UMFRAGE:warum hattet ihr einen KS und kommt ihr damit zurecht?

Hallo ihr Lieben!

Mein Kaiserschnitt hat Narben an Leib und Seele bei mir hinterlassen.
Ich bin sehr traurig,dass ich mein Baby nicht gebären durfte..Diese Erfahrung fehlt mir sehr#schmoll.Ich fühle mich sogar ein wenig unfähig,obwohl ich weiss,dass es Quatsch ist so zu denken.
Ich musste mich für den KS entscheiden,da nach Geleinleitung die Herztöne bei jeder Wehe abfielen.
Im Endeffekt war es richtig,dass sie geholt wurde,da sie die Nabelschnur 2 mal straff um den Bauch gewickelt hatte und das Fruchtwasser schon grün war..

Wie sind Eure Erfahrungen?Bin ich nicht allein mit meinen Gedanken?
Lieben Gruss#herzlich
Anne mit Mailin (11Wochen jung)

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Hallo

Ich hatte auch einen Kaiserschnitt, wegen Geburtsstillstand. Aber ich muß ehrlich sagen, das ich auch ein wenig froh bin darüber, denn die Wehen waren zum Schluß einfach nur noch fürchterlich.

Fehlen tut mir nichts deswegen. Ich habe auch eine super Beziehung zu meinen kleinen, hatte keine Depri oder sonst was. ( bin auch gar nicht der Typ für sowas )

Ich bin deswegen auch keine schlechte Mutter o.ä. , nur weil ich mein Kind nicht auf " normalen " Weg bekommen habe.

Ich würde mir da auch von niemanden irgendwas einreden lassen.

Liebe Grüße und einen schönen Abend noch.

Bianca + Connor ( morgen 15 Wochen )

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Hallo Anne,

ich kann dich da gut verstehen. Ich hatte einen Notkaiserschnitt, nach stundenlangen Wehen und Geburtsstillstand. Meine Kleine lag mit dem Gesicht zum Steiß und wollte sich nicht mehr drehen.

Ich habe mich auch auf eine normale Geburt gefreut, zumal dort die Schmerzen etc sicher schnell verschwunden und vergessen wären. Es war eine Enttäuschung das es so enden musste und mir fehlt ebenfalls die Erfahrung dazu wie es wohl gewesen.

Die Narbe ist nun einmal da und sie erinnert einen jeden Tag daran. Zudem habe ich super lange damit zu tun gehabt, Entzündung und so weiter.

Wie man hier lesen kann, sind einige der festen Überzeugung das der KS oder WKS auch das Beste der Welt sei was ich sehr schade finde.

Lieben Gruß Janka

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Hallo Janka

Da hast Du wohl was an meinen beitrag falsch verstanden oder ich habe mich verkehrt ausgedrückt.

Ich habe nie gesagt das ein KS das Beste der Welt ist. Er war nun mal bei mir notwendig und ich war zum Schluß froh darüber das er gemacht wurde. Ich habe fast 30 Std. im Kreissaal gelegen mit Wehen und glaube mir, irgendwann ist Dir egal wie das Kind raus kommt.

Bloß ich würde mir nie erlauben, Frauen zu verurteilen, die einen KS + WKS wollten oder hatten. Es muß jeder selber wissen und jeder Körper reagiert anders.
Ich hatte das Glück, das ich nach 3 Tagen keine größeren Schmerzen mehr hatte und mein Kind selber versorgen konnte.
Andere Frauen haben nicht das Glück. Und da ich auch nicht so nah am Wasser gebaut bin, hatte ich keine Depri oder ein schlechtes Gewissen deswegen und würde es mir auch von niemanden einreden lassen.

