Ist mein Kind ein High-Need-Kleinkind?

Hallo liebe Mamas,

ich muss mich kurz auslassen, da ich wieder mal -nach den letzten Tagen- einfach nur fertig bin. Ich liebe unser Sohn (mittlerweile 14,5 Monate) über alles und erfülle ihm seine Bedürfnisse sehr gerne.

Unser Kind war ein Schreibaby und zwar ziemlich lange. Bis heute weint und schreit er wirklich verhältnismäßig viel. Ich konnte ihn nie ablegen, er hat auf mir gelebt. Ich halte nichts von absichtlich „weinen“ lassen, deshalb habe ich ihn so akzeptiert und versucht immer Nähe und Geborgenheit zu geben.

Zur aktuellen Situation bin ich etwas ratlos, es sind mehrere Baustellen an denen ich einfach ratlos bin. Die Aufzählungen sind nicht abschließend, aber vielleicht kennt jemand die Situation und weiß Rat. Ich weiß, dass das vieles normal ist in seinem Alter, aber die Summe macht es einfach unfassbar schwer.

-Schlafen: Er geht jeden Tag derzeit erst um 23 Uhr schlafen und schläft dann bis ca. 7:30. Selten bis 9 Uhr. Wir als Paar haben so gar nichts mehr gemeinsam. Mittagsschlaf (ca. 1 Stunde) nur auf dem Arm. Alles schon versucht, klappt nicht. Wir fahren abends immer runter und versuchen ihm keine Aktion anzubieten. Ansonsten gehe ich immer an dir frische Luft mit ihm, lass ihn austoben und auch baden oder sonst was hilft nicht. Wenn ich ihn versuche „früher“ ins Bett zu bringen: keine Chance -> er steht auf spielt oder schreit. Auch ihn früher wecken (Kita) bringt nichts.

Kita: wir sind seit Ende September in der Eingewöhnung. Es klappt überhaupt nicht. Die Erzieherinnen geben Ihr bestes, die Eingewöhnung ist super sanft und das Kind gerichtet. Mein Kleiner hat überhaupt kein Interesse an anderen Kinder, lässt sich nicht auf dem Arm nehmen. Er weint sobald ich mich nur ausversehen bewege. Trennungen (max. 5 Minuten) sind jedesmal gescheitert. Ich habe meine Elternzeit verlängert, obwohl es finanziell hinten und vorne nicht klappt. Wir sollen jetzt 2,5 Wochen Pause machen und auf Reset drücken.

Papa und andere Menschen (Oma/Opa): außer Papa (der sehr engagiert ist und auch 2 Monate in Elternzeit war), akzeptiert er niemanden. Er will einfach nicht und weint wenn man versucht mit ihm zu interagieren. Das war schon immer so, wenn wir zur Besuch irgendwo sind, dann nur max. 30 Minuten. Danach kippt die Stimmung. Neu ist, dass Papa in letzter Zeit auch immer mehr abgeschrieben wird. Nur ich darf ihn ins Bett bringen, baden wickeln. Sobald ich 5 Minuten den Raum verlasse, ist es vorbei. Papa kann ihn nicht beruhigen. Wir versuchen es immer wieder. Er stoßt immer mehr ab, selbst wenn Papa mit mir kurz kuschelt.

-Aggressionen: sobald etwas nicht klappt wie er es will, schlägt er um sich und schreit heftig. Auch mich hat er schon oftmals geschlagen, wenn etwas nicht klappt. Ich bleibe ruhig, erhebe meine Stimme jedoch wenn er mich schlägt. Lass ihn ansonsten runter kommen und stehe ihm bei. Trösten bringt gar nichts (also im Arm hilft nicht, provoziert ihn noch mehr).

Spielen: er spielt nicht alleine. Er will am besten den ganzen Tag in dee Trage sein (er wiegt auch schon 14kg). Dabei darf ich natürlich keine eintönigen Sachen machen (schälen oder spülen). Ich soll ihm alles zeigen und wenn es nicht geht: Geschrei bis zum umwinken. Spielen will er meistens nicht. Und wenn doch: Das Problem ist, dass er dann nur 2 Minuten an das Spiel interessiert ist (wenn überhaupt) und zur nächsten Sache geht. Ich soll aber mitmachen (Buch anschauen), dann reißt er aber das Buch aus meiner Hand und schmeißt es weg und weint oder will was anderes. Es geht den ganzen Tag so. Ich kann gar nicht mit ihm spielen. Dieses Verhalten zeigt er auch übrigens auch in der Kita, weshalb ich auch glaube dass er dort keinen „Spaß“ hat.

