Rote Beeren statt Antibiotika

Cranberrysaft schützt Kinder vor chronischer Blasenentzündung

Der tägliche Konsum von Cranberrysaft kann wiederkehrende Harnwegsinfekte reduzieren. Dies belegt eine neue klinische Studie. Danach kann der Saft eine natürliche Alternative gegenüber der antibiotischen Behandlung darstellen.

Autor: Ocean Spray International
Kind trinkt roten Saft
Foto: © iStockphoto.com/ imgorthand

"Windeln ade, mein Kind ist trocken", denken viele Eltern im dritten Lebensjahr ihres Nachwuchses erfreut. Umso ratloser sind sie, wenn mit Beginn der Kindergartenzeit regelmäßig etwas danebengeht. Die Ursache wird häufig verkannt: Blasenentzündungen. Dazu kann es kommen, wenn Kinder zu selten ihre Blase entleeren, so dass sich Bakterien im Harntrakt festsetzen. Ein weiteres Problem liegt in der Sauberkeit der Toiletten. Da die Harnröhre bei Mädchen kürzer ist als bei Jungen, können Keime leichter eindringen und Infekte hervorrufen. Der Toilettensitz sollte daher vor der Benutzung stets mit einem feuchten Papier abgewischt und anschließend mit Toilettenpapier ausgelegt werden. Wichtig ist auch, so lange sitzen zu bleiben, bis die Blase vollständig entleert ist. Beim Abtupfen sollten die Kinder dazu angeleitet werden, immer von vorn nach hinten zu wischen, damit keine Keime in den Harntrakt gelangen.

Studie belegt: Cranberrysaft reduziert deutlich das Infektionsrisiko

Eine weitere Möglichkeit, chronischen Blasenentzündungen effektiv vorzubeugen, ist der Konsum von Cranberrysaft. Das ergab eine Untersuchung der A. Gemelli-Klinik in Rom, an der 84 Mädchen im Alter zwischen drei und 14 Jahren teilnahmen, die regelmäßig mit Harnwegsinfekten zu kämpfen haben. Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe trank sechs Monate lang täglich 50 ml einer Cranberrysaft-Zubereitung. 50 ml dieser Zubereitung entsprachen 100 ml eines Getränks mit 25 Prozent Cranberrysaft-Anteil. Die zweite Gruppe nahm über denselben Zeitraum fünf Tage die Woche eine probiotische Zubereitung auf Basis von Lactobacillus zu sich, die dritte diente als Kontrollgruppe.

Von den 84 Teilnehmerinnen erkrankten insgesamt 34 an einer Harnwegsinfektion. Die Untersuchungsgruppe, die sechs Monate lang täglich die Cranberrysaft-Zubereitung trank, wies mit 18,5 Prozent die niedrigste Erkrankungsrate auf. Nur fünf von 27 Kindern erlitten hier eine Blasenentzündung – in der Lactobacillus-Gruppe erkrankten elf, in der Kontrollgruppe 18 Mädchen. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Cranberry die Gefahr einer Blasenentzündung im Vergleich zur Behandlung mit probiotischen Getränken deutlich reduzieren kann. Auch die Urologin Dr. Julia Bäumer bestätigt die Heilkraft der Beere: „Trinken Sie morgens und abends jeweils ein Glas Cranberrysaft mit mindestens 25 Prozent Cranberry-Anteil." So könne das Risiko, an einer Harnwegsinfektion zu erkranken, minimiert werden.

Einzigartig: Die Kraft der Cranberry

Die "Vaccinium macrocarpon", wie die Cranberry oder Moosbeere aus Nordamerika in der Fachsprache genannt wird, ist bekannt für ihre positive Wirkung auf den gesamten Harntrakt. Die Beere enthält kraftvolle Antioxidantien, die so genannten Proanthocyanidine (PACs). Sie helfen bei der Infektionsabwehr und verhindern, dass Bakterien an den Schleimhäuten der Harnwege andocken. Kaum eine andere weit verbreitete Frucht enthält so viele PACs wie die Cranberry.