Wie bekommt man Wochenbett und Geschwisterkind unter einen Hut?

Hallo liebe Mehrfachmamis,

Wir sind neuerdings zu viert. Bei uns ergibt sich gerade das Problem, dass die Bedürfnisse von Kind 1 natürlich diametral denen von Kind 2 entgegen gesetzt sind. Ich finde es gerade sehr schwer auszuloten, inwieweit sich Kind 1 zurücknehmen muss (Stichwort Lautstärke in kleiner Wohnung) und inwieweit Kind 2 manche Dinge von vorneherein abkönnen muss. Ich merke zum Beispiel, dass Kind 2 schnell unruhig wird, wenn ich mit ihm im Wohnzimmer bei Kind 1 bin (Kind 2 will die ganze Zeit gestillt werden und schlafen im Moment) aber eben auch, dass Kind 1 sich zurückgesetzt fühlt, wenn ich mich im Schlafzimmer verziehe...

Wie habt ihr es gehandhabt? Wer muss wo zurückstecken? Kind 1 wurde die letzten Tage viel von Großeltern und Freunden teilweise außer Haus, teilweise zuhause betreut was auf der einen Seite gut ist (ich habe auch noch Geburtsverletzungen etc also brauche auch selbst hin und wieder die Zeit im Bett wenn die Schmerzen zu groß werden oder der Kreislauf streikt) aber ich möchte ihn auch nicht zu viel fernhalten gerade, ich habe extra ambulant entbunden weil Geschwisterkinder im Moment nicht zu Besuch kommen dürfen im Krankenhaus.

Mein Mann kann leider erst in 3,5 Wochen EZ nehmen, es hängt also ein wenig an mir und meinem Netz an Verwandten und Freunden (das allerdings super ist).

Über Erfahrungen freue ich mich sehr :)

Liebe Grüße
Awelina

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Huhu 😊

Wie alt ist denn dein erstes Kind?

Meine "Große" war 15,5 Monate alt, als die kleine Schwester auf die Welt kam, und fing gerade an zu laufen.

Ich habe versucht, viel miteinander zu kombinieren. Wenn die Kleine gestillt werden wollte, habe ich etwas Ruhiges mit der Großen gespielt bzw. mich dazu gesetzt. Wir haben uns zum Beispiel Bilderbücher angeschaut, sie hat gemalt oder mit Lego Duplo gebaut oder wir haben ihre Stapel- und Steckspiele gemacht.
Zwischendurch durfte sie auch mal lauter sein, sobald sie aber anfing, zu laut zu sein (unabhängig vom Baby, sondern allgemeines Empfinden), habe ich ihr das gesagt.
Beim Wickeln durfte/darf sie mir immer helfen, wenn sie möchte. Dann reicht sie mir die Windel an und die Feuchttücher etc.
Wenn die Kleine schläft, bekommt die Große Exklusivzeit und wir machen das, worauf sie Lust hat. Auch beim Kochen steht sie in ihrem Lernturm neben mir und hilft. Entweder ist die Kleine dann in der Wippe oder in der Trage.
Alle Beide müssen mal kurz "warten", dennoch versuche ich beiden gerecht zu werden und keinen bewusst zurückstecken zu lassen.

Ich habe auch ambulant entbunden, hatte allerdings keine Geburtsverletzungen, weswegen ich mir durchaus vorstellen kann, dass es dann etwas schwieriger ist.
Die ersten Tage waren immer seine und meine Eltern im Wechsel da, damit die Kleine auch zu Hause ankommen konnte. Sie musste von vornherein einfach mit mehr Trubel klarkommen.

Du machst das großartig und es wird mit der Zeit einfacher, wenn Routinen entstehen und die Verletzungen verheilen. Auch wenn dein Mann dann da ist, wirst du dich etwas mehr erholen können. Und alles Gute noch nachträglich zum zweiten Kind. 😊🍀

LG Xorac mit Flocke (18 Monate) und Pixeline (10 Wochen) 🍁

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Vielen Dank für die liebe und ausführliche Antwort 😊 mein Großer ist sogar schon 5 was wahrscheinlich der Grund ist, dass ich es mir einfacher vorgestellt hatte. Im Vergleich zu deinem Abstand ist es ja größer Luxus bei uns. Die Kleine lässt sich einfach zurzeit noch nicht ablegen (wacht sofort auf sobald ich sie ablege oder, falls ich sie im Liegen gestillt hatte, sobald ich aufstehe), dadurch ist sie halt immer wie so eine kleine Wand zwischen K1 und mir. Ich merke ihm einfach an, dass es ihn teilweise schwer fällt. Ich hoffe, es pendelt sich bei uns noch so schön ein wie bei dir, du machst das ja spitzenmäßig 😊