Essen: leidiges Thema. Kurz: er akzeptiert nichts außer Nudeln, Käse und Obst. Das wars. Ich koche nur ein Gericht (habe schon alles versucht in Form von Muffins mit Gemüse etc pp.). Aber nein will er nicht. Am Ende gibt es Brot als Alternative. Aber es ist einfach kräftezehrend. Milch, Joghurt spuckt er aus - genauso wie Gemüse. Ich weiß auch das ist normal, aber bei jeder Mahlzeit bin ich am Ende irgendwie fix und fertig.

Sorry für den langen Text, ich musste mich einfach aussprechen.

1

Hey 👋🏻

Ich erzähle erstmal wies bei uns ist. Wir haben mittlerweile 2 Kinder (Sohn 3,5 J, Tochter 11 Monate).
Unser Sohn hat schon immer viel geschrien und ließ sich fast das erste Jahr zu den Tagschläfchen nicht ablegen. Heute ist er auch ein eher meckriges Kind, jammert viel, motzt wenn etwas nicht funktioniert und versucht viele Dinge auch nicht selber. Er kann sich zuhause schlecht alleine beschäftigen, wobei es besser wird seitdem das Baby da ist.
Er geht seit einem guten Jahr in die Kita und dort ist er völlig anders: Eingewöhnung lief super, er ließ sich trösten, er spielt dort auch alleine, auch wenn er oft Input braucht. Mit anderen Kindern klappt es okaaaay, aber da könnte er noch etwas offener sein. Essen ist bei uns auch eher schwierig (aber nicht so selektiv wie bei euch), wobei er vor allem in der Kita vieles probiert.

Also bei euch klingt es tatsächlich schon echt sehr belastend. War das schon immer so? Wart ihr vor der Kita mal in einer Krabbelgruppe oder so? (ich weiß Corona hat nicht soooo viel zugelassen). Oder habt euch mit Freundinnen + gleichaltrigen Kinder getroffen? Interagiert er zb mit Bekannten/Verwandten die ihr oft seht, wenn du dabei bist? Oder lehnt er schon immer wirklich alle ab?

Diese Papa-darf-nichts-Phase ist normal, hat meiner auch, aber sollte er wirklich mit niemandem interagieren und praktisch nur abgeschirmt in der Trage leben wollen, würde ich das mal beim Kinderarzt ansprechen. Was wurde denn bei der U6 dazu gesagt?

Liebe Grüße und alles Gute 🍀
Juju

4

Schön, dass es bei euch wenigstens in der Kita funktioniert. Das lässt ja ein wenig hoffen. Ich denke auch bzw. weiß dass jedes Kind sein eigenes Temperament hat. Es gibt Gute und schlimme Phasen und das ist auch in Ordnung. Am Ende des Tages ist es in Ordnung so und man muss damit zurecht kommen.

Nein wir waren in keiner Krabbelgruppe o.ä. Eben durch Corona. Wir haben jedoch einen langen Urlaub gemacht (vor der Kita): hier war er immer in Kontakt mit Menschen. Er ist aber einfach nicht interessiert. Klar in dem Alter können sie nicht viel miteinander anfangen, aber er ist wirklich nur an seinen Bezugspersonen (Papa/Mama) interessiert. Wenn wir dabei sind (Freundinnen/Verwandte), dann geht es eine halbe Stunde. Aber er verliert halt das Interesse. Als ob halt niemand ihm genug „Entertainment“ geben kann bzw. das was er braucht.

Bei der U6 meinte der Arzt lediglich, dass das am Temperament liegt. Ich habe es immer wieder auch in den vorangegangenen Untersuchungen angesprochen.

2

Hi,

es klingt in jedem Fall sehr anstrengend bei euch.

Ich selber habe eher ein normal anstrengendes Baby. Also kein Anfänger Baby, schon etwas fordernder als das Durchschnittsbaby aber immer noch im Rahmen. Und mittlerweile ein fröhliches Kleinkind.

Aber, wenn ich so ein Kind hätte, wie du es hast, dann würde ich es auf alle Fälle Mal ärztlich abklären lassen. Das Kinder in vielen Sachen eigensinnig sind und anstrengend uns phasenweise auch Mal Personen ablehnen ist ja auch kein Problem. Aber wenn es schon immer so ist und eher schlimmer anstatt besser wird, dann würde ich in jedem Fall Mal schauen, dass man da Hilfe bekommt.

