"begleitendes" Schreien vielleicht besser als Unterdrückung?

Hallo ihr Lieben,

Meine Frage bezieht sich auf die allabendliche Schreiphase meines 8 Wochen alten Sohnemanns, zwischen 18 und 21 Uhr. Vorweg es ist schon viel besser geworden, die Zeit hat sich nach vorn verschoben und auch die Dauer ist kürzer. Nun ist es so, dass wir ihn sobald es los geht in die Trage packen, um ihn so zu beruhigen und selber noch etwas vom Abend zu haben, obwohl man natürlich auf und ab laufen muss. Er hört dann nach einer gewissen Zeit auf zu schreien, schläft aber dann ganz unruhig. Nun habe ich überlegt ob es nicht vielleicht auch mal gut wäre, ihn in den Arm zu nehmen und ihn zu trösten und es zuzulassen dass er alles raus schreit, damit er (was auch immer) alles verarbeiten kann. Wenn wir schlechte Laune haben, geht unterdrücken ja auch meistens nach hinten los, lieber schreit man sich mal an und dann ist gut, wisst ihr was ich meine?! Sollte er nach einer gewissen Zeit natürlich gar nicht mehr aufhören, käme die Trage dann schon wieder zum Einsatz, mir geht es eher ums Prinzip;)
Wie sind eure Meinungen dazu bzw wie handhabt ihr das so??

Man muss vielleicht noch dazu sagen, dass unser Kleiner per Notkaiserschnitt 17 Tage zu früh geholt werden musste und ihm dies scheinbar noch sehr nachhängt. Er lässt sich tagsüber nicht ablegen, hat sehr mit seiner Verdauung zu kämpfen und ist allgemein seeeeehr sensibel. Ich versuche immer für ihn da zu sein und jegliches Schreien zu verhindern.

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Genau DAS frage ich mich auch häufiger. Niemand kann natürlich wissen, was da nun richtig oder "noch richtiger" ist, aber die Meinungen dazu interessieren mich auch sehr 👍

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Hm... Aber mit dem "trösten" hilfst du ihm ja auch sich irgendwie zu beruhigen, ob du "willst" oder nicht. Und trotz Trage dauert es ja bis er aufhört zu schreien. Ich glaube alles was Nähe gibt, also auch dir Trage, wirkt tröstend🤷🏼‍♀️ Mein weiß ja leider nie 100% woran es liegt.
Meine Kleine hat auch mit ca 6 oder 7 Wochen angefangen abends zu schreien. Von 18 - 24 Uhr... Wir haben irgendwann festgestellt, dass sie einfach total überreizt ist wenn sie so spät abends noch bei uns ist und seitdem bringen wir sie gegen 19 Uhr ins Bett und sie schläft bis um ca 1 Uhr nachts, bis sie wieder Hunger hat.

Meine Kleine hat auch genau die gleichen "Probleme", die du beschreibst und sie ist 1 Woche zu spät innerhalb von 3 Stunden natürlich auf die Welt gekommen.

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Das ist ja sehr interessant, dass ihr die gleichen Probleme hattet, obwohl die Geburt ganz anders verlief. Dass ich ihn früher ins Bett bringe, hatte ich auch schon überlegt, da er aber (noch) nicht allein schlafen kann bzw gleich nach dem ablegen wieder wach wird, müsste ich ja dann auch 19 Uhr ins Bett und das will ich einfach nicht:/
Ging das bei euch, einfach?!

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Das Problem mit dem Ablegen hatte ich übrigens auch erst und dachte mir das wird nie was. Aber es hat sich bei uns irgendwie von ganz allein so eingespielt durch das frühe friedliche Zubettgehen, dass sie beim Stillen tief und fest einschläft und ich sie dann ablegen und einige Stunden für mich genießen kann.
Bis sie wirklich tief eingeschlafen ist dauert es manchmal bis zu 1,5 h, aber das macht nichts, da wir meistens 17.45 Uhr schon im Bett liegen.
Die Zeit muss man aber natürlich erstmal haben, bei mehreren Kindern, etc. wird das sicher schwer möglich sein.

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Unser kleiner hatte abends auch immer eine Schreiphase. Am Anfang konnte ich nur mitweinen, weil ich nicht wusste was er hatte und wie ich ihn beruhigen kann.
Teilweise hat er uns auch mit seinen Ärmchen weggedrückt und auch den Schnuller wollte er partout nicht 😢
Wir haben uns dann zusammen ins Bett gelegt und ihn sich ausweinen lassen.
Kein tragen oder hüpfen auf dem Pezziball am Abend zum einschlafen.
Ab einem bestimmten Punkt war Körperkontakt wieder ok und der Schnuller auch.
Es gibt heute aber immer noch Abende, da kann nur ich ihn beruhigen, mein Mann ist dann nicht gewünscht 🙈
grad letztens als wir wieder mit Zähnen zu kämpfen hatten.
Insgesamt bin ich aber mit dem einschlafen sehr zufrieden. Wenn es gut läuft, schläft der Kleine innerhalb von 5 min. ein, wenn er im Bett liegt. Bin froh, dass uns das rumlaufen erspart geblieben ist...

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Oh ja manchmal würde ich auch einfach mitweinen 🙈 Schön, dass es mittlerweile bei euch so gut klappt!

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Ich glaube nicht, dass du das weinen in der trage unterdrückst. Das ist ja auch eher trösten und begleiten, Nähe geben
Unterdrücken wäre, wenn du ihm sofort einen Schnuller oder die Flasche gibst, damit er aufhört weil er saugt.

