Uneins über zukünftigen Wohnort etc.

Mein Partner und ich sind Mitte 30 , seit 2 Jahren ein Paar und leben in einer kleinen Stadt , beide sind wir hier aus unterschiedlichsten Gründen her gekommen.
Ich möchte aber hier nicht bleiben, und auch unsere Wohnung selbst ist nicht das worin ich mich dauerhaft wohl fühle.
Ich möchte gerne an die Ostsee zumindest die nächsten Jahre und auch der Bodensee reizt mich.
Er will eine Wohnung kaufen und dann hier bleiben, ich lieber dauerhaft mieten um flexibel zu sein.
Meine Tochter wird in spätestens 2 Jahren ganz zu ihrem Vater ziehen, der ebenfalls häufiger umzieht.
Daher bin ich dann frei, meinen Wohnsitz zu wechseln.
Mir wird langsam klar, dass das bei uns ein Problem ist, denn die Vorstellungen sind doch sehr unterschiedlich.
Mit meinem vorherigen Partner war das Thema Wohnen auch schwierig, das Gleiche wie jetzt.
Ist es vielleicht so, dass Männer und auch Frauen zwischen 30 und 40 da die Flexibilität nicht mehr haben?
Ist sesshaft werden erstrebenswerter als sich verschiedene Orte anzusehen, aus Neugier oder auch um zu sehen ob es woanders nicht schöner ist?
Wie soll ich damit umgehen?

2

"Ist es vielleicht so, dass Männer und auch Frauen zwischen 30 und 40 da die Flexibilität nicht mehr haben?
Ist sesshaft werden erstrebenswerter als sich verschiedene Orte anzusehen, aus Neugier oder auch um zu sehen ob es woanders nicht schöner ist?"

Ja, die meisten werden sesshaft. Zum einen ist es mit Kindern nicht mehr so einfach umzuziehen. Kita-Wechsel, bekommt man überhaupt einen Platz, Schulwechsel, Verlust der Freunde etc.

Für mich hat es auch etwas von "rastlos", nicht angekommen sein, nicht zu Ruhe finden, wenn man immer wieder umzieht. In meinen 20ern war ich noch nicht auf den Wohnort festgelegt, jetzt aber fühle ich mich hier, wo ich wohne, angekommen. Ich habe nicht mehr das Bedürfnis, alle paar Jahre woanders zu wohnen.

Und nicht zuletzt wollte ich schon immer ein Eigenheim bauen oder kaufen (wir sind mitten drin). Das Wort "Immobilien" kommt von immobil, also dem Gegenteil von mobil. Klar kann man es vermieten, die meisten aber bauen nur einmal im Leben um das Haus selber zu bewohnen.

Mit deinem Partner musst du dich eben irgendwie einigen. Klappt das nicht, wird die Beziehung vermutlich auf Dauer keinen Bestand haben.

3

Eine Einigung wird schwierig, da der Kompromiss einfach zu groß wäre.
Fest steht, hier bleibe ich nicht und ich möchte mich mit Mitte 30 auch nicht festlegen, ich möchte nicht jetzt schon dort wohnen wo ich mal beerdigt werde.
Die Vorstellung mit 35 schon die Endstation erreicht zu haben finde ich abschreckend.
Ich lebe nur einmal, und bin sehr neugierig auf andere Gegenden, Menschen, verschiedene Jobs.
Auch ins Ausland möchten ich wieder.
Wahrscheinlich brauche ich einfach den richtigen Mann der das genau so sieht.
Ich denke, dann ist mein jetziger Partner nicht der Richtige.
Aber besser nach 2 Jahren bemerkt als noch später.
Natürlich ist es ja auch möglich bewusst Single zu bleiben, ich war auch nie aktiv auf der Suche.
Ich habe auch schon einige Jahre alleine gelebt und fand das auch sehr schön , gerade die Unabhängigkeit und die Freiheit zu tun was man möchte, ist schon toll.
Ich denke, ich muss einfach da zu stehen was ich brauche und möchte. Und dann einfach machen.
De facto könnte ich ja weg, nur mein Freund hält mich ab, und ich frage frage mich gerade warum eigentlich?

