Sohn 2 Jahre 8 monate raubt mir die nerven

Hallo liebe Mamis und Papis ich hoffe jemand versteht mich und gibt mir einen Rat sitze hier gerade weinend und brauche Rat. Mein Sohn 2 fast 3 weint bei jeder Kleinigkeit und schreit so laut , als würde ich ihn misshandeln. Ich habe Nachbarn die alles beobachten und belauschen. Ich schlage meinen Sohn nicht. Wenn ich nicht mache was er will schreit er in einem Ton, da würde jeder denken was passiert mit dem kleinen da drin. Und weil er nicht aufhört wenn ich mit ihm rede, dann Schreie ich ihn auch an. Was soll ich machen wieso krieg ich es nicht hin, dass er auf mich hört, oder dass er wenigstens nicht so schreit und weint, wenn er seinen Willen nicht bekommt. Ich will ihn nicht anschreien und auch nicht schlagen, aber ich fühle mich machtlos und total fertig. Wegen dieser Sache brauche ich Stunden bis ich fertig angezogen bin oder aufräumen kann. Ich versuche mit ihm auf Augenhöhe zu sprechen, aber er lässt sich nicht beruhigen. Ich fühle mich so schlecht und so als hätte ich versagt.

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Hi

Das ist ein schwieriges Alter und sehr anstrengend. Bei welchen Dingen schreit er denn besonders bzw wehrt sich? Kannst du eventuell etwas daran verändern?

Kann er schon sprechen bzw hört dir aufmerksam zu? Dann würde ich es mit Kommunikation und Ablenkung probieren. Biete ihm was spannendes an. Eine Alternative die er mag.

In gewissen Situationen muss man alt den trotzanfall auch akzeptieren und sein lassen.

Und.. ich würde mal mit den Nachbarn sprechen. Einfach erklären dass alles gut ist und dein Kind momentan etwas rebelliert. Die meisten kennen es ja selber auch von den eigenen Kindern.

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Es ist so, sobald er seinen Willen nicht bekommt, egal bei was zb. Ich schminke mich gerade und er will dass ich die Mascara jetzt benutze, ich sage ihm nein Schatz Mama braucht das jetzt nicht da will er sich durchsetzen. Und wenn ich ihm sage es reicht jetzt nein nach mehrmaligem reden dreht er komplette durch. Oder weil ich mein Schlafanzug von der Heizung genomi habe da er ja trocken war. Mama leg das wieder zurück ich sage nein es ist trocken ich will es anziehen, er will sich wieder durchsetzen und wenn er es nicht schafft schreit und kreischt er so so laut, dass man denken würde es passiert ihm was schlimmes. Es sind solche Situationen oder er will Schokolade, ich sage, Schokolade ist alle da dreht er durch und lässt sich nicht beruhigen. Und so etwas passiert derzeit mehrmals am Tag, da denken die auch der arme Junge was die wohl mit ihm macht. Ich bin am ende mit meinen Kräften aber ich will nicht aufgeben und ihn auch nicht verlieren, was mache ich nur falsch?

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Hast du ihm schon probiert in den Moment konkret was anderes anzubieten?

Bei uns gibt es die "Mascara Situation" auch :) Ich gebe meinem Sohn dann was anderes in die Hand aus dem Schminkkasten. Etwas was nicht kaputtgehen kann er aber kurz abgelenkt ist. Ich mache das eigentlich bei ganz vielen Situationen so.

Warum wollte er, dass du den Schlafanzug zurücklegst? Kannst du nicht seinen Schlafanzug kurz auf die Heizung legen und ihn so ablenken?


Bei uns hilft es meistens irgendwie aus der Situation rauszukommen. Ich weiss das funktioniert nicht immer und nicht bei jedem Kind. Aber vielleicht funktioniert es ja in 50% der Fällen und das wäre ja schon sehr gut.

Bei meiner Tochter ging das wirklich sehr gut. Bei meinem Sohn ist es etwas schwieriger.

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Wutanfälle und auch lautes Schreien sind in dem Alter normal, da müssen auch die Nachbarn damit leben. Allerdings nehme ich an, dass dein Sohn sich schneller wieder beruhigen könnte, wenn du selbst es schaffen würdest, Ruhe zu bewahren. Versuche gelassen zu bleiben und herauszufinden, was dein Sohn in dem Moment braucht, um sich wieder regulieren zu können. Das regulieren muss er ja erst lernen.

Ich kann dir das Buch "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch Trotzphasen" sehr empfehlen, gibt es auch als Hörbuch.

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OK danke, ich versuche gelassen zu bleiben aber dieses mehrmals am Tag trotzanfälle wegen jeder Kleinigkeit und dann dieses Laute kreischen dass in den Ohren schrillt. Das raubt mir die nerven und diese Nachbarn. Dieses schrillendes gekreische macht mich fertig. Ich liebe ihn vom ganzen Herzen, ich habe ihm vielleicht einfach zu lange alles durchgehen lassen und ihm alles gegeben was er wollte ein Nein bekam er selten zuhören. Und jetzt bekommt er seinen Willen nicht mehr und auch Nein zuhören. Habe ich vielleicht versagt?

