Ultimatum?

Hallo!
Es ist schwierig, meine Situation in kurzer Form niederzuschreiben: vor einem halben Jahr habe ich die Liebe meines Lebens kennengelernt, für ihn bin ich auch das, was er nicht mehr dachte, zu finden. Ich bin jedoch seit 2 Jahren geschieden und er lebt noch mit der Mutter seiner Tochter zusammen. Wegen der Tochter (9 Jahre). Als wir uns kennenlernten, war es bald klar, dass er diese Situation, die eh nur mehr ein Schein war, klären wird. Schon bald sagte er ihr, er werde ausziehen.
Und seitdem ist es ihm noch nicht gelungen. Weil er große Angst hat, dass sie ihm das Kind nahezu kaum mehr geben wird. Sie droht auch damit, fortzuziehen, das macht ihm die größte Angst. Über 400km sind nicht gerade leicht für eine Vater-Kind-Beziehung. Und die Bindung und Liebe zu seinem Kind ist sehr stark...

Wir haben keine leichten Zeiten hinter uns, zwischen Hochs und Tiefs kam es jetzt vor einem Monat zur Trennung. Doch er lässt mich nicht los, hält Kontakt und sagt, wie wichtig ich für ihn bin. Er brauche Zeit.
Doch ich kann nicht mehr... ich liebe ihn nach wie vor, aber mir tut seine Unschlüssigkeit weh.

Kann man ein Ultimatum stellen. Ist das herzlos oder notwendig?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Einerseits kann ich seine Exfreundin (er hat sie nie geheiratet, weil er sie nie liebte) verstehen, andererseits ist sie gemein. Ich hätte nie meinen Kindern den Vater entfremdet...

Ach, Eure Meinung würde mich sehr interessieren...
Danke
Petra

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Tja das ist eine sehr schwere Situation für euch beide. Eine Freundin von mit erlebt ähnliches, die Frau droht auch damit ihm das Kind zu entziehen und hetzt das Kind gegen ihn und meine Freundin auf. Dieses Jahr will er meine Freundin heiraten. Doch wie stellt er sich das vor wenn er noch mit seiner Expartnerin zusammenlebt??? Ich weiß nicht wie lange ich das aushalten würe. Sicher, zwischen den beiden läuft 100% nichts mehr, aber trotzdem ist das kein Dauerzustand. Dein Freund MUSS sich entscheiden. Wichtig ist wie es dir dabei geht. Was ist größer? Die Liebe zu ihm oder dieses zermürbende Gefühl das sich ja doch nichts ändern wird? Horch mal ganz tief in dich rein!

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Danke für Deine Zeilen... ich habe schon sehr oft in mich hineingehört. Und daher möchte ich heute Nacht mit ihm reden. Das ist aber übrigens etwas, was ihn generell belastet. Das Reden. Denn er spricht mit niemandem darüber. Nicht mal mit seiner Familie. Und nicht mal wirklich mit seiner Ex. Das ist ja meiner Meinung nach ein Fehler, doch er meint, er hasse Diskussionen, da geht er lieber.
Er ist der beste Mensch, den ich je kennengelernt habe, doch er ist auch gleichzeitig sehr verschlossen. Ich bin seine Zukunft, das sagt er immer wieder. Doch wann beginnt diese Zukunft?!
Ich komme mir auch ein wenig schäbig vor, wenn ich ihn unter Druck setze. Doch mein Leben ist mir auch wichtig. Entweder mit ihm oder ohne ihm. Aber ein Mittelding zerreisst mich auf die Dauer.
Wenn seine Tochter wegzieht, dann muss er das akzeptieren. Er weiß auch, dass die Kleine dort sehr glücklich wäre. Dort ist die Familie der Mutter, sie ist dort immer in den Ferien und hat dort auch Freunde.

Also ist mein Schatz doch nur ein großer Egoist, der sein Kind nicht loslassen kann. Das gibt er auch zu! Es geht ihm seit Monaten schlecht, meine Liebe schätzt er sehr! Und er liebt mich auch, das ist eigentlich wunderschön...

Ich danke Dir für Deine Geduld mit mir... ;)

2

Hallo,

ein Ultimatum wird Dir nichts nützen.
Wenn er sich, entgegen seiner Ankündigung, immer noch nicht getrennt hat und vor allem immer wieder Ausreden hat, wird er es auch nicht in naher Zukunft tun.

Solche Männer sind Zeitverschwendung.

Alles Gute,
Julia

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Du sprichst meine Befürchtung klar aus. Leider.. ;)

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Tut mir auch echt leid für Dich ... auf sowas sollte man eigentlich gar nicht reinfallen.
Das passiert aber auch nur, und dieser Vorwurf sei gestattet, wenn man sich mit, in welcher Form auch immer, gebundenen Männern einläßt.

