interessen und Anliegen da stehen.

Ich würde sehr genau verfolgen was in der Schule gemacht wird, welche Erwartungen die Lehrerin hat, wie kann sie die unterschiedlichen Sichten der Kulturen überein bringen (kann sie das / will sie das überhaupt?), wie geht sie ggf. mit unterschiedlichen Sprachvoraussetzungen der Kinder um? Wie ist der Unterricht aufgebaut (eher Frontalunterricht, eher Teamarbeit oder Projektarbeit oder Einzelarbeit). Ich denke das sind auch Fragen mit denen sich die Lehrerin auseinandersetzen muss und darauf sollte sie am 1. Elternabend antworten können.

LG, I.

20

Danke für deine Antwort, wir sind jetzt einfach mal ganz gespannt und lassen es auf uns zukommen..

Lg

22

Hallo!

Wollte mich da auch mal zu äußern, aber als direkt Betroffene, damals zu meiner Schulzeit waren wir 25 Kinder in der Klasse, 1 Inder, 19 Türken und 5 Deutsche.

Das ging überhaupt nicht gut, die Türken haben ewig nur gezankt und gestritten mit uns Deutschen, der Inder war total außen vor, es gab absolut keine Klassengemeinschaft.

Wie du auch selbst schriebst, der Unterricht ging schleppend voran, grundsätzlich jeder zweite Satz war "Ich nix verstehe".

Ich war dann auch noch die Beste inDeutsch, und sollte 3 meiner Mitschüler helfen, die dann kurzerhand auch alle neben mich gesetzt wurden, und ständig nur auf türkisch quatschten.

Naja, das helfen war auch nicht so erfolgreich, statt dessen hatte ich dann selbst auch noch so einige Arbeiten total verhauen.

Seit dem bin ich nicht mehr so gut auf hohe Ausländeranteile zu sprechen, und würde meine Tochter wirklich nur über meine Leiche an eine ausländerüberflutete Schule geben.

Ganz ehrlich, meine Schulzeit war wirklich grausam, das wünsche ich echt keinem Kind, und es bleibt doch sehr zu hoffen, das die nachfolgenden Generationen ausländer heutzutage toleranter sind, als unsere es damals waren.

Die hatten keinen Respekt, und haben .uns nur beleidigt und denunziert, von wegen Scheiß Deutsche und so. und Deutschland gehört irgendwann eh uns, weil wir Deutschen so blöd wären.

Auch vor den Lehrern kein Respekt, mit denen stieg die Kriminalitätsrate, und auch die Schlägereien nahmen rapide zu.

Ich sag ja, ich hoffe, das es heute anders ist.