Neue Partnerschaft - zusammenziehen?!

Hallo,

kurz zur Ausgangslage, ich bin seit fast 5 Jahren alleinerziehend mit zwei Kindern (10 und 7) und seit 1,5 Jahren in einer neuen Partnerschaft. Es läuft alles sehr gut, wir haben es langsam angehen lassen, weil ich einige Zeit gebraucht habe, mich auf etwas neues einzulassen, und meine Kinder akzeptieren meinen neuen Partner gut. Es spielt sich langsam ein sehr schönes Familienleben ein, ich fühle mich entlastet und wir bekommen neue Impulse von aßen, frischen Wind in unser Leben, was ich sehr schätze.

Wir 3 wohnen aktuell in einer schönen 3-Zimmer-Wohnung. Dort haben wir auch schon vor der Trennung gewohnt, ich bin mit den Kindern dort geblieben. Die Wohnung ist für uns drei wirklich gut, wir haben drei große Zimmer, zwei Balkone, einen Innenhof, in dem Kinder spielen können, und eine tolle Hausgemeinschaft. Die Wohnung liegt in einem tollen Viertel, wo wir viele Leute kennen, 5 Minuten von der Schule meiner Kinder. Außerdem ist sie unglaublich günstig, sodass ich sie mit meinem Teilzeitgehalt gut allein finanzieren kann. Das einzige Problem, was für uns zu dritt irgendwann anstehen wird, ist, dass die Kinder ein Zimmer teilen, was nicht mehr lange - vielleicht noch ein paar Jährchen - gutgehen wird. Spätestens dann besteht also Handlungsbedarf.

Wir hatten bisher keinen Druck, an der Wohnsituation etwas zu ändern, weil mein neuer Partner in der direkten Nachbarschaft und auch sehr günstig wohnt. Nun entwickelt es sich aber so, dass er immer mehr Zeit bei uns verbringt. Und zu viert ist meine Wohnung einfach zu klein, was ich aus leidvoller Erfahrung aus meiner alten Beziehung weiß. Es steht nun also die Überlegung an, sich vielleicht zusammen was zu suchen, und ich weiß nicht, wie ich das finde.

Wir haben gestern das erste Mal zusammen in die Richtung überlegt, ich bin sicher, jeder für sich schon öfter. Er ist da sehr offen und kann es sich gut vorstellen. Ich hätte selbst große Lust auf was Neues. Unsere Wohnung ist nach 12 Jahren wirklich abgewohnt, ein Zimmer fehlt, und ich könnte Abwechslung vertragen. Auch der Gedanke an ein richtiges, glückliches Familienleben ist wirklich schön.

Aber ich habe große Angst vor dem Schritt. Bisher war die Fallhöhe für mich nicht groß - bei einer Trennung ändert sich für uns gar nichts. Wir bleiben, wo wir sind und kehren in unsere alte Routine zurück. Ich gehe kein finanzielles Risiko ein. Würden wir zusammen ziehen, wäre ein erneuter Umzug im Fall einer Trennung sehr schwer. So eine günstige und schöne Wohnung (in Schulnähe!) finde ich heutzutage nur schwer, wenn überhaupt. Ich würde würde also ein sehr gut geregeltes Leben und meine Unabhängigkeit aufgeben. Bei dem Gedanken gruselt es mich.

Ich liebe meinen Partner sehr und vertraue ihm. Aber ich glaube einfach nicht mehr daran, dass die Dinge für immer halten. Vielleicht treten gerade durch das gemeinsame Wohnen Probleme auf, die wir jetzt noch nicht absehen können. Da wären wir nicht die ersten, die durch Streit über Zahnpasta-Tuben ins Schlingern geraten, und ich weiß, dass ich da schwierig bin. Ich habe einfach dass Gefühl, ich würde damit alles aufs Spiel setzen.

