"Spätes Glück", gib es das wirklich?

Warum ich die oben genannte Frage stelle?

In meinem Kollegenkreis als auch Familien- und Freundesumfeld brechen aktuell viele langjährige Ehen auseinander und mir fällt auf, zumindest kommt mir es so vor, das Partnerschaften die sich nach dieser Trennungen ergaben irgendwie nach 2-3 Jahren wieder vorbei sind. Gerade bei den über 50 Jährigen fällt mir das auf, was natürlich auch an meinem Alter und Freundeskreis liegen mag.

Warum das so ist weiss ich jedoch nicht. Ich beschäftige mich deswegen mit dem Gedanken, weil ich spüre vielleicht doch nochmal "die Augen auf zu machen" und mich umzusehen.

Meine zwei Kinder werden vermutlich in 4 oder 5 Jahren aus dem Haus gehen und irgendwie möchte ich nicht immer alleine sein und vor dem Fernseher verblöden und darauf warten das ich mal ne` WhatsApp von meinen beiden Kindern bekomme (was mich natürlich freut) aber doch auf Dauer wenig ausgleicht. Ich kenne solche Leute und das ist nichts für mich.

Jeder Mensch der zwei Kinder hat und sie neben einer Vollzeitstelle alleine großzieht weiß wie das ist, da bleibt neben den Kindern, Arbeit, Haushalt und Schule wenig Raum und Zeit für "flammende Abenteuer" und ich bin oft froh um 23 Uhr ins Bett zu fallen.

Mir fiel oft auf, dass ich als meine Zwei noch ganz klein waren an den Spielplätzen oder Urlaubshotels als mann mit Kindern eher ausgegrenzt wurde, interessanterweise gerade von älteren Frauen. Ich sage das ganz ohne Bitterkeit, das Leben ist halt manchmal so zu einem und ich bin dennoch zufrieden und ja auch glücklich.

Was sind eure Erfahrungen und Beobachtungen in eurem Umfeld?

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Es brechen viele langjährige Ehen auseinander, weil sich Menschen mit den Jahren verändern/weiterentwickeln, und bei Paaren geschieht das manchmal in eine konträre Richtung.
Hinzu kommt, dass viele Paare, die Eltern sind, sich durch die gemeinsame, große Verantwortung und Aufgabe : Kinder auf den richtigen Weg bringen und erziehen, als Paar über die Jahre aus den Augen verloren haben.
Wenn die Kinder dann im Jugendalter immer mehr ihre eigenen Wege gehen, merken diese Paare, dass sie, ausser die Kinder, im Grunde Nichts mehr verbindet.
Und dann weiss man halt natürlich ab einem bestimmten Alter sehr genau, was man will - und auch, was man nicht (mehr) will.
Das sind mMn die häufigsten Gründe einer Trennung im besten Alter.

Für die Liebe ist es, mMn, aber nie zu spät. Und erst recht nicht mit 50 - das ist doch das beste Alter.
Ich wünsche Dir, dass du Dein Glück findest #klee

Alles Gute Dir!

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Gibts bestimmt, kommt aber sicher auch auf die eigene Einstellung an, ob man dafür überhaupt offen ist. Jede gute Beziehung erfordert Kompromisse von beiden Seiten. Je länger jemand Single ist, je älter man ist und je mehr einen vorherige Beziehungen negativ beeinflusst haben, desto schwerer wird es sicher fallen, sich noch mal ganz mit Haut und Haar und vollem Herzen bedingungslos auf einen anderen Menschen einzulassen. Die Ansprüche steigen, die eigenen Wertvorstellungen und Meinungen sind gefestigt und müssen kompatibler sein als in jungen Jahren, wo man noch flexibler und weniger reif war...

Ich finde es im Älterwerden nicht unbedingt einfacher, bin nicht so offen und bereit für die Liebe wie als junge Frau, bin kritischer, wäge mehr ab und breche Kontakte auch schneller wieder ab, wenn mir was gegen den Strich geht, während ich früher eher dachte, ach, wird schon, schauen wir mal. Heute weiß ich aus Erfahrung, was schlecht anfängt, hört selten gut auf. Und bin vorsichtiger.

Ich bin daher nicht sicher, ob ich noch mal jemanden finden werde, mit dem es passt, sodass ich denke, mit dem möchte ich den Rest meines Lebens verbringen. Ich suche ihn aber auch nicht, entweder passiert es von allein oder nicht.

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Liebe lieber sowieso,
ich lese Deine Beiträge sehr gerne und wünsche Dir, dass Du Deinen Herzensmensch, mit dem Alles passt, findest #klee

Viele Grüße#blume

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Danke Süße, ich lese Dich auch immer gern. 😍♥️😘

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Ein Grund für deinen ersten Absatz ist sicher, das in diesem Alter häufig einer der Partner „ausbricht“ weil er sich mehr vom Leben erwartet, als ein eingefahrenes Ehe-/Familienleben. Das aber nicht alles rosig ist, was glänzt, fällt dann auch schnell wieder auf, sobald die erste Verliebtheit nachlässt und der Alltag einkehrt.

Zu deiner Situation kann ich nichts sagen, finde es aber nachvollziehbar, wenn man Pläne für die Zukunft macht, wenn die Kinder aus demHaus sind. Und ich glaube, man kann durchaus auch im etwas höheren Alter noch die große Liebe treffen und ein spätes Glück erleben.

