Ich bereue es - Morgen wieder arbeiten mit 3 Monate altem Baby 😭

Hallo ihr Lieben,

ich muss mich mal kurz ausheulen und mich interessiert, wie ihr die ganze Situation betrachtet.

Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe letztes Jahr nach dem Studium in einem Unternehmen eine eher mittelmäßige (Bezahlung, Prestige d. Unternehmens und Tätigkeit) Stelle angetreten. Kurz darauf wurde ich überraschenderweise schwanger. Mein Mann und ich freuten uns jedoch sehr über das Geschwisterchen, das sich nun trotz aller Umstände (FG, ELSS mit entnommenem EL) ankündigte. Bereits innerhalb der ersten 2 Monate im Unternehmen ging es mir in Kombination mit der SS extrem schlecht. Ich fühlte mich leider total unwohl, verfiel wieder in alte Verhaltebsmuster (Zwangsstörung und Depression), sodass ich bereits nach 2 Monaten Anstellung ins Beschäftigungsverbot geschickt wurde. Ab diesem Moment ging es mir schlagartig besser und ich habe mir geschworen, nicht mehr in das Unternehmen zurückzukehren.

Nun ist meine Tochter mittlerweile 12 Wochen alt. Mein Sohn ist 4. Vor 5 Wochen musste ich mich zwangsweise an meine Chefin wenden, da ich eine Bescheinigung von ihr brauchte. Während des Telefonats, ließ ich mich dazu überreden, doch wieder einzusteigen und das bereits am 15.9 😭 Ich konnte einfach nicht nein sagen, da ich so ein schlechtes Gewissen bezüglich der Situation hatte. Ich muss zwar nur 12h pro Woche (feste Tage und Zeiten) aus dem Homeoffice arbeiten, bin aber trotzdem total unglücklich mit der Situation 😭

Ich hasse diesen Laden und die Tätigkeit an sich. Zudem habe ich am Freitag erfahren, dass wohl für mich gesammelt wurde und keiner etwas geben wollte, weil ich mich angeblich nur einstellen lassen habe, um die Kohle zu kassieren…Mit Leuten, die so eine Meinung von mir haben, muss ich nun tagtäglich eng zusammenarbeiten. Während meiner Zeit im Unternehmen haben bereits zwei Leute ihre Ausbildungs- bzw. Studienverträge aufgelöst, weil sie ebenfalls sehr unglücklich waren. Das spricht m.M.n. für sich…

Gleichzeitig trauere ich der unbeschwerten Babyzeit nach, die ich nun gar nicht haben werde. Ich weiß auch nicht, wie sich meine Tochter entwickelt. Noch ist sie ganz pflegeleicht, aber wer weiß ob das so bleibt und ich sie währenddessen so easy bei mir haben kann während der Arbeit. Finanziell sind wir auf diesen Job nicht angewiesen. Allerdings habe ich vor, noch etwas anderes zu studieren, da ich in meinem Bereich absolut nicht glücklich werde. Um die Studienkosten zu bezahlen wäre es schon nötig, etwas neben dem Elterngeld dazu zu verdienen…

Ich weiß nun nicht, was ich machen soll…Meine Zusatzvereinbarung zu meinem eigentlichen Vertrag (der ja aufgrund der EZ nicht einfach vom AG gekündigt werden kann) hat eine Kündigungsfrist von 4 Wochen. Ich weiß nicht, ob meine Chefin darauf nicht einfach verzichten würde, wenn ich doch noch absagen würde. Ich finde es irgendwie noch schlimmer, wenn ich erst anfange, mir meinen Laptop hole und dann nach ein paar Wochen wieder absage.

Wie seht ihr das? Soll ich einfach die Zähne zusammenbeißen und dort arbeiten, bis ich irgendwann nach der EZ (2 Jahre) woanders arbeiten kann? Oder sollte ich auf meine Bedenken hören und absagen?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

3

Hallo,
ich persönlich würde absagen, wenn ihr nicht unbedingt auf das Geld angewiesen seid.
1. Die Elternzeit sollte man genießen. Sie geht viel zu schnell vorbei und die Babys haben in der Zeit so viele Entwicklungsschritte, die du nicht verpassen solltest.
2. Du fühlst dich in dem UN nicht wohl und wirst anscheinend nicht anerkannt. Warum solltest du etwas für die anderen tun, wenn sie dich nicht schätzen.
3. Nutze lieber die Elternzeit, um dich umzuorientieren.

