Solche Angst vor der zukunft

Hallo ihr lieben...Achtung wird lang.
Ich muss mal alles loswerden. Ich ziehe jetzt bei meinem freund ein. Er ist das beste was mir passieren konnte. Wir haben zusammen 2 FG durchgestanden. Haben uns noch nie richtig gestritten. Können gut kommunizieren. Durch ihn habe ich auch gelernt meine Bedürfnisse zu kommunizieren oder auch zu sagen wenn mich etwas stört. Er ist ein tiefen entspannter Mensch. Wir müssen bei ihm noch den Dachboden ausbauen fürs Schlafzimmer. Zurzeit schlafen wir im Wohnzimmer auf der Couch. Das kann ich allerdings nur am Wochenende weil es für mich dann kein erholsamer Schlaf ist. Desweiteren hab ich ein Klo 💩problem. Wahrscheinlich wie viele Frauen. Wenn es gar nicht geht schick ich ihn mit dem hund Gassi. Er kicherte dann vor sich hin sagt dann zum hund" kommen wir gehen dann kann Frauchen in ruhe 💩," bei mir ist es halt ne Kopf sache. Und wenn ich gestresst bin hab ich auch verdauungsprobleme🙈
Wir müssen meine Wohnung halt auch noch leer räumen. Mich stresst das weil ich das Gefühl habe keine Kontrolle mehr zu haben. Mein Vater ist damals plötzlich an einem aneurysma verstorben und ich musste mich um alles kümmern und keiner war für mich da. Mit 20 wurde ich vergewaltigt. In beiden Situationen hatte ich keine Kontrolle. Deswegen ist es für mich wichtig die Kontrolle zu behalten. Ich arbeite da auch dran und durch mein freund lerne ich auch das es ok ist keine Kontrolle zu haben. Unser sexleben ist auch der hammer. Ich freu mich sehr mit ihm zusammen zu leben und meine zukunft mit ihm zu verbringen. aber ich hab so angst. Ich hab noch nie mit einem mann zusammen gelebt. Und meine wohnung war für mich immer mein sicherer Ort an dem ich mich immer zurückziehen konnte. Wo ich meine kleine Welt hatte. Ich mag auch grundsätzlich nicht viele Menschen um mich. Daß raubt mir einfach meine energie
Was wenn es plötzlich doch nicht funktioniert dann steh ich ohne alles da

Ist es normal solche Ängste zu haben?

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Bist oder warst Du wegen Deiner Vergangenheit und der Traumaerfahrung in Therapie? Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass Du aufgrund dessen diese Ängste hast, aber da gehört hingeschaut und nicht drüber weggeplant.

Ich habe auch Missbrauchserfahrung und für mich war es ganz genau so: meine Wohnung war mein sicherer Ort. Das schlimmste war für mich, wenn irgendwelche Handwerker da rein mussten. Das war so ein Kontrollverlust und stürzte mich jedesmal in ziemliche Krisen. Ich hab lange Therapie gemacht deshalb. Als mit meinem Partner das Thema Zusammenziehen kam, habe ich für mich geschaut, unter welchen Bedingungen das für mich möglich wäre. Für mich war es damals ein eigenes Zimmer. Ich schrieb mir auf, was ich in dem Zimmer brauche und dieses Zimmer habe ich zu meinem sichereren Raum gemacht. Hieß auch: es war mein Zimmer. Mein Freund durfte als es fertig rein erstmal gar nicht rein und später nur auf Einladung. Er hat das immer akzeptiert. Mir hat das total geholfen und mit der Zeit legte sich das (auch durch andere Fortschritte). heute ist das im Zusammenleben mit ihm kein Thema mehr. Es gibt grundsätzlich die Regel, wenn jemand in einem Raum ist, wo die Tür geschlossen wird, dann klopft man mal kurz an, bevor man die Tür aufreißt. Aber das ist es eigentlich. Fremde Leute mag ich immer noch nicht in meiner Wohnung, aber es ist nun auch nicht mehr so ein Riesenthema.

von daher: schalte einen Schritt zurück und schau auf Dich. So toll es ist, einen liebevollen Partner zu haben, er macht Geschehenes nicht ungeschehen und kann nicht alles kompensieren und sollte es auch nicht.

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Ja war/ bin in Therapie. Ei zimmer wird sozusagen auch mein zimmer. Ist ha nicht so das ich mich nicht darauf freue aber ich hab Angst das mir alles zuviel wird.
Danke dass du deine Geschichte geteilt hast

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Dann wäre es vielleicht besser noch zu warten und in der Therapie an dem Thema Sicherheit zu arbeiten. Es ist doch eigentlich völlig egal, ob man in zwei Monaten, 6 oder 12 zusammenzieht. Wichtig ist doch, dass wenn Ihr den Schritt wagt, das Thema nicht ständig solche Aufmerksamkeit zieht, dass es am Ende schief geht. Also schaff doch eine sichere Basis, arbeite an dem Thema. Vielleicht könnt Ihr irgendwo mal testwohnen für einen Monat, um zu schauen, wie das funktioniert.

Es kann sonst eine ziemliche Belastung sein und Du solltest genug Techniken an der Hand haben, um das eben gut kontrollieren zu können.

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Du hast Angst mit ihm zusammen zu leben aber warst schon 2 mal schwanger? Lasst euch zeit damit, das wird sonst schief gehen. Hast du denn Therapie gemacht?

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Habt ihr wirklich Kinderwunsch? Ich meine du hast Angst mit ihm zusammen zu wohnen aber warst anscheinend schon zweimal schwanger? Wie passt das denn zusammen?

