Entwicklungsverzögerung beim Baby - wie mit Rechtfertigungsdruck umgehen?

Ich finde es traurig, dass du dich da so unter Druck fühlst. Bei uns ist es aber andersherum. Die Entwicklung entspricht nicht dem Alter, da hängt er hinterher.
Mein zweites Kind entspricht nicht dem Lehrbuch (mittlerweile ist er 8) aber warum soll ich mich rechtfertigen, nur weil er so ist wie er ist und Dinge noch nicht kann oder versteht, die für sein Alter selbstverständlich sind?

Meiner Meinung nach musst du dich da für nicht rechtfertigen. Wichtig ist, dass du dein Kind so nimmst wie es ist (davon gehe ich aus, wenn ich deine Zeilen lese) und versuch dir da den Druck rauszunehmen.

Rechtfertigen muss man sich vor niemandem!

Nur ihr als Eltern wisst, was ihr durchgemacht habt & wie steinig der Weg war!
Selbst wenn er langsamer ist als andere oder noch andere Baustellen hat..na und?! Halte dir immer wieder vor Augen, das ist euer kleiner Krieger!

Und mir persönlich, würde es nicht einfallen, ich würde nicht mal auf den Gedanken kommen - mich rechtfertigen "zu müssen", weil jemand mein Kind schief anschaut!
Vielleicht musst du noch etwas an deinem Selbstbewusstsein arbeiten - steh da drüber! Lass die Glotzen 🤭

Ich denke, dass es ganz normal ist, wenn Leuten die Diskrepanz auffällt und sie stutzig werden - das ginge einem doch selbst auch so. Man darf eben nur nicht als Eltern daraus ableiten, dass man jetzt sofort in die Verteidigungshaltung übergehen muss.

Bei uns war es so, dass unsere Tochter eine gewisse Zeit motorisch sehr stark hinterher war. Natürlich merkte man das, und ich fand es eigentlich entspannter, wenn jemand direkt nachfragte - auf komische Blicke reagiere ich grundsätzlich nicht Vielleicht hilft es dir, wenn du es nicht als wertende Rechtfertigung wahrnimmst, sondern als eine neutrale Erklärung. Damit sind wir ganz gut gefahren - den Zustand korrekt benennen und fertig. Weder das Kind verteidigen ("...weil sie/er ein Frühchen/schwer krank/usw. war") noch geheimnisvoll verschleiern wollen.

Je mehr man das ganz entspannt sieht, desto leichter wird es für alle anderen, die das gleiche Problem haben. Und desto besser lernt die Leistungsgesellschaft, dass es völlig normal ist, wenn sich Kinder unterschiedlich entwickeln.

Hallo,

Ich kenne das Gefühl, denn unsere Tochter war auch ein Frühchen (2 Monate zu früh). Sie ist jetzt 12 Monate alt, korrigiert 10 und krabbelt noch nicht richtig, sondern macht so ein Zwischending zwischen robben und krabbeln und übt auch gerade erst das selbst hinsetzen, hält sich dabei aber noch an Gegenständen fest. Es ist für das korrigierte Alter Ok, wenn auch nicht super fix, und ich darf und will nicht ungeduldig sein. Wie du auch schon schreibst, wir sind froh, dass es ihr gut geht. Aber wie gesagt, ich kenne das Gefühl, das du beschreibst. Erst heute war in der Krabbelgruppe ein 8-monate alter Junge, der perfekt krabbeln und sich selbst hinsetzen konnte und da fühle ich mich schon oft so, als müsste ich was erklären.

Früher hab ich dann manchmal erzählt, dass sie ein hFrühchen tist.Das gcber jetzt abgeschafft und erkläre das nur auf Nachfrage. Nachfragen tut aber fast keiner! Oft ist das "Problem" doch nur in unserem Kopf und die anderen Eltern (oder Menschen im allgemeinen) denken sich nichts groß dabei oder sind allenfalls froh, dass ihre Kinder schon weiter sind.
Ich will nicht, dass meine Tochter auf ewig das Frühchen bleibt und überall eine Sonderbehandlung erfährt. Nein,

Ersteinmal finde ich es wunderbar das ihr diese so schwierige Zeit gut überstanden habt und ein glückliches Baby habt. Da kannst du wahnsinnig stolz sein.
Unser große Tochter kam in der 37 SSW aufgrund einer Unterversorgung zur Welt. Diese Unterversorgung hat dafür gesorgt das sie im Mutterleib kein Gewicht mehr zugenommen hat. Sie kam mit 2320 Gramm und 46 cm auf die Welt. Geistig ist sie vollkommen fit und kann auch mit Kindern in ihrem Alter mithalten. Jetzt kommt das große "aber". Aber sie ist deutlich kleiner und leichter als Kinder in ihrem Alter schon immer gewesen. Jetzt mit 3,5 Jahre wiegt sie 12 kg und ist knapp 92 cm groß. In etwa wie ein 2 Jahre altes Kind. Es ist immer und überall aufgefallen in jeder Krabbelgruppe und Baby Kurs würde ich direkt angesprochen wie alt sie doch wäre weil sie immer noch wie ein neugeborenes aussah. Das hat mich lange belastet und ich hatte auch immer den Drang direkt unsere Krankengeschichte auf den Tisch zu packen. Selbst beim kinderarzt wurde mit immer das Durchschnittsbaby um die Ohren geknallt und andauert die Größe und das Gewicht bemängelt. Naja was soll ich tun. Ich kann sie nicht mästen und auch nicht auf die Streckbank legen. Sie ist mit ihrem Geburtsgewicht und ihrer Geburtsgröße in ihrer Kurve geblieben und die war halt immer unter der Untergewichtsgrenze. Was ich jetzt immer sage ist das mein Mann mit seinem 170 cm der größte in seiner Familie ist und da halt keine riesen Kinder bei raus kommen. Dann wird ein bisschen gelacht und das Thema ist durch. Es hat aber lange gedauert bis ich das so mit Humor sehen konnte.

Ich finde das gut was die Mama ein paar Beiträge über mir geschrieben hat das du deinen zweiten Satz als Mantra leben solltest. Den genau dass ist das wichtigste. Das unsere Kinder leben und zufrieden sind. Egal ob klein, dünn, groß, dick, eingeschränkt oder sonst was. Hauptsache sie leben und sind glücklich. Weil jede Schwangerschaft ist ein Glücksspiel. Lebendige Kinder zur Welt zu bringen ist ein Geschenk und nicht selbstverständlich.
Lass dich nicht unter kriegen. Eurer kleine wird das alles noch lernen und wenn er nun Mal was länger braucht. Dann ist das so. Lass dich nicht verunsichern oder unter Druck setzten. Ihr habt etwas wunderbares erschaffen und das ist das einzige was zählt.