Solche schreiphasen sind sehr anstrengend und ich denke, alles was eurem Kind und euch hilft, das durchzustehen ist gut und richtig. Und wenn ihr mit der trage einen erträglichen Weg gefunden habt ist das doch schön :-)

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Ich glaube, dass hat rein gar nichts mit der Geburt zutun. Mein Sohn wurde spontan in 4 Stunden bei 39+1 geboren und hatte auch die abendliche Schreistunde. Wir hatten ihn dabei im Tragetuch, dort hat er sich am besten beruhigt. Ablegen konnte ich ihn in den ersten 3 Monaten selten.

Eine Freundin hatte eine Saugglockengeburt bei 37+6, auch die abendliche Schreistunden, auch im Tuch begleitet. Auch hier war das Ablegen beinahe unmöglich.

Wieder eine andere hatte einen Kaiserschnitt. Keine schreistunde am Abend, dafür Koliken. Aber sie konnte ihren Sohn immer Ablegen und er schlief alleine, ohne Begleitung.

Zu deiner Frage: Alles was hilft, ist erlaubt. Bei so kleinen würde ich allerdings nicht viel rumexperementieren, denn Struktur und Rituale schaffen Sicherheit. Wenn die Trage abends klappt, benutze sie. Ich kann dir auch einen Gymnastikball empfehlen, da kann man drauf hüpfen und mit Kopfhörer einen Podcast anhören. Ich empfehle "das gewünschteste Wunschkind treibt mich in den Wahnsinn" - am besten die Folge, wo es um Vorstellung vs realität der Elternschaft geht.

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Wenn er in der Trage (also bei Körperkontakt, rumgetragen werden etc) schneller aufhört zu schreien, dann nicht, weil man es "unterdrückt" hat sondern weil es hilft, den Stress schneller und effektiver abzubauen. Ich würde deshalb das machen, was ihr bisher macht :) Das Baby benötigt ja noch viel Fremdregulation und das scheint am besten zu helfen.

LG

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Hey,

mach am besten das, was hilft. Im Schuh deines Babys drückt es und es kann es nur durch weinen ausdrücken.
Ob du ihn in der Trage beruhigst oder auf dem Arm ist ja egal. Hauptsache es hilft deinem Sohnemann zur Ruhe zu kommen.

In dem Alter kann sich auch alles schnell ändern. Mit der Geburt hängt es vermutlich nur geringfügig zusammen.

Unsere Maus hat stark mit Bauchweh und Blähungen zu kämpfen. Es wird langsam besser, aber helfen konnte man ihr oft auch nicht. Habe ihr oft den Schnulli und die Brust gegeben.
Im Tragetuch hatte ich sie selten, weil ich des Todes Rückenschmerzen bekomme.

Momentan (9 Wochen) will sie viel von ihrer Umgebung sehen und will abends über die Schulter getragen werden, um sich alles anzugucken. In der Zeit kann ich sie auch nicht ablegen und nur mit Schnulli beruhigen, wenn ich nicht mit ihr rumlaufe, um alles anzuschauen.

Generell hilft bei uns der Schnulli sehr auch wenn sie den eher schlecht als recht nuckelt.

Vllt. hilft es euch auch? Habe sie auch oft auf meiner Brust liegen. Dann kann ich wenigstens entspannt Serien gucken oder lesen (manchmal). Das macht sie aber auxh erst mit wenn sie sehr müde ist.

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Hallo,

wo ist denn der Unterschied, ob das Baby durch das Tragen in der Trage beruhigt wird oder durch schaukeln auf dem Arm. In beiden Fällen greifst du ein. Wenn du willst, dass das Baby alles rauschreit, dann musstest du es auf das Sofa legen und daneben sitzen ohne Körperkontakt, denn selbst Hand auf dem Baby wäre ja eine Art zu trösten und damit der von dir empfundenen Art der Unterdrückung des Schreiens.

Ich finde beides in das Begleiten des Babies durch das Schreinen / Weinen und die Begleitung ist sehr wichtig. Auch heute wo unsere Tochter 23 Monate alt ist wird sie, wenn sie weint durch kuscheln und reden beruhigt.

LG Morgain

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Ich denke das du als Mutter deinem Instinkt folgen solltest. Wenn du es aushalten kannst dein Kind über Stunden schreien zu lassen und ihn dabei versuchst zu trösten dann mach deine Erfahrung damit.

Ich denke das es aber auch einfach nur Streß pur für dein Kind ist und es sich doch nach einem anstrengend Tag entspannen muss, weil es das alleine noch nicht kann.

Meine Sohn hat viel geschrien nachts und über einen längeren Zeitraum. Ihn habe ich versucht zu begleiten und aus Verzweiflung bin ich auch um Mitternacht draußen spazieren gegangen. Er hat aber auch viele Entwicklungsschübe früh durch gemacht und Zähne auch früh bekommen.

Bei meiner Tochter kann ich diese Schreiattacken an einer Hand abzählen und auch da habe ich sie über Stunden geschaukelt, gestreichelt, gesungen und versucht. Die Entwicklungsschübe waren alle sehr entspannt bis sie 10 Monate alt wurde.

Vielleicht hilft es dir auch den Tagesablauf irgendwie noch zu verändern.

Ich drück dir die Daumen das ihr euren Weg bald findet.