Eltern sollten Vorbild sein

Soziale Netzwerke: Sicherheitstipps beachten

Beim Surfen in sozialen Netzwerken ist besondere Vorsicht geboten. Eltern sollten mit ihren Kindern darüber sprechen, wie wichtig Datenschutz im Internet ist. Die Initiative "SCHAU HIN!'" hat Informationen und Sicherheitsregeln für Facebook und Co. zusammengestellt.

Was würde man Fremden im Zug über sich erzählen?

Computer Kinder Sicher Surfen
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Wenn man die Bedeutung vom Schutz persönlicher Daten im Internet verdeutlichen möchte, sollten die User eine Parallele zur realen Welt ziehen. Im Interview mit „SCHAU HIN!“ bringt Edgar Wagner, Landesbeauftragter für den Datenschutz in Rheinland-Pfalz, das Problem auf den Punkt: „Fragen Sie sich doch, welche Informationen über sich Sie einem Fremden im Zug preisgeben würden? Hätte man etwas dagegen, wenn das eigene Netzwerkprofil auf Plakatgröße ausgedruckt und in der Fußgängerzone aufgehängt würde? Welche privaten Infos wären Ihnen nicht peinlich, wenn sie auf Seite eins einer Boulevardzeitung stehen würden?“ Viele Nutzer geben im Internet sehr viele Informationen preis, weil sie die Folgen nicht einschätzen können. Besonders Eltern sollten sich mit diesem Thema beschäftigen, um auch ihre Kinder bei einem verantwortungsbewussten Umgang mit Daten im Internet zu unterstützen.

Für die sichere Nutzung von sozialen Netzwerken hat "SCHAU HIN!" fünf Grundregeln zusammengestellt, die Eltern eine erste Orientierung für den Umgang mit persönlichen Daten im Netz bieten. Über diese Regeln sollte auch mit Kindern gesprochen werden, wenn diese sich bei Netzwerken wie z.B. SchülerVZ, Jappy oder Spickmich anmelden. Für Kinder unter zwölf Jahren eignen sich nur spezielle Netzwerke wie www.kindernetz.de, www.tivi.de (tivitreff) oder www.mein-kika.de, die besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben und von Experten moderiert werden.

Fünf Grundregeln für das Verhalten in sozialen Netzwerken

 

  • Sicherheitseinstellungen verbessern!

Die automatischen Voreinstellungen des eigenen Profils in den sozialen Netzwerken bieten keinen ausreichenden Schutz vor Datenmissbrauch. Ändern Sie direkt nach der Registrierung die Sicherheitseinstellungen. SCHAU HIN! hat für Facebook dazu eine Anleitung zusammengestellt. Auch für das bei Kindern beliebte SchülerVZ finden Sie auf der Seite von „Schau hin!“ eine Anleitung, um Profile sicherer zu machen.

  • Sparsam bei Profilinformationen sein!

Private Dinge verrät man nicht jedem, auch nicht in sozialen Netzwerken. Geben Sie persönliche Daten nur Freunden frei. Private Fotos oder Informationen gehören gar nicht in ein solches Profil. Hier ist bei Facebook Vorsicht geboten. Mit der Einrichtung eines Profils erklärt sich der Nutzer in der Regel einverstanden, dem Anbieter weitgehende Rechte an allen eingestellten Inhalten wie Informationen, Fotos oder Videos zu erteilen. Die Weiternutzung kann so nicht mehr kontrolliert werden.

  • Geheimnisse für sich behalten!

„Bin jetzt drei Wochen im Urlaub“ oder „Sturmfreie Bude heute“ – diese aktuellen Statusinformationen haben schon so manchen Einbrecher in Versuchung geführt. Solche Details gehören nicht in Internet. Sie hängen ja auch keinen Zettel an Ihre Haustür, wenn Sie in den Urlaub fahren. Gerade bei Kindern sollte man darauf achten, dass sie nicht unbedacht verraten, wo sie sich gerade aufhalten oder ob sie irgendwo alleine sind. Diese Informationen können schnell in die falschen Hände geraten!

  • Vorsicht bei Spielen und Umfragen

Bei Facebook sind vor allem die vielen Spiele, Umfragen und Ratespiele beliebt. Doch nutzt man solche Anwendungen, können diese auch auf das eigene Profil zugreifen. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl der Spiele und Anwendungen vorsichtig zu sein und so wenige Daten wie möglich, im Profil zu veröffentlichen. Erlauben Sie auch nicht, dass Freunde Ihre Informationen mit anderen teilen können. Lesen Sie bei Spielen auch immer das Kleingedruckte. Häufig sind die Spiele nur auf den ersten Blick kostenlos. Zusatzfunktionen kosten in vielen Fällen Geld.

  • Misstrauisch sein!

Seien Sie misstrauisch bei Freundschaftsanfragen von Unbekannten. Fügen Sie nur Personen zu Ihrem Netzwerk hinzu, die Sie auch kennen. Sie können Freundschaftsanfragen von anderen Nutzern einfach blockieren, wenn Sie mit diesen nicht in Kontakt treten möchten. Wenn Sie sich von Personen belästig fühlen, können Sie diese blockieren und auch wieder von Ihrer Freundschaftsliste entfernen.

„SCHAU HIN! Was Deine Kinder machen.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. „SCHAU HIN!“ informiert Eltern über die Angebote moderner Medien wie Fernsehen, Internet, Mobilfunk und Computerspiele, und gibt Hilfestellung, für den kindgerechten Umgang mit Medien. Mehr Informationen unter www.schau-hin.info.