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Ich kenne einen Pfarrer, der etwas flapsig sagt: Taufen, alle taufen. Es geht schließlich ums Heil! 😂😂

Ich habe den Eindruck, dass ihr gar nicht so richtig verstanden habt, worum es in der Taufe geht.

Das meiste, was du aufzählst, geht auch hervorragend ohne Taufe, bzw. wenn es eurem Kind wichtig ist, könnte es sich auch später taufen lassen. Ehrlicherweise muss ich ja zugeben, dass selbst die Kirchliche Trauung angesichts von zahlreichen Angeboten freier Redner etc. in sehr großer Konkurrenz steht. Also in dem Sinne für nicht-Christen überhaupt nicht mehr nötig.

Die christlichen Feste behalten auch einen christlichen Hintergrund, wenn man nicht glaubt. Den sollte man allein in Punkto Allgemeinbildung ohnehin erklären.

Die Tauffrage lautet ungefähr:
Wollen Sie, dass Ihr Kind im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft wird und versprechen Sie Ihr Kind nach bestem Wissen und Gewissen im christlichen Glauben zu erziehen?
Und der christliche Glaube meint das Apostolische Glaubensbekenntnis, was ja auch in dem Kontext bekannt wird.

Könnt ihr dem zustimmen oder nicht?

Aus theologischer (nicht kirchlicher!) Sicht halte ich aber jede Taufe für absolut sinnvoll. Denn ich glaube daran, dass in der Taufe Heil geschieht und dass dem Täufling Gottes bedingungslose Gnade zugesprochen wird. Also auch wenn ihr nicht glaubt und dem Kind keinen Glauben beibringt, sehe ich für das Kind einen Gewinn in der Taufe😊

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Ich wünschte, meinem Sohn würde auch ohne Taufe Gnade zugesprochen werden 🙈

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Das ist mein Glaube.
Für mich ist die Taufe als Sakrament die sichtbare Verbindung von Gnade und Zeichen (in diesem Fall: Wasser).
Ich glaube nicht, dass Gott seine Gnade allein von der Taufe abhängig macht, das lese ich auch nirgends in der Bibel.
Ich halte eine Taufe nicht für überflüssig, aber gemessen an der Taufverheißung (die die "Verdammung" nur auf nicht-Glauben und nicht auf nicht-Taufe bezieht) und einigen anderen Zusagen, glaube ich, dass Gott seine Gnade so frei verschenkt, dass es für uns Menschen nicht wirklich zu verstehen ist.

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Irgendwie lustig, dass du bzgl "Lügen" ubd Kirche vom Osterhasen und Weihnachtsmann redest, obwohl beides ja so garnicht christlich ist.
Ich finde es wäre ebenso anlügen, wenn ihr behauptet, man würde an Ostern das Erwachen der Natur feiern. Stimmt ja schließlich nicht. Entweder ihr müsst euerm Kind also den wahren Hintergrund von Ostern erklären und könnt halt dabei sagen, dass ihr das nicht glaubt oder ihr lügt ihn sowieso an.
Ich weiß ja nicht wie krass eure Gegend ist aber hier wurde niemand ausgegrenzt weil er/sie nicht getauft war.
Hochzeit o.ä. wäre für mich eher kein Grund. Es gibt schöne Locations, die nicht der Kirche gehören und wo man einen guten Trauredner dazu holen könnte usw.

Was meinst du mit "Religionsunterricht später"? was hat die Taufe / nicht Taufe damit zu tun.

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Hallo,

mein Mann und ich standen auch vor dieser Frage.
Mein Mann ist getauft und in der Kirche und ich nicht.

Ich wurde in der Schule nie ausgeschlossen, weil ich nicht konfirmiert wurde...das hat die anderen Kinder überhaupt nicht interessiert.
Ich war auch im ganz normalen Religionsunterricht (weil du das explizit als Punkt aufzählst), das war gar kein Problem.🤷‍♀️
So hatte ich die Möglichkeit, mir von Religion auch ein eigenes Bild zu machen. (In den höheren Klassen, hab ich dann, auf eigenen Wunsch, zum Fach "Ethik" gewechselt.)

Mein Mann und ich konnten auch problemlos kirchlich heiraten. Und wenn mein Mann darauf keinen Wert gelegt hätte, wäre es eben eine schöne freie Trauung geworden. Das hätte ich genauso schön gefunden.

Und falls du einen "Grund" zum feiern brauchst:
Weihnachten ist das Fest der Familie. Es ist in unseren Kreisen einfach Tradition. Bei mir kam immer der Weihnachtsmann... Ich wusste, bei anderen Kindern kommt eben das Christkind und es wird die Geburt von einem Jesus gefeiert, der vor langer Zeit gelebt hat. Auch gut.

Mit Ostern ist es genau das Gleiche...Der Frühling erwacht und der Osterhase versteckt Ostereier. Das ist (für mich) einfach ein schöner Brauch, nicht mehr und nicht weniger.


Dass manche Menschen damit etwas Religiöses verbinden, wusste ich als Kind gar nicht. (Und viele andere Kinder, deren Eltern "eigentlich" religiös waren, wussten genauso wenig.)

