Kontakt abbrechen oder immer wieder abmühen

Moin Männers,
würdet ihr den Kontakt zu euren Kiddies abbrechen, wenn sie sich nicht mehr für euch interessieren? Wenn ihr immer nur hinterhertelefoniert und dabei nur Monologe rauskommen? Wenn das einzige, was vielleicht noch kommt, die Frage nach Extrageld ist? Wenn Besuche nicht mehr ermöglicht werden? Wenn selbst Geburtstage, Weihnachten oder Silvester keine Lebenszeichen mehr kommen?
Würdet ihr immer weiter anrufen, mailen, Karten schreiben, Geschenke zu Weihnachten und Geburtstag verschicken? Stundenlange Autofahrten unternehmen, um einmal persönlich zu hören, warum es so ist? Nichts als Ausflüchte hören und dann keine Änderung zu erreichen?
Muss man als Vater unbedingt immer Kontakt zu den Kindern halten, auch wenn die es gar nicht wollen?
Bitte Meinungen von Vätern!
Gruß,
Hauke

Darf man den Kontakt zu eigenen Kindern abbrechen?

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Hallo,

ich finde man kann da nicht Ja oder Nein sagen. Generell würde ich sagen, dass man den Kontakt zu Menschen abbrechen sollte, wenn dieser einen dauerhaft runterzieht.

Wie alt sind die Kinder denn? Bis nach der Pubertät würde ich weiter alles dransetzen, den Kontakt zu erhalten.

Wie war der Verlauf der Beziehung zur Mutter und den Kindern? Trennung, Auszug, Einfluss des Expartners, Verlassen-worde-sein (wennauch als subjektives Gefühl) spielen häufig eine wichtige Rolle.

Bei erwachsenen Kindern würde ich einen Brief schreiben, genau darlegen, dass man den Kontak abbrechen möchte, weil die derzeitige Situation einen unglücklich macht und man das Scheitern jedes Versuchs ein Gefühl der Hilflosigkeit erzeugt - und das man ernstgemeinten Kontaktaufnahmen aber offen gegenüber steht.

Schwierig :-(

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Auch wenn Väter dir antworten sollen... manche Mütter betrifft sowas auch

Dürfen tun Väter und Mütter das sicher, nur schaffen sie es die Konsequenzen daraus ihr Leben lang zu tragen?
Ich bin froh, dass mein Vater nur zeitlich begrenzt den Kontakt zu uns unterbrochen hat.

Ich bin froh dass er immer seine Tür für uns angelehnt hielt und den Kontakt immer und immer wieder suchte und zuließ, obwohl er so einige Kränkungen erleiden mußte!
Mein Vater war kein einfacher Mensch und meine Eltern sind nicht in Frieden auseinander gegangen. Aber für ihn waren wir Kinder die mit höchste Priorität, trotz aller Enttäuschung, Kränkung und Hindernissen.
Das rechne ich meinem Vater hoch an. Er blieb verläßlich für uns Kinder.

LG
Karna

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Hallo,

schwierig zu sagen.

Ich beschreibe mal einen Fall:

Es herrscht Streit in der Ehe und es kommt vom Mann aus auch Gewalt. Frau zieht mit Kindern aus. Mann hat Umgangsverbot vorerst. Dann wieder normal Umgang nur einen Tag. Dann mit Übernachtung. Kinder waren da ca. 11 und 5 Jahre. Die Kinder wollten den Kontakt zum Vater doch er präsentierte eine neue Dame an seiner Seite die nun immer präsent war. Die Kinder wollten einfach nur mal Ihn als Vater. Der Umgang ging eine Weile mit Übernachtungen obwohl die Kleine immer abends nach Hause zur Mutter wollte. Die Mutter ließ die Kinder ziehen mit einem nicht so guten Gefühl was die Kinder sicherlich merkten, obwohl die Mutter sagte es ist völlig ok so. Nun kam die Zeit wo der Umgang alle 14 Tage mit Übernachtung war und die Kinder plötzlich nicht mehr übernachten wollten. Die Mutter sprach den Kinder gut zu so das sie es wenigstens versuchen sollten. Dieses geschah dann so lange bis der Vater die Kinder abends nach hause bringen musste da sie nicht übernachten wollten. Der Vater hat es nicht verstanden und die Schuld bei der Mutter gesucht und natürlich gefunden. Sie soll die Kinder manipuliert haben. Dann Umgang alle 14 Tage nur noch Samstag oder Sonntag. Die Kinder sagten schon der Mutter das sie sie zwingt bei ihm zu übernachten. Die Kinder wurden nun ja auch älter und der Vater telefonierte einmal die Woche mit den Kindern. Von seiner Seite kamen leider immer nur die gleichen drei Fragen was die Große sehr enttäuschend fand. Der Umgang klärte der Vater telefonisch mit den Kindern. Die Kinder wollten nicht mehr so oft und sagten immer öfter ab. Gespräche zwischen Mutter und Kinder ergab das sie sehr enttäuscht waren und er sich nicht wirklich mit ihnen beschäftigt und sie doch eigentlich mal gerne nur Zeit mit dem Vater verbringen würden. Das hat die Mutter dann versucht dem Vater beizubringen. Dies tat er dann auch ein bis zweimal und dann nicht mehr. Dann bat der Vater um ein Gespräch wo nur Vater, Mutter und Kinder anwesend sein sollten. Bei dem Treffen fragte nun der Vater die Große Tochter ob er in Ihren Augen ein guter Vater sei. Sie antwortet nein das Gefühl habe sie nicht, da die Telefonate ja eben nur immer die drei geleichen Fragen seien und beim Umgang er ja eh immer noch anderes zu Tun hätte. Die Kinder entschieden nicht mehr anrufen und Umgang nur wenn sie auch wollen. Nun ist Funkstille und zum Geburtstag kam ein Brief von ihm an einem der Kinder. Das Kind nimmt ihn nicht so ernst, da sie es für nicht ehrlich hält was er schreibt.

Die Mutter sucht nun nach Wegen wie man nun Kinder und Vater den Umgang ermöglichen kann das es für alle passt?

Wichtig wäre hier vom Vater aus wirklich zu zeigen wie gern man sie hat und wie gern man mit ihnen zusammen ist. Was nützt es schwimmen zu gehen wenn sie es dennoch nicht merken?
Nun ist der Vater nicht bereit ein Geschenk zu geben da sie eben nicht mehr kommen und nur wegen Geschenke auch nicht kommen sollen. Die Kinder fühlen sich nun schon fast verpflichtet dort hin zu gehen quasi schon jetzt damit sie Weihnachten überhaupt etwas von ihm bekommen. Es soll ja nicht so aussehen als ob sie nur deswegen kommen. Aber das ist doch keine gute Basis für alle nicht.

Vater hat nicht verstanden warum Kinder sich dort nicht wohl fühlen und er verspricht und hält halt nix. Trotzdem ist es für die Kinder immer wichtig das Signale vom Vater kommen und das so oft wie möglich. Gespräche auch mal anders gestalten und Interesse zeigen und nicht das Handtuch werfen. Später sind sie vielleicht froh darüber das der Kontakt immer da war. Vielleicht nicht konstant aber er war da.

LG

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"Die Kinder fühlen sich nun schon fast verpflichtet dort hin zu gehen quasi schon jetzt damit sie Weihnachten überhaupt etwas von ihm bekommen. "

Das hört sich ja nun auch nicht wirklich gut an.

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Nein das stimmt aber wie kann man einen Vater das beibiegen?

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Hi,
In der Annahme, dass es sich hier um Teenies geht, frage ich mich, warum es Vätern besser gehen soll als Müttern. Spätestens wenn das Kind pubertiert, rennt man als Eltern hinterher. Das ist in intakten Familien ebenso, wie bei Trennungsfamilien. Die Verantwortung und die Pflicht eines Elternteils ist genau diese Haltung aufrecht zu erhalten. Offen und interessiert zu bleiben und immer wieder auf den Nachwuchs zu zugehen. Zurückweisung nicht persönlich zu nehmen und die Zeit einfach auszuhalten bzw. wenn es gut läuft, stolz zu sein, dass der Nachwuchs die vorbestimmten Entwicklung durchmacht.