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Wie gesagt, er verhält sich altersentsprechend, das hat nichts mit versagt haben zu tun, sondern ist einfach normal. 2-Jährige sind keine folgsamen Roboter. Klar ist es nicht sinnvoll, wenn man ihm erst alles durchgehen lässt und jetzt dauernd schreit, da versteht er ja die Regeln nicht mehr. Dein Sohn braucht von dir Halt, Ruhe, Sicherheit und Vorhersehbarkeit. Es schadet überhaupt nichts, wenn du so oft wie es für dich okay ist, auf seine Wünsche und Bedürfnisse eingehst. Und wenn du etwas nicht möchtest, musst du das eben klar, ruhig und bestimmt erklären und den darauf folgenden Emotionsausbruch akzeptieren und begleiten.

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Du hast nicht versagt, sondern einfach ein Kind in der Autonomiephase.
Unsere Tochter war schon immer ein sehr gefühlsstarkes Kind, daher war es für mich nicht so überraschend.
Was uns in den akuten Phasen gut geholfen hat, waren 2 Dinge. Wenn sie wirklich wütend war, hier auch randaliert hat vor Wut, habe ich sie mit in den Flur genommen. Da konnte sie um sich treten, ohne dass etwas kaputt gehen konnte.
Ich bin aber bei ihr geblieben und habe ihr immer wieder angeboten sie zu trösten.
Mit Worten erreichst du deinen Sohn in der Phase nicht.

Ich kann dir dazu das Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ empfehlen. Da wird sehr schön beschrieben, warum Kinder trotzen und warum wir sie verbal nicht erreichen.

Für das Kind selbst kann ich das Buch „Kleiner Drache große Wut“ empfehlen. Das Buch handelt von dem kleinen Drachen Finn, der immer furchtbar schnell wütend wird und dann in seiner Wut alles anzündet😱
Und nachher will keiner mehr mit ihm spielen, das findet er dann ganz ungerecht. Seine Mama erklärt ihm dann, dass jeder mal wütend wird, aber man muss auch mal lernen, sich wieder zu beruhigen.
Und seine Freunde erzählen ihm dann, was ihnen hilft, wenn sie sauer sind.

Ich habe das Buch gekauft und bei guter Laune ein paar Mal erzählt. Und als dann mal ein Wutanfall kam, habe ich ihr das Buch gezeigt und gefragt „Wollen wir mal gucken, wie es dem Finn geht?“

Irgendwann wurden die Wutanfälle dann von ganz allein weniger bzw. weniger ausgeprägt.

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Ich glaube der Fehler liegt hier darin dass dein Hauptziel ist, dass er sich beruhigt. Du hälst seinen Emotionsausbruch nicht aus. Verständlicherweise. Unserer Generation wurde nicht beigebracht dass man sich schicken muss, dass starke Emotionen unterdrückt gehört und nicht schön sind. Das ist aber falsch. Emotionen gehören zum Menschen dazu. Du hast ein Recht dazu, wenn dir was nicht passt, ihm Nein zu sagen. Aber er hat genauso ein Recht darauf entsprechend zu reagieren weil ihm dein Nein nicht passt. Du musst ihn nicht beruhigen. Du musst da sein. Sagen, dass du ihn gerne in den Alarm nimmst wenn er es braucht und ansonsten einfach vielleicht zu ihm runtersetzen und abwarten. Tief atmen. Und warten. So mache ich das bei meiner Tochter auch. Sie ist neulich im Laden richtig ausgeflippt weil sie eine Mütze nicht bekommen hat. (wir haben schon echt zu viele) ich habe abgewartet bis sie sich selbst bisschen Beruhigt hatte. Und sie dann getröstet.
Wenn sie es gar nicht hin bekommt runterzukommen schnappe ich sie mir und gehe mit ihr erstmal aus der Situation raus. Dann schafft sie es oft besser sich zu beruhigen.
Was die Leute sagen ist mir egal. Meine Tochter ist wichtig. Meine Tochter darf ihre Gefühle rauslassen und lernen diese zu regulieren. Dass müssen die nämlich erst lange lange lernen.
Dein Kind benimmt sich altergerecht. Du solltest die Nachbarn ausschalten. Mal kurz die Augen zumachen. Durchatmen. Gaaanz tief durchatmen. Vielleicht mehrmals. Und dein Sohn darf solange kreischen, schreien etc. Wenn du bereit bist gehst du zu ihm eunter und bietest eine Schulter zum Ausweinen an. Wenn er das nicht annimmt, dann wartest du. Sei einfach da und lass ihn nicht allein. Du musst nicht auf ihn einreden. Das machst es erfahrungsgemäß manchmal schlimmer. Es bringt Unruhe rein. Und man Gerät In die Gefahr selbst zu schreien und sich hochzuschaukeln.

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Danke das hilft echt sich mal selbst zu reflektieren und es auch so zu sehen, wie du es hier beschreibst. Meine Angst ist dass die Nachbarn denken meinem Sohn geht es schlecht bei mir und das Jugendamt rufen, weil er ständig weint und kreischt. Diese Nachbarn sind so so schlimm und haben null Verständnis und kennen so etwas wie Trotzphase nicht. Die sind alle aus einer älteren Generation also schon 45-65 Jahre . Deswegen versuche ich ihn zu beruhigen. Ich bin auch jeden Tag mit ihm draußen und trotzdem denken die das wir nie raus gehen. Ich sage denen wir müssen nicht 24 std draußen bleiben, habe auch andere Pflichten. Ach wenn die nicht wären hätte ich diese Angst.

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Ich glaube auch, dass diese Angst vor den Nachbarn dich in der Situation so unter Druck setzt, dass du nicht gut auf deinen Sohn eingehen kannst. Bitte stell dich der Angst. Dann rufen sie eben das Jugendamt, war soll da passieren?

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