LG Bianca

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Hallo,

Leonie wurde auch per KS geholt, sie lag in BEL und wie sich während des KS rausstellte hätte sie es auf normalem Wege nicht geschafft da sie die Nabelschnur 4x #schock um den Hals hatte.--für einen Moment war das Kreissaalteam ganz ruhig.
Am Anfang habe ich sehr mit dem KS gekämpft, ( also bevor er gemacht wurde, ich wollte unbedingt "normal" gebären) ich wusste es seid der 30 ssw und ich wollte es nicht wahrhaben. Leonie hat mir dann aber die Blase gesprengt und ließ mir keine andere Wahl. zum GLÜCK!!!
nach dem Schnitt selber hatte ich nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben, weil ohne den KS hätte ich kein Kind, das habe ich mir in jeder Sekunde vor Augen gehalten. konnte die ersten Stunden nicht schlafen und die Augen von meinem Wunder nehmen.

lg
Kathrin mit Leonie#freu#huepf:-D

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Hallo anne,

haettest du lieber ein krankes, behindertes kind?? mhh, finde ich ein wenig schwer verstaendlich. natuerlich waere eine normale geburt bestimmt ein tolles erlebnis gewesen, aber wenn alle indikationen darauf hinweisen, dass es so sinnvoller ist und bei euch ja auch wirklich war, dann hat das doch nix mehr mit unfaehigkeit sondern einer fuegung der natur zu tun, oder #kratz?
also, ich hatte auch ks wegen makrosomie, dh pascal war ein kleiner riese mit 59cm und 4,7kg und ich bin sehr froh, dass es uns beiden gutgeht und wir das gut ueberstanden haben. mit der narbe hab ich keinerlei probleme und erfreue mich jeden tag an meinem sohn. ich denke nicht, dass ich ein positives geburtserlebnis haette, wenn ich pascal auf "normalem" wege geboren haette....

mhh, geniesse deinen sohn und nimm den ks als gegeben, freu dich, dass alles gut ist!!! das ist doch viel wichtiger!
liebe gruesse und dicker druecker,
manuela

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Hallo Anne!

Du bist keineswegs alleine mit Deinen Gedanken - mir ging es nach Maries Geburt ganz ähnlich!
Ich hatte eine Plazentainsuffizienz aufgrund eines zu hohen Blutdrucks und war ab der 31. SSW stationär im KH. Schon da wurde gesagt, daß Marie früher geholt werden müsse und daß es mit Sicherheit ein KS werden würde. 5 Wochen vor´m ET wurde sie dann geholt und es war für mich ganz furchtbar, ich hatte immer das Gefühl, völlig unfähig und nutzlos zu sein - konnte sie im Bauch nicht richtig ernähren, konnte sie nicht gebären und dann nicht mal "draußen" ernähren (stillen klappte nicht). Ich war nicht in der Lage zu sagen, ich habe das Kind geboren, sondern es war (und ist immer noch) so, daß sie mir rausgeschnitten wurde. Ich hatte nicht den Hauch einer Chance an ihrer Geburt mitzuarbeiten. Dazu kam, daß ich an nicht allzu nettes OP-Personal geraten bin und der KS als OP an sich dadurch furchtbar war.
Mit der Zeit wurde die Erinnerung immer blasser und der Schmerz, wenn ich meine Narbe angesehen habe, war nicht mehr ganz so groß, aber noch vorhanden. Mein Kopf wußte übrigens ganz genau, daß es Maries einzige Chance zum Überleben war, aber Empfindungen scheren sich nun mal nicht um den Kopf.
Als ich dann nach 18 Monaten wieder schwanger wurde, hatte ich immer Angst, daß es wieder so käme. Ich hab viel dafür getan, daß es nicht wieder ein KS werden würde. Es war dann aber doch so. 2 Wochen vor ET hatte ich nen Blasensprung und auch heftige Wehen. Leider völlig ineffektiv, sodaß ICH mich dann zum KS entschieden habe. Und seltsamerweise hat der mich mit dem ersten so gut wie ausgesöhnt. Es war MEINE Entscheidung und auch das drumherum war wesentlich schöner. Und ich hatte das Bewußtsein, an der Geburt mitgearbeitet zu haben.

