Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht!?

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe in grau, um die Anonymität des Internets ein wenig zu bewahren, hoffe doch aber trotzdem auf ein paar hilfreiche Ansichten oder Tipps von euch:

Im Kern geht es um Folgendes: Mein Partner macht oft Dinge, bei denen er nicht nachdenkt und die dann für mich mehr Arbeit bedeuten oder Dinge, die von denen klar über die Erwartungen gesprochen wurden, er sie dann aber doch anders umsetzt. Wenn ich es dann anspreche kommt immer: "Ich hab es doch nur gut gemeint. Ich kann dir sowieso nichts recht machen."

Ich gebe einfach mal 2 Beispiele:

1. Wir haben unterschiedliche Kompetenzen was das Gärtnern angeht. Deshalb haben wir vereinbart, dass er Arbeiten im Garten nur nach Rücksprache macht. Heute hat er das Tomatendach abgebaut und die Perlschläuche zur Bewässerung aus den Beeten geholt. Das war der Teil, der besprochen wurde. Wir haben massiv mit Klee in den Beeten zu kämpfen, weshalb es notwendig ist, den samt Wurzeln aus der Erde zu entfernen. Jedenfalls hat er zwei Hochbeete mit ner kleinen Harke dann noch durchgeharkt. Ich habe einen teil des Beetes schon angefangen penibel vom Klee zu entfernen, sodass auch wirklich die Wurzeln mit entfernt sind. Durch das Harken hat er nun meine ganze Vorarbeit "versaut", denn der Klee liegt verteilt auf und im Beet. Habe ihn draußen gesehen, wie er beim Harken war und ihm dann rausgerufen, dass er das lassen soll. Er: "Ich habs ja nur gut gemeint."

-> Man könnte denken, ich weise ihn wie ein kleines Kind an, dass er das lassen soll. Es ist ja auch sein Garten. Wir haben nur klare Bereiche abgesteckt, in denen sich der andere jeweils nicht umgefragt "austobt". Der Garten ist in diesem Fall "mein" Bereich. So, wie besprochen. Für den ein oder anderen mag es "nur Unkraut" sein, für mich bedeutet es, dass nicht nur meine Vorarbeit zunichte ist, sondern ich beim nächsten Mal wieder von vorn anfangen kann mit noch mehr Klee. -> mehr Aufwand

2. Ich bin derzeit schwanger und wir planen die Anschaffungen fürs Baby. Wir benötigen unter Anderem noch einen Aufsatz zum Wickeln. Diesen möchte mein Freund selbst bauen. Der Aufsatz soll auf meinem Schreibtisch liegen, dessen Unterlage nicht zerkratzt werden soll. Er macht einen Konstruktionsvorschlag, dass der Aufsatz ja vorn und hinten jeweils eine Begrenzung haben kann, dann würde er ja fetzt auf der Platte sitzen. Dass der Aufsatz dann an der Wand kratzt, hat er nicht bedacht. Er meinte dann, dass er mir was aufmalen will und dann kann ich ja sagen, was ich anders haben will.

-> Ja, man kann das zusammen durchdenken, was ich auch sehr begrüßen würde. Allerdings "weiß ich schon jetzt", dass er sich dann mit mir mit nem Zettel hinsetzt, die Grundplatte aufmalt und ich den restlichen Input liefern muss. Der mental Load liegt auch wieder bei mir. Ich habe die Arbeit damit.

Das sind einfach nur 2 Beispiele, es gibt noch viele mehr. Und ich denke mir dann immer: Wieso denkst du denn vorher nicht nach? In seinem Job gibt er 110% und zu Hause 50% bzw denkt sich, dass ich schon für ihn mitdenke oder es alleine durchdenke und er dann nur abnickt.

Das nervt mich. Letztens habe ich ihm schon gesagt, dass er sich dann eben vorstellen muss, dass er zu Hause auf Arbeit ist und seine Familie ein Projekt, wenn ihm das hilft genauso mitzudenken, wie er es auf Arbeit machen würde.

Ein letztes Beispiel noch: Er hat bald Geburtstag und fragt mich, was wir machen wollen. Ich habe ihm dazu letztes Jahr und auch das Jahr davor schon gesagt, dass es SEIN Geburtstag ist, nicht meiner. Ich helfe gern aber was wir machen wollen muss er sagen. Am liebsten hätte er, dass ich den Tag plane und er einfach nur "Ja" sagt. -> mental Load wieder bei mir.

Eigentlich wollen wir nächsten Sommer heiraten. Ich glaube das muss ich mir nochmal überlegen. Wir haben lange dran gearbeitet, dass wir schwanger werden. Die Erwartungen an die Unterstützung während der Schwangerschaft und hinterher haben wir ganz klar mehrfach besprochen. Vor allem, dass er mitdenken und mithelfen MUSS. Und jetzt mault er teilweise schon rum, weil ich ihm ständig die Dinge vorhalte, bei denen er aktiv mitdenken soll und mich vor allem auch mental mal entlasten.
Ich habe keine Lust die ständig keifende Alte zu sein und mir dann anzuhören "Ich habs doch nur gut gemeint aber dir. kann man es eh nicht recht machen"/"Egal was ich mache, ich kann nur verlieren."

Habt ihr irgendwelche sachdienlichen Meinungen und/ oder Hinweise? Muss ich meine vorher klar besprochenen und abgesprochenen Erwartungen unter denen ich mit knapp 40 nochmal schwanger bin zurückschrauben? Wir sind schon 7 Jahre zusammen und eigentlich wollte ich kein weiteres Kind mit jemandem, mit dem ich es mir nicht 100&% vorstellen kann. Das kann ich ja nun nicht mehr rückgängig machen.