Finde auch das Spielverhalten nicht normal. Nicht mit dem Spielzeug spielen wollen und alles schnell langweilig finden ist ja völlig in Ordnung in dem Alter. Aber das ein Kind nur getragen werden will ist schon seltsam. Die wollen ja eigentlich die Welt erkunden.
Was macht er denn, wenn du kochst oder putzt ? Meiner ist mir dann hinterher und wollte zugucken oder mithelfen.
Und wie ist es wenn ihr auf dem Spielplatz seid ? Oder allgemein draußen ? Da sind die Kinder ja manchmal dann noch ganz anders.

Die Schlafsituation klingt natürlich eher bescheiden. Ich denke aber, dass das Gewöhnungssache ist. Wenn ich immer erst um 23.00 Uhr ins Bett gehe und bei gleich bleibenden Tagesablauf oder nur etwas kürzeren Mittagsschlaf wurde ich wohl abends auch nicht vorher ins Bett gehen und müde sein...
Das ist ja ein Prozess. Ich würde es langsam versuchen eine halbe Stunde eher und das über 3-4 Wochen und wenn das klappt dann nochmal ne halbe Stunde eher. Also wirklich langsam rantasten.

Essverhalten kenne ich tatsächlich einige Kinder, die so sind wie deins. Da würde ich mir keine Gedanken machen. Aber alles in allem spricht schon dafür, dass irgendwas nicht stimmt. Was ja nichts schlimmes ist - aber vielleicht kann man mit nem Ergotherapeuten oder Psychologen oder sonst wem was daran ändern und das Leben bei euch leichter gestalten. 😊

Vielleicht ist es auch einfach so uns bald legt sich ein Schalter um und vieles wird einfacher / besser.

Liebe Grüße 😊

5

Schön dass es bei deinem Kind „bergauf“ ging. Genau das denke ich mir manchmal auch: ist er denn überhaupt glücklich? Das Gefühl habe ich nicht. Außer natürlich wenn ich 100% da bin. Da dürfte ich nichts anderes mehr machen außer ihn bespaßen (und ich weiß dabei auch gar nicht wie?).

Er schaut mir gerne beim Kochen zu, aber es darf nicht eintönig sein. Er will dass ich zB ständig Schubladen aufmache, Licht an und ausmache und ihm halt Abwechslung anbiete. Ich darf wenn es nach ihm geht nicht spülen, schneiden oder schälen. Er will einfach alles entdecken, am liebsten in der Trage einfach.

Auf dem Spielplatz spielt er alleine. Das Ganze geht 10 Minuten gut und dann will er weg. Andere Kinder interessieren ihn 0. Draußen ist er genau wie drinnen: sobald es zu eintönig wird, will er weg. Ich nehme natürlich immer was mit: sei es Essen oder Spielsachen,

Mit der Schlafsituation hab ich auch die Hoffnung, dass eine bessere Phase kommt. Es ist nur im Moment so zermürbend. Ich bin immer da wirklich, selbst Mittagsschlaf begleite ich ihn ja gerne. Aber 1 Stunde brauche ich einfach für mich bzw für uns.

3

Auf die Gefahr hin, dass ich wieder böse Kommentare bekomme, klingt das für mich insgesamt zwar bedenklich, aber vieles ist aus meiner Sicht (meine große Tochter ist 16 Monate und geht auch ab wie ein Zäpfchen ;-)) nicht ungewöhnlich:

- Essen: Jo, das war bei uns auch so. Eine Zeitlang ging nur Brot mit Butter und dazu extra gereicht Käse. Zur Abwechslung Nudeln. Ohne Soße. Das hat sich von alleine geändert.
- Aggressionen: Puh, das klingt für mich völlig normal! Ich hatte gestern das Gefühl Madame ist in der Pubertät: Papa ist kurz aus dem Raum raus gegangen und sie ließ sich gar nicht beruhigen, absolut nicht, sondern ist aus dem Raum raus, ins Schlafzimmer und hat die Tür geknallt! Als Papa wieder gekommen ist, war alles OK. Ich hatte es heute beiläufig in der Kita erwähnt und dort wurde mir der Tipp gegeben, dass sie dort genauso ist, es aber völlig OK ist, wenn man ihr es vorher sagt, dass man z.B. nur kurz auf Toilette geht. Und wenn ich mich zurück erinnere, ist es dann auch zuhause für sie vollkommen OK. Habt ihr das mal ausprobiert?
- Schlaf: Das klingt für mich jetzt, außer, dass du einen Sohn tragen musst, auch nicht so ungewöhnlich. Wir haben auch festgestellt, dass es Paarzeit nicht mehr gibt, einfach weil das Kind ständig wach ist. Naja, wir sind ja auch nicht mehr nur Paar, sondern eine Familie. Hier könnte es hilfreich sein vielleicht den Anspruch ändern?
- Herumtragen: Ist hier nicht großartig anders, nur, dass Madame die Trage nur unter massivem Geschrei nimmt und wir sie (13,6 kg ;) ) auf einem Arm balancieren. Sie kann übrigens gut gehen (Spaziergänge etwa 1 km sind kein Problem), wäre aber lieber auf dem Arm und würde uns als Kutsche verwenden. Beim Absetzen wurde/wird protestiert (siehe Aggression). Hier hilft bei uns einfach Konsequenz und erklären.