Jetzt hast Du nur 6 Monate verschwendet ... Laß es nicht mehr werden, das lohnt sich nicht.

Alles Gute,
Julia

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Du bist dir aber schon ganz sicher, dass die beiden wirklich getrennt sind?

Für mich hat sowas (mit der Ex zusammenwohnen) immer einen schalen Beigeschmack...und du wärst nicht die Erste, die da auf die Schnauze fällt.

Ich finde es übrigens auch sehr seltsam, jahrelang mit jemandem zusammen zu bleiben, den man nicht liebt...gemeinsames Kind hin oder her.

BTW: er sagt, dass er Zeit braucht...hat er dir auch verraten, wie lange du dich noch gedulden sollst, bis er endlich aus den Puschen kommt?

"andererseits ist sie gemein. Ich hätte nie meinen Kindern den Vater entfremdet..."

Ich unterstelle, dass sie nicht "aus Spaß" bzw um ihm seine Tochter zu entfremden, 400 km weit wegziehen will. Das wird wohl seine Gründe haben, die ich darin vermute, dass sie in ihre "Heimatstadt" zurück möchte...was ich -nebenbei erwähnt- nach einer Trennung auch vollkommen nachvollziehbar finde.

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Du hast recht, sie ginge in ihre Heimatstadt. Das ist für mich absolut nachvollziehbar. Wie gesagt gefällt es der Kleinen dort sehr! Noch dazu steht nun im Herbst der Schulwechsel bevor. Also eine gute Zeit für einen Wechsel auch noch. Doch er will das nicht, er möchte die Kleine in seiner Nähe wissen. Das ist egoistisch, gibt er auch zu.
Ich habe ihm gesagt, er muss endlich der Realität ins Auge blicken. Wenn man mit einer Frau ein Kind macht, die man nicht liebt, dann kommt eben eines Tages der Tag, an dem der Traum der Illusion endet. Das weiß er auch, doch er ist wie gelähmt und bewegungsunfähig. Vor jedem Schritt egal in welche Richtung hat er Angst.
Es ist nicht leicht, das mitanzusehen. Da ich nämlich überhaupt nicht so bin.

Ein Paar sind sie schon lange nicht mehr. Schon vor mir... keine Ahnung, wie diese Frau das aushält.

#schmoll

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Hallo Petra,

ein Ultimatum solltest Du stellen, aber nicht IHM, sondern DIR SELBST.

Ihm eins zu stellen, halte ich für wenig sinnvoll. Dadurch entsteht Druck, der keinem weiterhilft. Dir selbst eins zu stellen (und es dann auch einzuhalten), finde ich gut.

Ob Du's glaubst oder nicht: in den letzten Jahren waren 3 meiner engsten Freundinnen in ähnlichen Situationen: gebundener Mann "auf dem Absprung", bei zweien waren Kinder im Spiel.

Die drei besagten Freundinnen haben alle einen langen Atem bewiesen, und – was soll ich sagen: am Ende war jede von ihnen unglücklich.

Magst Du Details hören?

Eine hatte sich einen verheirateten Arbeitskollegen mit 8 jähriger Tochter ausgesucht. Er hat ihr von Anfang an beteuert noch nie so verliebt gewesen zu sein und sich trennen zu wollen. Nach einem knappen Jahr flog die Affäre auf. Ehefrau hat sich mächtig ins Zeug gelegt, er ist bei ihr geblieben, und meine Freundin guckte in die Röhre. Summa summarum hat sie 1,5 Jahr ihres Lebens gewartet.

Freundin 2 hat sich einen Herrn ausgeguckt mit Frau und 3 Kindern. Auch hier Liebesbeteuerungen und Trennungsabsichten seinerseits von Anfang an. Alles ist aufgeflogen, Ehefrau hat ihm verziehen mit der Auflage, nie wieder auch nur ein Wort mit der Affäre zu wechseln, und er hat eingewilligt aus Angst, sie könnte ihm die Kinder nehmen. Nach 3 Jahren Affäre gab es also nicht mal klärende Gespräche für die Geliebte, der er jahrelang Hoffnungen gemacht hat.

Freundin 3 war die einzige, die selbst den Absprung geschafft hat. Der Auserkorene konnte sich fast 2 Jahre lang weder für sie noch für seine langjährige Lebensgefährtin entscheiden, hat immer total gelitten und sich selbst sehr leid getan. Sie hat dann schweren Herzens den Schlussstrich gezogen, er macht mittlerweile eine Therapie.

