Begleitetes Weinen

Hallo.

Wenn ich meinem schreienden Baby gestillt und die Windel gewechselt habe und vielleicht noch den Bauch mit kümmelöl eingerieben habe, darf ich das Baby dann in einer mir bequemen Position „festhalten“ (ohne Schnuller oder andere Beruhigungsmittel) , auch wenn es dann erstmal richtig richtig anfängt zu schreien und sich durchschwitzt vor lauter Gebrüll?
Dieser Tipp ( das Kind Ausschreien lassen weil es seinen Kummer loswerden will)wurde mir genannt, da mein Baby sehr sehr unruhig ist und viel schreit und auch auf dem Arm oft nicht zur Ruhe findet… sie würden durch das ausschreien den Kummer loswerden und langfristig ruhiger werden…

Aber wie kann ich sicher sein, dass ich ihn nicht wehtue, wenn er brüllt und sich durchdrückt? Und ich nicht nachgebe?

Habt ihr Meinungen oder Erfahrungen? Wow würdet ihr handeln?

Danke im Voraus.

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Beruhigt sich dein Kind dann überhaupt nicht mehr, egal was du machst?
Wenn sich das Kind durch nichts beruhigen lässt und ihm sichtlich nichts hilft, dann ja - da kannst du ihn einfach im Arm halten und begleiten.

Was ICH nicht machen würde ist, sich mit schreiendem Kind hinzusetzen ohne zu versuchen anders zu beruhigen um es 'ausschreien' zu lassen. Davon halte ich persönlich nichts.
Also ich würde mein Kind nicht bewusst im Arm halten und schreien lassen, wenn ich weiß, dass es sich beruhigt, sobald ich es zB. in die Trage nehme, Schaukel etc.

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Bei uns hat das schon geholfen. ABER ☝🏼 Ich saß nicht wie ein eiskalter Zombie da mit schreiendem Baby im Arm. Ich hab sie nah an mich genommen, ihr Gesicht geküsst und sie gestreichelt. Sobald sie etwas ruhiger wurde hab ich ihr den Schnuller angeboten. Manchmal hat sie genau der Schnuller gestört, schrie wieder und ich merkte das sie einfach nur schreien und getröstet werden will. Ab dem Zeitpunkt ging es mir besser wenn sie so stark geschrien hat. Trösten ist für mich genauso Balsam für die Seele wie getröstet werden.

Inzwischen (fast 5 Monate alt) ist sie sehr sehr ausgeglichen und wenn sie weint dann nur kurz und dann will sie einfach nur minutenlang gekuschelt werden. Ab und zu wird dann noch niedlich gejammert während dem kuscheln.

Also ich bin pro begleitetes weinen. Aber nicht ganz ohne Beruhigungsmittel (kuscheln, singen, streicheln gehört ja auch dazu).

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Ganz meine Meinung.
So haben wir es bei allen unseren 4 Kindern gehandhabt.

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Seh ich genau so haben wir auch gemacht - zeitweise mit oropax 🙈

Jetzt mit 9,5 Monaten wissen wir gar nicht wie wir das anfangs stundenlang ausgehalten haben weil es nur noch sehr selten vorkommt dass sie überhaupt schreit 😳

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Habt ihr alles vom Weinen ausgeschlossen? Also Schmerzen (beim Arzt) oder Überreizung (Hintergrundgeräusche wie Radio, TV, Musik, zu viele Menschen). Wenn das alles ausgeschlossen ist, dann kann es sein, dass das Baby einfach mal weint. Aber ich würde ihm keine Beruhigungsmittel wie Brust, Flasche oder Schnuller bewusst entziehen und auch bei der "bequemen Position" darauf achten, dass diese für das Kind passt.

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Hey,

wie alt ist denn dein Baby? Und hast du eine Idee, warum es so weint?

Wir hatten eine kurze Phase als unser Sohn 6/7 Wochen alt war...da mussten wir dann immer mit aktivem Pupsen nachhelfen: also, Bauch massieren, Fahrradfahren, Beinchen randrücken, damit er alle Lift loswerden konnte. Danach war es meist besser.

