Wechseljahre mit 45

Hallo liebe Frauen,
ich hoffe ich bin hier richtig, außer bei Urbia habe ich kein Forum zum Thema (vorzeitige) Wechseljahre gefunden. Ich muss mal etwas loswerden und hoffe, hier auf Frauen zu treffen, denen es ähnlich geht. Ich bin 45, bald 46 Jahre alt und bekam mit Anfang 30 die Diagnose vorzeitige Wechseljahre, nachdem ich die Pille abgesetzt und diverse Symptome hatte. Die Diagnose hat mich ganz schön umgehauen. Zum Glück habe ich 2008 meine Tochter bekommen. Meinen Wunsch nach einem 2. Kind konnte ich mir aus einem bestimmten Grund leider nicht erfüllen, womit ich heute noch hadere. Mit Periode wurde mit der Zeit immer schwächer und kam seltener und vor ein paar Monaten wurde beim Endokrinologen ein hormonstatus gemacht, der zeigte, dass ich in den Wechseljahren bin. Ich nehme jetzt künstliche Hormone, da ich unter psychischen Problemen leide (Ängste, Depressionen und Schlafstörungen) und die Befürchtung hatte dass dies sich verschlimmern könnte. Worüber ich mich wirklich ärgere sind die Reaktionen von anderen Frauen, wenn ich davon erzähle, so dass ich es oft nicht mehr erzähle. Ich musste mir schon so blöde Sachen anhören, wie „ist doch toll, keine Regel mehr zu haben“, oder „ich wünschte ich wäre auch schon durch damit“ und so weiter. Also ich muss sagen meine regelblutung hat mich nicht gestört und ich hätte tausend mal lieber meine Regel als schon in den Wechseljahren zu sein. Ich meine, was ist toll an Osteoporose, Herz Kreislauferkrankungen, schlaffer haut, Haarausfall, Gewichtszunahme, Schlafstörungen Hitzwallungen usw.?! Ich weiß, nicht alle Frauen leiden darunter, aber man kann doch überall lesen, dass es für die Gesundheit besser ist je später man in die Wechseljahre kommt. Angeblich ist auch noch keine meiner Freundinnen/Bekannten in meinem Alter in den Wechseljahren. Das weisen alle vehement von sich („ich bekomme meine Regel auf den Tag genau“) Ich verstehe nicht, warum von anderen Frauen so wenig Verständnis kommt und alle meinen es wäre doch toll. In ein paar Jahren werde ich mir dann das Gejammer der anderen anhören müssen, mal sehen, ob die es dann noch so toll finden. So, jetzt habe ich sehr viel geschrieben, aber das musste ich mal loswerden. Liebe Grüße Kati

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich bin selbst nicht von den Wechseljahren betroffen, erinnere mich aber daran, dass meine Mutter auch recht 'früh' damit begonnen hat. Ehrlich gesagt habe ich anhand ihrer Beschreibung wenig Vorfreude und eher ein etwas mulmiges Gefühl. Was ich auch mitunter am schlimmsten finde, ist, dass die Menopause noch immer total unter den Teppich gekehrt wird, für die unfassbar anstrengenden Symptome wenig Mitgefühl besteht und es irgendwie auch wenig Lösungen gibt. Meine Mutter hat unter ähnlichen Symptomen gelitten. Ashwagandha hat ihr enorm geholfen und auch Maca, ebenso wie OPC. Kannst du mal schauen, vielleicht hilft dir das auch. Sollte alles nicht sehr lange dauern, bis es Wirkung zeigt. Es hilft ja bei jedem etwas anderes, aber einen Versuch ist es vielleicht wert. Mit Ernährung und Sport (als absoluter Sportmuffel schmerzt mich das zu schreiben) kann man auch einiges ausgleichen. Zum Thema Ernährung mag ich Kerstin Mildner sehr: https://www.bioprophyl.de/magazin/experteninterviews/kerstin-mildner-im-experteninterview-opc-im-einklang-mit-einer-gesunden-ernaehrung

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"Was ich auch mitunter am schlimmsten finde, ist, dass die Menopause noch immer total unter den Teppich gekehrt wird, für die unfassbar anstrengenden Symptome wenig Mitgefühl besteht..."

Interessanterweise lese ich gerade oft, dass die Gesellschaft doch mehr Rücksicht auf Frauen in den Wechseljahren nehmen sollte. Dass man z.b. die Belastung am Arbeitsplatz anpassen sollte.

Ich sehe das sehr kritisch.
Ich fühle mich mit Anfang 40 zum Beispiel noch einer Generation angehörig, in der mir beim Berufsstart regelmäßig ein Mann vorgezogen wurde. Das mag natürlich auch an der Branche liegen...

Aber ganz ehrlich:
Nachdem ich mit Ende 20 während der 1.Schwangerschaft wegen eines Beschäftigungsverbots mindestens 2 spannende Projekte verpasst habe...
...nachdem ich mit Mitte 30 mindestens eine Stelle nicht bekommen habe, weil der AG sich das "mit zwei so kleinen Kindern doch nicht vorstellen konnte"...
...kann ich mir was Schöneres vorstellen, als dass Arbeitsgeber dann mit Ende 40 meinen, ich wäre gerade nicht so belastbar...