Ich glaube, je länger eine Affäre dauert, desto unwahrscheinlicher ist es, dass daraus eine Beziehung wird. Seine Liebesschwüre sind sicher nicht gelogen. Aber wenn er die Entschlossenheit zum Absprung von seiner Frau bisher noch nicht hat, wird er sie auch nicht mehr entwickeln.

Es könnte natürlich passieren, dass sie alles rausbekommt, ihn vor die Tür setzt und er zu Dir kommt. Ob das eine Basis für Euch sein kann, musst Du Dich fragen. Am besten schon im Vorfeld.

Tut mir leid, dass ich so deutlich meine Meinung äußere und Dich nicht ermutige. Das kommt daher, dass ich über lange Zeiträume hinweg enge Freundinnen getröstet habe, die in Deiner jetzigen Situation waren.

Ich wünsche Dir trotzdem alles Gute – vielleicht kommt's bei Euch ja anders. Die Möglichkeit besteht.

Liebe Grüße,
#blume Julie

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Keine Sorge, Deine Worte finde ich in Ordnung. Wie gesagt, ich möchte ja Erfahrungen austauschen. Klar ist jede Situation anders, doch es gibt schon deutliche Tendenzen.
Ich habe ja wie gesagt vor einem knappen Monat den Absprung geschafft, er wohnt auch kaum mehr zuhause, schläft in seinem Haus am Land oder in der Arbeit. Er ist nur mehr zuhause, wenn er die Kleine hat, da sie arbeitet.
So gesehen hat sich seit dem Kennenlernen viel getan, er ist auch stolz auf sich, doch er hofft, dass sie da bleibt mit der Kleinen, wenn sie eben mit der neuen Schule im Herbst hier beginnt.
Ach, ich wünschte, ich wäre da nie dazugeraten... ;)

Danke Dir für Deine Zeilen!

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Du wirst so nicht weiterkommen aber weiterleiden.

Ein Ultimatum kann manchmal hilfreich sein, wenn der andere sich dann zu Handlungen gezwungen sieht, manchmal geht der Schuss nach hinten los.

Die Entscheidung kannst du ihm nicht abnehmen.

Er wird klare Verhältnisse schaffen müssen und zwar bald, sonst macht er es nie.

Ich hab drei Jahre gewartet ... schön blöd.

Gruß

Silk

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Hallo!
Ja, darum möchte ich ja auch wirklich kein Ultimatum stellen. Im Großen und Ganzen möchte er nicht, dass die Kleine fortzieht. Doch ich sage ihm, dass er damit rechnen muss und es akzeptieren soll.
Ich werde mich von ihm trennen, wenn er das nicht möchte, dann soll er etwas ändern. Das ist dann zwar ähnlich einem Ultimatum, aber es ist meine Entscheidung, keine, die ich von ihm verlange...

Du hast 3 Jahre gewartet? Auf wen?

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Gut, du kannst nur deine Situation ändern, ihm sagen, dass du es so nicht erträgst und einen Schlussstrich ziehen.

Das er sein Kind liebt, ist legitim. Das er sich aber durch diese Liebe in eine hilflose Position drängen lässt ist nicht gesund.

Ich bin sehr entscheidungsfreudig, weiß aber auch, dass man schon mal eine Weile nachdenken muss. Doch irgendwann sollte man einen Entschluss treffen und ein halbes Jahr ist Zeit genug sich darüber klar zu werden, was man will.

Gesund ist das übrigens für die Tochter auch nicht, sie bekommt ein völlig falsches Bild von Liebe und Vertrauen.

Ich habe drei Jahre lang darauf gewartet, dass mein Partner Dinge ändert. Dann war Schluss.

Gruß

Silk

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Als ich mich damals in einen verheirateten Mann verliebte und er sich in mich, dachte ich auch "der trennt sich nie". Seine Phrasen "Ehe läuft schlecht, ich liebe meine Frau schon lange nicht mehr" tat ich als warmhaltendes Geschätz ab. Schon nach vier Wochen wurde ihm die Sache ernst, er zog bei ihr aus und bei mir ein. Vier Monate später war ich schwanger.

Auch sie drohte, ihm die Kinder zu entziehen, was ihr phasenweise auch gelungen ist, aber vor Gericht hat er Recht bekommen und sie musste die Kinder - zumindest 14-tägig - ziehen lassen.

Dieser Mann war der Meinung, sich von einer frustrierten Ex - trotz Kindesentziehung - nicht das Leben zur Hölle machen zu lassen. Die neue Beziehung (ich) war ihm wichtiger, seine Meinung war, wenn sie es schafft, die Kinder lange zu entziehen, kommen Sie später in ein Alter, wo sie von selbst kommen. Wir haben einen erbitterten Krieg um die Kinder gegen sie geführt, aber ein Grund bei ihr zu bleiben, war das ganze nicht.

Das ist die positive Geschichte.