Danke euch jetzt schon für eure Hinweise/ Meinungen/ Tipps.

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Du scheinst einfach zu wissen was du willst. Dann sag es doch gleich, aber erwarte nicht, dass er Vorschläge bringt, die dich nicht zufriedenstellen.
Beispiel Geburtstag: Ihm wird es wohl egal sein, aber er will, dass du zufrieden bist. Also überlässt er es dir.

Entspanne dich mal und lass los. 😉

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Schwierig er scheint wirklich sein bestes zu geben aber irgendwie ist es immer falsch.

Zu seinem Geburtstag: ich denke er schlägt nix vor weil er denkt du hast eh was auszusetzen.

Entweder du sagst ihm ganz genau was er wie machen soll oder du siehst es zukünftig entspannter.

Wegen dem Wickelaufsatz, macht doch die Vorbereitung komplett zusammen. Besprecht wie was wo, er malt dabei.

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Ich finde die Beispiele beide merkwürdig . Bei beidem würde ich mir denken was für ein Pille Palle und es deswegen vermutlich auch nicht ernst nehmen

Das mit dem Klee ist ein Kampf gegen Windmühlen und den Schreibtisch kann man ja vielleicht ein paar Zentimeter nach vorne rücken wo ist das Problem?

Hätte er dich beim Schreibtisch nicht gefragt und einfach gemacht wärst du dann zufrieden?

Ich gebe dir nur einen Tipp lass deinen Mann mindestens 6 Monate Elternzeit machen während du Vollzeit arbeiten gehst. Du klingst jetzt schon danach als könntest du nicht loslassen - ich glaube nur wenn dein Mann komplett selbst verantwortlich ist für das Kind wird er dir beim Thema mental load später eine Hilfe sein.

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Huhu, das haben wir durchgerechnet und ist leider finanziell nicht machbar. Eigentlich wäre das auch mein Plan gewesen. Ich habe bereits eine Tochter, er kennt sie seit sie 7 ist, also gute 8 Jahre. Da konnte er leider die Baby- und Kleinkindphase nicht mit durchleben.

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Hey, ich kenne euch natürlich nicht und dein Text ist nur ein kleiner Ausschnitt aus eurem Leben.
Was ich mir direkt gedacht habe ist, dass der ganze mental load (ich hasse das Wort, sorry), eigentlich nicht nur bei dir liegt. Er macht sich auch viele Gedanken, aber du möchtest die Dinge anders haben. So wie ich das lese, gibt er sich viel Mühe, aber schafft es nicht, dass du zufrieden bist. Er „darf“ aber auch entscheiden, er lebt auch in eurem Haus. Nicht böse aufnehmen bitte, ich bin auch oft so. Mein Mann meint es nur gut, aber ich würde es komplett anders machen. Wer hat dann recht? Vermutlich kann man es auf beide Weisen machen. Wegen dem Garten, da hätte ich ihm einfach gesagt, dass er es bitte zu Ende bringen soll, weil du es anders machen wolltest, aber er dir da reingegrätscht ist.

Das mit dem Wickelaufsatz verstehe ich nicht. Die Dinger sind immer an der Wand, was kratzt dann da? Ich hätte den Aufsatz nicht auf dem Schreibtisch montiert. Dass es da Kratzer gibt, kann passieren und dann ist die nächste Diskussion schon vorprogrammiert.

Ich würde versuchen, etwas entspannter zu werden. Vielleicht passt es bei euch aber auch grundsätzlich nicht…

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Mein Freund hat auch öfters was falsch gemacht, nicht richtig durchdacht oder so.
Deswegen hab iss viel Streit damals.
Irgendwann war mir das zu viel. Ich lasse ich nun machen. Und ich muss sagen, er denkt mittlerweile viel mehr nach. Es passieren nicht mehr so große Fehler, kleinere Fehler kann er danach gut korrigieren.
Also lass doch deinen Mann.
Ich hätte ihn mit diesem Schreibtischaufsatz die Wand zerkratzen lassen und dann muss er das auch lösen. Na und? Ist doch nur die Wand.

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Du klingst mir nicht nach einer einfachen Partnerin.
Du musst dich ändern.
Seh di Dinge entspannter!!!

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Beet über den Winter mit Unkrautfleece abdecken- Klee wächst nicht, die Erde bleibtwunderschön- Problem erledigt.
Wickelaufsatz mit Moosgummi unten und an der Rückseite verkleiden, der Rest obliegt ihm- Problem erledigt.
Geburtstag in der Therme verbringen zum relaxen- Problem erledigt.

Machs nicht unnötig kompliziert, das schont die Nerven.
Alles Gute 🍀

8

Mein Vater kann auch machen was er will, meine Mutter findet auch immer was auszusetzen. Er meint es immer gut, wie dein Mann und tut mir dann auch wahnsinnig leid.
Du musst viel ruhiger werden, dein Mann kann schließlich nicht deine Gedanken lesen. Er weiß nur das er es eh wieder falsch macht.
Wir haben 4 Kinder und die helfen auch mal mit im Garten oder Haushalt, sie machen es auch anders als ich es machen würde, ich bin trotzdem dankbar für die Hilfe. Mir ist meine Mutter bei allem hinterher und hat mit erklärt was ich alles falsch mache, das nervt echt.

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Sorry, aber du klingt ein bisschen wie meine Schwiegermutter. Die beschwert sich auch permanent dass ihr Mann nichts macht; aber wenn er was macht, ist alles falsch. Nach ihrer Meinung, kann er weder richtig sagen noch spülmaschiene einräumen oder im Garten helfen. Ich beobachte dass schon lange als aussenstehende und denke mir immer , so ist es für beide Seiten einfach nur anstrengend. Lass deinen Mann machen, auch wenn du es anders machen würdest.