Wer hat auch ein extrem sensibles Kleinkind?

Hallo zusammen,

ich möchte mir hier gerne Anregungen/Ideen holen bzw. mich austauschen, wie ihr im Alltag mit euren extrem sensiblen Kindern umgeht?

Bei uns ist es so, dass meinen Sohn (22 Monate) neue Situationen extrem überfordern. Er ist sowieso sehr schüchtern und braucht mich immer als Absicherung.

Nun geht in 3 Wochen die Kita-Eingewöhnung los und ich weiß gerade noch nicht, wie das werden soll.
Er klammert außerhalb des Hauses total, möchte nur bei mir sein, auch wenn wir Freunde oder Spielgruppen besuchen hängt es sich meistens an mich bzw. kommt schnell wieder zu mir. Sowieso ist er am Liebsten auf meinem Arm.

Sachen wie Hallenbad besuchen, zum Friseur gehen… musste ich immer abbrechen, weil er immer geweint hat und weg wollte.

Einkaufen ist z.B. kein Problem, zur Post gehen auch nicht.. also so Sachen die wir regelmäßig machen und er kennt, stören ihn nicht und macht er auch gerne.

Nur schränkt uns seine Angst vor Neuem schon sehr ein. Ich möchte ihn ja auch nicht quälen, in dem ich ihn da einfach wohin zerre…

Naja und Thema Kita: Die Eingewöhnung hatte ich jetzt schon geschoben und meine EZ verlängert, weil ich gesehen hab, dass er mit 1,5 überhaupt nicht so weit war. Dachte es wird besser. Leider nicht.
Nun muss ich aber ab April wieder arbeiten.

Wie habt ihr das gehandhabt mit euren Kleinen? Und wie macht ihr das mit neuen Situationen?
Freue mich einfach vielleicht zu lesen, dass wir nicht allein sind ..

LG Bell und 💙

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Huhu Bell,

Wir sind auch gerade mit 13 Monaten bei der Eingewöhnung und das klappt richtig gut. Ich weiß jetzt nicht, ob mein Kleiner sehr sensibel ist, aber er hing in der Krabbelgruppe auch immer nur an mir. Die ersten paar Male, als ihn ein anderes Baby angelacht hat fing er an zu weinen. 🙈😅 Auch woanders ist er erstmal schüchtern und will lieber bei Mama, oder noch lieber bei Papa, auf dem Arm sein. Ebenso sind ihm neue Situationen bzw Dinge oft nicht so geheuer, er brach also auch schon mal in Tränen aus, als ich ihm ein neues Spielzeugauto gab oder der Besuch ihm ein neues Kuscheltier gab. 🙈

Was mir Hoffnung gab war die Tatsache, dass mein Kleiner auf dem Spielplatz immer recht neugierig auf andere, ältere Kinder war. Da krabbelte er tatsächlich immer freudig auf die 2-3 Jährigen hin und wollte scheinbar mit denen spielen.
Auch zu Hause ist er zumindest soweit selbstständig, dass er nie weint, wenn ich das Zimmer verlasse. Er folgt mir meist, aber ich kann auch einfach mal in den Keller oder ins Bad gehen ohne das er weint oder so.

Wir sind bei einer Tagesmutter und sie macht die Eingewöhnung ja nicht das erste Mal. Mein Kleiner ist sehr neugierig auf die anderen Kinder und auch die neue Umgebung. Er weint natürlich kurz, wenn ich mich verabschiede, aber hat sich schnell wieder gefangen und spielt dann. Auch weint er immer, wenn ich ihn wieder abhole, weil er dann total müde ist. Die vielen anderen Kinder sind schon Stress für ihn, keine Frage. Aber ich denke der Kontakt tut ihm auch gut, dass er sich auspowern kann.

Ich habe der Tagesmutter das Lieblingskuscheltier von meinem Kleinen da gelassen, wenn er viel Trost braucht. In den letzten 14 Tagen kam es aber noch nicht zum Einsatz. Vielleicht hast du ja auch direkt so einen Gegenstand, der deinen Kleinen sonst immer tröstet. Den würde ich mitnehmen. Ansonsten kann ich nur raten das Ganze einfach auf euch zukommen lassen und zuversichtlich in die neue Situation hereingehen.

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Vielen Dank für deine Antwort und alles Gute euch auch weiterhin!!

Das klingt ja super.