Warst/bist du in Therapie?

Das man mal Zweifel hat ist denke ich normal aber was du schilderst diese Ängste nein das finde ich nicht normal.

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Liegt daran das das Haus noch Baustelle war. Ich bin ja jedes wochenende da. Nur für mich ist es kein erholsamer schlaf auf der couch im wohnzimmer zu schlafen deswegen bin ich in der woche nicht so oft zum übernachten da, da ich dann völlig k.o auf der arbeit bin und das geht leider nicht für mich.Und nur weil man noch nicht zusamnenlebt kann man ja ein kinderwunsch haben. Ich hab mir meine Vergangenheit und die 2 FG leider nicht ausgesucht. Und ja ich war/ bin in Therapie und werde ja weiterhin daran arbeiten.

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Na ja aber es macht doch Sinn erstmal zusammen zu wohnen bevor man einen Kinderwunsch angeht. Also die Herangehensweise finde ich ehrlich gesagt etwas leichtsinnig.

Vieles über den Partner erfährt man ja erst wenn man zusammen wohnt. Also das ist für mich dann schon ein Stückweit asking for trouble.

Natürlich kann man sich nicht alles im Leben aussuchen aber ob und wie man verhütet oder nicht dass ist ja wohl eine bewusste Entscheidung.

Also ich würde an deiner Stelle erstmal bezüglich Kinderwunsch einen Gang zurück schalten und die derzeitigen Probleme und auch den Umzug erstmal bearbeiten.

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Könnt ihr es euch finanziell erlauben, deine Wohnung noch für ein paar Monate zu halten? Dann könntet ihr euch in Ruhe einrichten und wenn es für dich passt, kannst du immer noch kündigen oder halt auch nicht.

Ich verstehe dich gut, ich habe mich auch sehr gesträubt, mit meinem Partner zusammenzuziehen. Ich hatte eine gemütliche kleine Doppelhaushälfte (zur Miete) und habe mich sehr schwergetan damit, sie aufzugeben, Irgendwann (als ich mit meinem Partner ca. 2 Jahre zusammen war) hatte ich allerdings einen Marder auf dem Dachboden, der nachts herumgaloppierte, so dass ich mehrmals hochgeschreckt bin. Außerdem fing das alte Haus an, nach Keller zu riechen. Da bin ich zu meinem heutigen Mann gezogen. Ich habe es nicht bereut, aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht manchmal Heimweh habe.

Man sollte einen Zusammenzug nicht unterschätzen. Man lernt sich erst dann richtig kennen und muss sich erstmal miteinander arrangieren. Wer macht was im Haushalt, was für Macken hat der andere und ganz wichtig: Kann ich so sein, wie ich bin oder soll ich mich verbiegen? Mich nervt es heute noch manchmal, dass mein Mann alles registriert, was ich mache. Nicht im Bösen, aber manchmal neckt er mich z.B., weil ich Eis gegessen habe oder lästert über die Sendung, die ich gerade im Fernsehen gucke, so dass ich auf Pause drücken muss, weil ich sonst nix von der Sendung mitkriege.

Allein wohnen möchte ich trotzdem nicht mehr. Ich hatte in meinem Haus teilweise nachts Angst, es war überhaupt nicht gesichert und jeder hätte mit wenig Mühe einbrechen können. Außerdem ist es schön, wenn man nach Hause kommt und der Partner schon da ist. Oder man umgekehrt den Schlüssel im Schloß hört.

Und wenn dein Partner auf dem Klo mal ein "Gewitter" veranstaltet hat, bist du sicher auch nicht mehr so schamhaft. :-) Ist doch alles normal und Männer finden das eher lustig, jedenfalls die, die ich kenne.

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Leider kam für mich gerade die Mieterhöhung rein. 🙄 deutschland wird auch immer bekloppter
Danke für deine Erfahrungen. Ich freu mich ja aber trotzdem sind da halt sorgen
Und ich bin eher der kopfmensch umso schöner finde ich es dass er mich da rausholt und mir zeigt das es nicht so schlimm ist wie ich es manchmal denke.
Aber es ist halt so wie du es sagst. Ich wohne ja eh schon so gut wie bei ihm. Aber ich hatte halt noch mein Reich. Aber ich werde da auch ein Raum für mich kriegen. Auch damit ich mein Sport ( pole dance) weiter machen kann..

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"Normal" ist immer so eine Sache, bei deiner Vorgeschichte und deinen grundsätzlichen Ängsten ist es aber auf jeden Fall verständlich, dass ein Zusammenzug erstmal Respekt einflößt.

Erlaube dir, dir Zeit zu lassen! Es ist okay, wenn du momentan noch oft bei dir schläfst, weil die Couch unbequem ist. Es ist okay, den Umzug nach und nach zu gestalten bis du dir dein neues Zimmer schön eingerichtet hast.

Ich kenne es von mir, dass Veränderungen und "Kontrollverlust" mir Angst einflößen. Als ich damals (ungeplant) Schwanger wurde, jagte es mir auch Angst ein, bei meinem Freund einzuziehen, obwohl wir glücklich waren und seine Wohnung schöner als meine. Aber ich wollte auch nicht unsere Kinder in meiner winzigen Studentenbude großziehen, also musste der Schritt sein. Am ersten Tag nach dem Umzug habe ich geheult. Danach war das Thema aber gegessen und ich habe mich bald wohl gefühlt.

Thema Toilette: ich finde, da wächst man auch rein. In neuen bzw räumlich getrennten Beziehungen war ich auch immer ganz schamhaft. Das legt sich nach und nach.