Weißt Du, man sagt nicht umsonst, die Zeit heilt Wunden. Undich denke, es ist tatsächlich so. Laß Dir Zeit. Ich hab immer gedacht, ein Geburtserlebnis sei immer, daß man Wehen hatte und gepreßt hat usw. Aber irgendwann bin ich für mich selbst dann dahinter gekommen, daß auch ein KS ein Geburtserlebnis darstellt, wenn auch ein etwas anderes. Hat ne Weile gedauert - fast 2 Jahre - und es waren jede Menge Gespräche mit Frauen nötig, die ebenfalls einen KS hatten, den zum Teil auch wollten und gut fanden. Das hat mir sehr geholfen. Steh dazu, daß es Dir weh tut, daß einKS nötig war, das hilft auch schon weiter.

Viele liebe Grüße,

Alex mit Marie (27 Monate) udn Silas (6 Wochen)

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Hallo Anne,

ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, obwohl ich weiß, dass es eigentlich Quatsch ist, so zu denken. Ich hatte einen Notkaiserschnitt nach 33 Stunden Wehen :-( Der Muttermund war zwar eeeeendlich vollständig geöffnet, das Köpfchen war jedoch noch keinen Zentimeter ins Becken gerutscht #schock Geburtsstillstand #augen

In dem Moment war ich froh, einen Kaiserschnitt zu bekommen. Ich war einfach am Ende meiner Kräfte, und ein Ende wäre nicht absehbar gewesen. Ich weiß bis heute nicht, warum mein Kleiner den Weg durchs Becken nicht antreten wollte. Beim zweiten Kind werde ich mein Becken auf jeden Fall im Vorfeld ausmessen lassen#gruebel.

Die ersten Wochen nach der Geburt habe ich ziemlich mit dem Erlebten gekämpft. Auch ich habe mich wie ein Versager gefühlt. Immer wieder habe ich mich gefragt, ob der Kopf nicht irgendwann doch noch ins Becken gerutscht wäre. Vielleicht hätte ich nur etwas länger aushalten müssen...Aber das ist letztendlich Quatsch! Die Ärzte haben die medizinische Entscheidung getroffen. Und was zählt, ist das Ergebnis.

Inzwischen denke ich, es gab einen Grund, warum alles so gelaufen ist. Wer weiß, was bei einer Spontangeburt passiert wäre...vielleicht wäre mein Kleiner stecken geblieben#gruebel...hätte bleibende Schäden erlitten#schock...

Hin und wieder überkommt natürlich auch mich mal wieder ein trauriges Gefühl. Vor allem, wenn Spontangebährende einem ein schlechtes Gewissen einreden wollen #schmoll Naja, da muß man wohl drüber hinweghören.

Lg,
fine

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Hallo Anne,

tut mir leid dass du mit dem KS nicht klar kommst.

Ich komme mit dem Erlebnis gut zurecht, ab dem Zeitpunkt wo es hiess "jetzt Kaiserschnitt" habe ich mich nur noch gefreut weil ich wusste meine Tochter ist gleich da!

Dieses "rausgerissen werden" habe ich auch ganz genau gespürt, ich muss aber sagen dass es für mich wie die Bestätigung war dass dieses Kind aus meinem Bauch kommt...

Bei mir wars ne Einleitung. Nach etwa 20 Stunden nur 2cm offen... Herztöne auf dem CTG zu "engmaschig", also KS. Danach hat sich rausgestellt es hätte gar nicht sein müssen. Das ärgert mich zwar masslos, es bringt aber nichts sich drüber jetzt noch aufzuregen (ich hätte auch sehr gern spontan entbuden). Die Ärzte wollten einfach kein Risiko eingehen.

Wenn du möchtest kannst du mein Geburtsbericht lesen:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&b...2677100


Ich hoffe du kannst irgendwann entspannt an die Geburt zurückdenken, denn mit KS oder ohne - es war die Geburt deines Kindes!