5

Same here. Ich wohne zwar aktuell tatsächlich wieder ein paar Meter Luftlinie entfernt vom Haus, in welchem ich aufgewachsen bin, finde aber die Vorstellung, mich hier oder anderswo bereits mit Mitte 30 festzusetzen, gruselig.
Ganz ehrlich: Man lebt nur einmal, da sollte man den eigenen Vorstellungen folgen. Zwei Kollegen von mir leben mit mittlerweile Ende 50 bzw. Anfang 60 nach wie vor genauso (und nein, das sind keine Frauenhasser, Jungfrauen oder unreife ewige Peter Pans). Es darf und soll nicht jede/r dem "Haus, Kind(er), Baum, Hund" - Lebensmodell folgen.

weitere Kommentare laden
1

Ich kann dir leider nicht helfen 😕
Möchte dir aber eins sagen: Ich wollte schon mit 27 auf ein Dorf ziehen und dort auch bleiben 🙊🙈🙈🙈
Ich werde nun 32 und mit Ehemann und 3 Kindern habe ich das was ich wollte. Ich brauche diesen festen Platz in meinem Leben, was anderes kann ich mir einfach nicht vorstellen…oder dieses Pendeln hin und her ist einfach nicht jedermanns Sache 🙂
Vielleicht ist es bei dem Partner ebenfalls das Gefühl?
Ich sehe da leider auch absolut keinen Kompromiss wenn beide so unterschiedliche Richtungen einschlagen wollen 🤷🏻‍♀️
Erinnert mich jedoch an meine damaligen Vermieter 😃
Die Frau wollte aufs Dorf und der Mann in die Stadt.
Kompromiss war dass sie erstmal einige Jahre aufm Dorf leben…das Haus vermieten

Nun haben sie das Haus verkauft und ziehen in eine Stadt ( Wahl des Mannes )
Scheint funktioniert zu haben 😅 zumindest sind sie noch ein Paar und umziehen tun sie auch

4

wo wohnst du denn jetzt Ostsee odfer Bodensee ist doch zum Wohnen kaum bezahlbar

8

Darum geht es doch nicht.
Ich kann das bezahlen, es geht doch nicht um nicht können sondern nicht wollen.
Ich bin froh, mir aussuchen zu können wo ich wohne und nicht meinen Wohnort danach wählen zu müssen, dass es finanziell ausgeht.
Viele scheinen ja so zu denken, Hauptsache ein Jsus egal wo, dann auch in Hintertupfingen.
Ich wähle den Wohnort danach wo es mir gefällt.
Nicht danach was ich mir leisten kann.

6

Ob das eine schöner oder erstrebenswerter ist, kann man doch so nicht sagen. Ebenso ist das völlig unabhängig vom Alter.

Es ist doch ein Lebensgefühl, eine Einstellung. Die hat man, oder die hat man nicht.

Für mich wäre deine Art dein Leben zu gestalten auch mit 20 furchtbar gewesen.

Entweder es passt, oder es passt nicht. Bei euren unterschiedlichen Vorstellungen über die Zukunft gibt es meines Erachtens kein Mittelding. Entweder wird einer von euch todunglücklich, oder ihr trennt euch.

7

Die Frage ist, wie ihr das für euch löst.

Es gibt keine pauschale Lösung. Schon gar nicht, wenn beide so unterschiedlich sind.
Ich selbst bin eher sesshaft, wenn auch schon umgezogen.
Mit einer Freundin könnte ich nicht zusammen leben. Sie ist nur dann glücklich, wenn sie in regelmäßigen Zeitintervallen umziehen kann. Für sie ist das Sicherheit und ihr Leben.