VG
Amerie2001

4

Du sprichst das aus, was ich denke! Ich weiß nur nicht, ob ich Manns genug bin um abzusagen 😭🙈

5

Mach nichts was dich unglücklich macht nur um den Anderen zu gefallen. Das dankt dir keiner.
Den Fehler habe ich auch jahrelang für die Arbeit gemacht. Jetzt genieße ich in vollen Zügen die Elternzeit und bin jetzt schon traurig, wenn das Jahr rum ist.

weitere Kommentare laden
1

Probiere es doch einfach aus. Im Homeoffice wirst du ja nicht viel Kontakt zu den Kollegen haben, oder?
Und nach ein paar Wochen kannst du ja gucken, wie es läuft. Und ob deine Tochter das mitmacht. Mein Kleiner würde es nicht mitmachen und die Zeit in der er schläft brauche ich für mich und den Haushalt 😅
Aber durch deine Tochter hättest du ja auch eine Ausrede :)

2

Ja ich denke auch manchmal, dass ich mich vielleicht einfach zu sehr in das Negative reinsteigere. Mit den Leuten muss ich leider fast täglich Videokonferenzen abhalten 👎🏻 Das ist leider Teil des Tagesgeschäfts bei uns 😭

7

Hallo es kommt darauf an wie es finanziell aussieht. Geht's auch ohne Job? Dann ok. Wenn nicht, müssen Sie wohl in den sauren Apfel beißen.... Gruß

8

Finanziell sind wir nicht auf den Job angewiesen, da ich auch Elterngeld bekomme. Wenn ich mich allerdings doch noch für ein zweites Studium entscheide, sollte ich die Studiengebühren schon über eine zusätzliche Einnahmequelle finanzieren…da würde aber auch ein Minijobs reichen.

13

Na dann bleiben Sie beim Baby. Gruß und schönen Dienstag

9

Wenn du das Geld brauchst und nicht auf die Schnelle einen neuen Job finden würdest, dann finde ich 12 Stunden aus dem Homeoffice absolut nicht dramatisch.
Weder bezogen auf den "blöden" Betrieb, noch auf die Zeit mit deinem Baby.

Das ist meine Perspektive, aber ich habe auch eine gesunde Psyche. Was das bei dir für Auswirkungen hat und mit was du umgehen kannst, musst du zusammen mit deiner Familie entscheiden.

10

Für das normale Leben bräuchte ich es nicht. Nur dann, wenn ich mich für ein zweites Studium entscheide. Da könnte ich natürlich auch einfach einen anderen Minijob machen. Ist wahrscheinlich umständlicher, aber eventuell psychisch weniger belastend. Ich kann leider nicht einschätzen, was die 12h mit mir machen. Damals waren es 40h. Vielleicht sollte ich es einfach ausprobieren…

11

Ich finde aber (besonders mit angeschlagener Psyche) Baby, Studium und Job auch einen ganz schön vollen Teller. Ich würde ehrlich gesagt jetzt erstmal das mit dem blöden Job im Homeoffice versuchen, mich hauptsächlich auf Baby konzentrieren und nochmal überlegen, wenns echt unzumutbar ist oder wenn Baby ein bisschen älter ist.

weiteren Kommentar laden
14

Hallo 🙋🏼‍♀️
Ganz klar würde ich dir raten deiner Chefin abzusagen! :)
Es klingt furchtbar unglücklich wie du schreibst und ich finde du solltest das tun, was dir gut tut… deine Arbeit ist das offensichtlich nicht 😏
Genieße lieber die Zeit mit deinem Baby und versuche dir darüber klar zu werden was du nach der Elternzeit tun willst.
Es wird dir keiner Danken, dass du so früh wieder arbeiten gehst und bei der Einstellung deiner Kollegen würde ich sowieso drauf pfeifen was sie sagen wenn du doch nicht kommst.
Solche Menschen braucht man nicht im Leben:)
Ich wünsche dir alles Gute und das du einen guten Weg für dich/euch findest! 🍀☺️
LG Anne

17

Ich würde das erstmal durchziehen, sind ja nur 12 Stunden die Woche und mir wäre es zu blöd wenn ich das zugesagt hätte, wieder abzusagen.
LG

18

Also sorry aber so wie du das alles schreibst kann ich mir nur an den Kopf fassen 🙆🏽‍♀️🙆🏽‍♀️

Zuerst lass dir gesagt sein, dass mit einem Baby / Kleinkind Homeoffice (zumindest qualitativ hochwertig) nicht möglich ist. Ich brauche teilweise 15 Anläufe um eine Mail zu schreiben. Ich bin selbstständig und arbeite dann immer abends wenn sie schläft aber manchmal muss ich tagsüber was machen und wie gesagt es ich überhaupt nicht möglich, vielleicht wenn die sich noch nicht fortbewegen können und nur schlafen aber danach definitiv nicht mehr.