Wenn ihr euch unwohl damit fühlt, euer Kind taufen zu lassen, dann lässt es. Ich finde es nicht gut, wenn man ein Kind taufen lässt, weil man es eben "so macht".
(Nicht falsch verstehen, ich bin kein Taufgegner. Aber die Gründe sollten dann andere sein... nicht das, was du so aufzählst.)

Übrigens hatte ich die Entscheidung meinem Mann überlassen. Wenn es ihn wichtig ist, dass unsere Tochter getauft wird, werde ich nicht im Weg stehen. Meine Bedingung war aber, dass er dann auch alles organisiert, was mit Taufe zu tun hat (weil ich von der Prozedur schlichtweg keine Ahnung habe).

Das Ende von Lied:
Unsere Tochter ist nicht getauft.
Das ist auch völlig ok, und sie freut sich trotzdem schon tierisch auf den Osterhasen!😁🐰

Liebe Grüße

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Osterhase und Weihnachtsmann haben absolut nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.

Wenn euer Kind auf einer normalen Schule geht, wüsste ich nicht, was das mit der Kirche und der Kommunion zu tun hätte.

Aus meiner (gläubigen) Sicht: nicht taufen. Ihr glaubt nicht an Gott. Dann hat es absolut keinen Sinn. Ausserdem ist die Babytaufe nicht wirklich biblisch, aber das ist eine andere Geschichte :)).

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Ich bin Christ und ich finde es immer sehr schaden, wenn Kinder nur aus Tradition getauft werden. Auch sollte man nicht nur Kirchenmitglied werden um in einer Kirche zu heiraten. Wenn das nicht eure Haltung ist, dann ist das okay, aber ich empfinde es manchmal fast kränkend, wenn Leute, die wirklich eindeutig nichts damit am Hut haben, dann aber am Taufbecken der Gemeinde ihren eigenen Glauben bezeugen und dass sie ihr Kind in diesem Glauben erziehen. Ich fühl mich dann immer ein bisschen veräppelt, denn jeder weiß ja, dass es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht so ist.

Also ich bin in einer Region aufgewachsen, wo ich die Ausnahme war, weil ich zum Konfirmandenunterricht ging und die anderen Jugendweihe gemacht haben. Das war schon doof, aber meine Güte ... damit kann man trotzdem eine glückliche Kindheit haben. ;-)

Natürlich hat die Kirche auch gute Aspekte und ich bin dir sehr dankbar, dass du das auch so siehst und benennst. Aber vielleicht wäre es dann für euch sinnvoller das Geld dafür zu spenden. Denn eigentlich scheint ihr die Kirche abzulehnen und ich denke dann sollte man auch nicht so tun als ob. Steht dazu ... für mich (als Kirchenvertreterin ;-)) ich das okay.

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In den Religionsunterricht kann man übrigens auch ungetauft gehen.

Ich würde an eurer Stelle auf keinen Fall taufen lassen wegen eurer Einstellung dazu. Wenn man nicht glaubt, den Glauben gar nicht lebt oder in der Gemeinde aktiv ist, wozu taufen?

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Ich frag mich, warum ihr da immer noch überlegt, ihr seid nicht gläubig, wollt eurem Kind keine Bibelgeschichten vorlesen/erzählen, wollt aber einen Bund zwischen Gott und eurem Kind schließen?
Ich bitte euch, lasst es bleiben. Die Kirchen sind sowieso schon voll (oder eben nicht) mit verlogenen Leuten (Mitglieder, die sich nur an Weihnachten blicken lassen). Was wollt ihr denn eurem Kind erzählen, wenn es nach der Bedeutung und dem Hintergrund einer christlichen Taufe fragt? Kennt ihr selbst diese Hintergründe?
"damit man einen Grund zum Feiern hat" - gibt genug Gründe zum Feiern, man muss nur kreativ werden. Und um die ganzen Organisationen zu unterstützen, braucht ihr auch keine Kirchensteuer bezahlen. Einfach einen Spenden-Dauerauftrag einrichten.
Dein Kind kann übrigens trotzdem am Religionsunterricht teilnehmen und ausgeschlossen wird es auch nicht. Ich glaube, es ist eher eine Seltenheit geworden, dass Kinder getauft sind.
All deine genannten Gründe sind keine Gründe für die Taufe.

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Ich wurde nicht getauft, weil mir meine Eltern eine gläubigkeit nicht aufzwingen wollten, sondern damit ich selbst entscheide, ob mir ein religiöser glaube wichtig ist oder nicht. Eine Freundin von mir hat sich kurz vor der Konfirmation taufen lassen. Ich war damals mit in der Kirche und als 13 jährige habe ich mich gefragt, warum ich Gott danken muss Brot zu haben und nicht der Natur, dem Bauern, dem Bäcker oder meinen Eltern, die das Brot bezahlt haben... Aber das kann natürlich jeder selbst entscheiden

Ich fand es super nie in den Religionsunterricht gehen zu müssen, weil ich dann länger schlafen oder früher heim gehen konnte. Als alle Konfirmation hatten und Geschenke bekamen, war ich als Kind schon etwas neidisch aber dafür blieben mir die Konfirmationstunden erspart.

Ich werde mein Kind auch nicht taufen lassen. Sie soll selbst entscheiden wie wichtig ihr Religion ist.