Liebe Grüße

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Gib euch allen Zeit, mit der neuen Situation zurecht zu kommen. Auch dein Großer wird mit der Zeit immer besser damit klar kommen und die Kleine wird nach und nach immer mehr in der großen und lauten Welt ankommen.
Bei uns war/ist es ähnlich. Sobald ich sie ablege oder aufstehe (außer beim Mittagsschlaf), wird sie wach. Man arrangiert sich und im Zweifel legen wir uns eben alle einfach auf den Boden. Die Kleine ist glücklich, dass wir alle da sind, die Große ist glücklich, weil ihr mit ihr spielen kann und ich bin froh, dass keiner weint. 😁
Meiner Großen fällt das tageweise auch noch extrem schwer. Sie ist schon in der Trotzphase, will am liebsten, dass alles nach ihrer Pfeife tanzt, und noch dazu steht sie ständig vor mir "Mama, Arm", weil sie eben sieht, dass ich die Kleine einfach immer von A nach B trage. Oft kuscheln wir und toben, wenn die Kleine ruhig und bei uns ist. Trotzdem gibt es Eifersüchteleien, das bleibt nicht aus. Und dennoch versuche ich, keinen wegzustoßen, denn meist findet sich immer eine Lösung, wie wir zu dritt etwas Schönes machen können und alle zufrieden sind. 😊
Mein Mann ist selbstständig und arbeitet von 8-18 Uhr, da muss ich mich zwangsweise damit arrangieren, dass es eben den ganzen Tag über viel "Mama" heißt. Wir sind außerdem täglich draußen. Die Kleine genießt meine Nähe in der Trage und schläft, die Große tobt über den Spielplatz, schaut sich die ganzen Tiere an, denen wir begegnen oder springt jetzt aktuell viel durch's Laub. 😊

Glaub mir, das pendelt sich wirklich ein und sowohl dein Sohn als auch deine Tochter wachsen da schnell rein - wie eben auch du. 😊
Vor elf Wochen hätte ich auch noch nicht gedacht, dass wir mittlerweile alle so ein gutes Team sind. Und wenn alle Stricke reißen, sind auch immer meine Eltern oder unsere Nachbarn da, um die Große mal kurz zu nehmen. 😊

Danke für deine lieben Worte, aber das schaffst du auch! 😊

Liebe Grüße

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Hallo Awelina,

Meine Kinder haben einen Abstand von 2 Jahren und 3 Monaten. Der Anfang war wirklich nicht einfach, da der Große mitten in der Trotzphase steckt. Die ersten 1,5-2 Monate war er sehr viel bei den Großeltern (Mein Mann war nur 2 Wochen daheim). Wochenbett mit Kleinkind war für mich nicht einhaltbar, zum Glück ging es mir aber soweit ganz gut.

Der Große muss (auch nach 3 Monaten) noch lernen, dass er leise sein muss, wenn sein kleiner Bruder schläft. Dass man nicht laut schreien darf, vor allem nicht in Klein-Bruders-Ohr. Wenn der Kleine Hunger hat, muss der Große eben warten, bis ich mit ihm spielen kann. Zur Zeit leistet der Große mir oft Gesellschaft, und ich lese ihm währenddessen ein Buch vor.
Wenn ich den Kleinen ins Bett bringe, sollte der Große unten im Wohnzimmer spielen oder leise in seinem Zimmer (klappt so gut wie nie 😅 oft steht er dann plötzlich neben mir am Babybett und sagt ganz laut:" Mama ich bin leise reingekommen"😂 das war's dann mit dem Schlaf)

Andersrum muss der Kleine auch oft warten. Wenn der Große eine frische Windel kriegt, liegt er daneben und meckert notfalls so lange vor sich hin. Wenn der Große hunger hat und der Kleine "nur" auf den Arm möchte, muss er eben kurz auf die Krabbeldecke.