Zu dienen Kollegen, ich hätte (leider) je nach Situation ähnlich gedacht. Versetze dich mal in folgende Lage (nur um deinen Blickwinkel mal zu erweitern) du arbeitest viel, es soll jemand neues eingestellt werden, du, deine Kollegen und die Firma arbeiten das aus, ihr sollt entlastet werden und sorcet einen Bereich aus, die Kraft fängt an und geht direkt in ein Beschäftigungsverbot (was ich weder gut noch Schicht finde) aber für die Angestellten die dich auch nicht kennen ist es natürlich mega bescheiden, zudem greifen sie dich vermutlich nicht persönlich an sondern sind einfach vin der Mehrbelastung genervt.

Für deinen Arbeitgeber kostest du nicht mehr, da er durch eine Umlage bei der Krankenkasse deinen gesamten Lohn erstattet bekommt, bis auf einen kleinen buchhalterischen Aufwand, hat er keine Mehrarbeit oder Mehrkosten.

Du sagst du seist auf das Geld nicht angewiesen ? Dann kann ich null Komma null verstehen warum du dir das antust ? Es kommt mir alles bisschen komisch vor was du schreibst.

Für mich persönlich gibt es nur 2. Möglichkeiten, um mit einem Baby welches 3 Monate alt ist wieder arbeiten zu gehen, die Sinn machen, die erste wäre das finanzielle und die zweite Möglichkeit wäre wenn die Arbeit so viel Spaß machen würde bzw. Aufgrundlage einer sehr guten Position. Bei dir trifft beides nicht zu, laut deiner Aussage bist du weder auf das Geld angewiesen noch gefällt es dir dort.

Wenn du nicht auf das Geld angewiesen bist, wieso sagst du dann im nächsten Zug das du das Geld brauchst für ein ggf. Zweites Studium ? Also bist du ja doch irgendwie darauf angewiesen ?

Es gibt viele Möglichkeiten sich heutzutage ein Studium zu finanzieren.

Für mich macht leider dein ganzer Text nicht viel Sinn.
Ich (nur meine persönliche Meinung !!!!! Ich verurteile niemanden wenn er es anders macht) würde niemals !! mit 3. Monaten wieder arbeiten gehen, lieber würde ich auf Urlaub, Luxusgüter etc. verzichten und würde 3. Jahre zuhause bleiben (was ich auch mache) ich finde wir leben in einer Gesellschaft wo immer mehr und immer schneller und alles braucht man und anstatt einer Jeans braucht man fünfzehn 🤷🏽‍♀️ Keine Ahnung für mich ist meine Kinder aufwachsen zu sehen der größte Luxus … alles andere ist mir komplett egal … man muss auch verzichten können und Prioritäten setzen können.



Lange Rede kurzer Sinn 😅😅😅
Aufjedenfall kündigen du tust weder dir noch deinen Kollegen noch deinem Arbeitgeber einen gefallen damit jetzt anzufangen, zu der Kündigungsfrist du kannst dich auch freistellen lassen und im aller schlimmsten Fall (was ich keineswegs gut heißen kann) krankschrieben lassen.

Alles gute für dich 🍀

19

Nachtrag: ich weiß zwar nicht was du machst aber mir würden auf Anhieb mindestens 30 Jobs vor allem als Minijob einfallen die du machen könntest.

Du findest sicherlich schnell was neues. Genieße die Zeit mit deinem Baby sonst wirst du es glaube ich irgendwann bereuen

20

Vielen Dank für deine Antwort. Ich versuche das mal ein bisschen zu erklären…

Wir sind auf das Geld nicht angewiesen, weil wir auch ohne ganz normal leben könnten. Ich habe ja bis vor einem Jahr auch noch nichts verdient, da ich Studentin war. Ein zusätzliches Studium, was in meinem Fall ausschließlich über eine Fernuniversität (aufgrund des Wohnortes) laufen kann, kostet 300€ im Monat. Die sind jetzt nicht unbedingt drin, wenn wir nicht an anderer Stelle sparen würden. Deshalb wäre es dafür notwendig, noch was neben dem EG zu verdienen.

Ich kann auch verstehen, dass meine Kollegen „angepisst“ sind. Trotzdem finde ich ein solches Verhalten absolut unprofessionell…Und ich bin nicht die Erste, die sich im Unternehmen aufgrund des kollegialen Umfeldes unwohl fühlt.