Darüber hinaus darf und muss man als Elternteil auch die eigenen Erwartungen an das Kind klar definieren und immer wieder aushandeln. Das ist für das getrennt lebende Elternteil sicher viel schwieriger. Das Kind kann sich leichter entziehen und die gemeinsame Zeit ist unheimlich begrenzt. Aber aufgeben gilt nicht. Das ist das Versprechen, das wir alle unseren Kindern gegeben haben, als wir uns entschlossen haben sie in diese Welt zu setzen.

Viele Grüße,

die Landmaus

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"frage ich mich, warum es Vätern besser gehen soll als Müttern. "

Da hast du recht. Das ist vollkommen vergleichbar.

Wenn Teenies zu ihren Müttern ablehnend sind ziehen sie ja regelmäßig einfach aus und leben woanders, haben also auch keinen Umgang mehr zur Mutter, weil sie diesen ablehnen.

Und warum soll es Vätern anders gehen. Die haben dann eben auch kein Umngang wenn pubertrierender Teenie das nicht will.

Oder ist das eventuell doch etwas anderes? Gerade im Ergebnis den Umgang betreffend?

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Nein, es ist für alle Beteiligten eine mühsame und aufreibenden Zeit. Teenies entziehen sich auch in intakten Familien ihren Eltern.

Vielleicht ist das für Mütter grundsätzlich einfacher zu verstehen. Frau trägt viele Wochen ein Kind in ihrem Körper, ist aufs engste verbunden und sehnt sich danach es endlich in den Armen zu halten. Kinder aber sehnen sich vom ersten Moment ihres Lebens an danach, groß zu werden. Das ist der stärkste Antrieb eines Menschen. Der Schlüssel unserer Entwicklung. Und die bittere Erkenntnis unserer Eltern. Während Eltern sich immer zu ihren Kindern orientieren, streben Kinder nach der großen weiten Welt.

Die meisten Mütter lernen das früh und kommen irgendwann zum Grundschuleintritt darüber hinweg. Dann ist es möglich die eigenen Gefühle des zurückgewiesen werdens zu reflektieren und zu korrigieren. Meine Kinder schulden mir nichts. Hab ich Interesse gehe ich auf sie zu. Kommen sie auf mich zu, freue ich mich über den Bonus.

Der TE ist möglicherweise wütend, verletzt, verbittert und desillusioniert. Das liegt aber an seinen Erwartungen, nicht an einem Fehlverhalten seiner Kinder. Und wenn er kein Interesse mehr hat, dann ist das so. Aber die Schuld dafür sollte er mMn nicht seinen Kindern in die Schuhe schieben.

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Erstmal blöd das nur Väter antworten dürfen/sollen!

Ich bin glücklich verheiratet und unser sohn ist 5!
KLar mit deinem fall hat es wenig zu tun!

Meine Nichte ist in der "schwierigen Phase" die du beschreibst! Man nennt sie Pubertät!
Du möchtest antworten wenn es geht von Papas, fragst aber gleichzeitig ob du kontakt zu DEINEN Kindern haben musst, obwohl sie das nicht wollen!

Deine KInder tun mir leid, willst du sie nicht, oder wollen die zwei Dich nicht? Wenn sie dich nicht wollen musst du mega-mist gebaut haben, denn Kinder und vorallem heranwachsende brauchen auch den papa.....ich selbst bin ohne papa aufgewachsen, hab jetzt das glück, das unser sohn in einer harmonie aufwächst....aber du scheinst genervt zu sein....

...Wenn die zwei nicht wollen, dann willst du auch nicht

glaub mir du wirst es bereuen deine kinder nicht aufwachen zu sehen

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Hi,
ich nehmen der TE ist nicht Dein Vater und Du hast keinen Einblick darein, wieso das Verhältnis kaum existiert. Ihn derart anzugreifen ist unfair und unnötig. Vielleicht solltest Du gedanklich einen Schritt zurück machen und versuchen Deine Erfahrungen nicht am TE auszulassen.