Ja, es wäre ein Traum, wenn ich (wie die Londoner Opernsängerinnen im 19. Jahrhundert) monatlich 2 Tage weniger oder zumindest im Homeoffice arbeiten könnte - ich hatte immer schon starke Probleme mit meiner Regel.
Natürlich wäre es ein Traum, wenn mein AG verständnisvoll auf eins von siebeneinhalb Projekten verzichtet und Abendtermine füher beendet. Zumindest bis die Wechseljahre durch sind.
Aaaaaber: Wir sollten sehr vorsichtig mit dem sein, was wir uns Wünschen. In festen, unbefristeten und sicheren Jobs kann man viel einfordern. Aber man fordert das für diejenigen mit ein, die sich von einer befristeten Stelle zur anderen hangeln, die Branche wechseln oder nach der Elternzeit oder gar Arbeitslosigkeit wieder einsteigen wollen. Und davon gibt es leider mit Mitte/Ende 40 immer noch eine Menge.

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Hallo Kati, ich kann dich gut verstehen.
Ich bin 48 und bin seit ca. 2 Jahren in den Wechseljahren.
Hat bei mir also auch relativ früh angefangen.
Meine Freundinnen in meinem Alter sind alle noch weit davon entfernt, haben noch regelmäßig ihre Periode.
Angefangen hat es, dass ich meine Periode nur noch ganz leicht hatte, und nur etwa 3 Tage andauerte...ich war damals 45 und war darüber nicht böse.
Seit 2 Jahren ungefähr kommt sie gar nicht mehr...hatte sogar nen Schwangerschaftstest gemacht, weil es echt überraschend war.
Die Periode blieb aus, aber ansonsten hatte ich keinerlei Veränderungen.
Dann auf einmal, paar Monate später, fingen auf einmal heftige Hitzewallungen an...meistens nachts, stündlich. Es war kaum zum Aushalten...war dadurch unausgeschlafen, hätte die ganze Nacht heulen können...wollte schlafen, wurde aber ständig Schweiß gebadet geweckt.
Die Hitzewallungen sind etwas weniger geworden, nur 2-3 Mal in der Nacht und paar mal Tagsüber.
Was bei mir aber extrem ist, ist der Haarausfall im Stirnbereich. Es ist eigentlich kein richtiger Haarausfall...sie sind nur total dünn und wachsen in dem Bereich nicht länger als ca. 3-4 cm.
Ich nehme seitdem Priorin, Biotin....hab schon sämtliche Seren ausprobiert....sie wachsen einfach nicht, dadurch sind großartige Frisuren nicht möglich, kann meine lichten Stellen zum Glück gut vertuschen.
Das Haarproblem belastet mich...hat wer Tipps?
In ein paar Monaten heirate ich und wenn ich an meine Haare denke, werd ich wahnsinnig ... hab schon drangedacht, mir eine Haarverdichtung machen zu lassen...
Sch...Wechseljahre!
LG Uli

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Hallo,

ich bin jetzt 52 und habe bereits mit 46 meine Menstruation nicht mehr gehabt.

Ich wäre nie darauf gekommen, dass ich schon mit Anfang 40 in den Wechseljahren war, weil ich überhaupt keine typischen Symptome hatte. Nachdem meine Mens nicht mehr kam, bin ich natürlich zum Gyn und habe einen Hormonstatus machen lassen, der bestätigte, dass ich bereits mitten drin war.

Ich lese aus deinem Post doch viel Angst und Verzweiflung heraus.
Ich kann dich beruhigen, nicht alle Frauen haben die volle Palette der Symptome und Auswirkungen, die du aufgezählt hast.
Ich persönlich habe noch das gleiche Haar wie früher, wiege immer noch 51 kg bei 1,62 m. Übermäßige Faltenbildung kann ich jetzt auch nicht beobachten. Ich ernähre mich natürlich viel bewusster wie früher und habe vor 5 Jahren mit Sport und Yoga angefangen. Lediglich mein Blutdruck ist etwas höher wie früher.
Was du auf keinen Fall machen solltest ist, dich aufgrund der Info, dass du in den Wechseljahren bist, verrückt zu machen.
Nimm es so an, wie es ist. Jeder Körper ist anders. Bei 2 von meinen gleichaltrigen Freundinnen machen sich jetzt die ersten Vorboten der Wechseljahre bemerkbar. Ich denke, sie sind recht entspannt, weil sie an meinem Beispiel sehen, dass Frau aufgrund der Wechseljahre nicht leiden muss wie ein Hund.

Alles Gute

Nici

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Ich bin vierzig und habe im Rahmen meiner Kiwu Behandlung durch Zufall erfahren, dass ich frühzeitig in dem Wechseljahren bin. Bzw meine eizellreserve damals mit 33 schon gering und der fsh erhöht war. Vor zwei Jahren haben wir den Kinderwunsch dann aufgegeben.

Jetzt habe ich seit gut einem Jahr immer sehr lange Zyklen. Früher wars ein Uhrwerk. Dann kurzzeitig Recht kurz und jetzt immer ewig lange nix.
Und wenn dann mal ne Blutung da ist, kann ich da ohne Hygieneartikel durch. Es geht nur Blut beim Toilettengang ab.

Scheidentrockenheit habe ich schon länger nicht mehr. Das war sehr unangenehm.
Beim Sex nehmen wir aber nun häufiger Gleitmittel.

Hitzewallungen habe ich ab und zu. Nachts. Das nervt.

Gewicht habe ich nicht zugenommen.
Ich war immer schlank und drahtig. ... Wenn ich ehrlich bin, hat mein Körper keine Veränderung durchgemacht. 3,5 Kilo weniger. Also von BMI 20 auf 19. Gute Muskulatur. Alles straff.

Graue Haare ja, paar fältchen..

Aber: es nerven die anderen. Wie du sagst, dieses "sei doch froh"...
Wenn die anderen über ihre Periode reden, kann ich nix mehr dazu sagen und meine frühen Wechseljahre sind zudem auch ein Grund für meine Kinderlosigkeit.
Das ist dann oftmals sehr anstrengend im Kontakt, weil mich keine versteht.

Aber naja...