Hallo,
wie der Titel schon sagt, habe ich mich einseitig fremdverliebt. Ein paar Eckdaten: Ich bin Ende dreißig, mein Mann Anfang vierzig, wir sind seit 15 Jahren verheiratet.
Nun ist mir passiert, was ich niemals erwartet hätte: Ich habe mich sehr in einen anderen Mann verliebt. Wir haben uns auf beruflicher Ebene kennengelernt und pflegen auch einen engen Kontakt. Aber: Er hat kein Interesse an mir. Wir haben nicht darüber gesprochen - er weiß auch nichts von meinen Gefühlen - aber es ist schon sehr offensichtlich für mich, dass er lediglich ein freundschaftliches Interesse an mir hat. Er sendet wirklich null Signale aus, dass von seiner Seite aus irgendwelche Gefühle im Spiel sind.
Ich bin absolut und in keiner Weise jemand, der fremdgehen könnte. Selbst lügen geht für mich gar nicht. Also war ich meinem Mann gegenüber ehrlich. Natürlich mit dem erwartbaren Drama. Er ist verständlicherweise verletzt, traurig, wütend...
Warum habe ich es ihm überhaupt erzählt, wenn mit dem anderen ohnehin nichts läuft? Ganz einfach: Ich bin ein absoluter Emotionsmensch. Ich KANN nicht zweigleisig fahren. Nicht mal im Kopf. Ich bin nicht mehr in der Lage körperliche Nähe mit meinem Mann zuzulassen. Küssen, engere Umarmungen - von Sex brauchen wir gar nicht reden. Mein Herz ist woanders. Komplett!
Der andere Mann ist nicht nur eine Phantasie. Er ist real, ich sehe ihn jeden Tag. Ich habe ihn kennengelernt und mich einfach wirklich sehr, sehr verliebt.
Ich werde ihm nichts sagen. Kein Grund es noch komplizierter zu machen. Mein Mann war der, dem ich Rechenschaft schuldig war und das habe ich gemacht.
Was aber jetzt? Wir hängen in der Schwebe.
Gemeinsame Kinder, Haus und Co... Trennung? Mein Mann liebt mich ganz klar noch. Er will weiter mit mir zusammenbleiben. Ich weiß aber gerade nicht, ob ich das überhaupt kann. Ich bin nicht der Typ für irgendwelche Luftschlösser und Schwärmereien. Wenn ich so empfinde, dann ist das ernst. Todernst!
Ich weiß gerade überhaupt nicht, wohin mit mir. War es doch ein Fehler meinem Mann sofort reinen Wein einzuschenken? Hätte ich das mit mir selbst ausmachen sollen, obwohl er deutlich gemerkt hat, dass mit mir absolut etwas nicht stimmt?
Und wie geht es jetzt weiter?
Danke fürs Zuhören...
Einseitig fremdverliebt - völliges Gefühlschaos
Ich denke du willst dich trennen, aber dir fehlt der Mut. Du hast nicht umsonst deinen Mann das "fremdverlieben" gebeichtet, wenn du nicht eine Reaktion von ihm darauf haben wolltest und vielleicht sogar hoffst, dass er den Schritt setzt.
Dann hättest du wie alle die anderen Frauen, die sich mal in einen Kollegen vergucken und ein feuchtes Höschen bekommen, einfach nichts gesagt. Wenn jede Frau die sich mal etwas verknallt, das gleich dem Partner erzählen würden, dann hätten wir wohl eine Scheidungsrate von 90%. Die meisten haben sicherlich schon einmal für einen anderen Mann geschwärmt aber das vergeht und sollte eine gute und solide Ehe nichts anhaben.
Ich denke nicht, dass dieser Mann nun der Grund für deine Abneigung gegen deinen Mann ist sondern nur ein Ausdruck davon, dass du dich in deiner Ehe nicht mehr wohl gefühlt hat. Ein Mann, der kein Interesse an dir hat, ist da der einfache Weg raus.
Zu viel Drama um nichts.
Mein Gott, wieso bauscht man sowas bis zum geht nicht mehr auf?