Es tut mir leid, dass Dein Vater Dich so verletzt hat.

Viele Grüße,

die Landmaus

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ich weiss zwar nicht warum du für ihn antwortest, aber egal!

Mein Vater hat mich nicht verletzt, aber mich verlassen, als ich 2 war, also hab ich keine erinnerungen an ihn.....

Das ich keine ahnung hab wie es bei ihm dazu kommen konnte ist richtig, aber angreifen war nicht meine absicht und nein ich werde auch keinen gang zurück schalten, wozu?
Entweder schreibt er wie es ist oder lässt es!

Mal ehrlich erwachsene sind erwachsene und Kinder eben Kinder! Erwachsene müssen manchmal einfach hinnehmen das Kinder! Ich erlebe nur leider all zu oft, das sich erwachsene bei Kindern auch Kindisch benehmen!

Lg

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Also ich bin kein Mann aber meiner hat das gleiche genau in grün.

Jahre lang haben wir vorm Umgang immer angerufen um nicht umsonst zu fahren und nun wollen sie gar nimmer kommen. Extrazahlungen wollen sie natürlcih gern haben ist aber nimmer, wir sind nicht nur die Zahlesel.

Mein Mann sagte beiden, wenn was ist sollen sie anrufen bin ja gespannt.

Und ja wenn du weiteren Anfahrtsweg hast würde ich anrufen.

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Wirklich schade, dass hier nur Männer antworten dürfen. Warum eigentlich? Glaubst du, dass nur Männer in gleicher Lage wie du sich in deine Situation hineinversetzen können? Vielleicht hat hier die eine oder andere Frau etwas sehr Interessantes und Hilfreiches beizusteuern! Wäre doch schade, wenn diese Beiträge ungeschrieben blieben, oder?:-)

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Der Thread hat zwar schon paar Tage auf dem Buckel, möchte aber trotzdem meine Erfahrung dazu geben :

Ja, jedes Elternteil darf den Kontakt zu seinen Kindern abbrechen, wenn kein Bedarf nach diesem besteht. Das muss nicht immer moralisch auseinander gerissen werden.

Wir haben diese Erfahrung selber bei uns in der Familie gemacht ..... mein Stiefvater hat den Kontakt zu seinen Kindern abgebrochen, weil es irgendwann nur noch ganz sporadisch um Geld ging und nicht um die Vaterrolle.
Er hat aber einen entscheidenden Punkt berücksichtigt :

Irgendwann kam der Tag, als sie ihn brauchten - und er war da! Keine Missgunst, kein Groll, kein "Neee jetzt will ich auch nicht mehr!" .... und jetzt haben sie ein wunderbares Verhältnis. Natürlich darf man die Tür mal zuknallen, wenn man Genug hat, aber man sollte sie nie verschließen :-)

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ich bin eine Mutter. Ich bin dem Vater meines Sohnes zwei jahre hinterhergerannt, er möge sich doch bitte daran erinnen, dass er ein Kind hat. Jetzt läuft es langsam.

Aber ich sehe es ein wenig anders wie viele andere Mütter hier. Ja ein Mann darf das.

Wenn ich immer nur gebe und gebe und nichts zurück kommt, dann muss sich jeder gesunde Mensch mal die Frage stellen, wieviel Ablehnung er ertragen kann.

Unabhängig von Pubertät. Kommt dann noch die Egozentrische Mutter ins Spiel, die die Kinder dahingehend versucht zu manipulieren, dass sie vom Vater nichts mehr wissen wollen. Dann erst recht.

Soll der Vater dann aber unter allen Umständen noch als Zahlarsch fungieren? Nein. denn spätestens wenn die MÜtter keine Kohle mehr bekommen, dann werden sie ihre Kinder versuchen wieder auf den Rechten Weg zu bringen.