Ansonsten liest sich für mich in vielen Punkten eine Unsicherheit beim Kind heraus. Es will einfach nicht von dir getrennt werden und dafür wird es Gründe geben. Diese gilt es herauszufinden.


(2 Monate Elternzeit als Vater empfinde ich übrigens nicht als besonderes Engagement, sondern als Mindestmaß! Das sind schließlich zwei geschenkte Monate..)

6

Wieso böse Kommentare? Ich freue mich ja, wenn ich eine Antwort bekomme. Ist doch völlig okay, wenn du das normal findest :-) Ich finde an sich alles auch nicht „unnormal“, ganz im Gegenteil. Es sind nur soviele einzelne Sachen, die dann insgesamt- rein subjektiv und für mich gesehen- das Ganze dann schwer machen.

Zum Thema Schlaf: ich trage und begleite ihn gerne. Früher hat es mich richtig geärgert, denn ich wollte die Zeit (Mittagsschlaf) nutzen um bspw. in der Mittag essen zu bereiten, Aufräumen, telefonieren oder Sport machen (damit der Kleine ein bisschen Qualitytime hat mit mir). Das habe ich schon längst akzeptiert, er schläft dann auf mir. Nachts ist er auch in unserem Bett, das ist alles okay (er steht teilweise stündlich auf und sucht meine Nähe). Aber 23 Uhr ist zu spät und passt nicht zum Alltag. Teilweise bin ich selbst schon müde und will längst im Bett sein. Ich will wenigstens eine Stunde rein für mich haben um runter zu kommen vorm Schlafengehen. Ich will mich 10 Minuten mit meinem Partner unterhalten können oder einfach an nichts denken. Klar könnte ich es parallel machen (während er wach ist), aber das geht bei mir psychisch nicht (Mama Herz bricht bei einem weinendes Kind).

Zum Thema Elternzeit: ich habe das nur erwähnt, damit die Rahmenbedingungen klar sind (und das war nur ein Punkt) und nicht weil ich es sooo Einzigartig finde, dass mein Mann Elternzeit genommen hat 😅 Wollte nur klarstellen, dass er sich da mit einbezieht. Nicht jeder Arbeitgeber sieht das gerne, glaub mir. Zumindest nicht in unserer Branche). Geschenkt ist leider nur die Halbwahrheit (auch wenn es traurig ist). Ich muss mich auch mega rechtfertigen und weiß schon jetzt, dass es Einbußen geben wird weil ich die Elternzeit verlängern muss. Aber anderes Thema, mein Kind bleibt das wichtigste :-)

7

Sorry hab deine Frage nicht beantwortet: nein leider isr es nicht okay mit dem vorher Bescheid geben und dann zB auf die Toilette zu gehen. Er bleibt hinter der Tür und weint bis ich aufmache. Wenn ich ihm das sage streckt er schon die Arme und will dann mit.

8

Hey du,

Ich verstehe, dass es anstrengend ist. Bin auch manchmal bei meinem Sohn (16 Mon.) verzweifelt gewesen, vorallem als er neu das Laufen lernen angefangen hatte.

Er war auch immer ein unglaubliches Mamakind, wollte (und will) überall hingetragen werden und am liebsten immer gemeinsam schlafen. Auf's Klo gehen ist nicht, Kochen und Putzen und Wäsche machen war auch sehr schwierig.

Bis ich irgendwann angefangen habe ihn bei ALLEM was ich mache miteinzubeziehen.

Koche ich? Er klettert auf sein Türmchen, kriegt Schüssel, Löffel, Kelle und vielleicht noch Knetgummi und spielt neben mir; dabei rede ich auch die ganze Zeit mit ihm und erzähle was wir gerade machen.

Beim Putzen kriegt er ein Lappen und wischt damit auf dem Boden rum. Beim Wäsche machen kriegt er den Korb und die Anweisung alles reinzutun.

Beim Spielen leg ich mich manchmal einfach auf den Boden, nimm mir ein Buch und lasse ihn paar Minuten meckern (manchmal mit Geheule) und an mir rumklettern aber dann fängt er plötzlich an alleine zu Spielen. Dann stör ich ihn gar nicht. Er hat zB viele Bücher, ihm wärs am liebsten ich lese ihm den ganzen Tag was vor.