Wiederum können wir in der Wohnung ja ohnehin nicht für immer bleiben, wenn wir für die Kinder eigene Zimmer möchten. Ein Sprung ins kalten Wasser steht also sowieso irgendwann in der nicht allzu fernen Zukunft an. Warum also nicht jetzt, und es wagen...?

Ich bin hin und her gerissen - was würdet ihr tun?

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Nur wenn eine Wohnung die 100 % passt und die du auch alleine tragen kannst. Auf keinen Fall raus aus dem Viertel, wo sich deine Kinder wohlfühlen.
Zusammen wohnen ist unabhängig von der Größe der Wohnung - immer eine andere Sache.
Ich würds lassen.

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Auf keinen Fall raus aus dem viertel? Und die Kinder müssen sich bis 18 ein Zimmer teilen oder was

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Ich glaube, ein Leben funktioniert nicht ohne dass man Risiken eingeht.
Ihr seid schon 1,5 Jahre zusammen, es pendelt sich ein Familienleben ein. Warum nicht noch etwas warten? Bisher ging es doch auch, warum sollte es nicht vorerst so funktionieren? "Platz ist in der kleinsten Hütte" hat meine Oma immer gesagt ;-)

Hast du deinem Partner deine Bedenken mitgeteilt?
Wäre er bereit, erst mal zu euch zu ziehen und sich an der Miete und dem Rest zu beteiligen und zu sehen, wie es gemeinsam so läuft?

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Das ist für uns beide glaube ich überhaupt keine Option. In meiner Wohnung gibt es bei so einem Arrangement überhaupt keinen Rückzugsraum, und man hockt total aufeinander. Stauraum wird für uns drei knapp, keine Ahnung, wo er überhaupt seine Klamotten unterbringen sollte. In so einer Situation sehe ich eher Probleme auftauchen, und zwar dadurch, dass man sich nicht zurückziehen kann und sich so schnell auf den Keks geht. Und dann hat er alles aufgegeben. Das geht nicht.

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Warum fragst du dann noch? Du gibst dir ja schon die Antwort: damit er nicht alles aufgeben muss, willst du alles aufgeben. Und deine Kinder auch......

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Deine zwei Kinder und du werdet diejenigen sein, die am meisten leiden werden, sollte das Zusammenleben in einer größeren Wohnung nicht klappen. Das sind drei Personen, die nur 1 Gehalt zur Verfügung haben.

Dein Freund hingegen ist nur 1 Person und kann sich sicherlich gut alleine tragen finanziell gesehen. Er hat mit Abstand das geringste Risiko, wenn euer Zusammenleben doch nicht klappen sollte.

Es ist konsequent und vernünftig, ein Zusammenleben zunächst einmal so auszuprobieren, dass niemand zu Schaden kommt, sollte es nicht funktionieren. Das bedeutet: er sollte 1-2 Jahre in eure Wohnung ziehen, auch wenn dort der Platz knapp ist. Klappt alles gut, könnt ihr anschließend relativ gefahrlos in eine größere Wohnung ziehen.

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ich denke eben, dass unter derart beengten Verhältnissen das Zusammenleben viel schwieriger ist als in einer großen Wohnung, die jedem genug Rückzugsraum bietet. Zusammenwohnen in unserer Wohnung wird nicht funktionieren, das möchte ich nicht. Ich habe hier mit meinem Ex gewohnt, ich habe es probiert - es war zu eng, ich weiß das schon.

Mein Partner ist bereit, dass Risiko einzugehen - sicherlich, wie Du sagst, weil er sein Risiko ungleich kleiner ist als unseres.

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Wenn das Zusammenleben in deiner Wohnung nicht in Frage kommt, auch nicht für 1-2 Jahre, bleibt dir nur, dich nach einer größeren Wohnung umzuschauen, in der du auch im Falle einer Trennung leben könntest. Sie muss also bezahlbar sein und in der Nähe der Schulen. Und du solltest die alleinige Mieterin sein.