So ein richtiges Bezugskuscheltier hat er nicht, er mag viele gern und wird da immer abwechselnd was mitnehmen denk ich 😅

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Meine Tochter möchte auswärts auch immer auf meinem Arm, selten im Kinderwagen. Aber in der Musikgruppe verhält sie relativ offen. Zuhause ist sie offen und rennt durch die Gegend, braucht allerdings trotzdem fast immer Begleitung. Für mich nicht immer leicht.

In die Kita geht sie (leider) im Sommer. Da wird sie zwei Jahre und vier Monate sein.

Lass auf dich wirken, wenn die Eingewöhnung startet. Ich gebe dir ein Herzenstipp, als Erzieherin: Tue nichts, was deinem Kind nicht gut tut. Wenn dein Kind Zeit braucht, braucht es Zeit. Versuche passiv zu sein, sei der sichere Hafen für dein Kind. Dein Kind muss erst den Vertrauen und die Sicherheit seiner Umgebung, die Erzieherinnen, Gerüche, Kinder, Abläufe gewinnen. Das ist eine enorme Veränderung und kennenlernen für dein Kind.

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Vielen Dank für deine Antwort und die Tipps. Ich versuche es umzusetzen.

Das Verhalten zu Hause ist bei uns ganz genauso. Wurde im Vergleich zu vor einem halben Jahr aber schon besser. Jetzt kann ich mal kurz unten was holen und er spielt paar Minuten ohne mir gleich nachzurennen 😅. Kommt aber auch noch oft genug vor 😂

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Hey,
ich würde es entspannt angehen und das deinem Kind auch vermitteln.

Mein Großer (jetzt 4) ist auch sehr sensibel und wurde mit 2 Jahren eingewöhnt. Ohne Probleme...die Bezugserzieherin wurde schnell eine wichtige Konstante für ihn und er liebt sie immernoch obwohl er längst im ü3 Bereich ist. Als er sich wohler gefühlt hat, hat er sich auch allen anderen Erzieherinnen geöffnet :)

Er wurde im ersten Entwicklungsgespräch als unkomplizierter Sonnenschein beschrieben :)

Die halbe Miete ist allerdings dass du wirklich eine positive Grundeinstellung vermittelst, das merkt dein Kind.
Ich hab mich sehr gut mit der Erzieherin verstanden und während der Eingewöhnung auch lockere Gespräche mit ihr geführt. So vermittle ich meinem Kind "Alles ist gut, die Erzieherin ist cool und wir mögen sie.".

Alles Gute für eure Eingewöhnung :)

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Vielen Dank :).

Ja, ich versuche schon, ihm immer zu vermitteln, dass die Kita toll ist…und ich darf auch nicht so nervös sein. Aber das ist leichter gesagt …😅.

Ich hoffe auch ganz sehr, dass er eine Bezugsperson in einer der beiden Erzieherinnen findet.

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Ich habe auch ein solches Exemplar. Ich scherze immer, dass sie wieder in mich hineinkriechen will.

Naja, die Eingewöhnung war schleppend aber unsere Tochter liess sich schnell beruhigen. Die Abgabe war und ist auch nach über einem Jahr noch das schwierigste, weil sie nie von mir weg will. Es ist bisher vllt. 2 Mal vorgekommen, dass sie auf ihren eigenen Füßen die Schwelle zur Betreuung übertreten hat.
Wenn ich sie abhole ist
sie allerdings das glücklichste Kind auf Erden. Sie will aber auch in der Betreuung ciel auf den Arm und bei der Eingewöhnung neuer Kinder ist meine Tochter „das Problem“ 😅.

Gib ihm Zeit. Bis meine Tochter und ich komplett soweit waren, sind sicher 2-3 Monate vergangen. Also das war kein Thema von einer Woche :). Aber auch weil ich sehr nervös war, eben weil sie so anhänglich und schüchtern ist.

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Das könnten alles Wir sein.
Ganz genau das mit dem Hineinkriechen sage ich auch oft 😂.

Ja.. auch mir wird es sehr schwer fallen und ich bin nervös 🫣. Waren am Montag dort, für ein Vorgespräch und wie die Eingewöhnung abläuft - schon da wollte er nicht von meinem Arm und hat geweint 😓

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Bei der Eingewöhnung war meine Tochter 11 Monate, aber zu Beginn hat sie hysterisch angefangen zu weinen, wenn sie die Tagesmutter nur gesehen hat :D. Das bekommt man alles schon irgendwie gemeinsam hin :).