Deine Anmerkungen bezüglich Arbeit und Baby kann ich auch nachvollziehen. Ich weiß nur, dass Studium mit Kind damals auch ging. Ob das mit der Arbeit auch geht, weiß ich nicht. Zur Not könnte meine Mutter eventuell die 12h übernehmen. Allerdings käme das während der Stillzeit sowieso nicht in Frage.

Zugesagt habe ich ausschließlich deshalb, weil ich absolut nicht in der Lage bin, Leuten vor den Kopf zu stoßen. Ich habe mich in meinem Leben schon so oft in die Scheiße geritten, nur weil ich nicht Nein sagen konnte. Dass das keine Lösung ist, ist mir bewusst. Nur fällt es mir schwer, das ganze zu ändern.

Ich hoffe, dass du das jetzt eventuell besser nachvollziehen kannst. Ich nehme mir deine Antwort auf jeden Fall zu Herzen.

weitere Kommentare laden
21

Hey, ich habe deinen Text und die Antworten dadrauf gelesen. Ich denke nach deinen Beschreibungen, dass „Nein-Sagen“ eine Lernaufgabe von dir ist. Und das kann man ja auch freundlich. Ich würde den Job nicht anfangen, denn einfach mal starten und gucken was passiert und dann kündigen, ist für die Firma nicht gut und für dich erst recht nicht. Wer weiß, wie es dir gehen wird - sicher nicht gut. Welches Ziel soll es auch haben? Du wirst da eh nicht bleiben wollen und irgendwann wieder voll da arbeiten.

Lass dir doch etwas einfallen zum Absagen, das macht das erste mal einfacher. Sag dein Baby ist aktiver geworden und schläft nicht mehr lange am Stück. Dann hast du mit deinen Eltern gesprochen und die haben dir abgeraten. Überlege dir etwas, wohinter die stehen kannst und dann rufst du an oder schreibst eine längere E-Mail mit dem Angebot, dass sie dich anrufen können.

Jedenfalls triff selber die Entscheidung, dass dieses Unternehmen einfach nicht zu dir passt und du dort nicht zurück gehen wirst, egal was sie dir anbieten. Es wird sicher nicht besser beim nächsten Mal da wieder zu arbeiten. Sicher bereust du es dann. Und eigentlich weißt du es und suchst deshalb nach Meinungen, die dir bei der Entscheidung helfen - oder was meinst du?…

22

Jap da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Irgendwie erhoffe ich mir einfach nur, dass ich in meiner Meinung bestätigt werde, sodass mir eventuell doch noch die Eier dafür wachsen, abzusagen 😂

Problem ist nur, dass ich da morgen früh schon antanzen muss…Also bleibt mir jetzt zumindest nichts mehr anderes übrig, als hinzugehen. Vermutlich ist es aber auch egal, ob ich jetzt heute oder morgen absage. Blöd ist es so oder so. Aber du hast absolut Recht damit, dass ich dort niemals glücklich werde. Nicht jetzt und auch nicht in 2 Jahren nach der Elternzeit. Vielleicht sollte ich mir wirklich vor Augen halten, dass ich sowieso nicht mehr vorhabe, dort zu arbeiten…

23

Ja! Berichte doch mal morgen wie es war. Kannst auch gerne ne PN schreiben. Vielleicht können wir dich weiter bestärken. Du kannst ja auch nach morgen noch absagen. Alles Gute erstmal für morgen!

24

Grundsätzlich finde ich während der Elternzeit arbeiten nicht schlimm und 12 Stunden in der Woche ist jetzt auch nicht so viel, dass du die Meilensteine deines Kindes verpassen würdest. Ich bin direkt nach dem Mutterschutz zurück in den Job (bin jedoch nach wie vor in der Kurzarbeit) und haben neben meinem Hauptberuf noch einen 450 Euro Job angenommen. Ich genieße das arbeiten total. Aber wenn du nicht glücklich in dem Unternehmen bist, würde ich einfach sagen, dass du jetzt mehrere Nächte darüber geschlafen hast und zur Erkenntnis gekommen bist, dass du dich voll und ganz auf dein Kind konzentrieren möchtest. Ich nehme an dass du in Elternzeit bist und das Modell gewählt hast, bei denen bis zu 30 Stunden arbeiten erlaubt sind? Das lässt sich doch bestimmt wieder ändern. Bei selbst kündigen würde ich aufpassen dass du vom Arbeitsamt nicht gesperrt wirst. Deswegen ist doch Elternzeit eine gute Zwischenlösung und in der Zeit würde ich einfach nach anderen Jobs Ausschau halten.