Vielleicht findest du einen anderen Griff, der Praxis ich beide angenehm ist, Fliegergriff zum Beispiel. Oder ihn in die Trage, falls du eine hast. Oder vielleicht pucken? Das ist vielleicht für euch beide angenehmer als der Kampf des Festhaltens.
Manche Babies mögen oder brauchen tatsächlich diese Enge und Begrenzungen, um zur Ruhe zu kommen.

Vielleicht probierst du einfach noch ein paar Dinge aus. Ich persönlich bin kein Fan vom Festhalten und Ausbrüllen lassen, aber ich habe auch glücklicherweise kein Kind das viel schreit.

Wenn alles nicht hilft, würde ich nochmal Ursachenforschung betreiben und eventuell zum Osteopath.

Viele liebe Grüße
Flobienne mit 💙 6 Monate

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Hallo pheromina,

meine persönliche Meinung: Ich könnte das niemals und halte rein gar nichts von der Festhaltetherapie.
Dein Kind schreit, weil es ein Bedürfnis hat. Schreien ist die einzige Möglichkeit eines Babys zu kommunizieren. Natürlich weiß man oft nicht, warum es schreit. Oft ist es der Überreizung am Tag geschuldet. Dann kann man nur für das Kind da sein und es begleiten. Aber liebevoll! So wie es für Mutter und Kind angenehm ist.
Beim Schreien ist das Kind massivem Stress ausgesetzt. Wenn es dann noch von seiner engsten Bezugsperson in eine Situation gezwungen wird, die es nicht möchte (brüllen und sich durchdrücken sind für mich Zeichen dafür) "lernt" es nur zu resignieren. Und klar, dann ist es zukünftig ruhiger. Denn es hat gelernt, dass auf seine Bedürfnisse nicht eingegangen wird und passt sich an. Gut für die Entwicklung ist das allerdings nicht.

Wie alt ist denn dein Kind?
Schreit es täglich mehr als 3 Stunden? Dann könntest du dich vielleicht an eine Schreiambulanz in deiner Nähe beraten lassen.
Hast du schon versucht, dein Kind in eine Trage zu nehmen, um es zu beruhigen?
Ansonsten könntest du auch mal das Hüpfen auf einem Petziball versuchen.
Wenn aber alles nichts hilft, sei einfach für deinen kleinen Schatz da. Und mache nichts, womit du dich nicht wohl fühlst, nur weil irgendein "schlauer" Mensch es dir geraten hat.

Alles Liebe 🙃

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Einfach sitzen und nichts tun, dass würde ich persönlich nicht machen. Warum soll das Baby ohne Beruhigungsmittel weinen ? Und du schreibst Kümmelöl, hat dein Baby mit Koliken zu kämpfen, dann würde ich mehr Maßnahmen wie Massage, Fliegergriff, Darmkur oder Fahrradfahren anwenden? Versuche die Uhrsache zu finden, hat dein Baby vielleicht ein erhöhtes Saugbedürfnis und möchte an deine Brust bzw. einen Schnuller saugen, dann entziehe ihm das nicht. Ist deinem Baby vielleicht aktuell zu warm und durch deine Körperwärme noch viel wärmer ?
Ein Baby hat leider mehr Bedürfnisse als Windeln wechseln und Füttern. Du könntest auch mal zu einem Osteopathen. Erst wenn ich alles getan hätte, dann würde ich begleitend schreien lassen.
Wir hatten übrigens auch eine Trage und einen Pezi Ball.

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Das hört sich danach an, als wolltest du dein Kind mit Kraft in seiner einen Position halten, auch wenn es sich bewegt. Das würde ich auf keinen Fall machen! Mit welcher Begründung auch?
Wenn du alle anderen Gründe für das Schreien relativ sicher ausgeschlossen hast, dann verhalte dich so, wie es die anderen bereits gesagt haben. Halte das Kind, sei da, streichle etc. Aber wende keine Kraft an.

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PS: wenn dein Baby viel weint, dann würde ich die Einstellung zum Schnuller überdenken. Macht das Leben wirklich etwas leichter..