Aprilmami.

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Hallo Anne,

aus gesundheitlichen Gründen wurde mein Kaiserschnitt geplant. Der Termin Stand somit fest auch die ungefähre Uhrzeit. Ich fühlte mich, als müsste ich gleich zu einem Meeting.
Der Gedanke war schrecklich.
Punkt 11:53 Uhr wurde Savi dann geholt. (Wie das klingt.)
Naja, ich fand es fürchterlich.
Zumal ich keine Gefühle entwickeln konnte. Als mir die Tränen schon in den Augen standen, haben Sie meine kleine Maus schon aus dem OP gebracht. Das Schlimmste war, ich konnte sie nur von ungefähr 5 Meter Entfernung sehen.
Nach 30min dürfte ich sie dann endlich sehen.


majala & savi (*28.02.06)

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Sorry, hier der richtige Link:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=43&tid=403847&pid=2677100

Aprilmami.

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Hallo Anne,

aus gesundheitlichen Gründen wurde mein Kaiserschnitt geplant. Der Termin Stand somit fest auch die ungefähre Uhrzeit. Ich fühlte mich, als müsste ich gleich zu einem Meeting.
Der Gedanke war schrecklich.
Punkt 11:53 Uhr wurde Savi dann geholt. (Wie das klingt.)
Naja, ich fand es fürchterlich.
Zumal ich keine Gefühle entwickeln konnte. Als mir die Tränen schon in den Augen standen, haben Sie meine kleine Maus schon aus dem OP gebracht. Das Schlimmste war, ich konnte sie nur von ungefähr 5 Meter Entfernung sehen.
Nach 30min dürfte ich sie dann endlich sehen.


majala & savi (*28.02.06)

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Ich hatte einen Notkaiserschnitt und es war einfach nur alptraumhaft. Ich weiß noch nicht mal, was genau los war. Blasensprung, dann kamen plötzlich alle angerannt und es wurde hektisch. Ich habe schlimmste Ängste ausgestanden. Hab ne Vollnarkose bekommen und habe durch das Ganze einen ziemlichen Schock gehabt. Bis heute geht es mir sehr mies damit. Ich fühle mich wie eine schlechte Mutter und habe mit Depressionen zu kämpfen.

Ich habe meinen kleinen Schatz erst gesehen als ich wieder aufgewacht bin, da war er fertig angezogen und ich durfte ihn noch nicht mal halten, wegen der Narkose. Mein Mann war nicht da und kam also erst, als ich wieder wach war. Wir haben 8 Wochen lang mit dem Stillen gekämpft, weil mein Sohn nicht richtig saugen konnte. Außerdem war er ein Schreibaby und ich hatte wie gesagt die Depressionen. Dann noch die ganzen "guten Ratschläge" von außen, die mir ständig das Gefühl gaben, dass ich zu blöd bin und keine Ahnung habe.

Und das Gefühl, durch den Kaiserschnitt "keine richtige Mutter" zu sein, sitzt tief. Ich glaube das ist auch mit ein Grund dafür, dass mir die ständigen Ratschläge und die Missbilligung, dass ich weder mein Kind schreien lasse noch die Flasche gebe, noch auf irgendeinen anderen dussligen Ratschlag von vor 35 Jahren höre, so weh tun. Sie bestätigen mir nur, dass mich auch sonst niemand für eine gute Mutter hält. Sonst würden sie ja nicht meinen, mir ständig sagen zu müssen, was ich zu tun habe.

Diese Mode mit den "Wunschkaiserschnitten" von Promis hat es auch nicht einfacher gemacht. Dadurch ist der Kaiserschnitt schon etwas, wofür man sich rechtfertigen muss. Wenn man nicht detailgenau erklären kann, warum Gefahr für Leib und Leben des Kindes bestand, wird einfach davon ausgegangen, dass es ein WKS war und man daher ein Weichei ist. Es ist einfach nur traurig. #heul