Ich würde ab sofort anfangen zu suchen. Sollte sich aber nichts finden lassen, würde ich bleiben, wo ich bin.

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Uh... schwer.... sehr schwer...

Ich würde sagen: gucken ob man was findet und zwar ganz in Ruhe. Ihr habt ja keinen Druck.
Man kann sich also die Traumwohnung suchen und wenn man diese findet, dann überlegt man vielleicht gar nicht.

Ich kenne übrigens einige (mich eingeschlossen), die lieber auf ein Schlafzimmer verzichten, als eine Wohnung aufzugeben, die alles hat, bloß ein Zimmer zu wenig. Aber das kommt ja sicher auf die Gegend an und das Tollste ist es sicher nicht.

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Hallo!

Du sprichst aktuell von einer 3 Zi-Whg. für 3 Personen, wo der Stauraum knapp wird, ...
Wie alt sind Deine Kinder, sind sie noch GS oder Unterstufe? Wie lange sind "ein paar Jährchen" bis es mit den beiden Kindern in einem Zimmer nicht mehr klappen würde?
Haben sie den Schulwechsel von der GS(?) in unmittelbar Wohnnähe auf die Weiterführende Schule (auch noch unmittelbare Wohnnähe?) hinter sich?
Ich würde das Thema einfach mal für sich betrachten und mir definitiv klarmachen, wann genau der Zeitpunkt des Umzugs am sinnvollsten wäre!

Das andere Thema (eher unabhängig von dem ersten!) ist sollst Du oder sollst Du es nicht wagen mit Deinem Partner zusammenzuziehen? Da Du Dir unsicher bist, insbesondere was die Erfolgsaussichten des Experiments sind , sehe ich da nicht unmittelbar Druck dahinter.

Ich glaube (FÜR MICH) würde ich zunächst eine größere Wohnung (4 Zi) für mich und die Kinder suchen, so dass potentiell der Partner auch mit einziehen könnte (zumindest für eine überschaubare Zeit). Den Schritt musst Du finanziell auch OHNE Partner stemmen können in (naher) Zukunft. Letztlich läuft es darauf hinaus bei 4 Zimmern eben kein halbes Zimmer dabei zu haben, was Euch 3en reichen könnte, aber einer 4. Person nicht mehr.
Der Zeitpunkt des Einzugs vom Partner wäre dann nicht so relevant und auch sein möglicher Auszug würde keinen großen Schaden anrichten.

VG, I.

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Als erstes würde ich mal mit dem Suchen anfangen. Ihr habt doch keinen Druck! Schaut halt in den gängigen Internetportalen oder bei 2, 3 Maklern, was es so im Angebot gibt. Vielleicht habt ihr Glück und findet eure Traumwohnung gleich um die Ecke. Und wenn nicht, habt ihr doch auch nichts verloren. Suchen kostet doch nichts!

Als Alternative: Du sprichst von 3 großen Zimmern: kann man nicht in ein Zimmer eine Zwischenwand ziehen? Vielleicht fragt ihr einfach mal euren Vermieter und wenn ihr Glück habt, ist er nicht abgeneigt.

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Ich denke, dass das von ein paar Faktoren abhängt, die vorher zu klären sind.
Im Falle einer Trennung: wer behält die Wohnung? Bzw wer steht dann im Mietvertrag? (Zu zweit würde ich ihn nicht unterschreiben, sondern nur alleine. Am Schluss gibt es rosenkrieg und du und die Kinder müssen raus).
Könntest du die Miete notfalls auch alleine tragen?

Wenn du sagst dass du auch ohne Partner irgendwann eine größere Wohnung brauchst, dann kann man den Schritt auch jetzt schon gehen, sofern der Mietmarkt bei euch grade in Ordnung ist....

Ich weiß dass man eigtl nicht an Trennung etc denken sollte, aber alles andere ist naiv. Vor allem weil du Kinder mitbringst!