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In einer für dich angenehmen Position soll das Kind sich ausbrüllen, auch wenn es sich dabei durchschwitzt, du hälst es quasi gegen seinen Willen fest und das ohne Schnuller?? Nee, das würde ich niemals machen. Babys weinen und schreien weil sie einen Grund haben. Das ist ihre einzige Möglichkeit zu kommunizieren und auf sich aufmerksam zu machen. Wenn mir einer erzählt, das Baby möchte auf diese Weise seinen Kummer loswerden, kann ich das nicht glauben.

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Hallo du Liebe,

Ich habe die Kommentare überflogen und muss leider feststellen, dass viele wohl nie wirklich ein schreiendes Baby begleiten mussten.
Ich bin mir sicher du hast schon medizinisch (Kinderarzt, Osteopathie usw) alles abklären lassen. Natürlich hat ein Baby einem Grund wenn es schreit, aber oftmals gerade bei so unruhigen reizoffenen Babys keinen den man Ihnen nehmen kann.
Also heißt es da sein und das natürlich mit Liebe und am besten auch noch mit viel Ruhe.
Ich bin mit meiner Tochter in einer Schreiambulanz und auch ich musste lernen meine Kleine beim schreien zu begleiten.
Ich halte sie in einer Position, in der ich weiß oder merke sie beruhigt sich wenigstens mal kurz. Dann biete ich ihr aber durchaus den Schnuller oder die Flasche an.. ich finde ohne jegliche Beruhigungsmittel auch ein wenig schwierig zumal die Mäuse so ein Saugbedürfnis haben, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich versuche sie durchaus aus Ihrem Schreib
krampf rauszuholen allerdings auch hier nicht mit 5 Methoden sondern mit Maximal 3. Denn alles weitere ist einfach zu viel input. Bei uns dreht sich das schreien eigentlich hauptsächlich darum weil sie zu wenig schläft und wenn sie müde wird schreit sie dann bis sie irgendwann einschläft ( nicht immer aber in 90% der fälle) vielleicht ist das bei deinem Baby auch so? Babys die viel schreien haben oft Schlafmangel.

Ich bin mir sicher du machst alles richtig!
Lass dir nicht einreden sie würde resignieren wenn du sie einfach nur hälst und sie begleitest. Babies mit Regulationsstörung drücken sich oft durch und klar schwitzen die wenn sie sie extrem schreien (wie gesagt alles medizinische muss natürlich vorher ausgeschlossen sein)
Versuche in den Bauch zu atmen und ruhig zu bleiben dabei. Ich weiß es ist sooo schwer aber umso öfter du es probierst umso leichter wird es sein ❤

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Da ich grad lese, dass ihr in einer Schreiambulanz seid - darf ich fragen, was ihr für Ratschläge bekommen habt? Wir waren nämlich neulich auch zum ersten Mal dort und irgendwie war es mehr Gesprächstherapie als alles andere. Zwar hat die Physiotherapeutin uns geraten, die Bauchlage akut zu trainieren. Aber wie wir uns beim täglichen Brüllmarathon verhalten sollen, hat uns niemand gesagt 🤷🏼‍♀️

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Hey du,

Das war auch meine allererste Frage, wie ich mich denn verhalten soll bei so einem Schreianfall. Es gibt halt leider keine allgemeine Hilfestellung dazu :/ liegt es denn bei euch auch am schlafen bzw. Einschlafen?
Oder finden die Schreiattacken auch "einfach so" statt? Wie alt ist dein Baby denn?

Bin ja nun wirklich keine Expertin aber was sich bei uns bewährt ist die Bauchatmung so dumm sich das anhört, man entspannt ein wenig. Dann abwechseln immer dann wenn es einem zu viel wird, das ist bei mir relativ schnell manchmal der Fall. Und oft beruhigt sie sich dann schnell wenn jemand mit mehr Gelassenheit und Ruhe sie übernimmt. Und nicht 10 Sachen ausprobieren, das ist viel zu viel für die Kleinen. Lieber bei 2,3 oder auch mal 4 Griffen/Stellungen/Hilfsmitteln bleiben :)

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