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Tja, no risk, no fun. ;-) Du kannst nicht mehr tun als rausgehen und schauen, was sich ergibt, offen für alles. Ob man vorm Fernseher vergammelt, entscheidet man selber.
Ich bin 65 und in meinem Alter ist das Angebot seeehr dünne an Männern. Wie sagt meine Freundin, entweder selbstverliebte joggende Brathähnchen (und die wollen am liebsten Dreißigjährige ;-)) oder Pflegefälle. Klingt hart, ist aber so.
Du bist noch jünger, wenn Du nicht gerade halb so alte Mädels suchst, wird es schon klappen. Ein lieber Bekannter mit 54 fand jetzt schon zwei Beziehungen in einer regionalen fb-Gruppe. Leider scheiterte es an den Kindern der Damen, die eine neue Beziehung nicht akzeptieren wollten#augen
Ja man wird wählerischer, will keine tausend Abstriche machen und ist auch mal sehr glücklich mit einem Glas Wein und einem leckeren Essen und einem spannenden Film. Also......einziehen wird bei mir kein Mann mehr - aber sonst....mal sehen. ;-) Explizit suchen werde ich nicht, bin aber auch so einiges unterwegs. Bist Du in einem Verein, einem Fitnesstudio? Irgendwas findet sich sicher......und warte nicht zu lange :-D LG Moni

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Ganz vergessen...ich kenne drei Partnerschaften, die durchaus noch halten. Das erste Paar ist Anfang 60, sie sind ca 10 Jahre zusammen, das zweite ähnliche Konstellation und die Witwe eines meiner Cousins hat mit 80 noch jemand gefunden, sie sind nun 7 Jahre zusammen. Lustigerweise wohnen aber alle drei Paare nicht zusammen sondern getrennt.
LG

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Ich finde über Beobachtungen bei anderen Paaren kann man das nicht definieren.

Vielleicht wird man mit zunehmender Reife wählerischer, aber wenn die Bombe einschlägt (im positiven Sinn), dann ist keiner davor gefeiht die rosarote Brille auf zu haben.

Nur weil es bei anderen schief geht, muss es nicht bei dir auch so sein.

Immerhin bist du schon soweit und willst deinen Lebensabend nicht vorm TV verbringen. Deine Kinder werden vermutlich in absehbarer Zeit flügge. Worauf wartest du noch? Ich denke, du hast es verdient, dass du dir jetzt schon etwas Zeit für dich einräumst um vielleicht irgendwo jemanden kennenzulernen.
Also mach dich bereit für die Frauenwelt.
Alles Gute für dich.

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Ich glaube, dass es das gibt.

Meine mutter ist der beweis. Sie war mit 20 bis 30 mit meinem vater verheiratet. Wo ich 9 war haben sie sich scheiden lassen. Hatte aber auch einen sehr guten grund gehabt.

Dann hatte sie noch 2 weitere beziehungen gehabt. Der erste hielt sich nur kurz. Den haben wir nie kennen gelernt und der 2. War 3 jahre teil der familie. Meine schwester hat ihn aber raus gemobbt. Wer weiß, wie es wäre, wenn meine schwester kein pupertier gewesen wäre. Vielleicht wäre er noch teil der familie. Und dann, vor gut 8 jahren, mit etwas über 50, lernte sie dann ihren jetzigen mann kennen. Dabei wollte sie keinen mehr haben.

Also solange man offen ist, es auf sich zukommen lässt und auch bereit ist, eine richtige familiäre beziehung aufzubauen und das wertschätzt, was man hat, dann kann man in jedem alter das glück finden. Sofern der andere auf der selben wellenlänge ist und eine beziehung genauso ernst nimmt.

Es ist aber heutzutage schwer menschen zu finden, die eine Beziehung wie einen Familienmitglied behandeln. Oft ist es eher freundschaftlich und man kann sich gegenseitig akzeptieren oder man geht seine wege. Nicht viele würden zusammen durch die tiefen gehen, wie ich und mein mann. Viele hätten uns schon längst verlassen, bei diversen probleme, die wir schon von haus aus mitgebracht haben. Da sehen sie es nicht mehr als gemeinsames problem, wo man zusammen daran arbeiten sollte, sondern als problem des anderen. Daher schätze ich es umso mehr, dass ich meinen mann hab und hoffe, dass das lange so bleibt und wir auch tiefere Tiefen bewältigen können. Aber wer weiß, was die zukunft bringt. Ach und ihn hab ich auch kennen gelernt, als ich (wie meine mutter) eigentlich keinen haben wollte.

So ist jedenfalls meine beobachtung bei kurzzeitbeziehungen. Oftmals werden freunde sogar mehr wertgeschätzt als der partner. Da ist es klar, dass die beziehung meist kein gutes Ende bereit hält.

Also einfach leben und freunde haben/finden und es kommt alles von allein, wenn es passt, passts, wenn nicht, dann solls nicht sein ;)

Ich drück dir die daumen und genieß dein leben

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Sorry mit etwas über 40 hat sie ihn kennen gelernt

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Das kommt glaube ich einfach darauf an, was man vom Leben und einer neuen Partnerschaft erwartet.

Ich berichte mal von mir: Ich bin seit bald 6 Jahren getrennt vom Vater meiner Kinder und seit 2 Jahren in einer neuen Beziehung. Ich bin glücklich - spätes Glück gibt es also! Oder zumindest erstmal.

Ich habe mich mental total davon verabschiedet, dass meine aktuelle Beziehung für immer ist. Wie lange das alles gut geht und vor allem für mich gut ist, das weiß ich nicht, das wird einfach die Zeit zeigen. Und dann habe ich durch die Erfahrungen der letzten Jahre keine Angst davor, auch wieder allein weiter zu machen. Nur, weil eine Beziehung auch wieder zerbrechen kann, keine anzufangen, ist nicht mein Weg.

Ich lebe heute. Heute bin ich glücklich. Was morgen ist sehe ich morgen.