Beides ist in Ordnung. Wir treffen uns immer dann, wenn es gerade passt. Sie könnte nicht so leben wie ich - völlig in Ordnung. Und ich nicht wie sie - völlig in Ordnung.
Da es Freundschaft ist, sind unsere Schnittpunkte, wenn wir uns treffen.

Beziehung wäre in dieser Konstellation nicht möglich. Fast nicht. Die einzige Möglichkeit wäre dann: wenn beide gut/sehr gut mit Fernbeziehungen klar kämen. Das wiederum kann ich mir nur für Berufswechsel oder Karrieresprungbretter vorstellen. Auf Zeit getrennt wohnen, um dann räumlich wieder zueinander finden.

Sesshaft sein hat nichts mit dem Alter zu tun. Manche sind es von klein auf.
Manche brauchen den sicheren Ort zu Hause, sesshaftes zu Hause, um von dort aus die Welt zu bereisen.
Manche lieben es zu reisen und brauchen es, immer wieder woanders zu wohnen. Dann ist es einfach so.

Schwierig wird es, wenn
- jemand viel umzieht, weil die Person vor sich selbst oder vermeintlichen Problemen flüchtet (Nachbarn, Angst "spießig" zu werden, eine eigene innere Unruhe hat - und immer dann vor sich weg läuft, wenn es mit Umzug machbar ist. Wenn es ruhig wird, könnte man ja über sich selbst nachdenken. Ein Umzug bringt Unruhe rein, lenkt von seinem Inneren ab.

- eine feste Partnerschaft dauerhaft angestrebt wird und beide unterschiedliche Vorstellungen haben. So unterschiedlich, dass ein Kompromis im Grunde gar nicht möglich ist.
In seltenen Fällen kann es ja noch klappen, wenn Person 1 sonst alle 6 Monate bis 2 Jahre umzieht und Person 2, die eigentlich gar nicht umziehen möchte, sich auf ein Intervall von 5-10 Jahren einigen.
Wenn eine Eigentumswohnung Person 2 als Sicherheit ausreicht, diese zwischendurch vermietet wird.

Überlegt gemeinsam (und vorher unabhängig von einander), was ihr wirklich könnt. Eine Beziehung lebt davon, dass beide mit der Option leben können.

10

Guten Morgen,

also Ostsee und Bodensee ist Luftlinie einmal quer durch Deutschland....:-D

In welcher Ecke wohnt Ihr denn jetzt? (Muss nicht der genaue Ort sein, es genügt die Gegend oder das Bundesland).

Der springende Punkt mit diesem "dauerhaft mieten" ist, dass man zahlt und zahlt und zahlt und zahlt, aber einem später nichts gehört.
Bei einer eigenen Immobilie ist das schon was anderes und man hat dann später diesbezüglich seine Schäfchen etwas im Trockenen. Entweder man wohnt dann selber drin oder man kann es vermieten und hat finanziell weniger Sorgen.

Das ist von deinem Mann schon der vernünftigere Weg.


Setzt Euch mal zusammen.
Erkläre ihm, dass Dir diese Gegend hier nicht gefällt und sage ihm auch, was Deine Vorstellungen wären.
Was hält ihn hier? Familie?
Job? Gäbe es auch Möglichkeiten, diese in BaWü oder dem bayerischen Bodenseezipfel auszuüben oder an der Ostsee?
Was möchte er?
Guckt Euch mal Immobilien in den Gegenden an. Was gibt es da an Häusern oder Wohnungen, checkt mal die Lage.
Oder ihr bleibt erst mal ein paar Jahre hier, aber mit der Option auch vl in zwei Jahren umzuziehen, wenn deine Tochter alt genug ist. Eine gekaufte Wohnung kann man dann immer noch vermieten oder notfalls verkaufen, um woanders seßhaft zu werden.