Aber noch hast du ja keinen Zeitdruck und 1 1/2 Jahre Beziehung sind jetzt nicht soooo lang, als das man dumm abgeguckt wird, wenn man getrennt wohnt ;-)

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Wie die Leute gucken ist mir sowieso egal. ;-)
Wir rücken halt nur schon jetzt langsam enger zusammen, und in meiner Bude wird es jetzt schon zu eng. Deshalb fangen wir an, drüber nachzudenken.

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Hallo,
für mich klingt es so, als seist du für diesen Schritt noch nicht bereit und das ist doch auch vollkommen in Ordnung. Wenn ihr euch alle gut versteht, werdet ihr es auch schaffen, die Beziehung unter den aktuellen Bedingungen weiterzuführen, bis ihr für den Zusammenzug bereit seid.

Ich denke grundsätzlich, dass man im Leben einfach gewisse Schritte wagen muss, ohne immer ein Sicherheitsnetz zu haben. Niemand kann einem garantieren, dass Beziehungen halten oder man nicht plötzlich doch wieder umdenken muss. Sich deshalb nie aus seinem Kokon zu bewegen, finde ich persönlich schade.
Allerdings halte ich auch nichts davon, überstürzt zu handeln, gerade wenn Kinder im Spiel sind. Bei euch kommt der Gedanke ans Zusammenziehen gerade erst auf. Ihr habt also durchaus noch Zeit damit und müsst nichts übers Knie brechen.

Am sinnvollsten finde ich es, wenn du allmählich beginnst, für dich und die Kinder nach einer größeren Wohnung zu suchen, die du alleine bezahlen kannst. Da die Wohnung dann größer ist, besteht ja dann durchaus die Option, dass dein Freund dazuzieht. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, die dir Sicherheit gibt (du kommst mit der größeren Wohnung alleine klar) und die trotzdem euren Wunsch, mal zusammenzuziehen, ermöglicht.
Etwas Neues braucht ihr ja evtl. eh bald und so eine Suche kann sich je nach Stadt und Voraussetzungen gut ein paar Monate, manchmal auch Jahre hinziehen.

Ich weiß nicht, ob dein Freund für diese Vorgehensweise offen ist, aber ihr könntet ja gemeinsam für dich und deine Kinder suchen und er würde auch direkt einfließen lassen können, was ihm gefällt und was nicht. Das könntest du berücksichtigen, ohne dich einzuschränken. So wäre ein späterer Zusammenzug durchaus denkbar, aber mit nicht so viel Risiko für deine Kinder oder eure finanzielle Lage verbunden.

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Soll in der neuen Wohnung jeder ein eigenes Zimmer bekommen oder wählt ihr die klassische Form: Elternschlafzimmer, je ein Kinderzimmer, Wohnzimmer?

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Uns beiden wäre in einer neuen Wohnung wichtig, dass es für jeden auch einen persönlichen Bereich gibt - wie gesagt braucht er ein Arbeitszimmer, und ich wünsche mir auch einen Platz, an den ich mich zurückziehen kann und der von niemandem sonst besetzt ist. Das muss nicht unbedingt ein ganzes Zimmer sein, aber ich brauche eben wirklich genug Platz. Ich bin so, ich muss mich zurückziehen können, und wenn ich das nicht kann, fühle ich mich schnell bedrängt. Deswegen sind solche Experimente wie zu viert in der 3-Zimmer-Wohnung für mich wirklich zum Scheitern verurteilt.

Also: Familienleben wäre wirklich toll - aber dafür brauche ich genug Platz. Deswegen ist es letztlich wahrscheinlich auch mit einer 4-Zimmer-Wohnung nicht getan. Oder sie muss so groß sein, dass es allein schwierig sein wird, sie zu halten. Und ich muss mich wahrscheinlich entscheiden, ob ich mich traue oder nicht...