Du WEIßT, dass der Mann NICHTS von dir will und dass es NUR in deinem Kopf stattfindet und machst so ein fass auf, dass du dich deinem Mann gegenüber null normal verhalten kannst und jetzt ernsthaft über Trennung nachdenkst?
Sry, für mich ein bisschen viel Drama um nichts...
Oh, du klingst nach sehr viel Drama.
Ich wage fast zu behaupten, dass es in fast jeder Ehe vorkommt, dass man mal einen sehr tollen Menschen kennen lernt, in den man sich verlieben könnte. Auch ich hatte schon Kollegen, bei denen mein Herz schneller schlug. Dann arbeitet man da dran und nach ein paar Wochen/Monaten ist wieder alles "normal".
Bei dir klingt es so absolut. NUR noch dieser Mann (der sich aber nicht für dich interessiert), wegen dieser Hirngespinste kannst du nicht mehr zärtlich zu deinem Mann sein (weil er nicht "er" ist) und du denkst sogar an Trennung?
Und dann? Hockst du die nächsten 40 Jahre allein und nonnengleich in deiner Wohnung, weil "er" ja nichts von dir will? Oder wäre dein Plan, die Initiative zu ergreifen wenn du "frei" bist und ihm klar zu machen, dass er für dich geschaffen ist? Und wenn er dann immer noch nicht interessiert ist? Stalkst du ihn dann bis er es versteht?
Übertrieben? DAS sind deine Worte:
"Wenn ich so empfinde, dann ist das ernst. Todernst!" Da bekommt man fast Angst, ehrlich.
Dein Gefühlsdurcheinander in allen Ehren- aber du steigerst dich da auf sehr ungesunde Art und Weise rein. Such dir jemanden, um das aufzuarbeiten. Für deine Ehe, deine Kinder, für dein Seelenwohl - und auch für das deines Auserwählten.
Dein armer Mann, das muss sehr verletzend sein für ihn.
Ehrlichkeit der Ehrlichkeit willen ist eine ganz schlechte Idee.
Es ist doch nicht ungewöhnlich , sogar völlig normal sich in einer langjährigen Partnerschaft in jemand anderes zu verlieben, dafür kann niemand was
Aber der Umgang damit , ist das Entscheidende.
Wenn man den Partner liebt, beendet man konsequent jeglichen Kontakt zu dem anderen um nicht in Versuchung zu geraten.
So hab ich es bisher gemacht, so macht mein Mann es auch.
Und ganz wichtig, man spricht nicht darüber , denn das ist völlig unangemessen und bringt genau gar nichts um die bestehende Partnerschaft zu erhalten oder zu verbessern.
Was wolltest du damit erreichen?
Dass er sich schlecht fühlt?
Um seine Reaktion zu sehen?
Du warst da sehr unüberlegt und egoistisch.
Geht gar nicht.
Zitat: "Aber der Umgang damit , ist das Entscheidende."
Genau so ist es.
Sehr gute Antwort.
Tja, liebst du denn deinen Mann? Das ist ja die wichtigere Frage. Verlieben kann man sich immer. Jedem von uns kann das passieren. Die Frage ist, was man daraus macht - gibt man der Sache Raum, steigert man sich rein, sucht man den Kontakt? Oder geht man bewusst auf Abstand, arbeitet aktiv gegen diese Gefühle an?
"Ich bin nicht der Typ für irgendwelche Luftschlösser und Schwärmereien. Wenn ich so empfinde, dann ist das ernst. Todernst!"
Nimm es mir nicht übel, aber für mich klingt das sehr unerwachsen. Es ist nicht todernst. Du bist verliebt, sowas passiert. Du hast eine Wahl. Die hat man immer. Für mich klingt es so, als würdest du dich diesen Gefühlen hingeben, darin schwelgen. Weil es natürlich auch nett ist, mal wieder so zu fühlen - wem ginge das nicht so? Das ist das Gefährliche an der Sache: Dass man die Reißleine nicht ziehen will, sondern die Gefühle auskostet, sich reinsteigert.