(Und ich weiß wovon ich spreche, wir haben hier ein Haus aber ich will und werde hier nicht alt werden, das habe ich inzwischen gemerkt und meinem Mann bereits gesagt (der das genauso sieht). Bei uns war es damals wegen unserer Jobs, dass wir hier vor 12 Jahren gebaut haben und weil die Grundstückspreise schon wirklich unverschämt gut waren und das Woihngebiet an sich auch sehr schön ist. Nur mit der Gegend allgemein kann uns nichts mehr locken. Hier werde ich nicht tot über den Zaun hängen :-p
Wir gucken gerade in Richtung Bayern, aber auch da wollen wir wieder eine Immobilie kaufen. Nicht mieten.).

11

Hihi, der Satz könnte von mir kommen: "Hier werde ich nicht tot über den Zaun hängen." 😆

Auch wir haben ein Haus gekauft, aber irgendwann sind wir hier weg, möglichst nordamerikanischer Suburb, könnte aber auch mitten in einer asiatischen Metropole sein. Mieten ist nichts anderes als Fenster auf, Geld raus, Fenster zu. Mit dem Verkauf unserer Immobilie wandern wir mit mehr Geld im Sack weiter. Die Unabhängigkeit, die können wir uns jederzeit irgendwo leisten.

TE: kaufen heisst nicht automatisch Jahrzehnte an einen Ort gebunden zu sein. Aber klar, gerade jetzt müsste man sowieso schauen, ob man sich eine Whg. überhaupt noch leisten kann..
Und wenn das Problem schon beim letzten Partner bestand, dann solltest du evtl. dich auch nie fix auf einen Partner einlassen, sondern immer nur vor Ort daten.

12

Ich bin erst 22, bin aber jetzt schon nicht so begeistert, dass mir noch mindestens 5 Umzüge bevorstehen, davon 4 bis zu meiner ersten festen Stelle und einer für den Ruhestand, ggf. noch dazwischen welche.
Ich glaube aber, das ist Charaktersache. Die einen sind Zugvögel, die anderen sind Bäume.
Bei euch ist ja das Problem, dass ihr unterschiedlich tickt.

Ich denke, da ist es sinnvoll, zu überlegen, ob es einen Kompromiss gibt, der für euch beide okay ist:
=> vor Ort bleiben, aber mieten, damit ihr flexibel bleibt.
=> irgendwo ans Wasser ziehen und dort eine Wohnung kaufen
=> weg aus euer derzeitigen Stadt, aber noch so nah, dass man die Freunde (vielleicht sogar Familie dort?) regelmäßig besuchen kann, ohne dass es eine kleine Weltreise ist ...

Was ist ihm an der Beständigkeit besonders wichtig? Die Sozialkontakte, die Arbeit, die Wohnung als finanzielle Absicherung?
Was ist dir an der Flexibilität so wichtig? Der Neuanfang, Sorge davor "einzurosten", die Arbeit/Sozialkontakte, die andere Natur?
Und wie lassen sich eure Bedürfnisse miteinander vereinen?

13

Soziale Kontakte, gutes Stichwort. Die TE ist auch Mutter. Ich könnte nicht irgendwo am anderen Ende des Landes leben und mein Kind kaum sehen. Ich würde schlimme Sehnsucht haben und da könnte die Gegend noch so toll sein. Wenn zwei unterschiedliche Vorstellungen vom Leben haben, wird einer immer unzufrieden sein wenn er oder sie nachgibt. Das wird dann zwangsläufig zum Ende der Beziehung führen

14

Ich finde es schon schwierig, von seinem Partner einen mehrere hundert km entfernten Wohnsitzwechsel zu verlangen. Zumal du selbst nicht weißt, ob in den Süden oder Norden.

Besser wäre es gewesen, du wärst gleich an deinen Wunschort gezogen und hättest da eine Beziehung angefangen.

Hast du dir überlegt, dass du dann dein Kind kaum noch sehen wirst?

Ehrlich gesagt wirkt das alles sehr unausgegoren auf mich. Und ich bin jemand, der schon in verschiedenen Kontinenten gelebt hat.