Tragen tu ich ihn nur noch selten (da ich auch wieder schwanger bin) und da war ich auch unglaublich konsequent; hat anfangs auch viele Tränen und Geschrei gegeben. Wollte er auf den Arm genommen werden ging ich zu ihm auf Augenhöhe, umarmte ihn aber nahm ihn nicht mehr hoch. Nach einigen Minuten ließ er dann auch von alleine los. Das haben gefühlt 100 mal am Tag gemacht.

Auf dem Weg zum Spielplatz wollte er auch immer nach 10 Metern getragen werden aber auch hier konsequent nicht hochgenommen, auch wenn er sich auf den Boden geworfen und geheult hat. Inzwischen läuft er ohne zu meckern zum Spielplatz hin und wieder zurück.

Beim Schlafen habe ich gemerkt, dass meiner (wie auch bei uns) wohl eine innere Uhr hat. Er schlief nämlich auch um 22 Uhr bis 6 Uhr und machte 2 Std Mittagsschlaf an einem Stück, das wars. Ich hab angefangen ihn früher ins Bett zu bringen (21 Uhr) und bin einfach bei ihm geblieben bis er eingeschlafen ist; auch wenn das 1-2 Stunden gedauert hat, mit viel Weinen und Geschrei verbunden war. Ich hab seine Hand gehalten, ihn umarmt aber nie rausgenommen bis er eingeschlafen ist. Und nach paar Wochen kämpfen schläft er nun innerhalb von 5 Minuten um 21 Uhr ein.

Morgens war es so, dass ich eigentlich ein Mensch bin, der nicht gern döst sondern aufsteht wenn man wach ist. Aber damit er lernte, dass es um 6 Uhr noch nicht Zeit zum Aufstehen war, wachte er zwar auf, meckerte und weinte etwas aber schlief nach ca. 1 Std wieder von alleine ein als er sah, dass die Eltern in Seelenruhe weiterschlafen (auch wenn es nicht so war). Das hat auch paar Wochen gedauert aber inzwischen schläft er von ca. 21-8:30 durch. Plus immer noch 2 Std. Mittagsschlaf.

Und seitdem es mit dem Schlafen auch so gut klappt ist er tagsüber auch viel ausgeglichener, sein Schlaf allgemein auch ruhiger.

Beim Essen war ich leider nicht sehr konsequent aber ich wollte mir einfach auch mal was gönnen und gebe ihm Spielzeug oder Becher in die Hand und füttere ihn dann so. Inzwischen ist es wieder etwas schwieriger, weil er alles selber essen möchte und es sonst von mir verweigert. Ich hatte auch keine Lust alles doppelt zu kochen und wollte, dass er vom Familientisch mitisst (wir essen selbst auch ziemlich gesund) und anfangs hat er auch viel verweigert. Aber der Hunger gewinnt halt irgendwann und dann kommt meistens eine Stunde spätere von alleine und möchte das was auf dem Tisch ist essen.

Jedes Kind ist anders und das ist auch gut so. Ich wollte dir nur erzählen wie es bei uns war (ist). Ich denke, dass dein Kind einfach dich sehr liebt und sich noch nicht traut alleine Dinge zu machen, bei dir ist er einfach safe. Vielleicht ist es auch deine Beunruhigung oder Angst, dass er es widerspiegelt. Vor einigen Monaten war ich nämlich auch ängstlicher aber seitdem ich meinem Kind vertraue und ihm sage "na los, das schaffst du" und daran auch wirklich glaube, habe ich das Gefühl, dass er auch offener und selbstständiger geworden ist. Und seit ich schwanger bin MUSS er auch selbstständiger werden.

Dein Kind ist ja eigentlich auch noch fast ein Baby und manche brauchen mehr, andere weniger Zeit. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ihr das hinbekommt!

Alles Gute.

9

Ach und wegen dem Schlagen: das macht meiner auch, sicher 10 mal am Tag wenn ich ihm etwas verbiete.
Ich verbiete ihm etwas:
Er schmeißt den Klotz in seiner Hand weg, schlägt oder kratzt mich, schaut mich böse an. Schreit vor Frust, wirft sich manchmal hin und haut seinen Kopf auf den Boden. Und manchmal haut er sich dolle den Kopf und weint dann weil er ne Beule hat. Bevor es so weit kommt versuche ich ihn aus seinem Wutanfall rauszubekommen und mit anderen Dingen abzulenken und das klappt meist auch gut (Grimassen ziehen, ihn Dinge fragen, Anweisung geben, dass er was bringen soll, aufstehen und verstecken spielen).