Ich bin eigentlich immer eher dafür, es dem eigenen Mann zu sagen, wenn es mehr als ein kurzes Gedankenspielchen und Flirten ist. Nicht, weil man etwas beichten müsste. Sondern um der Versuchung, einen Fehltritt zu machen, keinen Raum zu geben. Wenn der Ehepartner davon weiß, verliert das viel von seiner Macht. Aber natürlich ist es für den anderen richtig, richtig übel, wenn es schon so weit gediehen ist wie bei dir, dass man den eigenen Partner nicht mal mehr küssen kann. Da ist es an einem selber, die Sache jetzt auch anzupacken. Du bist in der Pflicht, was zu tun. Dein Mann will offenbar die Ehe nicht aufgeben - ist doch großartig. Also werde dir klar darüber, was du eigentlich willst. Ist deine Ehe an sich völlig kaputt und du warst deshalb anfällig für sowas? Danach klingt es nicht, aber kann ja sein. Dann mache einen sauberen Schnitt. Ist sie bis jetzt total in Ordnung gewesen und du hast dich einfach in völligem Dusel kopfüber in die Sache hineingestürzt? Dann beiß die Zähne zusammen, ergreife Maßnahmen, erlange das Vertrauen deines Mannes zurück, kämpfe um deine Ehe.
Aber bitte komm runter vom dem "Es ist todernst!"-Trip. Ja, man kann das. Wenn man will.
Ich verstehe dich sehr gut und finde, dass du richtig und fair gehandelt hast indem du es deinem Mann berichtet hast. Ich finde das sehr authentisch, ehrlich und fair. Denn so habt ihr eine Chance darüber zu reden und diese Phase der Verliebtheit in eine andere Person (was in vielen langfristigen und auch guten Beziehung vorkommt und ganz natürlich ist!) gemeinsam „durchzustehen“ und wieder zueinander zu finden oder eben getrennte Wege zu gehen. Aber so hast du eine Basis für eine offene und fair Kommunikation geschaffen. Ich finde es gut!
Meinst du denn, dass der andere Mann deine Gefühle „spüren“ kann? Wie ist seine private Situation? Vielleicht hält er sich auch zurück weil er weiß, dass du Kinder und einen Mann hast.
Puh, ich glaube, ich hätte das nie im Leben meinem Partner erzählt und absolut mit mir selbst ausgemacht. Schließlich ist es ja nur ein Gefühl, das Du hast, keine echte Beziehung zu dem Kollegen, die es zu beichten gab. Ich wäre mir erstmal über meine Gefühle zu meinem Mann klar geworden und hätte mir vielleicht externe Hilfe dafür geholt. Es zu beichten hat ganz bestimmt ganz viel kaputt gemacht, das spätestens jetzt extrem viel schwerer zu kitten ist, als vorher. Schwierig jetzt, finde ich.
Du klingst wie eine 15 Jährige, die gerade mal richtig ihr Drama auslebt/ ausleben will....
Das ist nicht böse gemeint, sondern soll dir einfach widerspiegeln, wie dein Text wirkt - zumindest auf mich!
"Ich bin nicht der Typ für irgendwelche Luftschlösser und Schwärmereien. Wenn ich so empfinde, dann ist das ernst. Todernst!"
Ganz ehrlich: Du kennst den anderen Mann doch kaum und weißt bisher nur jenes über ihn, was er im beruflichen Kontext zeigt.
Da von "ach so großer Verliebtheit" zu sprechen ist doch absurd. Du schwärmst für ihn!
Dein ganzer Text strotzt nur so von Drama pur!
Ganz viel Unglück, Funkenflug, große Gefühle, der unerreichbare Traumprinz...
Es kann passieren, dass man auch in einer glücklichen Beziehung für jemand anderes kurzzeitig schwärmt. Ich würde mal behaupten, dass dies gar nicht so wenigen Menschen im Laufe ihres Lebens passiert. Die meisten wissen dies aber einzuordnen.
Die Frage ist, warum du es so dermaßen aufbauscht?
Liegt in deiner Beziehung zu deinem Mann mehr im Argen, als du bewusst wahrnimmst? Liebst du ihn überhaupt noch wirklich? Was wolltest du mit deinem Geständnis erreichen?