TÜV Rheinland-Tipp

Spielgeräte im Garten

Endlich lässt das Wetter wieder lange Spielnachmittage im heimischen Garten zu. Worauf Eltern achten sollten, wenn sie ihren Kindern Rutsche, Schaukel oder Klettergerüst aufstellen wollen, liest du hier.

Autor: TÜV Rheinland

Mini-Spielplatz im eigenen Garten

Gartenspielgeraete Tuev Rheinland
Foto: © TÜV Rheinland

Der nächste Spielplatz ist weit weg. Die Kinder noch klein. Der Garten groß genug: Es gibt viele Gründe, warum Eltern Schaukeln, Rutschen oder Klettergerüste kaufen und im heimischen Grün aufbauen. Das kommt schließlich auch dem kindlichen Bewegungsdrang zugute und gibt Vätern und Müttern das sichere Gefühl, den Nachwuchs beim Toben im Blick zu haben.

Platz ist im kleinsten Reihenhausgarten

Wie viele Spielgeräte im Garten Platz finden, hängt von seiner Größe ab. Bereits eine einfache Schaukel braucht etwa 20 Quadratmeter, ein Spielturm mit Rutsche über 35 Quadratmeter Fläche. Eine Kleinkindrutsche oder eine einzelne Reckstange dagegen passen schon in einen kleinen Reihenhaus-Garten. „Ob Spielgeräte aus Holz, Kunststoff oder Metallrohr besser sind, lässt sich nicht pauschal sagen, es kommt auf die Qualität des Einzelgerätes an und auch darauf, ob man später Ersatzteile nachkaufen kann“, erklärt Karlheinz Hieronymus von TÜV Rheinland LGA in Nürnberg. Auf der sicheren Seite sind Eltern, wenn sie beim Kauf auf Produkte mit dem „GS-Zeichen“ achten. Es garantiert geprüfte Sicherheit und regelmäßige Herstellungskontrollen. Hat der Händler die Geräte aufgebaut, können Eltern sie vor dem Kauf ausführlich begutachten. Wer sich für ein Spielgerät aus Holz entscheidet, sollte auf Risse oder Splitter im Material sowie eine sauber und glatt verarbeitete Oberfläche achten. Wichtig für alle Spielgeräte: Sie dürfen keine scharfen Kanten und spitzen Ecken haben, keine herausstehenden Schrauben und Gewinde und auch keine offenen Stellen oder Spalten, in denen Kinder ihre Hände einklemmen oder quetschen können. Bei Rutschen müssen zudem die Außenwände mindestens 10 cm hoch sein.

Wie Kinder sicher schaukeln, rutschen und klettern

Weicher Boden dämpft Stürze

Gute Spielgeräte zeichnen sich auch durch eine genaue Aufbauanleitung mit Gebrauchsanweisung aus. Die sollte Angaben über den nötigen Platzbedarf und Sicherheitsabstand zu Zäunen oder Bäumen machen sowie Vorgaben zur Altersgrenze und der möglichen Höchstbelastung enthalten. Der Standort für Schaukeln, Klettergerüste oder Rutschen muss vom Haus aus gut einsehbar sein. Wichtig ist auch, dass die Geräte nicht zu lange in der prallen Sonne stehen. „Vor allem Rutschen aus Metall heizen sich dann richtig auf, so dass sich die Kinder verbrennen können“, sagt Karlheinz Hieronymus. Auch wenn die Eltern in Sichtweite sind und die Geräte von guter Qualität - Stürze von Klettergerüsten oder Schaukeln lassen sich nicht vermeiden. Sie gehören sogar zum Entwicklungsprozess dazu, damit die Kinder lernen, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Der Untergrund sollte deshalb aus weichem Rasen, Rindenmulch oder Sand bestehen. Auf keinen Fall dürfen die Geräte auf Beton, Gehwegplatten oder Steinen stehen. Daneben ist der wohl häufigste Fehler beim Aufbauen von Schaukeln, Stangen oder Klettertürmen eine fehlende oder falsche Verankerung im Boden. Holzkonstruktionen sind vorzugsweise mit Metall-Ankern im Boden zu befestigen. Dabei bleibt das Holz oberhalb der Erde, damit es nicht so schnell verrottet. Für Geräte aus Stahlrohr ist ein Betonfundament geeignet, kleinere Konstruktionen kann man auch mit einem Metall-Anker im Boden sichern. Am besten fragen Eltern beim Kauf gleich den Fachmann im Handel danach.

Regelmäßiger Sicherheits-Check

Alle Spielgeräte sind regelmäßig auf ihre Standfestigkeit und den Materialzustand zu überprüfen. Und das von Anfang an: Schon ein, zwei Wochen nach dem Aufbau müssen die Schrauben zum ersten Mal nachgezogen werden. „Im Sommer sollten Eltern die Geräte wöchentlich kontrollieren. Im Herbst und Winter dann wegen der Witterungseinflüsse regelmäßig warten und auf erste Rostanzeichen, Verschleiß und Schäden achten“, empfiehlt Karlheinz Hieronymus. Wackelt das Gerät in seinem Fundament? Sitzen die Schrauben fest und stehen nicht über? Zeigen die Seile an den Schaukelbrettern Abrieb oder Abnutzungserscheinungen? Die Instandhaltung der Geräte ist nicht nur wichtig, um Kinder vor Verletzungen zu schützen, die Eltern haben auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber anderen kleinen Benutzern, die bei ihnen zu Gast sind.

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