Das spielt sich alles ein. In den ersten Wochen wurde bei mir das Baby bevorzugt, bis das Stillen besser klappte und die Bauchschmerzen besser wurden. So nach 2 Monaten wurde das besser. Baby und Kleinkind wurden ruhiger. Wenn beide gleichzeitig weinen, versuche ich beide gleichzeitig in den Arm zu nehmen. Wenn das nicht geht, muss ich eben abschätzen, wer es gerade nötiger braucht (Verletzung Kleinkind: ganz klar Kleinkind auf den Arm!! Hunger Baby und Trotzanfall Kleinkind : da kommt dann der Kleine dran etc)

Herzlichen Glückwunsch noch zur Geburt 😊

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Herzlichen Dank für deine Antwort! Es ist beruhigend zu hören, dass du es so super auf die Reihe bekommst. Ich hoffe, dass es sich bei uns auch bald einpendelt. Ich glaube auch manchmal, dass ich mehr leide als mein Großer 😅 ich hatte jetzt auch die letzten 2 Tage das Gefühl, dass es allen ganz gut ging mit der neuen Situation. Vielleicht bleibt es ja so :)
Liebe Grüße, vielen Dank und weiterhin viel Freude mit den Kleinen 😊

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Erstmal herzlichen Glückwunsch 😊
Lustig, vor ein paar Tagen haben wir glaube ich noch geschrieben, da ging es um Übelkeit als Geburtsvorbote glaube ich 😅

Wir sind seit knapp drei Monaten zu viert und ich habe mir zu Beginn exakt dieselben Fragen gestellt wie du. Wieviel mute ich dem jeweiligen Kind zu bzw. wie gehe ich wann auf die individuellen Bedürfnisse ein...
Letztendlich sind wir da einfach rein gewachsen. Man lernt ja das neue Baby zunehmend kennen und weiß dann auch, wieviel es ab kann und was zu viel ist. Und auch seinem großen Kind merkt man ja an, wann es mal eine Reglementierung zu viel war.
Sehr hilfreich war es, mich immer wieder gut mit meinem Partner abzustimmen, sodass wir größtenteils eine Linie hatten. Das war grade in Bezug auf unsere „große“ Tochter (3) echt wichtig.
Wir sind jetzt gut eingespielt, aber natürlich müssen neue teils immer noch Sachen sagen wie „nicht so doll“, „nicht so laut“ etc. Im Großen und Ganzen machen beide Mädels das aber echt toll.

Also beobachte doch einfach erstmal, probiere aus und kommt gemeinsam an.
Super, dass du so viel Unterstützung hast und dein Mann auch noch in Elternzeit geht. Das war bei uns echt Gold wert!

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Ja, und wenn ich mich recht erinnere, hast du geschrieben, dass es bei dir innerhalb von 3-4 Tagen losging oder? Bei mir war es tatsächlich genauso 😊

Lieben Dank für deine Antwort! Du hast absolut Recht, man merkt wenn man das große Kind einmal zu viel reglementiert hat oder wenn es für das Kleine einmal zu viel Trubel war. Solangsam habe ich auch das Gefühl, dass es sich ein wenig eingependelt hat, freue mich aber auch sehr darauf, wenn mein Mann Zeit für uns hat. Dann können wir den Großen auch einfacher gerecht werden und ein wenig als Familie ankommen. Er macht das aber nach wie vor super.

Dir sehr verspätet quasi rückwirkend auch noch herzlichen Glückwunsch! Es ist einfach jedes Mal wieder wunderbar finde ich 😊

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Ja genau, 3-4 Tage danach gingen beide Geburten los.
Und danke nochmal für deine Glückwünsche 😊

Es ist wirklich jedes Mal ein aufregendes Abenteuer, das jetzt mit dem zweiten Kind auf einmal noch ganz andere Aspekte hat.
Neben diesem totalen verliebt sein in dieses mini Baby fand ich es jetzt auch nochmal total krass, wie stolz man auf einmal auf das „große“ Kind ist, wie gut es alles meistert (auch wenn sie uns natürlich häufig in den Wahnsinn treiben 🤪). Ich platze manchmal immer noch fast vor Glück, wenn ich die beiden Mädels zusammen sehe und meine Große sich dabei ganz toll um die Kleine kümmert. Oxytocin-Schwemme lässt grüßen, sage ich nur 😅

Kommt weiter gut miteinander an und wir schreiben bestimmt an der einen oder anderen Stelle mal wieder 😊