Hier kommt die negative Geschichte:

Meine Freundin hat seit über einem halben Jahr einen Geliebten, der verheiratet ist und ein Kind hat. Er hält sie seit einem halben Jahr hin. Seine Frau weiß wohl von der Affäre und kennt meine Freundin auch, aber sie ist nicht bereit, ihn frei zu geben.

Er widerum hat Angst, dass er sein Kind nicht mehr sehen darf, was sie ihm auch gedroht hat. Sie zieht sogar das Kind mit hinein, streitet mit ihm, wenn das Kind dabei ist und geht auf ihn los mit Händen! Da sieht man eigentlich nur, wie verzweifelt diese Ehefrau ist. Sie würde die Affäre sogar dulden, wenn er sie nur nicht verlässt hat sie gesagt.

Anstatt das Kind aus der Schusslinie zu entfernen und zu gehen bzw. eine Wohnung für seine Frau + Kind zu suchen oder sie bitten, auszuziehen, bleibt der Mann bei ihr wegen dem Kind und dem guten Ruf der heile-Welt-Familie. Es ist nur noch Hass zwischen den beiden.

Meine Freundin - die Geliebte - wartet jeden Tag darauf, dass er auszieht. Ich weiß, dass er es nicht tun wird. Er hat Angst vor allem, was danach auf ihn zukommt. Und vielleicht weiß er auch tief im Inneren, dass meine Freundin nie so eine häusliche Frau sein wird wie seine Ehefrau, bei der er alles hatte.

Ich persönlich finde, Kinder sind einfach nur die leichteste Ausrede der Welt für den Mann, sein bequemes Leben nicht aufgeben zu müssen!



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Aha, wie man hier sieht, hat alles zwei Seiten. Und wiederum sieht man, dass wirklich jede Geschichte anders ist.
Es ist für mich sehr interessant, mir aus jeder Geschichte Aspekte für mich zu holen. Also die Geliebte war ich nie in dieser Beziehung, doch die große Angst ums Kind kann ich ihm nicht nehmen.
Er möchte übrigens Kinder mit mir. Das wäre natürlich für ihn der Hit.. da er ja Kinder so liebt. Auch meine übrigens... doch mal schauen, was die Zukunft bringt.

Danke auch Dir für Deine Zeilen!

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Hallo Wien,
sieh die ganze Sache doch mal völlig pragmatisch, schauen wir uns doch mal nur die Fakten an:

Er lebt mit der Mutter seine Tochter zusammen seit über 9 Jahren, man kann also sagen, es handelt sich um eine feste eheähnliche Beziehung. Er ist liiert. (Ja, ja, er sagt es wäre nur Schein und so, aber ich nehme mal nur die harten, beweisbaren Tatsachen zur Hand)

Er liebt sein Kind.

Er will es in seiner Nähe, will es aufwachsen sehen.

Seine Partnerin, die Mutter, würde bei Trennung 400 km weg ziehen, sagt er. (Ok, nur Fakten, aber wir wollen ihm das mal glauben)

Ergo: Trennung von Partnerin = Wegzug des Kindes

Er sagt, er braucht Zeit, aber mal ehrlich: Kann man diesen Konflikt mit mehr "Zeit" lösen? Nein! In einem Jahr oder zwei Jahren wird das Wegziehen nicht weniger schlimm für ihn sein. Zeit ist hier keine Lösung, Zeit wird nichts ändern, Zeit ist eine Ausrede für "Ich will beides" oder mangelnde Konsequenz, evtl. auch für nicht genug Liebe. Bitte mache nicht den Fehler, liierten Männer ihre blumigen Liebeserklärungen zu glauben: Wenn man die Konsquenz nicht tagen wird, dann fallen Liebesschwüre einem sehr leicht...
Exakt diese Worte habe ich auch mal gehört und noch viel mehr. Ich habe 1 Jahr gewartet, es war die Hölle und dann habe ich ihn zum Teufel gejagt.
Wie lange willst du warten? Bis das Kind erwachsen ist? Mit jeder Lüge reitet er sich weiter rein, wird die Verletzung größer, der Trennung von der Partnerin schmutziger, das Leiden für alle Beteiligten länger. Nur einer profitiert davon und das bist nicht du.
Schau, ob du es aushältst als Geliebte. Wenn nicht, dann reiße ihn dir aus dem Herz.
Oder stelle ruhig ihm ein Ultimatum, er wird es wahrscheinlich mit hundert Ausreden immer weiter in die Länge ziehen, aber sich letzlich wahrscheinlich nicht trennen, sonst hätte er es ja in den 6 Monaten bereits hinter sich bringen können, denn Zeit spielt hier ja wirklich keine Rolle.
Liebe Grüße
Mariella